Dieses Gerede des Investors vom "höchsten Biergarten der Stadt" finde ich ehrlich gesagt ziemlich ärgerlich. So was kann doch niemals umgesetzt werden, angefangen von der übertrieben aufwendigen Logistik über die entsprechend unpassend hohen Preise bis hin zur bescheidenen Gemütlichkeit in solch einer Höhe und räumlichen Beschränktheit. Das kann ja nur eine Enttäuschung werden und hat den Beigeschmack als wolle man die Bevölkerung mit so einem billligen Versprechen umstimmen. Lieber wäre es mir, wenn der Investor Klartext reden würde – eine öffentlich zugängliche Terrasse oder Aussichtsplattform wäre doch auch schon prima und vor allem realistisch.
Beiträge von iconic
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbacher_Palais
Mehr Bilder hier: https://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/bildansicht.aspx [EDIT: im Reiter "Suche" --> "Volltextsuche" Wittelsbacher Palais eingeben, dann links auf den Reiter "In die Bildliste wechseln"]
Wiederaufbau unwahrscheinlich, da Druck zur Flächenverwertung wohl zu groß. Wenn auch ein schönes Gebäude, zählt es nicht unbedingt zu meinen Favoriten was Rekonstruktion in München betrifft (recht verschlossen und trutzburgartig).
Ich fände eine diagonale Sichtachse durch das Gelände von der Briennerstraße zum Museumsareal (Pinakothek der Moderne) wünschenswert. Es entstünden zwei mehr oder weniger dreieckige Baufelder.
Nicht uninteressant dieses Wittelsbacher Palais. Wenn ich dir auch mit dem "trutzburgartigen" Charakter recht geben muss. Und zuletzt bis zu seiner Zerstörung hatte der Bau ja als Gestapo-Sitz eine sehr unrühmliche Rolle im dunkelsten Kapitel unserer Stadt. Der Nachfolgebau der Bayern LB ist ja erst Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre entstanden – lag das Gelände seit Kriegsende über 30 Jahre brach?
Der blaue Bestandsbau (Fertigstellung war offenbar ca. 1983) ist für die damalige Zeit sehr aufwendig gestaltet und hat meiner Meinung nach durchaus seine Qualitäten. Man versuchte eindeutig – wenn auch unbeholfen – die damals angesagten Ideen der Postmoderne umzusetzen, mit Dachschrägen, Passagen, Arkaden, einem Innenhof mit Brunnen und sogar etwas Einzelhandel und Gastronomie. Dennoch ist es nicht gelungen, den Charakter eines abgeschotteten Büroghettos, ja eines letztlich toten Stücks Innenstadt, zu mildern. Letztlich verhindern der im Osten angrenzende Oskar-von-Miller-Ring sowie die für den Autoverkehr übertrieben breit ausgebaute Gabelsberger Straße im Norden eine bessere Durchlässigkeit des riesigen Quartiers zur restlichen Maxvorstadt und insbesondere Richtung Altstadt. Dass man heutzutage ein so großes innerstädtisches Büroareal kaum lebendiger und durchlässiger zu gestalten vermag, zeigt das auf der gegenüberliegenden Altstadtring-Seite gelegene neue Siemens-HQ. Aber genau das wird die Herausforderung einer möglichen Umgestaltung sein. Dabei halte ich neben der besseren Öffnung nach Norden und Westen (ggf. auch mithilfe eines Rückbaus der Autoschneisen) eine Funktionsmischung mit einem Schwerpunkt auf Wohnen und ggf. Gastronomie für sehr wichtig. Von einem "Einkaufszentrum" würde auch ich abraten. Außer den 5 Höfen kenne ich kein gelungenes Bespiel im Stadtgebiet, außerdem scheinen die Zeiten des konzentrierten stationären Einzelhandels in unseren Städten ähnlich wie großflächige Büronutzungen vorbei zu sein.
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Ich bin sehr gespannt, ob das klappen wird - dass Lebendigkeit und Wohlfühlen rein durch hohe dichte und hoffentlich endlich echte Nutzungsmischung entsteht. Auch wenn die Architektur langweilig und monoton ist. Ein mögliches weiteres Problem sehe ich in der relativen Isolation des Areals im Gefüge der restlichen Stadt. Hier sollte man schleunigst ein Gesamtkonzept für den höheren Münchner Norden inkl. Euroindustriepark, Frankfurter Ring, Moosacher Str. usw. vorbereiten mit dem Ziel, alles neu zu strukturieren, massiv zu verdichten und miteinander zu vernetzten. Dann könnte man auch gleich konkrete Standorte für die im Münchner Norden überfälligen Hochhaus-Cluster festlegen.
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Absolut, ich denke auch, dass Natur und meinetwegen auch gewisse Landwirtschaft innerhalb der Stadtgrenzen durchaus ein Zukunftsmodell sein könnten... Je nachdem wie man es in andere Funktionen einbettet. So sehr ich die SEM Projekte befürworte, möchte ich aber auch anmerken, dass in München noch viel zu viele besser erschlossene und ggf. zentralere Bereiche nicht effizient genug genutzt werden. Hier sei nur mal auf die zahlreichen monofuntiknalen Gewerbegebiete zwischen Pasing und Riem wie auch zwischen Freimann und Obersendling, also überall im Stadtgebiet, hingewiesen. Solange man all diese Euroindustrieparks und Autodealer/Baumarkt/Büroghetto-Strukturen nicht anpackt, hat es m. M. N. einen faden Beigeschmack, wenn bisher unversiegelte Flächen entwickelt werden. Einfach mal so im Sinne der Nachhaltigkeit.
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Ich finde wiederum, dass sich in München bereits zu viele breite Gebäude und zu wenige deutlich sichtbare vertikale Akzente im Stadtbild finden. Die Bavaria Towers haben eine sehr gute Formensprache mit theoretisch klarem Wiedererkennungswert - sind mmn nur viel zu niedrig, wodurch auch hier wieder die Proportionen nicht stimmen und die Sichtbarkeit zu gering ist. Ich gebe dir recht, dass Dubai langweilig ist, aber das liegt nun wirklich nicht (nur) an den Hochhäusern. Hier hat MUC ganz andere Assets, die man durch zusätzliche moderne Architektur keineswegs aufs Spiel setzen würde.
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Zum Wohnturm G39: Es war doch klar, dass der aktuelle B-Plan dort kein 50 Meter Hochhaus zulässt. Daher ist die Aussage des Planungsreferats an den BA nun auch keine Überraschung. Herr Bucher wird schon wissen, dass er dafür eine Änderung beantragen muss. "Vom Tisch" ist da nichts.
In diesem Punkt zeigt sich u.a. eine gewisse Inkompetenz des BA: Die B-Pläne sind im Internet frei einsehbar, fünf Minuten Zeitaufwand, aber nein, dafür muss der BA das Planungsreferat bemühen...
Für die Brache gilt Plan 879a aus dem Jahr 1988: http://www.muenchen.info/plan/bebauungsplan/t_8384_879a.pdf
Schade. Wobei 50m nun wirklich nicht der Rede wert sind. Man fragt sich immer wieder was der Sinn dieser B-Pläne ist, wenn es im Ergebnis nur darum geht, Entwicklungen zu verhindern. Einen Hochpunk hier an einem der wichtigsten Vorstadt-Bahnhöfe einer europäischen Millionenstadt halte ich für mehr als überfällig. Gerne 100m statt 50. Und Wohnraum ist doch prima. Hier sollten die Behörden genehmigen statt zu blockieren.
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Schade, dass jetzt plötzlich an so vielen Stellen in der Stadt ganz ähnliche, viel zu breit und unförmig aufeinander getapelten Büroprojekte entstehen. Heimeranplatz, Candidplatz und jetzt hier. So verschandelt man das Stadtbild nachhaltig sowohl von unten wie aus der Ferne. Wann kommen endlich mal mehr schlanke Türme mit klaren Formen, bei denen die Proportionen stimmen? Ein echtes Hochhaus mit 100m+ wäre ja hier am Leuchtenbergring mit einer Umgebung, wo man auf nichts Rücksicht zu nehmen braucht, kein Problem gewesen. Im Gegenteil, der Standort verlangt doch gerade nach ein paar echten Hochpunkten, weil die TenTowers sich bereits viel zu einseitig in die Breite verteilen.
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Hochhäuser bis oder über 80 m heißt es. Mehr kann ich aber auch nicht lesen, da hinter Bezahlschranke.
https://www.sueddeutsche.de/mu…en-1.5438725?reduced=true
Übrigens super Bild von schwabinger Hochhäusern in dem Artikel, aber das nur nebenbei angemerkt.
Dahinter steckt wohl vor allem der CSU Landtagsabgeordnete Brannekämper aus Bogenhausen. Hier nochmal ein weiterer SZ Beitrag zum Thema:
https://www.sueddeutsche.de/mu…buergerbegehren-1.5438727
Auch ich glaube, dass die meisten Bürger Münchens die Aufgaben der Zukunft auf keinen Fall im weiterem sinnbefreiten Verhindern von Hochhäusern sehen. Außer ein paar rückwärtsgewandten Gartenstadtbewohnern juckt das Thema wohl niemanden in der Stadt wirklich.
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Diese "Aufzug-Streben" bleiben ja hoffentlich ein trotziges Hirngespinst der Architekten und sind nicht wirklich ernst gemeint. Zum Thema "Schornsteine" gebe ich dir in gewissem Maße recht - deshalb ist es so wichtig, dass die Biegung der Halle in den schlanken Türmen deutlich sichtbar aufgenommen wird, damit die Türme auch von weitem einen skulpturalen Charakter bekommen. Leider wurde auch das bei der Überarbeitung verringert, wenn ich es richtig gesehen habe. Ich persönlich hoffe also nach wie vor auf den ursprünglichen Entwurf.
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Schwierig. Grundsätzlich würde ich es bei einem derart prominenten, für jedermann sichtbaren Projekt schon für wünschenswert halten, dass die Entscheidung über die Gestaltung nicht im Hinterzimmer des Investors zusammen mit einem vom Investor ausgewählten Architekten stattfindet. Schade wäre dann aber natürlich wenn dadurch wieder nur ein langweiliger unscheinbarer Entwurf von der Jury bevorzugt wird. Wo wir wieder beim alten Thema wären. Warum werden bei Wettbewerben nie spektakuläre oder innovative Vorschläge ausgewählt? Anderes gefragt: erhöht der Verzicht auf Wettbewerbsprozesse die Chance auf spannende Architektur?
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Der Denkmalschutz beim Siemenshochhaus soll nun offenbar fallen. Gehört das immer noch Rock Capital? Wenn ja, dann hätten die Investoren nun möglicherweise bald ihr Ziel erreicht und könnten durch quasi uneingeschränkte Entwicklungsmöglichekiten (theoretisch auch eine Abrissoption) mit maximalem Gewinnzuwachs weiterverkaufen. In jedem Fall bin ich gespannt, ob und wie es hier weitergeht.
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Eben gerade in München hat man ja eine sehr genaue Vorstellung davon, was ein "Biergarten" ist und was nicht
Das sei hier nur am Rande bemerkt
Viel eher als um einen Biergarten kann es sich wohl im besten Fall um eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform handeln, möglicherweise ergänzt durch etwas Gastronomie, und das Ganze natürlich mit Eintrittspreisen - letztlich wie beim Olyturm.
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In diesem Fall ein wie ich finde sehr treffender Kommentar von Gerhard Matzig zu den neuen Fahrstuhl-M-X-etc. Entwürfen in der SZ: https://www.sueddeutsche.de/mu…uerfe-kommentar-1.5315833
Sollte tunnelklicks Erklärung zutreffen und die überkreuzten Fahrstuhlbänder sind eine Trotzreaktion der Architekten, die nicht mehr an das Projekt glauben, wäre das alles sehr schade. HdM waren doch schon auf einem absolut richtigen Weg und nun kommt so etwas....
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Also wenn ihr mich fragt, ist das mit diesen verschränkten Fahrstuhlschächten einfach total daneben. Wer kommt denn völlig ohne Not auf so eine dämliche Idee? Der Ursprungsentwurf hatte eine klare Grundidee, nämlich das Thema der die horizontalen Bögen der Halle auf die Türme zu übertragen, indem man ihnen diese leichte Wölbung gegeben hat. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Das war elegant und hatte das Potenzial zur stimmigen, zeitlosen Ensemblewirkung mit Wiedererkennung. Ich hoffe, man verfolgt diese merkwürdige Überarbeitung nicht weiter und kommt wieder zurück zum Original!
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Möglicherweise gibt es doch bald Wohnnutzung auf dem Areal. Nach Auskunft der Bundesregierung wird dies aktuell geprüft, da der Umzug des BND nach Berlin mittlerweile fast vollständig vollzogen ist.
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Ehrlich gesagt kann ich die hier vielfach geäußerte Empörung über die Berichterstattung nicht so ganz teilen. Der hier erwähnte SZ-Beitrag listet doch lediglich auf, welche Gegner des Projekts es gibt und welche Argumente diese vorbringen. Das muss schon möglich sein und ist auch die Aufgabe der Medien. Oft ist es auch einfach interessanter über Kritiker zu berichten als über die Befürworter eines Vorhabens – auch das geht grundsätzlich in Ordnung. Und warum soll man nicht ein bissal gegen die Büschl-Gruppe sticheln? Die Leser sind doch nicht bescheuert im Kopf. Und ja, in der „bayerischen Provinz“ gibt es Hochhausgegner, auch wenn diese im Fall dieses Projekts vermutlich in der Minderzahl sind.
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Für den Einzelhandel in dem Areal sicher ein Paukenschlag: Ende Januar soll der große Saturn an der Schwanthalerstraße 115 nach 34 Jahren schließen. Die Flächen gehören der Bayerischen Hausbau. Offizielle Begründung ist Uneinigkeit mit dem Vermieter über die weitere Entwicklung der Flächen. Was danach kommt steht offensichtlich noch nicht fest.
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Insgesamt finde ich es erstmal bedenklich, dass ein einziger Investor sich zunehmend immer mehr Schlüsselimmobilien im Altstadtbereich aneignet. Gibt es auf dem Immobilienmarkt nicht so etwas wie ein Kartellrecht? Ich halte diese sich anbahnende Marktbeherrschung für ziemlich kritisch.
Ich persönlich habe die Aufregung über den Kaufhaus-Block (1969-1972, Josef Wiedemann) nie so recht verstanden. Das Ding ist im schlimmsten Fall langweilig aber immerhin was anderes als die ständigen Eiermann-Kaufhaus-Fassaden der damalige Zeit. Der eigentliche Skandal ist natürlich der Abriss des damals wohl noch intakten Roman-Mayr-Hauses im Jahre 1965. Andererseits waren diese riesigen fensterlosen Kaufhäuser unfassbar modern in den 1960er Jahren, deshalb konnte sich wohl keine Stadt dieser Entwicklung entsagen. Und ein Umbau des Vorgängerbaus wäre zur damaligen Zeit wohl schlicht unrealistisch gewesen.
Umso mehr könnte man natürlich heute argumentieren, dass nun eben wiederum die Zeit der Kaufhäuser vorbei ist und damit einen Abriss rechtfertigen für einen Neubau, der die in unserem neuen Jahrtausend im Herzen unserer Altstadt gewünschten und benötigten Funktionen besser ermöglicht. Es wird ohnehin eine große Frage sein, wie wir zentrale Bereiche wie diesen zukünftig nutzen und mit Leben füllen wollen. Ob Rene Benko der Richtige ist, um darüber zu entscheiden, wird sich in den nächsten Jahren erweisen.
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Die Büschl-Gruppe hat nun zusammen mit Vertretern der Stadt und des Freistaats Richtfest für die 17 Gebäude gefeiert. Nach Angaben der Entwickler sind die meisten auf dem freien Markt angebotenen WE bereits verkauft, die Preise liegen zwischen 8.000 und 13.000 Euro. Die Fertigstellung wird für Anfang 2022 erwartet.
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Aus den ursprünglich geplanten 515 Wohneinheiten inkl. Wohnhochhaus sind erst 360 geworden und aus dem Wohnhochhaus ein Hotelturm.
Jetzt vielleicht auch nur 280 oder auch gar keine Wohnungen mehr.
Nach neusten Meldungen will Pandion nun komplett auf eine Nutzungsmischung mit Wohnungen verzichten und ein reines Büroareal entwickeln. Damit sind auch die in den letzten Jahren angestoßenen Änderungen am Bebauungsplan hinfällig und es kann einfach mit dem alten Plan entwickelt werden. Die benachbarte "Macherei" aber auch die Parkstadt Schwabing lassen grüßen....