Beiträge von Midas

    Da würde sich doch mal ein etwas realistischerer Blick anbieten. Ein Großflughafen in oder bei Hamburg ließe sich nicht aus dem Aufkommen der Region ausreichend auslasten, sondern nur in Form eines Drehkreuzes zu dem von kleineren Flughäfen zugefüttert wird.


    Dagegen sprechen im Falle Hamburgs drei Tatsachen.


    1.) Hamburg ist um Umkreis von ca. einer Flugstunde bereits umgeben von Hubs: Kopenhagen, Frankfurt, Amsterdam – etwas weiter entfernt London und Paris. Hinzu kommt langfristig noch Berlin.


    2.) Darüber hinaus geht der Trend teilweise weg vom Hub-System und hin zu interkontinentalen Direktverbindungen mit mittelgroßen Fliegern. Dafür sprechen die Anzahl der Bestellungen für die neuen Typen Boeing 787 und Airbus A350. Beides sind keine Flieger für Hubs.


    3.) Etablieren sich im Verkehr Asien-Europa zunehmend Half-Way-Hubs. Anstatt von einem kleinen Europäischen Flughafen (z.B. Hamburg) Kurzstrecke zu einem Europäischen Hub (z.B. Paris) zu fliegen und dann Langstrecke nach Fernost (z.B. Singapur), fliegen immer mehr Reisende von einem kleinen Europäischen Flughafen (z.B. Hamburg) Mittelstrecke zu einem Half-Way-Hub (z.B. Dubai) und dann erneut Mittelstrecke nach Fernost (z.B. Singapur).


    Kurz: Niemand braucht einen Hub in Hamburg also keinen Großflughafen. Alle Ehre dem Hamburger Flughafen, aber die Top-Destination ab HAM ist nun einmal nach wie vor Palma de Mallorca. Langfristig bräuchte der Hamburger Flughafen: Mehr innereuropäische Business-Ziele, weitere ausgewählte Non-Stop-Interkontinentalverbindungen mit mittelgroßen Maschinen (z.B. Shanghai, Singapur, Hong Kong, Chicago, Atlanta)


    Für die Mehrheit des heutigen Nutzerprofils wäre ein Großflughafen im Norden der Stadt eher lästig: Wenn ich eine halbe Stunde mehr mit dem ÖPNV nach Norden fahren müsste, dann könnte HAM mich als Kunden vergessen. London und Paris fliege ich z.B. jetzt schon nur noch zur Hälfte ab HAM an. Circa jedes zweite Mal fliege ich dank Ryanair über Bremen nach Paris-Beauvais und London-Stansted.

    Kurzer Nachtrag zur Bahnstrecke an der Versmannstraße: Ich habe nun wieder irgendwo gehört, dass die DB nicht einmal die zwei unteren Gleise höher legen will. Damit wäre die Bahnlinie auf Dauer ein unüberwindbares Hindernis. Leider höre ich zu diesem Thema gar nichts von Seiten der BSU oder der Hafencity GmbH.


    Wie muss ich mir denn dann die geplanten Bauten am Oberhafen – gegenüber des Großmarktes – vorstellen? Wie soll man dorthin kommen wenn man die Bahn zwischen Oberhafenkantine und Norderelbbrücken nicht unterqueren kann?

    Na, Autor des Artikels ist Axel Tiedemann (Singnatur "at" beim Abendblatt) - derselbe über dessen "Qualität" ich mich weiter oben schon mal geäußert habe. Ich möchte hier wirklich nicht parteipolitisch werden, aber dass Herr (at) ein und dem selben Nörgler aus der SPD (Herrn Quast) für jede Kleinigkeit einen großen Artikel zugesteht ist schon ziemlich peinlich. Bezeichnend ist es außerdem für eine dürre Montagsausgabe, wo man auf einem Sonntag in der Redaktion sitzt und schnell versucht seine Seite zuzuklatschen und dann nach Hause zu gehen.


    Ich schlage schon mal die nächsten Elbphilharmonie-Themen für Herrn Tiedemann vor:


    "Queen Mary 2 kann nicht direkt an der Elbphilharmonie anlegen - SPD wittert Planungsdebakel"


    "Plant die CDU heimlich denTransrapid zur Elbphilharmonie? SPD-Anfrage sorgt für Wirbel in der Bürgerschaft"


    "Unbekannter spendet Millionen für die Elbphilharmonie - Quast wittert Filz"


    "Seltene Mottenart nistet im Rohbau - Quast fordert Philharmonie-Baustopp und Rücktritt des Stadtentwicklungssenators"

    Aber eine simple Bushaltestelle hätte möglich sein müssen, finde ich.


    Die jetzte geplante Bushaltestelle an der Querstraße liegt 140m vom Eingang entfernt. Das entspricht grade mal der Länge eines U-Bahn-Steiges. Also wo ist das Problem?


    Außerdem frage ich mich langsam, wo all die Nachherschlauen auf den zahlreichen öffentlichen Hafencity-B-Plan-Sitzungen waren die ich besucht habe. ÖPNV wurder dort jedesmal diskutiert. Die Träger der entsprechenden öffentlichen Belange (HHA, S-Bahn, HVV, etc.) waren stets geladen und wurden gehört.


    Wenn irgendwer morgen eine Schweinerasse züchtet die nebenbei Elfenbeinzähne entwickelt, Kaschmirwolle trägt und feinste Milch gibt, würden sich einige hier noch beschweren, dass sie keine Frühstückseier legt :nono:

    Habt ihr eigentlich schon mal jemanden in festlicher Abendgarderobe in den öffentlichen Verkehrsmitteln gesehen?


    Ja mich und meine Freundin! Wir fahren zu festlichen Angelegenheiten immer im schicken Mercedes mit Chauffeur. Allerdings ist der Mercedes um die 12 Meter lang und rot-weiß gestrichen... :D :D :D


    Im Ernst: Die Elbphilharmonie ist ja ein Projekt, dass so nicht geplant wurde. Sie entstand doch "von unten heraus" - aus der zündenden Idee eines Architekten. Ihre Entstehungsgeschichte (Stichwort Media City Port) macht für mich einen Teil ihres Charmes aus. Naturgemäß sind dann Detailfragen (Busparkplatz) nicht so leicht zu lösen wie bei einer von vorn herein so gepanten Baumaßnahme.


    Ich fürchte hier wird ein Problem konstruiert, das am Ende kein Schwein interessiert. Der Abendblatt-Schreiber kann ja in fünf Jahren einen großen Artikel darüber Schreiben wie drei Touristen auf dem Weg zur Philharmonie nass geworden sind. (Who cares?) Der Rest der Stadt freut sich derweil lieber an dem Bau.

    Meines Wissens ist ein neuer Fähranleger an der Philharmonie in det Tat geplant. Es könnte gut sein, dass dieser in ein paar Jahren anstelle des Anlegers Sandtorhöft in den regulären Fahrplan der Hadag-Linie 62 eingebunden wird. Diese soll ja sowieso irgendwann nach Osten (wohl vorerst bis zum Magdeburger Hafen) verlängert werden. Spezielle Shuttles von Landunsgbrücken könten dann (ggf zusätzlich) auch hier halten - ähnlich wie heute beim König der Löwen. Touris lieben diese kurze Fährfahrt!


    Zum Thema Reisebus-Parkplätze: *gähn* Fällt der SPD denn nichts anderes zum Aufregen ein? Die waren doch sowieso mehrheitlich gegen das ganze Projekt. (Nein: genau genommen haben sie sich enthalten - wie weltmännisch!)


    Ich bin übrigens NOCH NIE zu einem klassichen Konzert oder einer Oper mit dem Reisebus angefahren. :cool:

    BILD Niveau im Abendblatt.


    Na, das ist ja wohl nichts neues. Grade der Autor dieses Artikels hat sich in seiner Zeitung und im TV (Diskussionen auf dem Sender "Hamburg 1") oft genug entblödet der Stadtplanung in Hamburg im Allgemeinen - und der in der Hafencity im Speziellen - völlig abstruse Vorwürfe zu machen und ansonsten mehrheitlich durch Unwissenheit zu glänzen.:nono:

    Das Abendblatt berichtete heute übrigens hier über das Projekt. "Zufällig" genau am Tag des Umfragestarts zieht Dieter Becken, der alte Fuchs, die "Wir haben da schon einen Investor an der Hand" Karte aus der Tasche. 80 Prozent der Gelder kommen vom namenlosen Investor, 20 Prozent der Finanzierung sollen Becken UND Teherani übernehmen. Eine merkwürdige Konstruktion, dass der Architekt auch finanziell mit an Bord ist - oder irre ich da?

    Hamburg 2010: Stimmt: Das Geplänkel ist für die Mehrheit der Leser sicher langweilig. Ich fände es daher auch besser zum eigentlichen Thema zurückzukehren. Das fiele mir allerdings wesentlich leichter wenn Du es mal schaffen würdest einen Post zu schreiben, ohne mir permanent irgendetwas Unzutreffendes zu unterstellen. (Ein paar Zitate: Ich hätte Scheuklappen auf, ich wäre „sehr“ auf Konfrontation aus, ich würde alles sonstwie auslegen, ich wäre „äußerst“ provokativ, ich stünde einer Diskussion im Wege...)


    Aufforderungen zur weiteren Diskussion doch bitte diskret PNs zu nutzen finde ich übrigens immer besonders amüsant, wenn diese nicht per PN sondern publikumswirksam per Board-Posting bei mir aufschlagen. Na, egal...


    @ All: Zurück zur Living Bridge: Es sollte doch möglich sein trotz unterschiedlicher Ansichten das Gesamtprojekt hier vernünftig zu diskutieren. War es ja bisher eigentlich auch.

    Hamburg 2010:


    Ich kann meine Einschätzung zu Deinem Post nur wiederholen. Du unterstellst ja schon wieder, dass es den „Kritikern“ angeblich nur darum geht ein an sich tolles Projekt „kaputt zu reden“ und dass selbige nur ein einziges (für Dich belangloses) Argument hätten.


    Ersteres ist eine bloße Unterstellung und Zweites ist schlicht falsch, denn es gab allein heute schon eine ganze Reihe von verschiedenen Argumenten: Kritik an der Architektursprache, an der Verbauung von Blickachsen, am Abschneiden von wassergebundenen ÖPNV, usw.


    Man muss diese Argumente ja nicht zwangsläufig teilen. Aber Deine Wiedergabe hier ist mir etwas zu eindimensional. Wenn Du zudem mit Ausdrücken wie „...wieder mit demselben Mist...“ operierst, läuft Du halt Gefahr, dass dein Post so klingt wie er für mich klang. Sorry.

    Hamburg2010


    Ich bin auf Deinen Hinweis hin mal auf die Seite gegangen und habe ein paar Beiträge gelesen. Ehrlich gesagt erweist Du dem Projekt einen Bärendienst, wenn Du alle Schreiber dort (die bis jetzt mehrheitlich eher etwas skeptisch sind) als Nörgler disqualifiziert und deren Äußerungen als „Mist“ betitelst. Im Gegenteil: Einige der Beiträge sind zumindest recht gut durchdacht und sicher erhellender als Dein „Post Nummer 200“, welcher im Prinzip nichts sagt außer, dass Du dafür bist und alle die anders denken doofe Nörgler sind, die immer den selben Mist erzählen.
    Nichts für ungut, aber auf dem Level...


    PS: Ich gebe zu, dass es unter den Gegnern wohl auch den einen oder anderen Nörgler geben wird – das ist nur eine Frage der Zeit.

    Zur Straßenbahn in Hamburg:


    Zum Thema Tram in Hamburg druckt das HH'er Abendblatt heute dieses Interview.


    Zur Ständerbahn / Pfeilerbahn (s.o):


    Einen alten Entwurf habe ich hier gefunden. Da die blöde Architekten-Website direktes linken blokiert:


    Startseite > Deutsch > Projekte > eigenartige Orte > Pfeilerbahn Hafencity 2004


    Das Ingenieurbüro, das die Sanierung der Oberhafenbrücke betreut bietet auf seiner Website auch ein paar Informationen zum Projekt. Sihe hier


    Zum Abschluss noch ein paar historische Bilder.


    Das Problem "Bahn auf zwei Ebenen = unüberwindbar" löst der Entwurf jedoch nicht. Die Selbstwahrnehmung der Architekten bringt dennoch Sätze hervor wie: "Die Aufwertung des 'Unraums' unter der Brücke beseitigt den schwierigen städtebaulichen Restraum" - Alles Klar ???

    Ich versuche mal meinen Senf dazuzugeben: Vielleicht kann ich etwas zur Aufklärung beitragen:


    Meines Wissens gibt es in dem Gebiet zwei Bahn-Bauprojekte (die U-Bahn Linie 4 lasse ich jetzt mal außen vor). Dies sind die Erneuerung der Oberhafenbrücke und der Umbau der Ständerbahn, also der Strecke auf den gemauerten Kasematten mit ihren Bögen. Beider Arbeiten müssen bei laufendem Betrieb durchgeführt werden, da die Linie Hamburgs einzige Bahnverbindung nach Süden ist – von einigen wilden Umfahrungen über Rothenburgsort mal abgesehen.


    Die neue Oberhafen Brücke wird meines Wissens genau die Position der alten Brücke einnehmen – allerdings wird sie erst neben der Brücke gebaut und anschließend in Position geschoben. Es wird also zu einer sehr kurzen Sperrung kommen, wenn die alte Brücke schnell abgerissen und die neue eingeschoben wird. (Jedenfalls wurde mir das so erzählt)


    Zweite Baustelle ist (bald) die Ständerbahn. Hier gibt es zwei Probleme: Erstens ist der jetzige Bau marode und muss (müsste) saniert werden. Zweitens liegen gegenwärtig zwei Streckengleise in Hochlage und zwei ebenerdig: Problem: So ist die Strecke ein unüberwindbares Hindernis: Eine Überführung ist wegen der Hochlage nicht möglich. Ebenerdig gibt es kein Durchkommen unter der Bahn, weil neben der Brücke die zwei unteren Gleise liegen. Eine Unterführung unter allen vier Gleisen wäre kaum machbar – direkt neben den Gleisen liegt das Hafenbecken. Also müssen Zukünftig alle vier Gleise entweder ebenerdig oder hoch liegen. Ebenerdig ist nicht Flutsicher, also müssen aller vier Gleise in Hochlage gebracht werden. Es gab sogar mal einen Entwurf für eine neue viergleisige Brücke. Allerdings scheint daraus nichts zu werden.


    Klammheimlich hat man (Stadt, Bahn, Hafencity GmbH?) sich offenbar darauf geeinigt die Ständerbahn abzureißen und ein neues Bauwerk zu errichten. Angeblich konnte sich die Bahn mit ihrem Gejammer von zu hohen Kosten Gehör verschaffen und durchsetzen, dass anstelle der gemauerten Bögen in Zukunft nur noch ein viergleisiger Bahndamm (mit einigen Duchlässen? Sonst wäre das Ganze ja witzlos.) stehen soll? Ich dachte eigentlich die Mauerbögen wären irgendwie denkmalgeschützt, aber offenbar kommen sie nun doch weg. Wenn jemand mehr dazu weiß, würde mich das glatt interessieren.


    Es könnte auch sein, dass der neue Bahndamm (um den Bau einfacher zu machen) tatsächlich direkt neben der heutigen Bahn verläuft und die alte Trasse nach Fertigstellung abgerissen wird. Weiß jemand mehr?

    Ein paar Worte könnte ich dazu schon sagen, aber ich fürchte dann geraten wir hier im EP-Thread noch weiter off-topic, darum verkneife ich mir eine allgemeine Antwort zum Thema Hochhäuser in Hamburg. Zur Elbphilharmonie: Ich finde, dass die mit ihren Dimensionen einen schönen westlichen Endpunkt der Hafencity markiert: Groß und hoch wird sie ein städtebaulicher Orientierungspunkt. Gleichzeitig passt sie von der Maßstäblichkeit noch recht vernünftig in den Rahmen der Umgebung. Vielleicht (bei Erfolg) werden die „hohen“ Wohnungen in der Elbphilharmonie, im Marco-Polo-Tower und im Kristall am Holzhafen, ja dazu beitragen, dass in Hamburg ein paar mehr hochwertige Wohnhochhäuser entstehen. Ich denke dabei allerdings nicht an Wolkenkratzer sondern an Gebäude von den Dimensionen der drei vorgenannten. Ein hochwertiges, innovatives (Dachgärten, Maisonettes, Atrien, etc) und zentrales Wohnangebot würde in meinen Augen auch mehr zum „Prestige“ (wenn man es schon so nennen will) der Stadt beitragen als irgendein einzelner 300-Meter-Büroturm.

    Was ist denn daran "bitter", dass die Elbphilharmonie eines der höchsten Gebäude in Hamburg werden bleiben soll? Außerdem gibt es ja auch noch den Chicago-Square. Ich hoffe zwar, dass wir dort von den bisherigen "Entwürfen" verschont bleiben, aber Raum für ein paar gemäßigt hohe Hochhäuser in der nächsten Dekade gibt es dort ja allemal. Vielleicht gibt es an diesem Ort dann auch mal ein paar Wohnhochhäuser á la Rotterdam?!


    Zurück zur Philharmonie: Ich glaube / hoffe nicht, dass das Hochwasser viel geschadet hat - immerhin gibt es zur Zeit wenig in dem Rohbau, was kaputt gehen könnte. Das Baugerät hat man ja hoffentlich rechtzeitig zur Seite geschafft.

    In meinen Augen geht das in eine ganz falsche Richtung. Wir verwechseln hier doch Bevölkerungsdichte und die Dichte der Bebauung. Erstere ist unter anderem relevant dafür, wo eine Straßenbahn sinnvoll überhaupt hinfahren sollte (Stichwort Fahrgastaufkommen). Letztere spielt ggf. eine Rolle bei der Frage, ob eine Trasse durch eine bestimmte Straße passt. Die Hamburger Innenstadt ist zum Beispiel fast bevölkerungsleer in der Statistik (weil dort praktisch niemand wohnt). Deshalb ist sie ja keineswegs ein freies Feld ohne Gebäude. Fakt ist, das die Straßenbahn immer Platz auf Hamburgs Straßen hatte, zu einem großen Teil immer schon auf eigener Trasse. Ohne es nachweisen zu können erschient es mir einfach logisch, dass so ein Zustand wiederherstellbar wäre wenn man es wollte. Das Straßenbahnprojekt des vergangenen Jahrzehnts war ja bekanntlich mehr oder weniger komplett durchgeplant und ohne weiteres machbar – auch mit vielen eigenen Trassen.


    Was außerdem nicht vergessen werden darf: Es geht nicht um eine absolute Betrachtung von Platz, sondern um die relative Ausnutzung der Verkehrsfläche im Verhältnis zu anderen Verkehrsträgern und deren Beförderungsleistung. Wenn Hamburg angeblich ein Platzproblem mit einer Straßenbahn hätte, dann dürften hier auch keine Busse fahren, da diese den Verkehrsraum schlechter ausnutzen als eine Tram: Dort wo Busse im Verkehr mitfahren, könnte die Straßenbahn dies auch. Dort wo es Busspuren gibt, könnte auf weniger Platz eine Straßenbahntrasse gebaut werden. (Es sei denn die Trasse soll für Busse und Bahnen gängig sein.)


    Letztendlich glaube ich, bleibt das aber eine Phantomdiskussion zu Hamburgs Nachteil: In Hunderten von Städten auf der Welt werden Straßenbahnen erneuert, ausgebaut, wiedereingeführt, modernisiert, erweitert und verbessert. Unter den Positivbeispielen finden sich Kleinstädte und Mittelstädte genauso wie Metropolen.


    In keiner(!) mit bekannten Stadt auf diesem Planeten wird ein bestehendes Tram-System zurückgebaut, oder gar abgeschafft. (höchstens aus einem ganz spezifischen Grund wie, dass z.B. unter der identischen Trasse eine U-Bahn gebaut wurde.)


    Dennoch entflammt in Hamburg alle paar Jahre eine Diskussion um dieses Verkehrsmittel. Komisch ist: Dabei finden sich jedes Mal wieder Stimmen die dann ausführlich herleiten, warum all das was überall funktioniert und sich überall bewährt hat nun ausgerechnet in Hamburg aus irgendeinem sehr speziellen Grund keinesfalls auch funktionieren könnte.


    Das sollte einem doch zu denken geben.

    Escobar, das Argument kann man so nicht gelten lassen: Ein für damalige Verhältnisse recht großer teil der Hamburger Straßenbahn fuhr bereits auf eigenem Gleiskörper neben oder in der Mitte der Straße. Wo ein Wille ist, fehlt ist auch ein Weg. Niemand kann mir weismachen, dass in Hamburg der Platz fehlt. Wo heute eine Busspur ist, kann morgen eine Tram fahren.


    Schon komisch: In fast allen anderen Metropolen der Welt geht es, aber ausgerechnet in einer der am dünnsten besiedelten Städte (nämlich Hamburg) mit der lockersten Nachkriegs-Streubebauung die man sich vorstellen kann, da soll es nun ausgerechnet am Platz scheitern.. Das halte ich für mehr als fragwürdig. Man muss ja auch mal sehen, wie in Hamburg teilweise der auch-so-knappe Platz im Straßenraum „genutzt“ wird: Ein paar unantastbare Parkplätze (anderswo ist dafür abgepollert), zwei drei schöne Altglas-Iglus, vielleicht eine Werbetafel, ein wunderschönes vermoostes Fahrradhäuschen oder ein prima Schadstoff-Mess-Container.


    [Achtung Ironie!]Na, so schöne Dinge wollen wir nicht opfern, denn das geht nun wirklich nicht. Das sind in der Tat schier unlösbare Probleme für eine Großstadt! Schade, schade...[Ironie Ende]