Das von Manuel treffend beschriebene Kuriosum lässt auch heute noch erkennen, welch städtebauliche Auswirkung der Bau der Mauer hatte. Auf der einen Seite die zugebaute Großstadt, auf der anderen Seite...nichts, außer viel flaches Land, viel Wald und viel märkischer Sand. Keine langweiligen Vor- und Zwischenstädte wie in westdeutschen Ballungszentren, wo nicht mehr klar ist, wo Stadt anfängt und wo aufhört. Und auch die Mentalität der Bürger und die soziale Struktur zwischen Spandau und seinem brandenburgischen Gegenüber sind vermutlich ein ähnliches Kuriosum. Als wenn Köln-Porz auf die Uckermark trifft. Ein Aspekt von vielen, warum für mich Berlin spannend und so wohltuend anders ist.
Beiträge von Cowboy
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Vielen Dank für die eindrucksvolle Serie. An sich gefällt mir B.A. nach deinen Bildern zu urteilen besser als ich es mir vorgestellt habe. Aber dafür hat man ja die Galerie...
Ben, böse Bildungslücke.
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^ Am ehesten würde ich das Gebäude dem ausklingenden Heimatstil der 1940er-/1950er-Jahre zuordnen. Diese Art Gebäude wurde vorwiegend in Westdeutschland in den sog. Vertriebenensiedlungen en masse gebaut (da, wo die Straßen noch heute Teplitzer, Danziger oder Breslauer Straße heißen). Mitunter dienten solche Gebäude aber auch für stationierte Streitkräfte, dann aber meist in Riegelform und Flachdach...
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^ Na, na, das APH ist doch nicht die Ritze.
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Nehmt's mir nicht übel, aber diese Petrini-Haus-Verballhornung kommt einem Abschreibungsgebäude aus den 1990er-Jahren gleich, das man in Ostdeutschland en masse hingepflanzt hat: einfallslos, lieblos, billig. Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn's nicht direkt am Marktplatz stünde.
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Ein bisschen ungehobelt, aber ehrlich und auf eine eigene Art sympathisch.
Schöne Beschreibung, gefällt mir gut. Apropos Liverpool und arm: Ich habe gehört, dass in dieser Stadt in der Tat die ärmsten Stadtviertel von ganz Großbritanien liegen sollen. Ansonsten kenne ich noch den Film "51th State", der, wie es darin so schön heißt, in Liver-Fucking-Pool spielt. Irgendwie sinnlos und krank, aber mit Samuel L. Jacksen irgendwie auch mächtig coooool.Ansonsten gern auch wieder zurück zum Thema...
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^ Naja, die Schornsteine resultieren ja noch aus der Zeit, wo man mit Holz und Kohle die Öfen geheizt hat. Nach Einführung von Gas- und Ölheizungen, verloren die Schornsteine ihre Funktion, weshalb sie in Deutschland verschwanden - in Frankreich, England und anderswo aber offensichtlich nicht.
Wie fandest du eigentlich Liverpool. Ich war 2001 mal 2 Wochen in Liverpool, und fand die Stadt furchtbar dreckig, aber das Nachtleben und die vielen Pubs waren echt klasse.
Die Mädels sind ganz zufällig ins Bild gelaufen...keine Absicht!
Ja, ja, zufällig vor die Linse gelaufen, und dann, ups, zufällig zusammen im Cafè gesessen, und dann, ups, zufällig zusammen im...;) -
Sehr schöne Fotoserie, vielen Dank Wagahai. Die Dachabschlüsse an franz. Bürgerhäuser fallen im Vergleich zu ihren prächtigen Fassaden doch sehr mickrig aus. Das sieht man auch in Paris oft. Der Flughafen-Bahnhof gefällt mir sehr gut.
[Proll]Die linke der 3 Frauen auf dem 8. Bild sieht ja klasse aus. Für die lasse ich - gedanklich - jede Blondine stehen.[/Proll]
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^ Und, ist das jetzt ein Grund, was nicht richtig stellen zu dürfen?
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^^ *Gähn*, diese Studie ist schon längst hinfällig, zumindest was die Prognosen für Dresden und Leipzig angehen. Da stimmen schon die Ausgangszahlen von 2006 nicht. In Leipzig stieg die Einwohnerzahl im Zeitraum 2001 bis Juni 2007 von ca. 486000 Ew. auf ca. 507000 Ew an (natürlich ohne Eingemeindungen). In Dresden sieht's noch besser aus, konnte die Stadt allein von 2005 auf 2006 einen Zuwachs von knapp 9000 Ew verbuchen (was zum Teil allerdings durch die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer bedingt war). Hinzu kommt, dass in Dresden seit Jahren mehr Menschen geboren werden als sterben. Ebenfalls Zuwächse im Osten verzeichnen Jena, Potsdam, Magdeburg und Rostock, und selbst in Halle und Chemnitz scheint der Bevölkerungsverlust gestoppt...
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Wie das Leipziger Studentenradio mephisto97,6 in Erfahrung bringen konnte, hat sich der Entwurf von Grüntuch und Ernst deshalb durchsetzen können, weil dieser sich am besten ins Stadtbild einfügt. Es sollen mehrere Gebäude entstehen, die mittels Passagen aus Glas verbunden werden.
Grüntuch und Ernst machten jüngst in Berlin-Mitte mit dem Projekt 3 Leipziger auf sich aufmerksam, an dem sich bekanntlich auch die Patzschkes beteiligten.
EDIT: Jetzt gibt es die ersten Bilder des Siegerentwurfs zu sehen (Bild 4 bis 7):
http://www.lvz.de/slideshow/content/bruehlbebauung.html -
Granada an seiner Größe gemessen ist wohl das, was man in Deutschland eine mittelgroße Stadt nennt (sowas wie Mannheim oder Kassel). Interessanterweise schreibt der Baedeker Granada 285000 Ew zu, Wikipedia will lediglich 237000 Ew in der Stadt wissen. Egal, auf jeden Fall werde ich die Stadt in ebenso guter Erinnerung behalten wie Schmittchen.
Vielen Dank für das Feedback und die guten Beurteilungen.
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Das ehemalige Kaufhaus Wronker schien ein für die damalige Zeit typisches, monumental anmutendes Kaufhaus gewesen zu sein, das vermutlich zwischen 1910 und 1914 errichtet wurde. Es besitzt z. B. starke Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Konsument-Warenhauses in Leipzig. Auch die gegenwärtige Situation beider Gebäude ist vergleichbar, denn unter der 1964 übergestülpten Alu-Wabenhaut des Leipziger Warenhauses befindet sich noch der durch Kriegseinwirkung beschädigte Vorgängerbau - so wie er auf dieser Aufnahme zu sehen ist (bis aufs Dach, das wurde abgetragen). Mit der bevorstehenden Neubebauung des Brühls durch die mfi-Essen (das sind die, die ihre immergleichen Einkaufszentren "Arcaden" nennen), stellt sich nun auch die Frage, wie weiter mit der "Blechbüchse". Die einen sagen "nein" zum Beibehalt der Blechhaut, die anderen "ja". Ich wage vorauszusagen, dass die unter Denkmalschutz stehende Blechhaut bestehen bleibt, der man nun aber Sichtfenster einbaut, hinter denen man in Zukunft die aufbereitete Sandsteinfassade zu sehen bekommt. Nur soviel dazu...
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Granada
So komm und schau:
Die Stadt ist eine Dame, eines Berges Frau.
Gürtelgleich umspannt ein Fluss ihres Leibes Schimmern,
Blumenhaft an ihrem Halse die Juwelen flimmern(Ibn Zamrak, maurischer Dichter im 14. Jhd.)
Granada, am Fuße der Sierra Nevada in Andalusien gelegen, war bis zur Kapitulation Abu Abd Allah Muhammads vor den Katholiken im Jahr 1492 maurische Königsresidenz. Heute ist Granada in erster Linie Provinz- und lebendige Universitätsstadt mit herausragender Architektur vergangener Jahrhunderte. Höhepunkt ist zweifelsohne die Alhambra, die weit oben über der Stadt thront. Auf sie werde ich im Laufe der Galerie zurückkommen.
Vorher gibt es von mir einen kleinen Einblick in die Stadt.
Die Alcaiceria war ehemals Markt- und Ladenviertel der Mauren, wo Stoffe und Gewürze gehandelt wurden. 1843 brannte das Viertel vollständig ab, wurde danach aber weitgehend original wiederaufgebaut. Heute gibt es eine Fülle an Souvenir- und Ramschläden, die fest in nordafrikanischer Hand sind.
weitere Ansichten...
Die Madraza ist eine im Jahr 1349 von Jusuf I. gegründete arabische Universität. Ab 1500, also 8 Jahre nach der katholischen Übernahme von Granada, diente es als Rathaus. Vermutlich irgendwann im 18. Jhd. wurde das Gebäude im Barockstil so verändert, wie es sich heute noch präsentiert.
Die Capilla Real ist ein Anbau der Kathedrale Santa Maria de la Encarnación, die von 1505 bis 1521 unter Leitung von Enrique de Egas im spätgotischen Stil errichtet wurde. Die Capilla Real dient als Grabkapelle der katholischen Könige.
Rechter Hand seht ihr die Kathedrale Santa Maria, die als bedeutendste Renaissancekirche Andalusiens gesehen wird. Sie wurde 1523 von Enrique de Egas spätgotisch begonnen und 1561 unvollendet eingeweiht. Von 1563 bis 1703 gingen die Aufbauarbeiten mit vielen zwischenzeitlichen Unterbrechungen weiter.
Folgende Bilder zeigen das Viertel Albaicin, ein ehemals maurisches Viertel auf dem Hügel gegenüber der Alhambra gelegen. Es ist ein sehr altes - trotz vielen Bemühungen - ein ziemlich heruntergekommenes Altstadtviertel mit vielen engen Gassen, urigen Häusern und steilen Anstiegen. Heute wohnen vorwiegend junge Studenten in Albaicin, die sich mit provozierenden Revoluzzersprüchen an den Hauswänden munter gegen Verschönerungsabsichten im Viertel wehren.
Erster Blick auf die Alcazaba (Festung) der Alhambra
Ganz oben in Albaicin genießt man einen sehr schönen Blick auf die Alhambra.
Von dort aus geht es wieder hinunter zur Plaza Nueva.
Plaza Nueva
weitere Ansichten von Granada
Auch Historismus und Jugendstil haben sich in Granada verewigt.
Die Alhambra
Das Königreich ist von Gott
Die Macht ist von Gott
Der Ruhm ist von GottDie bauliche Substanz der Alhambra lässt sich bis ins 9. Jhd. zurückverfolgen. Man nimmt aber an, dass es hier schon vor der Römerzeit eine Bebauung gab. Im 11. und 12. Jhd. kam es zu großen Einwanderungswellen nordafrikanischer Almorawiden und Almohaden in die Gegend von Granada. Al-Ahmar, Begründer der Nasriden-Dynastie, fühlte sich von den Sabika-Ruinen auf dem Gelände der heutigen Alhambra angezogen, und errichtete dort seinen Hof. Die Alhambra war geboren. Das Nasriden-Sultanat von Granada (1232 bis 1492) war die letzte muslimische politische Formierung in Spanien, deren Paläste den architektonischen Höhepunkt der Alhambra bilden. Besonders ausgetüftelt war das damalige Bewässerungssystem, das die Alhambra von einem Aquadukt aus via verschiedener Wasserwege, Brunnen und Warmbäder versorgte.
Nach der Vertreibung der Muslime durch die Katholiken im Jahr 1492 ff, kam es zu einer regen Neu- und Umbebauung der Alhambra durch die katholischen Könige, so dass die Alhambra heute eine muslimische und christliche Attraktion zugleich ist.
Als erstes zeige ich euch Bilder aus dem Generalife-Landgut. Generalife wird heute schlicht und ergreifend mit "Garten" übersetzt, und diente damals wie heute als Stätte der Ruhe und Erholung. Besonders eindrucksvoll - natürlich neben der Architektur der Gebäude, die zum Teil noch aus der Zeit der Mauren stammt -, sind die vielen Gärten, Brunnen und Wasserwege, die terrassenförmig an einem Hügel angelegt wurden.
Blick vom höchsten Punkt der Generalife auf die Gegend westlich von Albaicin
Blick auf Granada
Der Palast Karls V. bildet den Höhepunkt der christlichen Alhambra, der im 16. Jhd. nach Plänen von Pedro Machuca errichtet wurde. Interessant an ihm ist, dass er außen geometrisch streng quadratisch angelegt ist, während er innen einen kreisförmiger Platz bildet. Die universelle Bedeutung von Himmel und Erde an diesem Renaissancepalast ist in Spanien einmalig.
Auf dem Weg zum Karlspalast noch ein Detail maurischer Kunst an einem Gebäude.
Detail Mittelrisalit des Karlspalastes
Das Runde im Eckigen: Der Platz im Karlspalast.
Kirche Santa Maria, von 1581 bis 1618 auf den Fundamenten der abgerissenen Hauptmoschee (angeblich wegen Einsturzgefahr) errichtet.
Die Alcazaba (Festung) bildet eines der ältesten Zeugnisse der Alhambra. Sie stammt aus dem 11. Jhd. Später, vermutlich im 13. Jhd. wurden die auf dem Bild zu sehenden Türme errichtet.
Jetzt kommen wir zu den Nasriden-Palästen, dem architektonischen Höhepunkt der Alhambra.
Oh, Fundament des höchsten Königreiches
Das Du eine bewundernswerte Art von Arbeit vorzeigst
Du bist - und hoffentlich war es dem so - für einen Sieg geöffnet worden
Und für die Schönheit des Werkes und dessen, der es schuf
Ein Monument des Immam Muhammad
Der Schatten des Erhabenen falle über ihn(Übersetzung der maurischen Inschrift über einem Mexuar-Portal)
Der sog. Mexuar ist der Eingangsbereich zu den Nasriden-Palästen
Fassade und Eingang in den Comares-Palast, gleichzeitig Grenze zwischen dem öffentlichen und privaten Bereich damals.
Die Dachvorsprünge am Comares Palast gelten als schwer zu übertreffendes Meisterwerk des islamischen Zimmerhandwerks. Das gilt vermutlich auch für die vielen Details, die auf den folgenden Bildern zu sehen sind.
Die Südfassade des Comares-Palastes
Detail der sog. alhami, die früher als Ruhestätte diente
Das Deckengewölbe des Comares-Palastes in seinen Originalfarben (leider ziemlich dunkles Foto)
und noch ein 2 Ansichten des Comares-Palastes
Der Löwenpalast, den Muhammad V. zwischen 1362 und 1391 errichten ließ.
Gelobt sei, wer dem Immam Muhammad schöne Ideen gab,
um seine Paläste auszuschmücken.
Gibt es etwa in diesem Garten nicht Wunder,
die Gott in ihrer Schönheit unvergleichlich gemacht hat
und eine Perlenskulptur von durchsichtiger Klarheit,
deren Ränder wiederum mit kleineren Perlen verziert sind?(Übersetzung von D. Canabelas und A. Fernandez)
Ansichten vom Löwenpalast
Die Muquarnas-Kuppel, ein achteckiger Stern, der den Abencerrajes-Saal schmückt, und den höchsten Glanz der Nasriden-Architektur und Dekoration widerspiegeln soll.
Noch eine Ansicht, bevor es...
...in den Lindaraja-Bereich weitergeht. Von hier oben genießt man eine fantastische Aussicht auf das ehemals maurische Viertel Albaicin.
Der Lindaraja-Hof erhielt sein gegenwärtiges Aussehen im 16. Jhd.
Zum Schluss noch diese Ansicht. Ich hoffe, meine Galerie hat euch gefallen.
Textquellen:
Die Alhambra und der Genaralife
Baedeker "Andalusien"Für weitere Infos zu Granada und der Alhambra stehen euch Quellen wie zum Beispiel Wikipedia zur Verfügung.
Bilder stammen alle von mir!
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Mit dem, was du sagst, haste leider recht. Man muss es sogar noch als Glücksfall betrachten, dass wenigstens die Bebauung zum Augustusplatz hin einigermaßen erträglich wird. Und eine Mensa muss nicht den höchsten architektonischen Anforderungen entsprechen, keine Frage, aufgrund ihrer exponierten innerstädtischen Lage darf's aber schon etwas mehr sein als ein Gebäude im Kreissparkassen-Design. Insgesamt sehr enttäuschend.
Schön aber, dass Dr. Faust uns immer auf dem laufenden hält. Leipzig und Dresden haben im DAF wesentlich mehr Präsenz verdient!
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Deiner Logik nach sollte man der Moderne auch keine Brüche vorwerfen, weil sie sicher zu 90% neue Gebiete erschlossen hat, sei das nun eine grüne Wiese, oder eine abgeräumte Altstadt gewesen.
Das ist jetzt aber Unfug. Mir geht es darum, dass unsere abgeräumten Altstädte ihre Idendität zurückerhalten, was in meinen Augen nur mit Rekos (nicht Retros!) gelingen kann. Da ist es mir schon fast egal, ob es an der städischen Peripherie wie in einer russischen Plattenbauwüste aussieht. Wenn du kritisiert, dass ein Gebäude abgerissen wurde, wo einst Bach drin wohnte, kannst du das doch sicher nachvollziehen.
Cowboy dein Beispiel integriet sich nach deinen Bildern zu urteilen tatsächlich gut, es fällt aber schwer, das wirklich so zu unterschreiben, da man die Thomaskirche kaum sieht, und auch die wichtige westfassade nicht zu sehen ist.
Gerade die Westfassade der Thomaskirche und der Superintendentur vertragen sich sehr gut. Nun muss ich aber noch erwähnen, dass das Westportal der Thomaskirche um 1890 im neogotischen Stil neu gestaltet wurde, weshalb die Thomasschule daneben erst recht fremd wirkte. Das wird wohl der Grund gewesen sein, die Thomasschule abzureißen und durch einen passenderen Neubau zu ersetzen. Zum Vergleich folgende 2 Bilder:
Westseite Thomaskirche mit Thomasschule vor dem Umbau, um 1885
Gleiche Perspektive nach den Umbaumaßnahmen samt neuer Superintendentur:
http://i196.photobucket.com/al…70/Slache/MI06832c11b.jpg
Quelle: http://www.bildindex.de -
^ Solange man in München auch noch für die letzte Bruchbude astronomische Preise verlangen kann, wird wohl auch der Wohnungsbau nicht anspruchsvoller werden.
Edit: Wobei es längst nicht so schlimm aussieht wie die Wohnanlage Theresienhöhe. Und man muss schon froh sein, dass die Fenster nicht gleich beim ersten Anblick nach Baumarkt um die Ecke aussehen.
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Ach, nun seid doch nicht immer gleich in eurem Stolz getroffen, wenn die eine oder andere Kritik bzgl. der HafenCity fällt. Der eine mag sie, der andere weniger, und es geht auch nicht darum, dass alles jedem gefällt, sondern ob das Gesamtergebnis stimmt. Mir z.B. gefallen die wenigsten Neubauten (weil belanglos, austauschbar, klotzig), trotzdem habe ich kaum Zweifel, dass hier ein lebendiges, urbanes und maritimes Quartier entstehen wird. Letzendlich zählt auch nur das.
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Für ein modernistisches Gebäude sieht es wirklich verdammt gut aus. Ein bisschen wie von Zaha Hadid, nur viel, viel besser. Dass das (typisch für Coop Himmelb(l)au) wie ein Kristall leuchtende Rendering sich in der Realität als Quatsch erweist, war eigentlich klar. Aber die geschwungenen Formen sind doch mal eine nette Bereicherung unserer ansonsten klotzigen Architektur, oder etwa nicht?
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Die gezeigten Gebäude von Pflo aus Dubai sind auch wieder so ein Beispiel, dass historisch getrimmte Neubauten oftmals wie aus der Retorte aussehen. Als 5-Sterne-Ferienanlage sind solche Wohnanlagen sicherlich fantastisch, für den Städtebau eher nicht.
@ Dvorak
Der Historismus in Deutschland hat m.M.n. auch das Problem, dass er sich nur selten dem Ort unterwirft, und sich stattdessen das prächtigste beispiel nimmt, das man finden konnte.Du scheinst zu vergessen, dass der Historismus in erster Linie neue Gebiete erschloss, nicht aus Geltungssucht, sondern aufgrund aufkeimender Industrialisierung und dem enormen Anstieg der Bevölkerung in den Städten. Neben pompösen Repräsentationsbauten (die aber auch nicht pompöser waren als solche im Hoch- bzw. Spätbarock oder auch in der Renaissance), gab es 'ne ganze Reihe von stinknormalen Gründerzeitlern. Und dort, wo ortstypische Bebauung Gründerzeitlern weichen mussten, hat man schon meist versucht, sich den regionaltypischen Baugepflogenheiten anzupassen. Gutes Beispiel: Braubachstraße Frankfurt. Regionaltypischer können "Neubauten" nicht sein, oder? Etwas differenzierte dahingehend muss man vielleicht den Jugendstil betrachten.
Es gibt aber auch Beispiele, wo sich gründerzeitliche Neubauten harmonischer als Vorgängerbauten ins Ensemble einfügen. Die ehemalige Thomasschule in Leipzig, ein belangloses Barockgebäude, stand bis ca. 1900 in Nord-Süd-Ausrichtung neben der Thomaskirche. 1902 errichtete man an gleicher Stelle die sowohl städtebaulich als auch architektonisch bessere Superintendentur der Thomaskirche. Zum Vergleich:
Die Thomasschule, so wie sie bis ca. 1900 stand.
http://upload.wikimedia.org/wi…t_in_the_Thomasschule.jpg
Quelle: wikipediaUnd hier -gleiche Perspektive wie obiges Bild- die errichtete Superintendentur (nächsten 2 Bilder von mir 2006 geknipst). Sowohl das Gebäude selbst, als auch der verwendete Muschelkalkstein...
...und die geänderte Ost-West-Längsausrichtung passen m.M.n. nun besser zur Thomaskirche als auch zum Platzensemble.
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