So einen Schwachsinn hab ich schon lange nicht mehr gelesen.
Ich hab bisher 5 Jahre meines Lebens in einer Stadt (München und HongKong) verbracht und die restlichen 20 auf dem Land. Ich wohn hier weil ich in München studiere (noch 1 Semester) und fahre jedes einzelne WE auf's Land zurück. Ich weiß nicht wie's in der Uckermark beschaffen ist, aber länger als 5 Tage halt ich's in M - obwohl ich die Stadt gern mag - nicht aus. Die letzten Monate bin ich sogar scho Freitags gen niederbayerisches Hügelland. Das mag dich erstaunen, aber die Freizeitgestaltung fällt mir auf dem Lande leichter. Für "städtische" Unterhaltungen (Kinokomplex, Shoppen, Restaurants, Ausgehen) fahr ich von meinem Ort aus schneller als ich in M brauche (zB. 10 min ins Kinopolis statt in M 20 min zum Mathaeserkino) und oft auch besser (zB. Regensburg bekanntlich Stadt mit höchster Kneipendichte (20mins von meiner Landeihaustür) oder Seen. Daher bedeutet für mich auch Wochenende Freizeit, Entspannung und abends Weggehen und Feiern. Auch Supermärkte erreiche ich zu Fuß in meinem Landort innerhalb von 10 Gehminuten Rewe, Edeka, Lidl, Norma, Netto. Hier in M in gleichen 10 min nur einen Rewe. Und der ist grade mal halb so groß an Fläche und daher Auswahl wie der auf dem Land.
Und dass ich mit meiner Wochenendlandpendlerwei kein Einzelfall bin bestätigt mir der Großteil meines Freundeskreises aus der gleichen Umgebung oder derjenigen Landeiern die ich hier zu Studiumszwecken in M sonst noch kennengelernt habe.
Das Land steht also bei Weitem nicht so schlecht da wie Leute, die nur das halbe Deutschland kennen und niemals aus der Stadt herausgekommen sind meinen.
Hochdotierte Jobs auf dem Land zu finden ist natürlich schwierig. Deswegen besteht auch der akademische Teil der Bevölkerung zu einem großen Teil aus Pendlern. Bei 15 min (Landshut, Regensburg) Fahrt oder Bahnpendeln nach München aber auch erträglich. Wohnt man in Starnberg braucht man gar länger wie eine Stunde zur Arbeit. Da sind wir ja noch glücklich dran. Zudem gibt's grad in Süddeutschland auch genügend Akademikerjobs auf dem Land. Das ist ein Strukturproblem Ostdeutschlands. Genau das welches ich anprangere.
Das man auf dem Land deutlich mehr Wohnfläche und eigenen Grünraum und daher Lebensqualität genießt versteht sich sowieso von selbst. Deswegen werden bei mir und Freundin auch fleißig Pläne fürs endlich wieder rauskommen geschmiedet. Mein Plädoyer.