Beiträge von Cowboy

    ^ Danke, dass du die Antwort auf Philipps Beitrag schon gegeben hast. Schleußigs Parkplatzsituation ist kein Resultat autobegeisteter Einwohner, sondern basiert auf der dichten und gründerzeitlichen Struktur des Viertels. Auf geschätzt 10 Wohnungen pro Wohnhaus in der Brockhausstraße beispielsweise kommen vielleicht drei Stellplätze für PKW davor in Frage. Tiefgaragen, Stellplätze im Hof und dergleichen gibt es dort gar nicht bzw. kaum. Schleußig ist für meine Begriffe zudem eines der wenigen Viertel in Leipzig, wo Einwohner gezielt auf das eigene Auto verzichten, obwohl man sich manchmal ein oder gar zwei teure eines deutschen Premiumherstellers leisten könnte.


    Ansonsten ist es beim Krystallpalast-Areal nun wirklich Quatsch mit Soße, von einem Schickeria-Objekt zu schwadronieren. Die Neiddebatte können wir bitte gleich wieder begraben.

    Zitat von Whywolf Larry

    Man sollte natürlich Architektur und Städtebau ausseinanderhalten können bevor man sowas raushaut. Typisches Postkartenanbetertum.


    Und an dem Foto gemessen ist es tatsächlich ein Architektonischer Verlust mit den neuen Fenster-Reihen.


    Um auch mal klugscheißen zu wollen: Deine neuen Fensterreihen (ohne Deppenbindestrich) nennt man in der Architektur "Fensterachsen", weil sie in senkrechter Ausrichtung erfolgen. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, diese verschlossen zu lassen - weder in architektonischer noch in funktionaler Hinsicht.


    Und die Wiederherstellung des historischen Daches stellt natürlich auch eine städtebauliche Veränderung dar.

    ^ Ich habe darüber auch schon nachgedacht, aber im Moment sehe ich dafür keinen Bedarf. Im Prinzip freue ich mich sehr darüber, dass hier auch mal eine fachkundige Begleitung der Projekte durch einen Bauingenieur erfolgt, was der Lebendigkeit und Vielfalt unseres Forums nur gut tun kann. Und dabei sind die Beiträge von QM-magd in meinen Augen auch noch sehr unterhaltsam geschrieben. Finde ich klasse.


    Sofern die Bewertungen nicht in Bashing ausarten oder für das DAF nur wenig relevante Dinge wie den Pfusch beim Bau einer Tiefgarage betrifft, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Da hatte ich anfangs auch etwas Bedenken bei unserem Neuzugang, gebe ich zu.

    ^ Die Billigsanierungen im Bülowviertel resultieren aber aus vergangenen Jahrzehnten. Bülowstraße 15 beispielsweise wurde schon in den 90ern saniert - jetzt halt noch einmal ein bisschen nachsaniert, ohne dass wenigstens die Plastikfenster ersetzt worden sind. Was im Bülowviertel in letzter Zeit saniert worden ist, kann sich meist sehr sehen lassen.


    Zustimmung, was die Slevogtstraße betrifft. Leider wurde die Nummer 23 vor drei Jahren abgerissen, was man auf dem letzten Bild von Rundling an der Brandmauer von Nummer 21 sieht.

    ^ Der Jubelartikel ist schon zwei Beiträge drüber verlinkt worden. Dass das Leibniz-Institut am Leuschner-Platz einen Neubau bekommen soll, wurde hier schon im Projektstrang geschrieben. Vermutlich der erste und auf Jahre hinaus einzige Neubau am Platz, wenn man bedenkt, wie langsam die Planungen voran schreiten.


    In der LVZ hinter der Bezahlschranke steht ein weiterer Jubelartikel geschrieben. Leipzig peilt in den Top 10 der größten Städte Platz 8 an. Sehr wahrscheinlich überholt die Stadt im nächsten Jahr Essen, bis 2020 könnte Dortmund überholt sein und irgendwann vielleicht auch Düsseldorf (wäre dann auf Platz 7).


    Und was ist eigentlich mit Stuttgart? :)

    Erfreuliche Nachricht aus der Friedrich-Ebert-Straße. Die Baugenehmigung für die Ebertstraße 23, ein bislang brach liegendes Eckgrundstück zur Gustav-Mahler-Straße, ist lt. Homuth + Partner erteilt worden.


    Eine neue Visualisierung gibt es auch (hier wurde schon eine gezeigt). Die klassizistische Gestaltung erfolgt in Anlehnung an die Nachbarbebauung und der Entwurf wirbt auch für eine Wiederkehr der Hochparterre. Sehr schön.



    Visualisierung: Homuth + Partner Architekten

    Weiter geht's mit einem kleinen Rundgang im Leipziger Osten.


    Wie schon erwähnt, startet die Sanierung der Eisenbahnstraße 12, ein städtebaulich wichtiges Eckhaus zur Jonasstraße. Das Gebäude steht nicht auf der Denkmalliste, deshalb dürfen wir hier vielleicht nicht allzu Großartiges erwarten.





    Ebenfalls gestartet: Die Sanierung der Eisenbahnstraße 21. Das Wohnhaus steht offenbar ebenso wenig unter Denkmalschutz. Na, mal sehen, wie's wird: Die neuen Fenster in den oberen Stockwerken sehen schon mal nicht übel aus, aber die zwischenzeitlich etwas geglättete Fassade wird wohl so bleiben.






    Mittags um eins bei über 30 Grad: Siesta auf der Eisenbahnsstraße. Keine Menschenseele zu sehen und recht gepflegtes Straßenbild.






    Beim Marianneum sind jetzt auch die Gerüste an der Mariannenstraße 100 gefallen. Bis auf das EG, das noch saniert werden muss, recht gut geworden.


    Mariannenstraße 100 vorher





    Mariannenstraße 100 gestern






    Mariannenstraße 100, Ansicht an der Idastraße






    Am Nachbargebäude wird immer noch gewerkelt, in den Nummern 104 und 106 sind die ersten Mieter eingezogen.





    Sanierungsbeginn Bennigsenstraße 28, recht finstere Ecke da hinten an der Eisenbahnstrecke nach Dresden.





    Impression aus der Ludwigstraße, mit dem schönen Baumbestand für mich eine der schönsten Straßen der Stadt.







    Auf dem Weg Richtung Breite Straße entdeckt: Recht ungewöhnlich gestaltetes Wohnhaus Bernhardstraße 45, um 1890 errichtet. .






    Fertige Sanierung Breite Straße 16 (Vorzustand). Der Gesamteindruck ist okay, im Detail aber dann doch eine etwas lieblose Sanierung.

    Bilder: Cowboy

    ^ Warten wir mal ab. Ich sehe die Entwicklung im Leipziger Umland weit weniger rosig. Bis sich eine Sub-Urbanisierungswelle wie in westdeutschen Ballungszentren in Bewegung setzt, bedarf es meiner Meinung nach mindestens weitere 100.000 Einwohner in Leipzig. Und dann bedeutet Sub-Urbanisierung ja noch lange nicht, dass die Stadt wieder leerer wird. Bestenfalls wird das Wachstum durch einen Boom ins Umland gebremst werden.



    Zitat von Saxonia

    Der Flughafen ist für Schkeuditz Segen und Fluch zugleich. Arbeitsplätze und Steuereinnahmen ohne Ende aber letztlich wollen die meisten halt nicht Fluglärm als ihren ständigen Begleiter haben. Ist nachvollziehbar.


    Eben nicht. Schkeuditz ist kaum vom Fluglärm betroffen. An- und Abflüge erfolgen von und nach Westen und Osten. Schkeuditz liegt im Süden. Und da Schkeuditz ca. 20 Höhenmeter unterhalb vom Flughafen liegt, bekommt man in der Stadt auch kaum mit, wenn die dicken Antonovs warm laufen.

    Die drei Threads "Czermaks Garten", "LWB-Zentrale am Wintergartenhochhaus" sowie "Leipziger Packhofviertel" habe ich jetzt zu einem Strang "Innerer Osten" zusammengeführt. Thematisch gehört hier also alles rein, was im Zentrum-Ost geplant oder gebaut wird. Den ZOB und das Krystallpalast-Areal würde ich gerne weiterhin extra behandeln.



    Zwei aktuelle Fotos vom Rohbau des Telekom-Neubaus. Hier dürfte bald Richtfest gefeiert werden.





    Abgebrochene Sanierung Hans-Poeche-Straße 18 (?). Meines Wissens ist es schon der zweite Sanierungsversuch an dem Haus, der schief ging.







    Die Neubauten an der neuen LWB-Zentrale.

    Bilder: Cowboy

    ^ Sicher suchen junge Familien aus den von dir genannten Gründen verstärkt im Umland nach einem Häuschen im Grünen. Die Frage ist nur, wie stark sich das auf die Bevölkerungsentwicklung in Leipzig auswirkt. Meiner Meinung nach nur ganz minimal, wenn überhaupt. Und für andere Gruppen ist das Umland schlicht zu unattraktiv. Wer zieht schon gern aus Gohlis in eine Mietwohnung nach Schkeuditz?


    Apropos Schkeuditz: Von allen Umlandgemeinden dürfte das Städtchen im Nordwesten von Leipzig eigentlich die besten Voraussetzungen für einen Wohnungsboom haben: Die Stadt liegt genau zwischen Halle und Leipzig (von beiden Städten in jeweils 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen). Allein mit Flughafen, DHL, Porsche und Bitzer gibt es inzwischen mehr als 15.000 Arbeitsplätze in Laufweite in der nur 17.000 Einwohner zählenden Stadt. Die Infrastruktur ist brilliant: Schkeuditzer Kreuz (A9 Berlin-München trifft auf A14 Magdeburg-Dresden), S-Bahn Leipzig - Halle alle 30 Minuten und Tram nach Leipzig alle 15 Minuten. Vom Fluglärm bekommt man fast nichts mit und die Landschaft ist mit Auenwald und dem Kanal im Süden recht reizvoll. Trotzdem ist Schkeuditz verschlafen wie eh und je. Ich komme da jetzt öfter mal durch, von einer Bauaktivität wie in Leipzig kann dort wahrlich keine Rede sein.



    hedges, es ist schon erstaunlich, wie die Stadt die Situation beurteilt. Da werden die 16.000 Zugezogenen aus dem Jahr der Flüchtlingskrise herangezogen, um zu konstatieren, dass der Boom ja schon wieder merklich abgeklungen sei. Verwundert also nicht, wenn man dann solche Bilder von verzweifelten Eltern sogar noch in der letzten Lokalgazette des Landes zu sehen bekommt.

    ^ Das Eckhaus missfällt vor allem wegen seiner glatten Putzflächen und allgemein wegen der billigen Dach- und Fassadenanmutung. Mit einer hochwertigeren Verkleidung wäre der Neubau aus meiner Sicht ganz okay. Beim Neubau in Großzschocher missfallen mir die Fenster.

    ^ Was die Aufrufe betrifft, habe ich auch keine logische Erklärung, außer die Gewissheit, dass es ganz sicher keine normalen Zugriffe auf das Forum sind. In der Spitze hat das L-Forum um die 50 Aufrufe gleichzeitig, manchmal auch drüber, aber bei 766 Aufrufen können wir getrost davon ausgehen, dass es keine normalen Nutzer waren, sondern eher Vertreter aus der Unterwelt. Unwahrscheinlich, dass es ein gesetzter Link war oder aus Gründen, weil das DAF bei der Google-Suchmaschine inzwischen ziemlich weit oben gelistet ist.


    Vor knapp 10 Jahren schon gab es vor allem am Wochenende öfter mal 500 Aufrufe und mehr gleichzeitig im ansonsten wenig frequentierten Thread "Immobilienmarkt und -wirtschaft", immer dann übrigens, wenn LE Mon. hist. einen Beitrag darin verfasst hatte. Von den 766 Aufrufen dürften weit über 700 wahrscheinlich auch wieder in nur einem einzigen Thread aufgetreten sein.

    ^ Wusste schon, wohin sich die Diskussion nach dem Tiefgaragen-Krimi entwickeln würde: Die doofen Anleger, die überhaupt keine Ahnung haben und blind alles kaufen, was ihnen geboten wird.



    Zitat von Altbaufan

    Der Pfusch am bau ist allgemein bekannt. Jeder, der meint, es gäbe sowas nicht, ist entweder blind oder bestochen.


    Wer behauptet denn, es gäbe keinen Pfusch am Bau?



    Zitat von Altbaufan

    Aberwitzig ist dies vor allem, da Kapitalanleger in Leipzig teilweise >4.500 EUR pro qm Kaufpreis zahlen und minderwertige Qualität bekommen.


    Aberwitzig höchstens, dass du immer noch nicht weißt, wie sich die Kaufpreise zusammensetzen.



    Zitat von Altbaufan

    Zu sehen war es gleich um die Ecke, als die Kaisergärten kurz nach Fertigstellung wieder eingerüstet wurden, da es massiven Baupfusch und Wassereinbrüche etc. gab, von dem selbst der Bauträger bei Sanierung nichts mitbekam (oder bekommen wollte, keine Ahnung).


    Völlig normal, dass nachgebessert wird, wenn gepfuscht wurde. Wo genau liegt da jetzt der Skandal?

    ^ Das Wellblech ist eine Reminiszenz an die Lindenauer Industrieverseuchung Industriekultur der 80er-Jahre, als in Hinterhöfen dutzende Giftbuden Chemie- und Metallverarbeitungsbetriebe den Stadtteil konterminierten bereicherten. Das großzügige Einfamlienhaus, das sich bemerkenswert nach drei Seiten hin (darunter die unwichtige Straßenseite) verschließt, ist außerdem Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins der Neubürger, denen die grüne Wiese vor der Stadt zu spießig und zu weit weg, aber Gohlis zu teuer ist. So genießt man einerseits die Vorzüge einer Großstadt, andererseits will man mit dem Pöbel in Lindenau nun auch wieder nichts zu tun haben. Deutlicher kann man zur Straße hin kaum werden: Bleibt uns ja alle fern!



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    Zitat von hedges

    Das ist tatsächlich eine gelungene Blockrandschließung mit der man sicher nicht so leicht gerechnet hatte. Dass die beiden Ecken umbaut werden und nicht nur die Front zum ehemaligen Westplatz, lässt auch die dahinter kommende Lücke nicht so auf den Platz erscheinen. Auch die Bauhöhe von 5 Geschossen ist dort absolut angemessen.



    Zum geplanten Neubau am ehemaligen Westplatz weitere Visualisierungen. Gefällt mir aus genannten Gründen auch sehr gut.


    Ansicht Friedrich-Ebert-Straße





    Detailansicht




    Rückseite



    Visualisierungen: Homuth + Partner Architekten

    Schön, dass hier nach längerer Zeit mal wieder eine Architekturdiskussion entbrannt ist. Man sollte aber schon das Ergebnis abwarten, bevor man ein Urteil fällt. Bis jetzt zumindest sieht es nicht danach aus, als ob der Eckbau seine auf der Visualisierung zu sehende expressionistische Wirkung nicht entfalten könnte. Mit der Betonverkleidung wollten die Architekten ja bewusst einen neuen Weg in der Geschäftshausarchitektur gehen - weg von klassischen Natursteinfassaden, an die wir uns die letzten fast 30 Jahren wieder sehr gewöhnt haben. Das stößt natürlich nicht unbedingt auf viel Gegenliebe, aber mal abwarten, bis der gesamte Winkel fertiggestellt ist.


    Neben der etwas fleckig wirkenden Fassade sieht man auch die Spaltmaße zwischen der Verkleidung. Ob man das hätte besser hinkriegen können oder gar Absicht ist, weiß ich nicht.


    Zwei aktuelle Bilder vom entkleideten Obergeschoss in der Katharinenstraße bei viel Gegenlicht.



    Bilder: Cowboy