Beiträge von rako

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    Leider hat man es versäumt, das gesamte Areal neu zu entwickeln, das nach heutigen Maßstäben eine Platzverschwendung in bester Lage ist. Die Jugendherberge sollte abgerissen werden und kompakter, am Blockrand orientiert neu errichtet werden. Auf dem frei werdenden Gelände hätte man Wohnungen bauen können.


    Der abgerissene Altbau war ursprünglich ein Eckgebäude an einer weiteren Stichstraße vom Ufer zur Lützowstraße, die nach dem Krieg mit der Jugendherberge/Grünfläche überbaut wurde.


    Mit dem Neubau, der den Altbau an Grundfläche übertrifft, wird dieser Zustand auf Dauer zementiert und die Möglichkeit der Wiederherstellung des Vorkriegszustands endgültig verhindert. Allerdings bin ich der Auffassung, dass es sich bei diesem Bild um einen Entwurf handelt , der nicht gebaut wird. Auf dem Bauschild vor Ort ist ein ziemlich einfallsloser Glaskasten abgebildet, der überhaupt nicht an die Stelle passt.


    Der Altbau war ein hervorragendes Zeugnis des Bauens der späten Kaiserzeit und war absolut erhaltenswert. Er wurde ursprünglich als Sitz des Berliner Anwaltvereins errichtet und im Oktober 1912 eingeweiht. Das ursprünglich palaisartige Gebäude wurde dann in den zwanziger Jahren aufgestockt. Es handelt sich um ein Spätwerk von Heino Schmieden, des Co-Architekten des Martin-Gropius-Baus. Die Fassade zum Ufer hin war komplett erhalten, unglaublich, dass es dem Denkmalschutz egal ist, was mit einem bedeutenden öffentlichen Gebäude der der späten Kaiserzeit geschieht. Beide Entwürfe, ob der Glasbau auf dem Bauschild oder die Visu auf der Homepage sprengen die Proportionen der Uferbebauung und sind an Banalität nicht zu überbieten.


    Abbildung siehe: https://www.deutsche-digitale-…FMLFGKFNYC57XC6CBYGJ7UIIY


    In der Deutschen Bauzeitung von 1913, S. 361-369 (XLVII. Jahrgang. Nr. 40 vom 17.Mai.1913) ist der Ursprungsbau ausführlich mit Fotos, Grundrissen und Innenaufnahmen beschrieben.


    Link: https://opus4.kobv.de/opus4-bt…or/index/index/docId/2488

    Der Bau macht aus jeder Perspektive eine gute Figur, insbesondere schafft er es, dem Lützowplatz Kontur und Halt zu geben. Selbst aus der Ferne, von der Hiroschimabrücke aus über das Wasser fotografiert, zeigt die Ecksitutation ihre Stärken. Der für die Verkleidung der Fassade gewählte Stein strahlt Dichte aus. Ich finde ein gelungenes Beispiel guter Gebrauchsarchitektur. Hauptmieter des Bürotrakts soll die Commerzbank sein.

    Neues zum Hochhausrahmenplan
    Der Tagesspiegel berichtet in seiner heutigen Ausgabe, dass es der Senat auch noch geschafft hat, den dringend notwendigen Hochhausrahmenplan zu verschlafen. Dieser soll jetzt frühestens in 2019 vorliegen. Frau Lompscher ist gerade mal dabei, mit der Expertensuche zu beginnen. Weiterhin wird berichtet, dass vor allem aus dem linken Spektrum des Senats, ideologisch motivierte Hürden aufgebaut werden. Damit geht mal wieder wertvolle Zeit verloren, um ein dringendes Problem im Berliner Städtebau anzugehen. Je länger verhindert wird, den steigenden Flächenbedarf für Wohnen und Gewerbe auch durch eine gezielte Höhenentwicklung zu befriedigen, um so höher wird der ökonomische Druck auf bestehende Flächen.

    Bauprojekte

    Gutshaus Rosengarten steht zum Verkauf
    Das Gutshaus in FFO-Rosengarten wird samt 2,7 ha Park zum Verkauf angeboten. Der Zustand ist beklagenswert. Der historische Park ist verwildert und überwuchert. Das Schloss verfällt seit einem Brand im Jahr 2009.

    Die Hertha sollte lieber mehr Aufwand betreiben um so attraktiv zu werden, dass sie das Olympiastadion vollbekommt, anstatt ein Stadion für das untere Mittelfeld zu bauen.


    Der Unterschied zu München ist, dass man dort ein Weltklassestadion hingestellt hat und es zu jedem Heimspiel nahezu ausverkauft ist. Was die Hertha plant ist ein schlechter Witz, ne Blechkiste damit es die Stammfans schön gemütlich haben, selten so eine introvertierte Sicht aufs Geschäft gesehen.

    Der neu gestaltete Eingangsbereich zur Philharmonie ist beinahe fertiggestellt; 30 Jahre nach dem Fall der Mauer!! Unglaublich, wie man mit relativ einfachen Mitteln ein repräsentatives Ergebnis erzielen kann. Dazu braucht es keine großen Wettbewerbe.


    Erschreckend die Gleichgültigkeit der Berliner Behörden gegenüber der Situation am Kulturforum.

    Was Tegel und das Gartenfeld angeht, so werden diese Standorte kaum zur baldigen Entlastung der zugespitzten Wohnungssituation beitragen. Im Gartenfeld soll Baurecht geschaffen werden sobald er Flughafen Tegel geschlossen wird, wann das der Fall sein wird, steht bekanntlich noch in den Sternen.


    TXL und Gartenfeld dürften mit Sicherheit erheblich mit Altlasten belastet sein; was da im Boden steckt und wie viel Zeit für die Sanierung benötigt wird, ist derzeit nicht absehbar. Insofern bleibt trotz des hier geäußerten Redeverbots die Frage berechtigt, wie innerhalb kurzer Zeit ausreichend Wohnraum geschaffen wird und auf welchen Flächen. Die Elisabethaue ist ein Wahlgeschenk, der dem klientilistischen Wahlkampf der Linken und Grünen geschuldet ist, jedoch keine pragmatische Politik.

    Die Linke hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhalten, da wird man wohl versuchen, sein Programm durchzusetzen. in Sachen Bauen liest sich der Koalitionsvertrag wie ideologisierte Selbstbefriedigung.


    Gerade diese großen innerstädtischen Freiflächen bieten die Gelegenheit zentralen und sozial durchmischen Wohnraum zu schaffen und so die Mitte zu beleben. Große Freiflächen werden zu Taboozonen erklärt, siehe Elisabethaue, wo sollen die so dringend benötigten Wohnungen entstehen?


    Einiger Trost, in vier Jahren sind wieder Wahlen und bis dahin ist die U5 ohnehin nicht fertig, das Datum 2019 wurde ja schon gekippt. Vorher passiert ohnehin nicht and er Oberfläche,

    Koaltionsvertrag: Rathausforum und Marx-Engels-Forum bleiben unbebaut


    Zur Zukunft der großen Freichfläche lautet es im Koalitionsvertrag:


    "Stadtdebatte Berliner Mitte: Die Koalition unterstützt die Ergebnisse der Bürgerleitlinien zur Berliner Mitte. Die Freifläche zwischen Fernsehturm und
    Humboldt-Forum wird erhalten, die Grünfläche wird qualifiziert und ökologisch aufgewertet. Die historische Mitte soll dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung
    entsprechend verkehrsberuhigt werden. Die Aufteilung und Gestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen im Bereich des Bebauungsplans Molkenmarkt wird
    überprüft. Die Stadtdebatte wird fortgesetzt und angrenzende Bereiche werden einbezogen."

    Man will wohl auch nochmal an die Planungen zum Molkenmarkt ran.

    Ich kann mir nur vorstellen, dass es um eine Neuinterpretation der Kolonnaden in den alten Proportionen geht. Die alten waren ja stark skulptural ausgeprägt, insbesondere im Bereich der beiden Pavillons. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese wieder herstellen wird. Es würde jedenfalls keinen Sinn machen, ohne die restlichen Skulpturen und das Standbild selbst wiederherzustellen.


    Bleibt die generelle Frage nach dem Sinn. Warum sollte man das Eosanderportal wieder zustellen, wo es doch jetzt endlich einmal Fernwirkung zeigen könnte. Insbesondere vom Schinkelplatz aus. Die Kolonnaden würden allenfalls Sinn machen, wenn man den Sockel als Freilichtbühne für Veranstaltungen nutzen würde, in diesem Fall hätten sie einen tatsächlichen Nutzen.

    Mich überzeugt die Verkleidung des Erdgeschosses am Tauentzien überhaupt nicht. Es handelt sich um einen anderen Stein, der auch nicht nicht durch Patina besser aussehen wird, im Gegenteil. Man erkennt sofort, dass es sich um eine dünne Steintapete handelt, die keinerlei Solidität ausstrahlt.


    Übrigens wurde das große schmiedeeiserne, versenkbare Tor am Haupteingang entfernt. Das war doch sicher eines der historischen Elemente des Baus. Wirklich schade!

    Gestern habe ich festgestellt, dass die aus dem Mühlengraben gefischten Spolien des Nationaldenkmals in der Breiten Straße, leidlich gesichert von einem wackeligen Bauzaun, zwischengelagert werden. Es handelt sich um Steine sowie Skulpturfragmente.


    Weiß jemand, was damit geschehen soll?

    Der Vorfall steht exemplarisch für den gesamten Irrsinn der Sanierung der Staatsoper. Wenn man in den Abschlussbericht des Untersuchungsauschusses blickt, kann man erkennen wie der Denkmalschutz starrsinnig um jeden noch so unwichtigen "historischen" Putzrest im Bühnenfunktionsbereich gekämpft hat. An anderer Stelle war es offensichtlich ganz einfach, auf historische Elemente pragmatisch zu verzichten. Dass diese jetzt von einem Schieber verhökert werde zeigt, das es keine Kontrolle auf der Baustelle gab und die ach so bemühten Behörden offensichtlich nicht wussten, was überhaupt abläuft.


    Am Ende bekommt die Öffentlichkeit einen Bau, mit etwa einem 1/4 der Sitzplätze die eklatante Sichteinschränkungen vorweisen, die dazu noch unbequem und unzeitgemäß sind. Alles, weil eine unheilvolle Allianz aus alten DDR-Seilschaften, weinseligen Operntraditionalisten und einer unfähigen Verwaltung einen modernen und und kostengünstigen Umbau verhindert haben.


    Geht besser in die Deutsche Oper!


    Barry Kosky kann man nur viel Kraft wünschen, um sich erfolgreich gegen den angekündigten 2. Akt des Sanierungsdilettantismus zu wehren.

    ^Meines Wissens ist Prostitution an sich ja keine Kriminalität. Wenn es also nur darum ginge, könnten die Einstufung der Polizei und deine Einschätzung sich trotzdem decken.


    Das stimmt natürlich, Prostitution an sich ist keine Kriminalität. Wenn jemand dazu aber dazu gezwungen wird oder jemand von den Prostituierten Schutzgelder kassiert, dann ist da schon Kriminalität und zwar keine Bagatellkriminalität oder glaubst Du, da stehen lauter "Selbständige" am Straßenrand?

    Polizei entschärft Schöneberger Straßenstrich!

    Eine Nachricht, die außerhalb Berlins wohl mehr Aufmerksamkeit findet, als hier selbst:


    http://www.welt.de/politik/deu…liner-Strassenstrich.html


    Der Straßenstrich um die Kurfürstenstraße wird vom Polizeipräsidium seit neuestem nicht mehr als Kriminalitätsschwerpunkt eingestuft. Als Anlieger kann ich hierfür leider keinen begründeten Anlass erkennen. Im Gegenteil, ein sichtbarer Verteilungskampf in der Szene findet immer noch statt. Der Straßenstrich weitet sich auch immer weiter in bisher nicht betroffene Seitenstraßen aus.


    Hat man die Hoffnung, die anstehenden Neubauprojekte, insbesondere im Luxussegment, wie das Quarree Voltaire werden für ausreichenden Gentrifizierungsdruck sorgen oder will die öffentliche Hand etwa den Bauherren einen Gefallen tun, um für eine bessere Vermarktbarkeit zu sorgen. Wer kauft schon eine Luxuswohnung in einem als Kriminalitätsschwerpunkt eingestuften Gebiet?!


    Ein Schelm, der dabei an etwas Böses denkt. ;)