Beiträge von rako

    Könnte wohl nur die Kirche und/oder das daneben stehende Kupferstichkabinett + Kunstbibliothek sein. Denn die anderen Gebäude gelten als Architekturikonen. Philharmonie, Kammermusiksaal und Neue Nationalgalerie werden wohl unantastbar sein.


    Auf jeden Fall, die Kirche des Schinkelschülers August Stüler muss unbedingt abgerissen werden, die steht ja mitten im Weg und ist sowas von altmodisch und unnütz. ;)


    Die Stabi wird wohl auch nicht mehr wegkommen, es sei denn der Denkmalschutz wird aufgehoben. Was allerdings zu diskutieren wäre, ist ein kleiner Eingriff. Renzo Piano hat bei der Planung des Theaters und des Casinos am Marlene-Dietrich-Platz ein Durchgang vorgesehen, um unmittelbar durch eine Passage, die durch die Stabi anzulegen wäre zum Kulturforum zu gelangen. In dieser Hinsicht ist bisher nichts passiert. Möglicherweise stehen auch hier Belange Denkmalschutzes im Wege.

    U-Bahn dürfte wohl utopisch sein. Es wäre viel einfacher und sinnvoller die Siemensbahn zu reaktivieren und über Gartenfeld hinaus in einem großen Bogen nach Tegel zu verlängern. Dabei müsste der Saatwinkler Damm gekreuzt werden, die Neubaustrecke könnte dann unterirdisch ins ehemalige Flugfeld verlaufen. Aufgrund der noch unbebauten Flächen könnte die Errichtung in offener Bauweise erfolgen was erheblich kostengünstiger wäre.

    ^ Kleine Ergänzung zur Kleist's post: Bisher befand sich die Lidl-Filiale an der Goebenstraße, in einem unansehnlichen Flachbau. Man darf gespannt sein, was dort enstehen wird.


    Man sollte noch einmal überdenken, ob das Gelände der ehemaligen Schwielowsee-Schule nicht doch für Wohnungen genutzt werden sollte. Die angebliche "Lärmbelastung" durch den Sportplatz halte ich für übertrieben. Sonst hätte wohl kaum den Wohnbau an der Geßlerstraße genehmigt, der ebenfalls unmittelbar am Sportplatz liegt.

    Der Vergleich mit Schmittchens Postkarte zeigt ja, dass die Fassade des Altbaus nach dem Krieg noch schwer geglättet wurde.


    Die Fassade wurde nicht geglättet, ursprünglich hatte das Gebäude nur zwei Vollgeschosse. Es wurde dann wohl vor oder nach dem Krieg massiv aufgestockt. Während bei den beiden Vollgeschossen sowie dem Erdgeschoss der Fassadenschmuck noch weitgehend erhalten ist, wurden die Aufstockungen wesentlich schlichter gestaltet.

    Es wird in der Tat ein wenig konfus. Die Neubauten um den Reichstag herum sind alle mit diesem durch unterirdische Tunnel verbunden. Es gibt richtige unterirdische Erschließungsstraßen.


    Man könnte also eine ansprechende Eingangsarchitektur auf der Fläche des Bürgerforums errichten und diese dann mit Tunneln oder Laufbändern unterirdisch über das Paul-Löbe-Haus dem Reichstag zuführen, zumal die neuen Gebäude ja auch besichtigt werden können.

    Es wäre schön, wenn das Schlossumfeld um die historischen Spolien ergänzt wird. Es ist ja schon absurd, dass man ein Schloss wieder aufbaut und ausgerechnet die Teile des Schlosses, die im Original erhalten sind, also Neptunbrunnen, Rossebändiger und teilweise die Adlersäule nicht wieder mit einbezieht.


    Die Argumente, die dagegen angebracht werden halte ich für ideologisch verblendet. Auch das Argument, der Neptunbrunnen und die Rossebändiger müssten an ihren jetzigen Standorten unter Denkmalschutz stehen, ist nicht stichhaltig. Manchmal schießen auch die Denkmalschutzbehörden übers Ziel hinaus.

    Es ist fraglich, ob sich dieser Standort für hochwertiges Wohnen überhaupt eignet. Das Treiben am und um das Mahnmal erinnert leider eher an einen Rummelplatz. Ständig fahren Touristenbusse vor, und blockieren die Straßen. Reisegruppen und Schulklassen tummeln sich mehr oder weniger andächtig am Gelände. Die Gastronomie und Shops, die sich am Mahnmal etabliert haben, sind leider unterstes Niveau, wie so oft im touristischen Berlin. Vielleicht wären Büros eine bessere Nutzung für diese Gegend.

    Die Bebauung in dieser Art wäre eine absolute Bereicherung für die Gegend. Jede Belebung kann diesem Abschnitt mit den vielen Kriegsbrachen nur gut tun und wird sicherlich dazu beitragen, den leidigen Straßenstrich loszuwerden. Der lebt ja gerade von der zentralen Lage und der guten Verkehrserschließung, bei gleichzeitiger Anonymität durch die großen Freiflächen. Wenn den Freiern erstmal beim Anwerben der Nutten zugeschaut werden kann, dann werden die sicher nicht mehr so freizügig dort bewegen. Wer sich einmal die Mühe macht und die Freier beobachtet, wird feststellen, dass die Mehrzahl der Kunden normale "Spießbürger" sind.


    Bleibt zu hoffen, dass auch auf der Schöneberger Seite eine Belebung durch Bebauung einsetzt. Die Gegend hat wirklich Potenzial, es wird Zeit die Randlageanmutung endlich zu überwinden und daraus ein lebendiges und vielfältiges Stadtviertel zu machen.

    Man sollte dieses Projekt aufgeben. Es war von Anfang an eine Kopfgeburt. Der Sockel ist für ein Einheitsdenkmal völlig ungeeignet. Es ist überhaupt fraglich, ob man ein Einheitsdenkmal braucht, das Brandenburger Tor ist doch bereits ein vorzügliches Einheitsdenkmal.


    Man sollte den Sockel restaurieren, die Mosaiken freilegen und über die Geschichte des Ortes informieren und ihm so seinen Stellenwert als eigenständiges und authentisches Zeugnis der Kaiserzeit geben. Wenn das Schloss erst einmal steht, würde sich der Sockel hervorragend als Bühne für Freilichtveranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen oder Skulpturenausstellungen eignen.

    Die A 103 ist in der Tat ein Fragment; sie hat jedoch durchaus ihre Berechtigung. Würde man sie aufgeben und zurückbauen, würde sich der gesamte Verkehr in den Südwesten der Stadt wieder durch die Rheinstraße und Schlossstraße zwängen. Diese Tangente ist ohnehin schon überlastet und würde den zusätzlichen Verkehr wohl kaum bewältigen. Im Übrigen übernimmt die A103 eine Zubringerfunktion für die zahlreichen Einkaufszentren der Schlossstraße, insbesondere das Boulevard Berlin. Dessen Parkhaus ist über die AS Filandastraße unmittelbar an die A 103 angebunden. Somit werden Kunden aus anderen Bezirken schnell verteilt.

    ^^ Ich stimme Dir vollkommen zu. Es bereichert auf jeden Fall die Perspektive der Linden und zollt darüber dem ursprünglichen Entwurf von Ernst von Ihne Respekt.


    Es wäre zu wünschen, dass in diesem Geist eines Tages auch der Neue Marstall seinen Tympanon zurückerhält. Beide Gebäude sind Vertreter der spätwilhelminischen Architektur, die in der Komplexität und Ursprünglichkeit ihres Entwurfs zu erhalten und ergänzen sind.

    Um eines klarzustellen, denkmalgerecht bedeutet im Falle der Friedrichsbrücke, die Erhaltung des geschützten Erscheinungsbildes aus DDR-Zeiten, also der Stahlbogenbrücke mit historisierender Verkleidung. Es ging leider nie um die Wiederherstellung des Vorkriegszustandes.


    Stilistisch ist die Brücke, ebenso wie ihr "Zwilling", die nördliche Monbijoubrücke als pseudohistorisch zu betrachten. Zwar scheint die handwerkliche Ausführung bei der Friedrichsbrücke hochwertiger zu sein - wer schon mal die grobschlächtige Balustrade der Monbijoubrücke betrachtet hat, dem kommt das Grauen - bedenklich ist aber, dass allen Ernstes versucht wird, beide Brücken als historische Rekonstruktionen zu deklarieren.


    In beiden Fällen handelt es sich um geschmäcklerischen Kitsch, der mit dem Vorkriegszustand nur wenig zu tun hat. Der elegante Rhythmus der drei Bögen der beiden ehemaligen Monbijoubrücken, die gleichsam als optisches Podest und Tor zur Museumsinsel vom Architekten Ernst von Ihne vorgesehen waren, ist durch den groben Bogen der neuen Brücke verloren gegangen.


    Im Falle der Friedrichsbrücke sehnt man sich nach den ebenmäßigen Brückengewölben, stattdessen findet man schlechte Illusions- und Kulissenarchitektur, die sofort die technische Unmöglichkeit der gebauten Täuschung verrät. Ein derart überspanntes, flaches "Steingewölbe" würde sofort einstürzen. Jedem anständigen Ingenieur müsste sich beim Anblick dieser Freizeitparkarchitektur eigentlich der Magen umdrehen.

    ^^ Abwarten, es handelt sich ja nur um den Betonkern. Darauf wird nach Fertigstellung des Rohbaus eine etwa ca. 50 cm tiefe Schicht Ziegelmauerwerk sowie die Wärmedämmung angebracht. Danach kommen die Sandsteinelemente. Der Bau wird also noch anschwellen.

    Der Dom wurde schon immer als proportionslos und überladen empfunden. Die vereinfachten Kuppelllaternen verstärken den Eindruck noch. Leider ging es dem Kaiser in erster Linie um Effekte, er wollte die mit dem Petersdom in Rom konkurrieren. Man wird sehen, wie sich der heute abgespeckte Dom neben dem wiederaufgebauten Schloss einfügt. Möglicherweise wird der plumpe Eindruck noch verstärkt.

    Der neue Entwurf tut dem Lützowplatz gut, durch die breite Verkehrsschneiße ist er zur Westseite hin kaum als geschlossener Platz wahrnehmbar gewesen. Das Gebäude gemäß dem Vorentwurf hätte den lauen Zustand, den der Ungersbau verkörperte nur fortgesetzt.


    Positiv ist auch, dass zum Kanal hin eine klare Raumkante geschaffen wird, gerade dort dürften die Wohnungen liegen. Der Blick auf die von Bäumen gesäumte Gracht, dürfte deren Attraktivität und Wert sicherlich steigern.