Beiträge von TheGent

    Das Zitieren als Antwort sei mir verziehen, aber es ist hier nun einmal übersichtlicher:

    Es ist ein Architekturforum, aber Erwin ist zur Zeit nun mal unser OB. Es spielt dabei auch keine Rolle, welcher Partei er angehoert.
    Und als Oberbuergermeister traegt er - manchmal gar als oberster Bauherr - auch Verantwortung fuer die Planung und Umsetzung mancher Bauvorhaben.
    Das faellt dann - als zwangslaeufige Folgeerscheinung - auch durchaus wieder in den Bereich der Architektur.


    Das bestätigt ganz klar meine Position, nur wie ich schrieb: Der Kommentar zum Haushalt (und eben NICHT direkt zu Planung und Umsetzung von Bauvorhaben!) und die einseitig superlativen Äußerungen "seit dem Zweiten Weltkrieg" waren mir definitiv zu off-topic und definitiv zu politisch wertend resp. sogar werbend.


    Bauen und Wirtschaft und Politik sind - da oftmals in einem kausalen Zusammenhang stehend - nicht immer von einander trennbar, TheGent.


    Das wurde von mir nicht nur nicht bestritten, sondern selbst als Fakt anerkannt. Und das rhetorische Mittel der angehängten Direktansprache mit der Funktion des Nachdrucks macht's nicht wahrer als es ist, corvus edwin.


    Ich glaube auch nicht, dass es dem Forum und der Diskussion dienen wuerde, wenn man sich auf eine kleinkarierte Kastendenkweise, die jeden Gedanken analysiert und auf Kritikwuerdigkeit (vor allem: Kritik einzig um der Kritik Willen) ueberprueft, reduzieren muesste.


    Man sollte aber einen feinen Spürsinn für Propaganda haben, wenn hier in einem Rahmen ausdrücklich politische Statements abgegeben werden, die eben erst auf Grund der mangelnden Zusammenhänge ihre Brisanz bekommen. Wenn es

    zwangsläufige Folgeerscheinungen

    des vorgestellten Haushaltes und des seit dem zweiten Weltkrieg einzigartigen Wirkens Erwin auf die Bautätigkeit gibt, rede und schreibe ich gern mit, über das Gebäude oder Projekt XY. Reden wir über Erwins direkte Auswirkungen auf Bautätigkeiten in der Stadt!


    Lasst uns also alle einfach mit Begeisterung an das Thema Duesseldorf und seine Bauten und alles, was sonst so damit einhergeht (inklusive Politik, Wirtschaft und Soziales als Saeulen guter und schlechter Architektur) herangehen und die Entscheidung fuer einen eigenen, angenehmen Thread mit dem Titel "Duesseltalk" akzeptieren.
    Was meinst Du?


    Ich meine, ich werde in Zukunft die politischen Threads nicht mehr verfolgen und mich ausschließlich der Architekturthreads als solche widmen. Wobei ich ausdrücklich zu verstehen geben möchte, dass mir die politischen Aktivitäten hier missfallen, ich aber ebenso deutlich jedem das Recht auf politische Meinungsäußerung zugestehen möchte. Ich werde mich jedoch nicht mehr daran beteiligen.


    Ich kann nur untertreichen, was corvus edwin sagt: Erwin, Dr. Bonin und die Ratsmehrheit haben nun einmal sehr großen Einfluss auf die Stadtentwicklung - und zwar bei öffentlichen, aber auch bei privaten Bauvorhaben (duch das Planungsrecht und die Genehmigungsverfahren). Man kann diese Personen in einem Architekturforum nicht einfach ausklammern.


    Das will ich durchaus nicht, im Gegenteil: Sobald Erwin an einem Projekt beteiligt, geht die Diskussion gerne los. Nur politische Werbung ohne Bezug zu Bauprojekten finde ich problematisch.

    Nein, generell hatte ich dieses Forum als ein Architekturforum wahrgenommen, habe auch die hier erörterte Bauwirtschaft, städtische Bauprojekte oder die politischen Entscheidungen zum Victoria-Bau oder Kö-Bogen durchaus als unproblematisch wahrgenommen. Mir war klar, dass man hier nicht nur über Fassadengestaltung redet.


    Zum Komplex "Erwins Haushalt": Ich freue mich als Düsseldorfer Bürger über eine gute Haushaltsführung, gar kein Zweifel. Wenn Erwin für einen guten Haushalt (mit-)verantwortlich sein sollte, freue ich mich über die gute Arbeit in diesem Bereich. Es ist im Interesse Düsseldorfs. Punkt.


    Aber in einem Architekturforum die Kommentierung des Haushaltes und die in der Form geäußerten Meinungen zu Erwin ohne konkreten/ direkten Bezug zu einzelnen oder mehreren Bauprojekten habe ich nur als parteipolitische Werbung wahrgenommen. Private und politische Meinungen von Usern und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in allen Ehren, aber diese Art und Weise in einem Architekturforum finde ich problematisch. Wenn schon Erwin als Thema (wohlgemerkt hier und nicht in der Lounge), dann möchte ich über eine Entscheidung Erwins betreffend eines Bauprojekt, eines Entscheids über eine städtische Baumaßnahme oder über seine direkte oder indirekte Beteiligung an einem Bau sprechen.


    PS: Düsseltalk, übrigens lol, gehört für mich immer noch in die Lounge. Mit Bauen hat die Diskussion hier wenig zu tun, es sei denn es geht um den Abbau von Demokratie, die dem Oberbürgermeister mitunter unterstellt wird..

    Also, corvus edwin, ich halte "so viel wie kein zweiter", vor allem im zeitlichen Rahmen "seit dem Zweiten Weltkrieg" durchaus für einen Superlativ.


    Wenn wir in einem themenoffenen Forum wie (hypothetisch) forum.düsseldorf.de wären, stimmt die Argumentation über Wirtschaft als Teilthema. Aber wir sind im Deutschen Architektur-Forum, da denke ich thematisch bei "Immobilien und Wirtschaft" eher an Bauwirtschaft, Immobilienwirtschaft, Grundstückspreise, Baukosten, Bauten der öffentlichen Hand (!) etc. Aber von Erwins Haushalt auf Lebenswert und dann unmittelbar auf Wohnqualität zu kommen, ist schon arg mit Spagat politisiert. Politische Meinung okay, aber im Architekturforum? Dann doch bitte in Bezug zu Architektur, oder?


    Ansonsten solltest du, wenn du Enzo in #19 ("kein Politforum") zustimmst, auch jene Immobilien- bzw. bauwirtschaftlich wenig aussagekräftige Erwin-Werbung über seinen Haushalt vermeiden. Oder den Bezug zum Architektur(!)-Forum mit Bauvorhaben in jenem Haushaltsentwurf belegen. Ansonsten, sorry, ist es reine Propaganda.

    Unsitte? Aha, hier wird aber ordentlich reglementiert. Dachte, ein Forum wäre ein Austauschen von Meinungen. Das Zitieren nützt der Argumentation, vor allem bei längeren Beiträgen ist so gezieltes Antworten auf Teilargumente möglich. Und die angeführten Zitate scheinen hier unbequem zu sein, zumal sie, im Fall Erwin, definitiv politisch wertend waren.


    Ich stimme zu, der Thread sollte nicht zu politisch werden. Also Ende der Politik, zurück zum Thema Immobilienmarkt & Wirtschaft; warum hier Erwins Wahl 2009 thematisiert wurde, war mir eh schleierhaft. Ein letztes (!) Zitat sei mir allerdings erlaubt, gefunden in einem Architekturforum zum Thema "Immobilienmarkt & Wirtschaft":


    KEIN WORT ÜBER IMMOBILIEN ODER WIRTSCHAFT IM ZUSAMMENHANG MIT IMMOBILIEN! NA, DAMIT MUSS ICH WOHL LEBEN!

    Nein, Erwin hatte mehr als 6 Jahre Zeit... Spaß beiseite, will lediglich darauf hinweisen (unter Berufung auf Jörg Heimeshoff), dass nach dem Krieg mehr schützenswerte (!) Altbausubstanz verloren ging als während der Bombardierungen. Erwin hat NATÜRLICH nur einen kleinen Teil der Zeit regiert und ist nicht für alle Bausünden seit 1945 verantwortlich. Es gibt ja auch durchaus positive Beispiele für Bauwerke in seinen Amtsperioden. Aber dass Erwin gern moderne Glasriesen zu Ungunsten von Altbauten den Vorzug gibt, ist kein Geheimnis...

    Was mir gefällt, ist gerade der gering gehaltene Glas-Anteil - ganz ohne geht es halt nicht, da man das Tageslicht für die Innenräume braucht. Stahl fällt mir offen gesagt gar nicht ins Auge.

    Ich kenne kaum Baumärkte, die viel Tageslicht bieten. Man soll ja auch nicht vom Kaufen abgelenkt werden... ;) Mit Stahl meine ich die Fensterrahmen; der Backstein ist schon ein Fortschritt gegenüber der Betonpaneelenbauweise anderer Baumärkte, da hast du definitiv Recht!


    Der übernommene Fassadenteil (wohl links auf dem Rendering) ist vermutlich das beste Stück vom Altbau.


    Das Haus gehörte meines Wissens eigentlich gar nicht zum Teppichmarktgebäude, passt auch stilistisch nicht 100%ig. Aber als Eingang wär's (subjektiv) schön(er).


    Praktiker ist natürlich ein schillernder Mieter - wer braucht schon noch einen staubigen Louis Vuitton-Laden für Oberbilk? ;)


    Wetten, zur Eröffnung gibt's 20% auf alles (außer Tiernahrung)? :lach: :lach: :lach:

    "Altem mit Respekt": Bankgebäude gegenüber dem Stahlhof, vis a vis des Görres.
    "Neuem Mit Offenheit": Zugegeben, kein unansehnlicher Neubau (trotzdem ein bissiger O-Ton: Fügt sich harmonisch in die Blockstruktur ein".)
    "Beidem mit Neugier": Wer hat's gebaut? Ich bin so schüßelig, ich hab's vergessen.


    Nicht krumm nehmen, nur beide Seiten der Medaille sehen...

    Meinte mit den Beispiele in der Kölner Alstadt den Vergleich mit den Spitzgiebeln des Goldenen Kessels. Ein Nachkriegsversuch, die moderne Altstadt (sic!) durch ehemalige Formen zu zitieren. Nach dem Abriß von Teilen der Altstadt in Köln hat man in den Dreißigern dort auch diese spitzwinkligen Giebel gebaut, ähnlich denen vom Goldenen Kessel.


    Fachwerk: Kenne die Vielfalt der Architektur, auch die angeführten Beispiele, ebenso den Abzug der Herrscherkinder nach Bayern damals, aber mit 'typisch Düsseldorf' meinte ich eher, dass ein Ensemble (SOWEIT VORHANDEN) wie der nördliche Teil der Zollstraße oder der Kurzen Straße auf mich stimmiger wirkt. NATÜRLICH sollte man deshalb das Gebäude NICHT verändern. Und um ganz kleinkariert zu werden, das Fachwerk erinnert wohl stärker ans Bergische Fachwerk und ist nicht aus dem 17. Jahrhundert. Das schlichte Düsseldorfer Fachwerk sah zumeist aus wie die ehemaligen Hinterhöfe an der Hunsrücker Straße. Insgesamt halt wohl eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ähnlich wie das zu erwartende Essen beim Hühner-Hugo/Fritz... ^.^,,

    jedenfalls "altstädtiger" als jeder erdenkliche Neubau.


    DEFINTIV, dass da kein Zweifel aufkommt! Wenn ich allein an die Kälte der Buchhandlung im Heinehaus denke, brrr... Selbst im Sommer ohne Gefühl; dass man Bücher so emotionslos in Szene setzt. Muss ja nicht Butzenscheiben/Backsteinromantik sein und drinnen ein Kamin vor der Eichenbibliothek aber so hell und grau?! Eine Galerie, ja, eine Buchhandlung? Wie gesagt, kalt. Ach, das Schnabelewopski. BTW, ich kaufe immer noch gern gegenüber der Maxschule, DAS ist ein Buchladen!

    Bleibt zu hoffen, dass OB Joachim Erwin es 2009 erneut schafft, in das Amt gewählt zu werden. Meiner Meinung nach hat er für die Stadt so viel getan, wie kein zweiter nach dem zweiten Weltkrieg.


    Im Zweiten Weltkrieg ging ein ähnlich großer Anteil denkmalgeschützter resp. schützenswerter Altbauten zu Bruch wie unter OB Joachim Erwin. In diesem Zusammenhang: Gehört seinem Schwiegervater nicht ein Bauträger bzw. Immobilien GmbH?

    Wuppertal: Bauprojekte und Stadtplanung

    Wuppertal Neubau P&C [2008 realisiert]
    An exponierter und ehemals unansehnlicher Stelle (Ecke Wallstr./ Schlössergasse) wird P&C ein neues Gebäude errichten. Der Abriß ist fast getätigt. Wer allderings auf eine der fantastischen Fassaden wie in Düsseldorf oder Köln spekuliert, wird enttäuscht; auf der HP von P&C sind Voransichten zu sehen, die (wie man es in Düsseldorf beim wenig vermietbaren Nachfolger des wunderschönen Bankgebäudes gegenüber des Stahlhofes euphemistisch beschrieb) "sich harmonisch in die Blockstruktur einfügt". Au weia! Arg viel Glasfläche wird dann auch dort die Nacht zum Tag machen wie am Tausendfüssler... :lach:


    Das Rendering vom Fachmarktzentrum macht einen überraschend guten Eindruck - verwendet wird auch ein alter, denkmalgeschützter Fassadenteil; eine Ziegelfassade soll an die Industriegeschichte des Stadtteils erinnern.


    Nein, die (wenn auch ausgebrannte) Fassade des Gebäudes wäre besser beibehalten worden. Zwanziger/Dreißiger-Jahre Industriefassaden sind doch richtig illuminiert ein absoluter Blickfang! Stattdessen ein weiterer Stahl-Glaskasten. Andere Möglichkeit: Das alte Gebäude links wirkt riesig, obwohl es ja nach hinten stark abfällt und wie abgeschnitten wirkt. Man hätte durch Beibehaltung der Traufenhöhe und Fortsetzung / Kopien der Elemente der Stuckfassade den ganzen Block äußerlich angeglichen; hätte dann den Eingang ans alte Gebäude verlegt, so würde der alte Kasten einen repräsentativen Eingang erhalten!
    PS: Zum eventuellen Mieter sag ich mal nichts... ;)


    Wie auch immer man die Neubauten für Justizia bewerten mag, Leben bringt man in solche Areale kaum; nachts wird alles verwaist sein und ein Sicherheitsdienst sorgt für Graffiti- resp. Nadelfreie Zonen. Mittags werden zwar Heere von Schlipsträgern auf der Suche nach 10-Euro-Lunchen die nahgelegenen System-Gastrokonzepte aufsuchen, eine wirkliche Chance zumNeuanfang wird es meiner Meinung nach nicht geben... Aber auch das gab es schon vor hundert Jahren; am Rheinufer sind die im Übrigen wunderschönen Gerichtsgebäude auch Solitäre ohne Leben drumherum...


    Wie man ein ganzes Viertel neu und trotzdem bewohnbar macht, haben die Niederländer mit dem Musiskwarier in Arnheim beeindruckend vorgemacht. Wohnen, Shopping, Arbeiten ohne monströse, konforme Baukörper. Stattdessen wirkt alles wie gewachsen; die Patina kommt bestimmt noch...

    Zum ehemaligen Woolworth: Ja, toll geworden, trotz der nicht umgesetzten Lage der Fenster an der Ecke. Auf der Photoshop-Voransicht, die an der Baustelle prangte, sollten ja die Eckfenster exakt zwischen die Sandsteinachsen. Zum 'Hühner-Haus': Ich finde das Haus jedenfalls trotz 'alter' Fassade wenig ansprechend und kaum 'typisch Düsseldorfer Alstadt'. Sieht irgendwie süddeutsch aus. Überhaupt hat man der Bolker schon früh arg Gewalt angetan mit den Arkaden. Hatte schon gehofft, die Gerüste am goldenen Kessel hätten eine neue, historisierende Fassade zur Folge statt einer Restaurierung der Beton/Backsteinneoromantik, wie sie schon der Kölner Altstadt am Rheinufer in den 30ern angetan wurde... War noch einmal in Benrath, dort hat man ja konsequent die tollsten Fassaden vergewaltigt; allein die DM-Filiale, ähnlich dem 'Jetzt'-Springfield auf der Flinger, wurde ein weißes Plastik/Glas-Portal 'gegönnt', argh!

    Da ja unter dem Burgplatz die Düssel fliesst (und früher am Ende offen in den Rhein floss), könnte man den Verlauf der Düssel als geschwungene Lichtstrecke flach in den Boden einlassen und so zumindest symbolisch die Düssel wieder oberirdisch mit dem Rhein verbinden.