Beiträge von Cowboy

    Die LVZ schreibt, dass die Arbeiten am Astoria nach 33 Monaten Pause wieder aufgenommen wurden. Sascha Hettrich von der Liano-Geschäftsleitung bestätigte der Zeitung, dass die Fassadeninstandsetzung und die Betonsanierung nach altem Bebauungsplan angelaufen seien. Im Dezember sollen weitere Rohbauarbeiten und damit einhergehend ein erneutes Abpumpen des Grundwassers erfolgen. Neuer Fertigstellungstermin ist jetzt Ende 2025.

    ^ Woher kommen die in dem Artikel behaupteten durchschnittlichen Kaufpreise von 3881 Euro/qm und 3595 Euro/qm für Eigentumswohnungen? Die durchschnittlichen Kaufpreise in Leipzig lagen zuletzt bei 2.700 Euro/qm, was selbst im ostdeutschen Städtevergleich nur Mittelmaß ist. Ich behaupte, die Zahlen können nicht stimmen, oder betreffen nur einen bestimmten Sektor.


    Auf dem Immobilienmarkt prallen im Moment zwei gegensätzliche Trends aufeinander. Explosionsartig gestiegene Bauzinsen und - kosten auf der einen Seite, eine rückläufige Bauaktivität und steigender Bedarf in einer stark wachsenden Stadt andererseits. Welcher Trend sich stärker auf die Preise auswirkt, bleibt abzuwarten. Ich bin aber geneigt schon jetzt zu sagen, dass die Mieten sehr bald deutlich stärker steigen werden als in der Vergangenheit, zumal zusätzlich die hohe Leerstandsquote von über 20 Prozent, wie noch vor 15 Jahren, inzwischen vollständig abgebaut ist.


    Keine guten Aussichten, wie ich finde.

    ^ Dein Sarkasmus in Ehren, aber gerade die Generation 60+ hat das Fahrrad dank elektrischer Unterstützung für sich (wieder-)entdeckt. Und dass der ÖNV besonders in Leipzig verbessert werden muss, steht doch außer Frage. Darüber wird hier seit 15 Jahren diskutiert.


    Btw, lt. Meldeamt sind im September 621.278 Menschen mit Hauptwohnsitz in Leipzig registriert. Das sind etwa 11.500 Einwohner mehr als noch am 31. Dezember 2021. Die Gründe für den starken Anstieg dürfte jedem klar sein. Wenn wie gewohnt in den letzten drei Monaten des Jahres der übliche Schub kommt, dann könnten 625.000 Einwohner bis Jahresfrist zu Buche stehen und das jährliche Wachstum der Stadt wäre mit etwa 2,5% genauso stark wie zuletzt 2015/2016. In Anbetracht dessen, dass die 700k-Prognose bis 2030 als Hirngespinst zerrissen wurde und die Stadt seitdem selbst nur noch von etwa 4.000 neuen Einwohnern pro Jahr ausgeht, sieht die harte Realität natürlich wieder einmal ganz anders aus.

    Auch wenn der Umgangston von einigen mit ihrer "progressiven Meinung" absolut asozial ist und ich mich persönlich ärgere, mit meinen Steuergeldern solche Lebensformen zu finanzieren...


    Ich kann nur hoffen, dass du mit "solchen Lebensformen" keinen der Mitduskutanten hier im Forum ansprichst und du dir nicht wirklich anmaßt, zu suggerieren, dass du Steuern zahlst, andere hingegen nicht, nur weil sie eine andere Meinung vertreten. Ansonsten beklagst du dich ständig darüber, dass andere beleidigend in ihren Meinungen werden, kübelst aber selbst ganze Paletten an Beleidigungen mit Hilfe der abgedroschensten AfD-Sprechblasen ins Forum, sobald du dich äußerst. Wer soll das bitteschön ernst nehmen?

    ^ Alles gut, wir sitzen ja hier beim Kaffeeklatsch, obwohl ich geneigt bin, die Diskussion in den Thread "Wohin mit dem Autoverkehr" zu verschieben.


    Aus meiner Sicht geht es schon lange nicht mehr an, wie bei Großereignissen, zB bei RB-Heimspielen, eine vergleichsweise geringe Zahl an Leuten, die mit dem Auto anreisen, die halbe Stadt lahmlegt. Richtig zornig werde ich, wenn ich sehe, wie dabei wild im Clarapark oder auf anderen Grünflächen in verkehrsberuhigten Straßen geparkt wird, und den Parkfrevlern noch nicht mal ein Knöllchen ausgestellt wird. Es gibt auch für Auswärtige bessere Alternativen, und diejenigen, die wild irgendwo in Stadionnähe parken, haben fast ausschließlich Kennzeichen aus dem Umland bis hin zum Erzgebirge und Dresden (mal ketzerisch gefragt: wie kann das beim Dosenverein sein, dass Leute aus Dynamo- und Lilaland so zahlreich vertreten sind?). Es ist rein auf die Bequemlichkeit und Sturheit mancher Autofahrer zurückzuführen, dass diese Alternativen nicht genutzt werden. Und da ist die Stadt gefragt, diesem asozialen Gebaren sofort Einhalt zu gebieten.


    Und zum Thema ÖNV/Rad vs. Auto: Unbestritten, dass es auch in der Stadt Leute gibt, die aufs Auto angewiesen sind. Ausnahmslos alle, die ich kenne (mich eingeschlossen), haben jedoch ein Auto aus reiner Bequemlichkeit, manche auch zwei oder drei Autos. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann muss ich zugeben, ich brauche das Auto nicht wirklich zum Leben, die Karre steht sowieso meistens nur rum, und ich könnte eine Menge Geld sparen, wenn ich sie abschaffen würde. Aber diese Ehrlichkeit haben viele nicht. Wenn ich sehe, wie viele junge Leute auf Arbeit sich ein teures Auto zulegen, noch nicht mal was Besonderes, irgend ein Mittelklasseauto eines sog. deutschen Premiumherstellers. Deren Leasingrate ist genauso hoch wie deren Monatsmiete für die Wohnung (und dann sich noch darüber beschweren, die Miete sei zu hoch) und sie dürfen nur, was weiß ich, 10.000km im Jahr fahren. Viele schmeißen so viel Geld fürs Auto raus, allein die hohen Fixkosten (Steuern, Versicherung, Inspektion) und der hohe Wertverlust rechtfertigten die Anschaffung eines Autos schon kaum. Dann braucht man noch Sprit, um die Kutsche von A nach B zu bekommen. Und Sprit wird wohl kaum wieder günstiger werden.


    Und wer als Autofahrer über Lastenfahrräder lästert, ist 'ne arme Wurst. Das Lastenrad (ich hab keins) in Leipzig ist die bessere Alternative zum Auto und finanziell das deutlich klügere Investment.

    Ist das ernst gemeint? Die Situation für potenzielle Mieter ist bei uns entspannter als in allen anderen deutschen Großstädten und sogar günstiger als in vielen Mittel- und Kleinstädten.


    Ich weiß nicht, ob das so schwer war zu erfassen, aber ich habe doch meine Aussage in Zusammenhang mit der von mir gefühlten Verwahrlosung der Wohngebäude gestellt und dass solange sich die Wohnungen vermieten lassen (und am Beispiel in Schleußig vergleichsweise teuer vermieten lassen), der/die Eigentümer auch keine Notwendigkeit sehen, daran etwas zu ändern. Das wäre aus meiner Sicht ein Indiz, wo Leipzig leider den Anschluss an andere Großstädte gefunden hat.

    so gut die Sanierung der Lützner 9. geworden ist, so fraglich ist immer wer denn in ein EG einer so stark befahrenen Hauptstraße ziehen möchte.


    Ich glaube, diese Frage stellt sich in Leipzig seit vielen Jahren nicht mehr. In den 00er-Jahren, als die Leerstandsquote noch 20 Prozent betrug, bekam man Wohnungen an solchen Hauptverkehrsstraßen schlecht vermietet, selbst topp sanierte für 5 Euro/qm kalt. Jetzt stehen sie für 10 Euro/qm kalt aufwärts in den einschlägigen Immo-Portalen und die gehen weg wie warme Semmeln.


    Dass Leipzig leider längst zur Normalität deutscher Großstädte geworden ist, habe ich am Samstag bei einem Umzug in Schleußig feststellen dürfen. Das Gründerzeitwohnhaus in der Industriestraße, das vielleicht vor 25 oder 30 Jahren saniert worden ist, machte einen stark abgeranzten und abgewohnten Eindruck. Die ursprüngliche Farbe des Treppenhauses ist nur noch zu erahnen, die Treppen sind abgewetzt und wer weiß, wann das letzte Mal gewischt worden ist. Ich glaube, an diesem Zustand wird sich auch nichts ändern, solange die Wohnungen weg gehen und nach jedem Neueinzug die Miete angehoben werden kann.

    Interessante Idee, da darf sehr gespannt sein, wie die genutzt werden. Gibt es da schon Erfahrungsberichte von ähnlichen Modellen? Die Schnittmenge zu den Bewohnern der Sozialwohnungen erscheint jedenfalls fraglich - wohnen Beschäftigte, die ihrem Beruf in "Co-Working-Spaces" nachgehen können, wirklich in Sozialwohnungen? Und wenn, wäre immer noch die Frage, ob die es dann nicht weiterhin vorziehen, einfach aus der eigenen Wohnung zu arbeiten, wo nicht Erna Müller aus der Nachbarwohnung jede Besprechung mithört. Natürlich gibt es auch Gegenargumente, warum das funktionieren könnte, etwa weil man einen ruhigen Rückzugsraum von der Familie braucht, sozusagen als Alternative zum (steuerlich absetzbaren Arbeitszimmer).


    Darüber bin ich auch gestolpert. Ich weiß nicht, ob jene Berufsgruppen, die in den Genuss einer Sozialwohnung kommen, sog. Co-Working-Spaces in Anspruch nehmen. Es soll vielleicht einfach nur toll klingen. Die Gehaltsgrenze für die Beanspruchung einer Sozialwohnung liegt meines Wissens bei 1300 Euro netto für Singles und 2500 Euro netto für Paare. Für jedes Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 700 Euro. Dh. bei einer vierköpfigen Familie darf das monatliche Nettoeinkommen 3900 Euro nicht übersteigen. Das ist nicht wirklich viel, aber toll, dass es für diese Einkommensgruppen trotzdem die Möglichkeit gibt, in einem so tollen Neubau in beliebter Lage wohnen zu können. Vermutlich wird trotzdem nach Fertigstellung die Fassade erst einmal mit Yuppies-raus-Sprüchen und Ähnlichem gestaltet werden.

    ^ Haste im Prinzip recht, zumal die Behauptung vom Ranger, in Leipzig und Altenburg würden Flüchtlinge ins Land geholt, weiterhin haltloser Unfug bleibt. Dass er sich jetzt auf die AfD beruft, nachdem er argumentativ schon weit unterm Radar von C. S. kreiste, ist aus meiner Sicht ein Armutszeugnis sondergleichen.


    Ich lasse so was dann doch gerne stehen, verfolge die Diskussion aber weiterhin kritisch. Auf die Selbstheilungskräfte in diesem Forum war bislang immer Verlass. Ich muss dann gar nicht eingreifen.


    Btw, bin bis Anfang August in Frankreich im Urlaub. Deshalb kaum aktiv und passiv im Forum unterwegs...

    ^ Offensichtlich sind wir wieder beim Gequatsche auf Stammtischniveau angelangt.


    Zur Erinnerung: Es ging um den oben verlinkten Bild-Artikel, aus dem hervorgeht, dass das (nebenbei erwähnt FDP-geführte) Bundesverkehrsministerium einen Leitfaden zur Implementierung von Seilbahnen in deutschen Städten erarbeitet und daraufhin der Markkleeberger OB, ein Sozi, nachts von einer Seilbahn vom Cossi zur Rennbahn Scheibenholz geträumt hat, was die Bild uns unbedingt noch mitteilen möchte.


    Für Plattitüden und politische Ressentiments gibt es hier also keinen Grund.

    Die Bauzinsen treffen ja klein und groß. Sollten junge Menschen aus Leipzig heute noch vom EFH im Grünen träumen, könnte das bald auch eine ganz normale MFH-Wohnung im Umland sein.

    Durchaus, nur ist das Angebot an Wohnungen draußen vor der Stadt stark eingeschränkt, da es im Leipziger Speckgürtel kaum Geschosswohnungsbau gibt. Falls doch, dann sind es meist Plattenbauwohnungen, die von großen Wohnungsgenossenschaften angeboten werden, die oft auch in Leipzig aktiv sind. In den 90er-Jahre wurden auch Abschreibungsobjekte aus dem Boden gestampft, die aber kaum eine Konkurrenz zum nach wie vor vielfältigen Angebot in der Stadt darstellen. Inzwischen sind jene Wohngebäude auch ziemlich abgelebt und nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Das ist halt der große Unterschied zu anderen Ballungsräumen im Westen und Süden des Landes, wo bei Erschließungen auch der Geschosswohnungsbau stets mit berücksichtigt wurde.


    Wer aus Leipzig raus zieht, der hat in aller Regel ein Haus gekauft. Und da sehe ich die gestiegenen Bauzinsen und -kosten (und ferner die Unsicherheit mit Krieg und Inflation) zumindest temporär als Bremse für eine weitere Beschleunigung ins Umland. Am Freitag sprach ich mit einem Kollegen, für den sich der Traum vom Eigenheim in Bad Lausick in Luft aufgelöst hat. Grundstück und Planungen zum Neubau waren schon fix. Dann teilte das Bauunternehmen ihm mit, dass sich die Baukosten um 30 Prozent verteuert haben und die Finanzierung der Bank sah bei 15-jähriger Bindung 4 Prozent Zinsen vor. Für ihn ist somit klar, dass er mit Frau und Kindern in der Stadt wohnen bleibt. Er wird wohl nicht der einzige sein.

    Also mir wäre es lieber, wenn Kriegsflucht kein "ganz normaler Migrationsprozess" ist und als solchen betrachte ich ihn auch nicht.


    Mir wäre es auch lieber, wenn Kriegsflucht als normaler Migrationsprozess nicht in Frage käme, aber die Realität sieht leider anders aus. Die Welt ordnet sich neu und Europa ist einmal mehr Mittelpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen. Das wird uns noch sehr lange beschäftigen und ich sehe auch zunehmenden Migrationsdruck aufgrund des Klimawandels in den nächsten Jahren und Jahrzehnten.


    Umlandgemeinden sind in den meisten deutschen Städten nah am Zentrum der Kernstadt, Top-Arbeitgeber siedeln sich weiterhin und (regional unterschiedlich ausgeprägt) zunehmend im Umland an, dazu die Vorteile von mehr Grün und Platz, Home-Office etabliert sich derzeit als Option etc.


    Ja, wobei sich die Situation hier im Leipziger Umland noch deutlich anders darstellt als im Münchner Umland. Wir hatten zwar schon in den 90er-Jahren bereits durch Nachholeffekte und aufgrund der Unbewohnbarkeit vieler maroder Leipziger Stadtteile einen Run ins Umland, jedoch geschah dieser gleichzeitig mit einer starken Ausdünnung der Infrastruktur. Danach gab es 20 Jahre lang Stagnation und Rückgang im Umland und die Stadt Leipzig erlebte stattdessen ihren Boom, der bis heute anhält. So was wie Haar oder Ottobrunn mit einer (wie ich denke) super ausgebauten Infrastruktur gibt es im Leipziger Umland nicht. Dort ist infrastrukturell gesehen Wüste und die Gemeinden haben nach wie vor mit Altlasten aus DDR-Zeiten zu kämpfen.


    Dass jetzt wieder vermehrt Familien mit Kindern ins Umland ziehen, ist aus meiner Sicht einzig auf den gestiegenen Preisdruck und mangels Angebot an Häusern in der Stadt zurückzuführen. Vor 15 Jahren konntes du dir in 1-A-Lage in der Stadt noch ein Neubauhaus für 250.000 Euro kaufen. Die Stadt selbst hatte dies mittels Selbstnutzerprojekten unterstützt (siehe erste Seiten im Wohnungsbau-Thread). Das gibt es jetzt nicht mehr. Wenn doch mal aus Versehen ein älteres Haus in der Stadt frei wird, dann muss man bereit sein, mindestens 800.000 Euro hinzublättern (je nach Stadtlage sogar für ne Bruchbude). Deswegen ziehen die Leute seit ein paar Jahren doch wieder vermehrt raus aus der Stadt, aber ich sehe ähnlich wie C.S. das als nicht nachhaltig an.


    Und mal sehen, wie schnell der Strom ins Umland in Zeiten enorm gestiegener Bauzinsen und -kosten sowie erhöhter Mobilitätskosten eventuell doch schneller als gedacht wieder versiegt.

    Je nachdem, wie sich die Situation in der Ukraine entwickelt und in welchen Zeiträumen das stattfindet, könnte auch ein großer Teil der Flüchtlinge wieder in die Ukraine zurückkehren. Dann wäre die Einwohnerzahl wohl eher bei 612.000.


    Sehr wahrscheinlich nicht. Migration und generell Wanderungsbewegungen sind ja ständig im Fluss. Viele kommen nach Leipzig, viele ziehen weiter (oder wieder zurück), andere holen ihre Familien nach usw. Am Ende wird eine deutlich größere ukrainische Community in Leipzig bleiben, egal wann und wie der Krieg endet.


    Und ich kann nur appellieren, dass Leipzig so plant und baut, dass wir 2030 die 700.000 Einwohner haben. Es gab in letzter Zeit wieder genug hämische Artikel und Stimmen aus dem konservativen Lager, dass diese Prognose ein Hirngespinst größenwahnsinniger Lokalpolitiker sei und Leipzig nicht die wirtschaftliche Stärke hätte, in diesen Dimensionen weiter zu wachsen. Jetzt haben wir schon 620.000 Einwohner.

    ^ Ich finde es auch nachvollziehbar, dass der Bedarf an Stellen im öffentlichen Dienst in einer wachsenden Stadt wie Leipzig mitwächst und dies auch Zeichen einer wirtschaftlich prosperierenden Entwicklung ist. Aber hierzu haben wir ja keine Zahlen. Der verlinkte Arbeitsmarktbericht sieht klar andere Bereiche als Treiber dieser Entwicklung.

    ^ Mich dünkt, du versuchst krampfhaft das Haar in der Suppe zu suchen. Ich beziehe mich auf den aktuellen Arbeitsmarktbericht, den LEonline in #1703 verlinkt hat. Dieser beleuchtet hauptsächlich die Situation im Juni im Vergleich zum Vormonat sowie zum Vorjahresmonat. Jetzt kommst du mit Zahlen neu geschaffener Stellen im öffentlichen Dienst zwischen 2010 und 2020. Was soll das?


    Derweil steht in besagtem Artikel doch klar drin, wer Treiber beim Jobaufbau in Leipzig ist.

    Eine positive Entwicklung des Arbeitsmarkt anhand der unbesetzten Stellen zu konstruieren, ist auch ohne tiefere Analyse und Informationen möglich, aber nicht zwingend korrekt...


    Die im Artikel verlinkte Grafik des Stellenaufbaus gibt genügend Anhaltspunkte zur positive Entwicklung des Arbeitsmarkt in Leipzig. Allein in den zwei Corona-Jahren wuchs die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in der Messestadt um 7752, davon allein im letzten Jahr um 5443. Das sind dann zwar immer noch nicht ganz die vom OBM lange vor Corona und diversen anderen Krisen dieser Welt angepeilten 6.000 Beschäftigten, aber wir sind auf einem guten Weg, diese Zahl in diesem Jahr zu erreichen. Und da gibt die Zahl der unbesetzten Stellen, die erstmalig (in einem Juni) die 10.000 überschritten hat, durchaus den entscheidenden Hinweis darauf.



    beschaeftigung85jr4.jpg

    Grafik: Arbeitsagentur Leipzig

    ^ Besagte Physiotherapie ist vor ein paar Monaten in die frisch sanierte und jüngst von LEonline hier gezeigte GSS 38 schräg gegenüber gezogen, und bewohnt ist die GSS 45 schon viel länger nicht mehr.


    Und wer regt sich denn immer noch über das Marketing-bla-bla auf? Wenn es nicht "Lofts" hieße, dann irgendwas mit Residenz, Palais, Höfe, Gärten etc. Das wäre genauso unpassend gewesen.


    Die Preise sind natürlich gepfeffert und ich frage mich auch, wer bereit ist, an der Georg-Schwarz-Straße 5500 Euro auf den Quadratmeter hinzublättern. Egal wie toll so ein einfacher Gründerzeitler saniert wird, die Erschütterungen der vorbeidonnernden Straßenbahn kann man nicht "wegsanieren" und wird die Wohnqualität stark einschränken. Die angepeilte Zielmiete von 9,50 bis 10,50 Euro pro qm entspricht hingegen schon dem heutigen Niveau an der Georg-Schwarz-Straße für Erstbezug nach Sanierung. Wer diese Wohnungen kauft, dem sind die Abschreibungsmöglichkeiten wichtiger als das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Bruttomietrendite ist hierbei auf lächerliche 2 Prozent zusammengeschrumpft, wenn die Zielmiete erreicht wird. Vor 10 Jahren war man hier noch bei 6 bis 8 Prozent (ohne Inflation wie heute).

    ^ Es bleibt spannend, wie sich der Immobilienmarkt mit deutlich höheren Hypothekenzinsen weiter entwickelt. Noch dominiert das Problem der Angebotsknappheit aufgrund eingebrochener Lieferketten den Markt sowie explodierende Grundstückspreise, und das trifft besonders den Neubausektor. Die versprochenen 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr können aus besagten Gründen gar nicht gebaut werden, so dass die Preise vor allem in den Großstädten weiterhin hoch bleiben dürften. Auch dann, wenn die Bevölkerung stagniert oder, wie in Stuttgart, sogar um einige Prozent pro Jahr zurückgeht, ergo die Nachfrage sinkt.