Beiträge von GOR-407

    4,5- Millionen - Klage

    Wie der GA berichtet, drohen die Metropol-Eigentümer mit einer Klage über 4,5 Millionen Euro, weil man ihnen den Umbau 3 Jahre lang verwehrt hat.


    Mir stellt sich da die Frage, ob es zum unkalkulierbaren Risiko wird, seine Rechte wahrzunehmen. Die Denkmaleigenschaft des Metropols erlosch de facto am 26.8.2009, als das OVG sein Urteil sprach. Allerdings gab es bis zum 18.6.2009 keinen vernünftigen Zweifel an der Denkmaleigenschaft des Metropols. Das Regierungspräsidium Köln und das Verwaltungsgericht Köln hatten die Stadt explizit in ihrer Ablehnung des Umbaus unterstützt.


    Zumindest bis zu diesem Zeitpunkt kann es keinen Schadenersatz geben, oder ich verstehe die Welt nicht mehr. Man darf auch nicht vergessen, dass Interboden und Töpfer von der Denkmaleigenschaft des Metropols profitiert haben, dadurch wurde es billiger bei der Auktion.


    Insgesamt denke ich, dass die Metropol-Eigentümer einen guten Gewinn erwirtschaftet haben. Sie brauchten 3 Jahre um die Denkmaleigenschaft wegzuklagen, was ihnen 2 Millionen Euro brachte, denn soviel war das Metropol ohne Schutz mehr wert.


    Wenn die Eigentümer mit ihrer Klage durchkommen, kann man nur die Lehre daraus ziehen, von vornherein den Schwanz einzuziehen. Investoren muss man einfach alles erlauben, weil man nie sicher sein kann, ob sich die Rechtslage ändert und man dann für rechtskonformes Verhalten bestraft wird. Das heißt: Demokratie wird durch Plutokratie ersetzt. Oder man ändert die Gesetze.


    Die Damen und Herren insbesondere von der Verwaltung und der SPD müssen sich jetzt doppelt betrogen vorkommen. Haben sie doch immer gut mit Töpfer und Interboden verhandelt, haben mit dafür gesorgt, dass Töpfer und Interboden das Metropol kauften, haben alles getan, um ihnen den Weg frei zu machen. Und jetzt bekommen sie die Quittung in Form einer Forderung, die höher ist als der Preis des Metropols selbst.


    Liebe Politik, trau schau wem. Schaut Euch das Verhalten der Metropol-Eigentümer an und urteilt selbst, wem ihr in Zukunft welche Versprechungen macht.

    Ich kann jedem nur raten, wenn Euch ein Haus gefällt, bei der Oberen Denkmalbehörde nachfragen, ob es unter Schutz gestellt werden könnte. Und das bevor irgendwelche Abrisspläne gefasst werden.

    Neue Ankunft in Köln-Bonn

    Ich halte die neue Führung der ankommenden Passagiere für eine Frechheit. Da wird man erst ins Tiefgeschoss gelotst, um wie bisher das Gepäck abzuholen. Aber anstatt dann bequem die Tür zum Taxistand zu nehmen, muss man ellenlange Umwege gehen, in die Abflughalle! Um dann die Türen wieder nicht benutzen zu dürfen! Stattdessen muss man durch den ganzen Kommerztrakt hindurch, bis man endlich raus darf. Und das selbst abends, wenn alle Läden zu haben.


    Als Passagier möchte ich schnell ans Ziel kommen - der Flughafen K/B hat ohne Not mal eben die Reisezeit um 10 Minuten verlängert. Und das, wo Fliegen ohnehin durch immer schärfere Sicherheitskontrollen und immer umständlicheres Einchecken immer länger dauert.


    Da freue ich mich als Vielflieger nach London, dass es da bald einen ICE gibt.

    Tja, wird wohl nix.

    Siegburg hat gegen das Einkaufszentrum gestimmt, und das sicher nicht wegen des schönen Rathauses.


    Für Bonn sollte das ein Warnzeichen sein, etwa den Bahnhofsvorplatz nicht (schon wieder) mit maximierten Verkaufsflächen zuzuklotzen, sondern freie Sicht für mehr Lebensqualität zu schaffen!


    Wir brauchen Städte, in denen wir uns wohlfühlen, und nicht noch mehr Kommerztempel. Es ist sowieso immer weniger Geld in unseren Taschen.

    Skandal

    Das Haus der Bildung hätte auch unter Erhaltung des Siemenshauses eingerichtet werden können. Es gab ja laut GA Überlegungen, das Siemenshaus unter Denkmalschutz zu stellen, was meiner Meinung nach auch berechtigt wäre. Kennt jemand irgendwo in der Region einen ähnlichen Bau? Ich nicht.


    Die Frage ist nur, warum wurde das nicht gemacht? Vielleicht, weil das Haus der Stadt gehört und man sich selbst nicht zumuten will, was man privaten Eigentümern zumutet? Vielleicht, weil man geschlafen hat? Bonn und Denkmäler, das ist eine traurige Geschichte. Jedenfalls ist der Klotz, den sie anstelle des Siemenshauses geplant haben, kein Gewinn.

    Im Moment sieht es wohl so aus, als ob die Pläne zum Haus der Bildung Sparmaßnahmen zum Opfer fallen könnten. Es wäre ziemlich dumm, das Siemenshaus abzureißen und dann kein Geld für den Neubau zu haben.


    Mir wäre das recht. Das Siemenshaus ist ein schönes Gebäude, dessen Fassade zumindest meiner Ansicht nach allemal denkmalwürdig ist. Der Neubau wird ein typischer 2000er-Jahre-Klotz mit keiner Verbindung zum Rest der Bebauung. Optisch kein Gewinn!

    Meiner Meinung nach stehen die jetzigen Eigentümer vor dem Dilemma, dass sie, wenn sie überhaupt Geld mit dem Gebäude verdienen wollen, nun einen Kulturbetrieb einrichten müssen. Aber welcher Kulturbetreiber mietet sich schon bei einem Vermieter ein, der ihm den geschäftlichen Mißerfolg wünscht? Denn der einzige Weg zum Kaufhaus Metropol führt über das gescheiterte Theater Metropol.


    Solange Klaus "ich will die Verschmelzung mit meinem Kaufhaus" Töpfer und Vanja "Wir halten an unseren Plänen fest" Schneider Eigentümer des Metropol sind, kann kein Kulturmieter mit enthusiastischer Kooperation rechnen. Ob dann mal das Licht ausfällt, Wasser durchs Dach kommt, klemmende Türen nicht repariert werden?


    Schneider und Töpfer müssen jetzt verkaufen. Ihr Schaden kann nur noch größer werden. Und in der Bonner Politik und Verwaltung sollten einige Damen und Herren wirklich einmal in sich gehen und sich fragen, ob sie mit der "Kopf-durch-die-Wand"-Taktik wider besseres Wissen wirklich Wirtschaftsfreundlichkeit bewiesen haben.

    Ich hoffe man war bei den einzelnen beantragten Umbauten nicht zu nachgiebig. Wenn man es richtig anfasst und nicht gierig auf die letzten qm Verkaufsfläche schielt, erhält man ein traumhaftes Ladengeschäft.


    Leider muss ich dich hier enttäuschen. Die beantragten Umbauten unterscheiden sich kaum von 2006 und daher ist es aus "fachlicher Sicht eines informierten Laien" (also mir) unverständlich, dass sie jetzt genehmigt werden sollen.


    Von den Eingriffen, die 2006 noch "in der Summe" zur Ablehnung geführt haben, nämlich laut Ratsbeschluss 2006


    Großer Saal:
    - Entfernung der abgetreppten Bestuhlung im Parkett und aufdem Balkon
    - Erstellung eines ebenen Fußbodenniveaus in diesem Bereich
    - Einziehen einer Zwischenebene im jetzigen Bühnenhaus
    - Öffnen des Erdgeschossbodens und Einbau von zwei Rolltreppen im Kellergeschoss
    - Entfernung der Wände zwischen Zuschauerraum und den Zugängen
    - Entfernung der Saalrückwände und der geschwungenen seitlichen Wände in der Balkonzone


    Eingangsbereich
    - Entfernung der beiden seitlichen Treppenaufgänge zum Cafe und zu den Obergeschossen
    Foyer
    - Entfernung sämtlicher gestalteter Umfassungswände einschließlich der Zugangstüren vom Markt und zum Großen Saal
    - Entfernung des Kassenhäuschens
    - Entfernung der geschwungenen Treppenaufgänge zum Garderobenbereich
    - Entfernung von jeweils 2 der seitlichen Stützen


    sind immer noch fast alle geplant.


    Wie man zum Beispiel in der Umbau-Beschlussvorlage "NV2" behaupten kann "die Eingangssituation bliebe vollständig erhalten", ist mir ein Rätsel, da doch die seitlichen Treppen entfernt werden sollen und die 2006 noch vielgerühmte "Halböffentlichkeit des Eingangbereichs" durch eine bündige Schaufensterscheibe wegfallen wird. Vom einst schützenswerten Raumkonzept des Eingangs mit seiner Verteilfunktion bleibt nichts übrig. Aber der Fachmann behauptet jetzt "es wird erhalten", und in der SPD und Teilen der CDU sowie der Mainstreampresse schreibt einer vom anderen ab. Keiner kommt mal auf die Idee, die Expertise des Fachmanns zu überprüfen und auf Widersprüche zu vorherigen Aussagen abzuklopfen.


    Tut man das, so erkennt man in der NV2-Vorlage den Willen, denkmalrechtliche Argumente für einen Umbau zu finden, koste es was es wolle. Fakten sind da nicht mehr wichtig. Der Träger dieses Willens ist erkennbar nicht der Fachmann, von dem das Urteil angeblich stammt.