zu #15 & #16:
schade. aber immerhin danke für die bestätigung meiner befürchtung.
denn genau das meinte ich:
jetzt wird man schon in eine komische rechte ecke gestellt, wenn man sich gegen die bebauung des otto-runki-platzes ausspricht und die buga-bewerbung für eine gute idee hält. um sachliche inhalte geht's leider immer weniger.
entzündete sich der "widerstand" bestimmter bürger an der geplanten begrünung des wilhelm-leuschner-platzes etwa am gestaltungskonzept des "gartens der friedlichen revolution"? oder an dessen kosten von 0 euro für die stadtkasse? nein, da ging es nur um die ablehnung des dahinter stehenden gedankens. die folgen sind zu sehen: anhaltende trostlose ödnis. irgendwann wird der platz mit steuergeld der leipziger wie üblich zugepflastert werden. was für eine vertane chance!
und beim otto-runki-platz drohte dieses spielchen - in umgekehrter richtung und damit noch irrsinniger - wiederholt zu werden. ein erst kürzlich mit viel fördergeld begrünter stadtplatz in einem ansonsten dicht besiedelten viertel sollte dem bau einer schwimmhalle weichen. mit der begründung der "linken"-stadträtin hollick noch nach der abstimmung: "ich kenne viele afgahnen in der eisenbahnstrasse, von denen kann kaum einer schwimmen!"
was soll so etwas?
das kann doch keine hinreichende rechtfertigung dafür sein, eine grüne oase inmitten einer ohnehin baumarmen gegend zu vernichten.
und was steht denn da übrigens für ein menschenbild dahinter? afgahne sein ist doch keine behinderung. wer um die halbe welt (und durch ein halbes dutzend eu-länder) hierhergekommen ist, wird ja wohl auch clever genug sein, ein paar kilometer bis zur nächsten schwimmhalle zu schaffen. das müssen andere auch. da kann man sie also ebenso an einer anderen, geeigneteren stelle errichten.
unter den von cowboy so genannten "leipziger neubürger im osten" verstehe ich im gegensatz zu ihm auch die menschen aus den eingemeindeten stadtteilen. die haben bisher nur höhere steuern und kfz-versicherungsprämien zahlen müssen. aber sie sind es, die mit ihren steuern den bau der neuen schwimmhalle überhaupt ermöglichen.
ist es da etwa zuviel verlangt, einen standort zu finden, der einerseits den otto-runki-platz als grünanlage erhält und andererseits - auf halber strecke zwischen engelsdorf und der eisenbahnstrasse - für alle gut erreichbar ist? es gibt doch alternative standortvorschläge.
in finanzieller hinsicht wäre es freilich ideal, den schwimmhallenneubau bereits in ein buga-konzept einfliessen zu lassen und dadurch mehr fördergelder zu aquirieren. denn auch hierbei irrt cowboy: die kostenexplosion beim city-tunnel ging dank geschickter vertragsgestaltung am leipziger haushalt glatt vorbei.
mit durchdachter und durchgeplanter stadtentwicklung kann man mehr erreichen, ohne mehr zu zahlen. vor ein paar jahren war leipzig ein meister in dieser disziplin. heute stellt man sich dabei manchesmal selbst ein bein. blöde ausreden oder parteipolitisches geplänkel machen es nicht besser, sondern eher schlimmer...