Beiträge von rako

    Ein gutes Beispiel dafür, wie ein Bauherr mit klaren Visionen, einem guten Konzept und der Bereitschaft zur Großzügigkeit in der Ausführung, gute Architektur hervorbringen kann, die positiv in den Stadtraum wirkt. Jeder "normale" Immobilieninvestor hätte die Fläche maximal bebaut mit den üblichen austauschbaren Fassaden und Grundrissen.


    Graft bleiben sich treu, was sicher Vor-und Nachtteile hat. Sie haben beim Bricks Projekt in Schöneberg gezeigt, dass sie Vorhandenes neu entwickeln können. Bei den Wohnhäusern zur Bahntrasse hin, sind sie leider ein wenig im typischen Graft-Baukasten stecken geblieben. Erinnert stark an die Bricks-Bebauung zur Belziger Straße hin. Ein bisschen mehr Innovation wäre durchaus angemessen gewesen.


    Auf jeden Fall ein Gewinn für das Viertel und das Kulturleben der Stadt. Ich freue mich auf eine zügige Umsetzung!

    Herr Bernau hat recht, was den Blick auf die Innenstadt von den Spreebrücken aus angeht, also Michaelbrücke, Schillingbrücke und Oberbaumbrücke. Von dort bilden die Innenstadtkirchen, nebst Dom , das Rathaus, das Stadthaus, manchmal sogar die Schlosskuppel je nach Blickwinkel eine charakteristische Silhouette oder Skyline.


    Sie werden im Übrigen nicht durch die Wohnbebauung am Rathausforum verdeckt, da diese sich aus der erwähnten Perspektive hinter den Türmen befindet. Selbst der Turm der Marienkirche, der tatsächlich dahinter liegt, ist gut sichtbar, da diese Gebäude einfach nicht hoch genug sind um diesen zu verdecken.


    Es wäre also tatsächlich mal interessant zu sehen, wie sich der nun angedachte Bürohausstumpf aus dieser Perspektive auswirkt. Vielleicht gibt es irgendwo ein Rendering aus der Fernsicht.

    Welcher Vorwurf wird denn dem Land Berlin hier ernsthaft gemacht? Der einzige, der ein Problem hier hat ist der Investor, der sich vertraglich verpflichtet hat, ein Projekt innerhalb gewisser Fristen zu erstellen, auf Land, das zuvor in öffentlicher Hand war. Entweder er schafft es, das Projekt weiter zu veräußern, an einen Investor der willens und in der Lage ist, so ein Projekt zu stemmen oder er lässt es halt bleiben und der Vertrag wird rückabgewickelt und das Grundstück geht gegen Erstattung des Kaufpreises und der bisher erbrachten Bauleistungen an das Land zurück. Alles fair, transparent und vor allem marktüblich.


    Das unternehmerische Risiko gehört nunmal dazu.


    Sinnlos-Zitat des Vorposts gelöscht.

    Bato

    Eine ernst zu nehmende Standortvariante, für die übrigens schon bauliche Vorleistungen erbracht wurden, ist völlig aus dem Blickfeld geraten: Humboldtforum/Neuer Marstall/Stadtbibliothek. Die derzeitige Berlinausstellung, deren Schließung ernsthaft diskutiert wird, nutzt Räume, die baulich als Bibliothek vorgesehen waren. Es wurde sogar ein Tunnel zum Büchertransport zum Neuen Marstall gebaut, dessen Nutzung durch die Musikhochschule immer nur als Zwischenlösung gedacht war. Was viele nicht wissen, der Hauptstandort der Hochschule befindet sich der Charlottenstraße.


    Man könnte also durch die bestehende Stadtbiblbliothek auf den Marstall und das Humboldtforum erweitern, landeseigene Flächen nutzen und so ein lebendiges Kulturquartier errichten, anstatt einem Investor Millionen für einen teuer zu sanierenden Gerwerbebau hinterherzuwerfen.

    Vielleicht findet sich ein Wettbewerbsteilnehmer, der noch klagt. Leider scheuen sich viele davor, da sie befürchten, dann auf einer "Sanktionsliste" für öffentliche Aufträge zu landen. Man denke nur an Herrn Braunfels, der geradezu als verrückter Querulant diffamiert wird. Er ist übrigens einer der wenigen, der das Kulturforum verstanden hat und in der Lage gewesen wäre, es angemessen und würdig zu vollenden.


    Das vorgestellte Ergebnis des "Fine-Tunings hat nichts mit den Ausschreibungsbedingungen zu tun. Ästhetisch ist das ganze eine Katastrophe! Das pechschwarze Dach wird das Kulturforum völlig erschlagen. Es wird von vielen Standorten aus, selbst auf Straßenniveau, als Dominate sichtbar sein. Das gilt insbesondere im Verhältnis zur filigranen "Neuen Nationalgalerie".


    Ideologisiertes Bauen hat noch nie gute Architektur hervorgebracht. Das hat Claudia Roth in ihrer kalkulierten, plump-naiven Ökowokeness mal wieder bestens unter Beweis gestellt! DAs ist "visuelle Lautmalerei"!

    Erfreulich, dass es nun endlich losgeht. Die Feststellung, ein vergleichbares Projekt existiere weltweit nicht, ist leider nicht mehr ganz zutreffend.


    Abu Dhabi ist Berlin zuvorgekommen; dort wurde kürzlich ein architektonisch sehr ambitionierter Drei-Religionen-Campus, das sogenannte "Abrahamic Family House", fertiggestellt. 2019 wurde das Gründungsdokument unter anderem von Papst Franziskus unterzeichnet. Der Entwurf stammt vom britisch-ghanaischen Architekten David Adjaye.


    https://edition.cnn.com/style/…id-adjaye-intl/index.html

    Da kann man mal sehen, was alles in Berlin nicht unter Denkmalschutz steht! Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich trefflich streiten, allerdings nicht über Qualität. Selten so einen uninspirierten und wurstigen Dachaufbau gesehen.


    Da wurde ein die Mikrolage prägendes Gebäude ohne Not richtig entstellt! Hatte irgendwie niemand auf dem Radarschirm.

    Mir war gar nicht bewusst, dass man als Anwohner so schnell einen Verkehrsweg lahmlegen kann. Der Viadukt ist doch erst kürzlich mit großem finanziellen Aufwand und unter großen Zumutungen für Anwohner und Fahrgäste saniert worden.


    Scheint also eine Fehlplanung gewesen zu sein, wenn kein elementarer Schallschutz vorgesehen wurde. Skandalös um ehrlich zu sein, dazu absolut zur Unzeit, noch eine wichtige Ost-West-Verbindung unterbrochen!

    Würde mich nicht wundern, wenn beim Umbau einige Überraschungen zum Vorschein kommen und damit meine ich nicht Kampfmittel. Wenn ich das bisher Veröffentlichte richtig interpretiere, dann soll der gesamte aktuelle Platzbelag abgetragen werden, immerhin mehrere Tausend Tonnen. Was das mit Denkmalschutz zu tun hat, frage ich mich. Kaum vorstellbar, dass jeder einzelne Stein abgetragen, nummeriert und eingelagert wird um dann wieder an der originalen Stelle eingebaut zu werden.


    Zu DDR-Zeiten wurde das Platzniveau durch Aufschüttungen angehoben, wenn auch nur ein paar Stufen hoch. Die alten Straßen, Beet- und Brunnenfundamente dürften sicher noch vorhanden sein, was dann mit diesen dann zu entdeckenden Bodendenkmalen geschieht, wird sicher noch zu Diskussionen führen.


    Was einem am Berliner "Geplane" negativ aufstößt ist die mal wieder die kiezduselige Mitbeteiligung. Jeder spricht von einem der zentralen Plätze mit stadtweiter Bedeutung, Warum werden dann nur die paar Anwohner in die Bürgerbeteiligung einbezogen? Hier wäre ein stadtweiter Beteiligungsprozess angemessen gewesen. Also ob ein paar DDR-Bonzen im Rentenalter und neureiche Zweitwohnungsbesitzer ein ausreichendes Meinungsbild abgeben.

    DAs WBM-Gebäude wirkt in der Tat bescheiden, das halten manche für eine Tugend, Einzig positiv ist die Kubatur, das Gebäude definiert den Straßenraum und schafft sichtbare Räume. Dies trifft insbesondere auf die Flucht der Breiten Straße vom Schlossplatz aus gesehen zu, bisher uferte der Straßenraum zu den Punkthochhäusern der Fischerinsel ins Undefinierte aus. Der Bau schafft eine klare Straßenkante an der Kreuzung.

    Also bei aller Befürwortung einer Rückkehr der vorhandenen Originale des Schlossensembles - Rossebändiger und Neptunbrunnen - und bei aller Schwierigkeit, die man gerade in den jetzigen Zeiten mit übermäßig zugepflasterten Flächen in der Stadt haben kann, muss auch mal eine Lanze für BBZ gebrochen werden.


    Berücksichtigt man die Vorgaben des Wettbewerbs zur Freiraumgestaltung, insbesondere den ausdrücklichen Willen, keine historische Rekonstruktion des Vorkriegsstands zu bauen, handelt es sich bei der Nord- und Südseite um eine sehr präzise moderne Neuinterpretation historischer Schichten des Schlossplatzumfelds.


    Zur Südseite, der eigentlichen Hauptfassade des Renaissance- und frühen Barockschlosses, es handelte sich über Jahrhunderte um eine Freifläche, die nicht bepflanzt war, lange auch nicht einmal gepflastert. Der Zustand mit dem Brunnen und den Zierbeeten wurde erst 1891 fertiggestellt. Es handelt sich also in der 500-jährigen Geschichte des Schlosskomplexes um eine historische Schicht, nicht mehr und nicht weniger. Zu behaupten man sei geschichtsvergessen, wenn man einen steinernen Platz rekonstruiert, der gerade in der Barockzeit ein typisches Gestaltungselement darstellte, man denke an den Vorplatz der Würzburger Residenz oder Schloss Versailles, etc., rührt es eher von Unwissen oder Böswilligkeit, also von einer historisch informierten Diskussionsgrundlage.


    Zur Nordseite, der ehemaligen Garten- und Rückseite des Renaissance- und frühen Barockschlosses. Peter-Josef Lenne entwarf die Terrassen mit einem Mittelweg, der jeweils entlang der Längsseite der Gartenfassade ausgerichtet war, davon abgehend befanden sich Beete. Der Mittelweg war ursprünglich aufwendig dem Geschmack der Zeit nach gepflastert, die Schmuckbeete waren ursprünglich üppig bepflanzt. Die üppige Bepflanzung war bereits zur Regierungszeit Wilhelms II zu einfachen Rasenfläche verkümmert.


    Diese Terrassen wurden durch BBZ dem historischen Vorbild gemäß - vor allem in den Abmessungen - neu gestaltet, sie sind zeitgenössisch üppig bepflanzt. Auf historisierende Mauern und Balustraden wurde verzichtet. Die Rossebändiger sind integrierbar und sollten auch als zeitlose Kunstwerke schnell ergänzt werden. Die Fundamente hierfür wurden vorbereitet. Anders bei den Oranierfürsten, dabei handelt es sich um dynastische Dekorationsobjekte, die in der späten Regierungszeit von Wilhelm II aufgestellt wurden. Diese sollten nicht wieder aufgestellte werden.


    Alles in allem ist der Entwurf dieser beiden Außenflächen historisch informierter, als viele es hier wahr haben wollen.