Beiträge von KSN368

    Der Standort (und Umgebung) ist die perfekte anti-urbane Einöde. Solange dort das Auto Vorfahrt hat (3 1/2 Spuren mit 50km/h) wird sicher keiner dort bauen wollen. Hier geht Stadtreparatur bzw Urbanisierung nur über radikale Prioritätenverschiebung den Verkehr betreffend. Selbstredend nicht die einzige Stelle an der das so ist ... und an der sich bei Beibehaltung des status quo entsprechend wenig ändern wird.




    Das wars für dieses Projekt. Das Bauschild ist nun bis auf das Gestell entfernt, nachdem es schon mehrere Wochen in einem sehr demolierten Zustand war. Die Anzeige dazu ist zwar inaktiv (alt) ...

    Überraschung!! Halle/Saale soll das Zukunftszentrum bekommen: [www.mdr.de]

    Denke das ist von Kommissionsseite her letztlich clever gehandhabt worden. Der Verdacht FFO hätte von vorherein festgestanden, hat vmtl relativ schwer gewogen. Zumal Halle bei Licht betrachtet eine richtig gute Entscheidung ist. Anbindung/Transformation/Größe etc eigentlich optimal. Daher mein ausdrücklicher Glückwunsch!!! ... wenn auch unter Vorbehalt (denke dem MDR kann man Vertrauen). Leipzig in der Hinsicht auch ein Stück weit Gewinner, wenn man die räumliche Nähe betrachtet.

    Und natürlich ein massives mea culpa dafür, dass auch ich davon ausgegangen bin, dass es sich beim Bewerbungsverfahren nur um eine Pseudo-Veranstaltung handeln würde 😇



    P.S.: insbesondere dass man die beschissene Hochstraße vor dem Hbf schleifen will ist selbstredend ein maximal positiver Nebeneffekt. Denke dass die potenzielle massive Stadt-Transformation die Halle zu bieten hat, die Entscheidung deutlicher als erwartet beeinflusst hat. Das hatte keiner der anderen Kandidaten auch nur ansatzweise zu bieten.

    Kein Geheimnis ist, dass es wohl auf FFO hinauslaufen wird - SPD-Lobbyarbeit sei dank. Nachdem Frankfurt/Oder urspr. gesetzt war habe ich mich gefragt warum man hier nachträglich noch eine Evaluierung angeschoben hat die im Endeffekt nur Steuergeld kostet - vermute aber dies diente u.a. dazu das Projekt in Ostdtl. bekannter zu machen.


    ... bzw um den Anschein zu vermeiden, es wäre ein rein politisches Geschenk. So hat man dem Rest mal kurz das Stöckchen hingehalten und nutzlos ein paar Resourcen gebunden. Nun klingt unser Gejammer hier nach schlechtem Verlierer, aber ich hatte es schon weiter oben erwähnt: Ein anderer Kandidat als FFO wäre nur denkbar gewesen, wenn sich SN, ST und TH auf eine gemeinsame Alternative geeinigt hätten (so wie BE, BB, MV). In TH konnte sich Eisenach ja nicht mal damit abfinden, dass sich das Land auf Jena festgelegt hatte. Bei soviel provinzieller Einfältigkeit braucht man sich über das Ergebnis nun wahrlich nicht wundern ... auch wenn Leipzig das zugegebenermaßen deutlich cleverer gelöst hat. Egal. Schwamm drüber. Vielleicht gelingt es wenigstens, ein paar der Ideen für die Entwicklung der jeweiligen Areale aufzugreifen. Insbesondere beim sowieso vorhandenen Potenzial des Matthäikirchhof sollte das doch (vielleicht noch dieses Jahrzehnt) machbar sein ...

    Das Wandbild stammt übrigens von einer bekannten Graffiti-Künstlerin aus Bautzen: https://de.wikipedia.org/wiki/MadC

    Diese Strategie gibt es seit hundert Jahren und nennt sich Ring-City. Die Ringstraße mit Hochhäusern zu akzentuieren um quasi eine "Stadtkrone" zu implementieren hat ja bis dato nur so leidlich geklappt. Im Grunde ist die Idee nicht schlecht. Auch verschiedene Höhen abwechselnd aufzureihen so das neben der 100-Meter-Dominante ein 50-60 Meter-Turm platziert wird bringt m.M.n. Spannung ins Gefüge. Ein "100er" wie Du ihn für den Leuschner Platz vorschlägst passt aber m.M.n. viel besser an den Augustusplatz Ecke Grimm. Steinweg (dort wo jetzt das Radisson Blu steht).


    Fair enough. Realistischerweise brauchen wir allerdings (denk ich) nur die verfügbaren Brachen zu diskutieren. Was die ideale Ästhetik angeht haben wir sicher alle unsere Träume, letztlich müssen wir uns jedoch mit dem abfinden was potenziell machbar ist. Zumindest solange wie man nicht selbst in der Lage ist entsprechende Investments zu tätigen ;)

    Btw, den Inspirata-Block find ich gar nicht so verkehrt (fun fact: war erst letzte Woche in eben jener Inspirata und fands ganz nice). Minimale Modernierung, optimalerweise mit Aufstockung, wär gar nicht so verkehrt ... solange man sich was überlegt um die Lücke zur Dt Bücherei zu schließen.

    Wenn hier sowas um sich greift wird die Stadt gar nicht anders können als in die Höhe zu bauen... ;)


    NIMBYism wie er im Lehrbuch steht. Wenn die Stadt sich von solchen Schreihälsen beeinflussen lässt, ist sie selbst schuld. Es gibt durchaus Ecken, wo man überlegen kann, zusammenhängend unbebaute Quartiere in Naturräume umzuwidmen. Kuhturmstraße in Lindenau und das Areal in Stötteritz gehören ganz sicher nicht dazu. In beiden Fällen ist direkt nebenan mit Palmengarten bzw Stötteritzer Wäldchen genug Grün vorhanden. Bauliche Verdichtung bei gleichzeitiger Umwidmung von Asphaltflächen in baumbestandene Low- bzw Zero-Traffic-Zonen ist DAS urbane Zukunftskonzept! Städtische Entscheidungsträger sollten diesbzgl nicht nur ihre Hausaufgaben machen, sondern dementsprechend ihrer Verantwortung gerecht werden.


    Hinsichtlich der Höhenfrage sind schon viele gute Aspekte genannt worden. Insbesondere "dem Stadtraum Profil geben" ist ein unterschätztes Kriterium. In diesem Zusammenhang ist die Hochpunktstudie als Ausgangspunkt für den HH-Boom in Jena zu erwähnen. Ähnlich dem Frankfurter HH-Rahmenplan (wenn auch logischerweise mit völlig anderen Dimensionen) haben sich dadurch planerische Optionen ergeben, die vorher nicht denkbar waren. Zwar hab ich auch für Leipzig Diskussionen über mögliche HH-Standorte in Erinnerung (insbesondere Ecke Goerdelerring/Ranstädter Steinweg), aber wirklich Konkretes ist mir nicht bekannt. Vielleicht hab ich was verpasst? Auf jeden Fall wünschte ich mir (wie vmtl viele hier) eine ambitioniertere Strategie HHs betreffend. Leuschnerplatz mit einem 100er wäre das Mindeste ;)

    Volle Zustimmung gäbe es von mir, würde das Urbanum an der Merseburger Straße entstehen. Der Leuschnerplatz ist zu prominent für so ein unambitioniertes Gebäude.


    Lieber noch 70 Jahre Brache. Absurdes Anspruchsdenken. London ≠ Leipzig! Keine Sorge, die kommenden 5 Jahre wirds (abseits von den noch in der Pipeline befindlichen Projekten) eh keine Bauaktivität mehr geben. Genügend Zeit grandiose Vorschläge zu entwickeln, wie Urbanität (≠ Brachfläche) und Kostenproblematik unter einen Hut zu bekommen sind.

    Jetzt die Karte einer wohltuenden Dezentralisierung zu spielen um dann in der Peripherie von Berlin zu verbleiben, hielte ich für starke Augenwischerei. Alle meine Bekannten welche sich mit dem Zentrum inhaltlich auseinandersetzen, hoffen auf Frankfurt/Oder weil sie dann weiterhin in Berlin wohnen können...


    Da hast Du die Antwort warum es FFO wird ;)

    Außerdem halte ich den gemeinschaftlichen Support von MV, BB, und BE für FFO als mitentscheidendes Kriterium. Hätten sich ST, TH und SN auf einen Standort geeinigt, würde es sicher ganz anders aussehen. Aber mit Solidarität scheint man's hier nicht so zu haben.

    ^ steht nicht offiziell drin, soweit ich es allerdings rausgehört habe sollten kleinere Städte Präferenz haben (deswegen m.E. auch die Lpz/Plauen-Kombo). Statt ein weiterer von vielen Anziehungspunkten in großer Stadt, ein (neuer) Ankerpunkt in kleiner Stadt. Geringer Aufwand (viel bleibt in Berlin) und relativ großer Nutzen (für Berlin und FFO). Aus Entscheidungsträgerperspektive somit optimal, und arguably als Infrastrukturmaßnahme deutlich besser geeignet als jede industrielle Gießkanne (siehe 'solar valley'). Mein Punkt ist, es wäre ehrlicher gewesen, es als 'Hilfspaket' für strukturschwache Regionen zu verkaufen, dann wär von vornherein klar gewesen wo es hingeht.

    Falls das 'Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation' dann - wie gerade breit gestreut - auch noch nach Frankfurt/Oder geht, hat Leipzig gerade wieder kein Glück mit größeren Ansiedlungen. Obwohl man im Wirtschaftsdezernat eigentlich wieder damit plant. Vor allem wieder ausserhalb des Logistiksektors.


    Um ehrlich zu sein, warum man diesen Wettbewerb überhaupt erst ausgelobt hat, wo alle Auswahlkriterien optimal auf FFO zugeschnitten sind, erschließt sich mir nicht ganz. FFO mit guter Anbindung nach Berlin und somit als bisher strauchelnde Mittelstadt der ideale Kandidat, insbesondere dank direkter Nachbarschaft zu Polen. Keine Ahnung welche Stadt mit welchen Mitteln sich dagegen hätte durchsetzen können. Egal, noch ist nix offiziell, aber alles andere als FFO wäre eine Riesenüberraschung.

    Kinners, es ist müßig darüber zu spekulieren, ob und in welchem Umfang die Arbeiten am Ostforum bzw. beim ehemaligen Technischen Rathaus weitergehen. Dieser Thread ist kein Ticker, in dem erfasst wird, wann und wo wie viele Bauarbeiter gesichtet werden, oder welcher Kran sich grad dreht und welcher nicht. Dass viele Baustellen jetzt gar nicht oder nur mit halber Kraft bedient werden, ist jahreszeitbedingt völlig normal. Ansonsten gilt bei besagten Projekten weiterhin das, was ich vor einem Monat hier geschrieben habe.


    Well said! Dennoch vllt die Info, dass sich die Kräne am Ostforum seit heute (trotz der Gemengelage nicht wirklich überraschend) wieder drehen. Daumen drücken, dass man zumindest den Rohbau vernünftig fertig bekommt.

    Ja, das stimmt. Aber warum hat es von den in den Westen gegangenen Leipzigern fast keiner in eine Führungsposition geschafft und warum funktioniert das in die andere Richtung bestens? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Und man darf auch nicht den Denkfehler begehen, dass Leipzig die Insel der Glückseligkeit im luftleeren Raum ist. Im Umland sieht es weit weniger rosig aus. Und was bringen bei dieser steigenden Frustration die nächsten Landtagswahlen? Auch das wird Leipzig so oder so treffen. Bei 40% latenter Zustimmung zur afd kann man sich ausrechnen in welche Richtung das geht. Schauen wir mal in das westlich von uns gelegene Thüringen, in dem an der afd vorbei nicht mehr regiert werden kann. Das ist in Sachsen möglicherweise auch die Richtung in die es geht. Vor dem Hintergrund kann ich es wirklich nicht verstehen, dass man nicht endlich mal versucht, die Ungleichheit zu beseitigen...


    Es braucht Netzwerke und Vertrauen ins System. Beides bekommst Du nur, wenn Du durch Schule und Uni im selben System gegangen bist. Es hätte daher Jedem von vornherein klar sein müssen, dass es mindestens 1 Generation braucht bis Führungspositionen mit Kräften aus dem ex-Osten besetzt werden. Und guess what, ich kenne mittlerweile mind 3 Professoren der jungen Generation mit ostdt Herkunft allein in Leipzig. Selbst in den alten Bundesländern setzen sie sich mittlerweile erfolgreich durch. Gehalt ist im öffentlichen Dienst übrigens ebenfalls dasselbe. Insofern ist Deine vorangegangene Aussage widerlegt.


    Ich verstehe zwar, dass Leute sich als Wendeverlierer empfinden, selbst wenn sie ökonomisch gut gestellt sind, allerdings check ich nicht was es bringen soll ständig in einer komplett nutzlosen Erwartungshaltung zu erstarren. Es gibt in Jedem Land erfolgreiche und weniger erfolgreiche Regionen. Das kann sich ändern mit der Zeit, lässt sich aber weder mit Gießkanne, noch mit Verordnungen erzwingen. Wer permanent mit grumpy face durch den Alltag geht, wird bestimmt nicht dazu beitragen, dass in seiner Region in absehbarer Zeit irgendwas besser wird. Es braucht zivilgesellschaftliches Engagement! An der Stelle muss mehr Support von bundesstaatlicher Seite kommen, insbesondere in SN/TH/ST! Zivilgesellschaftliche Akteure und Organisationen (Demokratie-Initativen, Vereine, Verbände, Schulen, Ehrenämter, Kultureinrichtungen (insbesondere Soziokultur)) sind das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Es ist die Art von Teilhabe und Mitwirkung, die im Osten leider erst ganz langsam auf die Beine kommt. Dazu braucht's weder Professoren, noch Industriemagnaten. Dazu brauchts gesellschaftliche Strukturen. Strukturen die es im Osten kaum gab und nach der Wende nicht entscheidend gefördert worden sind. Die Auswirkungen des fehlenden gesellschaftlichen Kitts (der auf Eigeninitiative basiert), sind von politischer Seite maßlos unterschätzt worden. Man dachte mit Gießkannen-Subventionen und in die Landschaft gepflasterten Autobahnen wird sich das schon von selbst regeln. Tatsache ist, dass die nächste Generation es langsam schafft diese Lücke wieder erfolgreich zu füllen. Beispiele gibt es genug (Leipzig ganz vorn mit dabei) und sie strahlen ins Umland aus, bzw führen zu einem (stark) pos Wanderungssaldo.


    Wie dem auch sei. Ein mehr als abendfüllendes Thema, dem mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und dem Nachplappern von gängigen Klischees ganz sicher nicht beizukommen ist.

    Und das Wort Umwelt hat beim ÖPNV eh nix zu suchen. Außerhalb der Stoßzeiten sind die nicht umweltfreundlicher als Verbrenner-Autos und stets weniger umweltfreundlich als eAutos mit PV und Ökostrom betankt. Wirklich komplett umweltfreundlich ist Verkehrsvermeidung (HO) und Rad/Fußgänger. Punkt.


    Excuse me??? Vielleicht magst Du dafür Fakten liefern bevor Du solchen - how shall we say - Schmarrn verbreitest.


    Der Platzverbrauch des MIV ist mind eine Dimension größer als der des MIV! Und zwar bei 20% durchschnittlicher Besetzung, was in der Stadt nochmal wesentlich günstiger ausfällt (ca 40%). Was Flottenverbrauch und sonstige Kosten angeht sowieso.


    Langsam dämmert mir was Dein Problem mit den 4 Gleisen am Hbf ist. Scheint eher eine Aversion gegen den ÖPNV ganz allgemein. Eine Stadt ohne ÖPNV ist weder lebens- noch leistungsfähig (je größer die Kommune desto zentraler der ÖPNV).


    Ansonsten habe ich in allen Städten in denen ich bisher gelebt habe, 99.9% meiner Zeit an MIV Ampeln verbracht. Selbstredend zähle ich mich als Radfahrer zum Umweltverband, GEMEINSAM mit ÖPNV. Was nicht heißt, dass ich als Radfahrer auf der Busspur fahren möchte (auf der Autospur freilich erst recht nicht).

    Ich kann nur hoffen, dass du mit "solchen Lebensformen" keinen der Mitduskutanten hier im Forum ansprichst und du dir nicht wirklich anmaßt, zu suggerieren, dass du Steuern zahlst, andere hingegen nicht, nur weil sie eine andere Meinung vertreten. Ansonsten beklagst du dich ständig darüber, dass andere beleidigend in ihren Meinungen werden, kübelst aber selbst ganze Paletten an Beleidigungen mit Hilfe der abgedroschensten AfD-Sprechblasen ins Forum, sobald du dich äußerst. Wer soll das bitteschön ernst nehmen?


    THIS!! Einfach mal Danke für den Support an dieser Stelle Cowboy


    Ranger: Du bist literally die carbon copy für Jemanden mit dem ich null Bock verspüre Argumente auszutauschen. Überzeug mich vom Gegenteil: karsten.haustein@uni-leipzig.de

    Fun fact: Hab mit Jürgen (Kasek) zusammen in einer WG gelebt (back in the day). Die Diskussionen hätten Dir gefallen ...


    Altbaufan_: Wenn Du so überzeugt davon bist, dass ich tonnenweise Unsinn schreibe, lass mich per Mail wissen ob Du an einer konstruktiven Convo interessiert bist. Kein Fan von minimal zielführenden OT-Diskussionen in öffentlichen Foren


    LeipzigSO: Quote "Tut mir leid, aber bei Klimanotstand und Verkehrswende würde ich von der Stadt wesentlich mehr erwarten."

    Wie genau stellst Du Dir das vor in einem Rechtssystem das per default dem Autoverkehr maximale Prio einräumt? Lpz ist eine der Kommunen die wahnsinnig gern Tempo 30 überall einführen würde, allein es ist rechtlich nach aktueller Gesetzgebung nicht möglich. Was schlägst Du vor?


    P.S.: Schon mal was von den Superblock Initiativen gehört?

    Ranger Wenn man mit progressiven Meinungen nicht umgehen kann ... todeslost 🤦🏻‍♂️ Maximales cringe level (aus medizinischer Sicht) insbesondere im zweiten Absatz. Chapeau! Nur noch getoppt von 'uns Forenmitgliedern'. King DAF aka Ranger has spoken.


    LeipzigSO: Spaß am Autofahren haben (DE ist freilich einigermaßen boring ... Paris, Milan, Barcelona ist wo der Spaß beginnt 🥳) und realisieren, dass es eher problematisch ist die Stadtbevölkerung damit auf täglicher Basis zu terrorisieren, sind halt zwei Paar Schuhe. Wenn wir schon bei Büchern sind, Katja Diehl hat ein wunderbares Buch am Start: Autokorrektur


    Ansonsten einfach mal schlau machen was der Unterschied zw Diktatur und 'Autodiktatur', sowie repräsentativer und nicht repräsentativer Umfrage ist. Was ich aber so richtig feiere ist, wie nullstens auf die Substanz meiner Argumente eingegangen wird ... Hauptsache die Herkunft zum Thema machen. Peinlich nur, wenn keins Deiner vermeintlichen Klischees zutrifft. Gibt glücklicherweise ne zunehmend große Anzahl von Leipzigern (original oder hier heimisch geworden) , die im Hier und Heute angekommen sind und sich nicht länger mit dem ewiggestrigen BlaBla abfinden. Ich fighte für die lebenswerte Zukunft meiner Stadt so wie Du es zu verhindern suchst. Deal with it!!


    @Mods: Wünschte die Diskussion würde sich in konstruktiver Weise aufs Thema beschränken, aber iwie ist es mit der friedlichen Kommentierung komplizierter als erhofft. Gern kann mein irrelevanter Senf gelöscht werden, idealerweise in Kombi mit den entsprechenden vorangegangenen Postings.

    Genauso wie niemand eine Autodiktatur mag, mag niemand eine "Ökodiktatur", indem man einfach alles über Zwang und Verbote regelt oder sich noch besser auf Straßen festklebt, aber keine Konzepte hat. Einfach die Spuren sperren reicht eben nicht.

    Die ständige Mär von der "klimagerechten" Stadt ist so ausgelutscht wie falsch, da es wenn umweltgerecht heißen müsste. Aber das gehört nicht hier hin in ein Architekturforum...

    Zudem will die Stadt z.B. die Berliner Straße von zwei auf eine Spur reduzieren (sic!) - trotz bevorstehender tausender neuer Bewohner und Arbeitsplätze, Schulen etc. rund um Löwitz und 416. D.h. die "Umleitung" des Verkehrs aus dem Innenstadtbereich über Straßen nördlich und südlich davon würde grandios im Stauchaos scheitern. Ringstraßen weiter nördlich und südlich (u.a. Max-Liebermann-Str.) sind bis heute nicht komplett geschlossen und somit keine "360°-Alternative" um die Stadt herum.

    Bevor man also die Innenstadt-Straßen abschafft, muss man erstmal die Infrastruktur abseits davon ertüchtigen, bauen, erweitern und v.a. die LVB attraktiver machen. Seit Monaten fährt diese mit einem Ferienfahrplan, egal ob Ferien sind oder nicht. Und selbst mit diesem reduzierten Plan lebt die Unzuverlässigkeit weiter, da tagtäglich zahlreiche Fahrten auf Bus und Bahn ausfallen, die Linie 8 ist häufig nur noch in der Theorie existent. Das ist nicht attraktiv, sondern abschreckend.


    Du möchtest umweltgerecht? Here we go:

    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch MIV-bedingten Lärm?
    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch MIV-bedingte Abgase?
    • Was sind die langfristigen Gesundheitsschäden durch verhinderte (Rad-) Bewegung? (statt möglicher 60% nur 20% Radfahrer)
    • Was sind die unmittelbaren Gesundheitsschäden bei exzessiver Hitze aufgrund zu-asphaltiertem Stadtraum?
    • Direkte Verkehrstote (so man sich doch dem Risiko Radfahren aussetzt) scheint als Kollateralschaden ja eh allgemein akzeptiert.

    Auch ohne das Wort “klimagerecht” zu nutzen, haben wir es mit einem Fundamentalproblem zu tun, dessen allgemein akzeptierter Hoheitsanspruch sich nur durch Autodiktatur erklären lässt.


    Müsste man nicht Aber-Milliarden in autogerechte Straßeninfrastruktur stecken, könnte man den attraktivsten ÖPNV ever anbieten. Selbst wenn man es macht: Auch der beste und günstigste ÖPNV wird nicht Alle zum Umsteigen bewegen. Daher muss MIV gleichzeitig unattraktiv gemacht werden! Umso größer die Städte, umso erfolgreicher wird das praktiziert. Paris, London, New York … die Liste ist lang. Wurde hier auch schon erwähnt. Dein Argument entspringt halt einzig und allein Auto-diktatorischer Bewertung und Betrachtung.


    Exposé 1 aus Berlin von gestern: www.tagesspiegel.de

    Mustergültiges Bsp für den gesetzlich vorgeschriebenen Autowahn. Merke: Wenn du Giffey gegen dich hast, weißt du dass du alles richtig machst ...


    Exposé 2 aus Lpz von gestern (wie man sich größtmöglich bei Großereignissen blamiert):

    Da man nicht in der Lage ist, den simpelsten aller Moves zu machen und den Ranstädter Steinweg bis Waldplatz während der RB-Heimspiele sperrt, stehen die Trams regelmäßig im von einer Superminorität verursachten Stau. Gestern ist daraufhin über Westplatz umgeleitet worden, wo nach kürzester Zeit ebenfalls 'Gridlock' geherrscht hat. Wie zur gottverdammten Hecke kann es sein, dass max 5% der Stadionbesucher:innen die meinen ihren Blechhaufen in unmittelbarer Stadionnähe abstellen zu müssen, mind 60%+ derer die mit Tram anreisen ausbremsen (der Rest Rad/zu Fuß)??? Zumal der ÖPNV exzellent und frei für Stadionbesucher:innen ist (siehe oben), und gleichzeitig Tausende von Parkhausstellplätzen im Innenstadt-Bereich frei sind! Es kommt einer sowas von absurden Shitshow gleich! Woche für Woche bricht der Tram-Verkehr zusammen, nur weil man nicht in der Lage ist die einzig relevante ÖPNV-Zufahrt ins Stadion frei zu halten. Es sprengt einem das Gehirn, wenn man sich überlegt wie hier eine lächerliche Minderheit der maximalen Mehrheit auf der Nase rumtanzen darf. Aber klar, Ökodiktatur!!!1111!!ELF!! WTAF!! :rolleyes:



    Die Stadt hat kein Interesse an einem ausgebauten und vor allem schnellen und zuverlässigen ÖPNV. Es ist Klientelpolitik vom feinsten. Nur das funktioniert eben auch nicht reibungslos. Man kann nicht einen Teil der Bevölkerung (hier: junge Fahrradfahrer:Innen mit intellektuellem Hintergrund ohne reguläre 40-Stunden-SV-pflichtige Beschäftigung) über alle anderen stellen und insbesondere den durchschnittlichen Leistungsträger, der ggf sogar aufs Auto angewiesen ist, mit immer weiteren Einschränkungen belegen. Für ein friedliches Zusammenleben sorgt das jedenfalls nicht (!). Der Hass auf Autofahrer nimmt bei manchen schon pathologische Züge an... Würde mich nicht wundern, wenn daraus früher oder später auch mal Tätlichkeiten erwachsen. Und ja, ich weiß sehr wohl, was ich in den letzten Zeilen geschrieben habe. Und nein, ich bin aufgrund meiner Meinung nicht intellektuell minderbemittelt sondern äußere diese im Rahmen der freien Meinungsäußerung - die als eigentlich vom Grundgesetz geschütztes Rechtsgut doch zunehmend strapaziert wird.


    Denke ich muss meinen Vorrednern nicht mehr viel hinzufügen. Wie Nuperus bin auch ich Radfahrer UND durchaus passionierter Autofahrer


    Zur Info und als Gruß in Dein faktenfreies Paralleluniversum (nicht dass ich mir Illusionen machen würde, dass Dich iwas meiner Argumente interessieren wird): Meine Kolleg:innen fahren so gut wie alle ausschließlich mit dem Rad. Von Student:in bis Professor:in, und ich sag mal so, was der akademische radfahrende Mittelbau verdient und versteuert ist nicht wenig. Die Anzahl derer die gern mehr Radfahren würde ist immens. Utrecht ist mit 60% Radfahrer:innenanteil vmtl das, was bei perfekten Bedingungen Standard wäre. Mit 20% Anteil in Lpz sind wir Welten davon entfernt. 40% werden somit vom MIV und der dazugehörigen radfeindlichen autogerechten Infrastruktur unterdrückt. Inklusive aller negativen Auswirkungen (siehe oben). Der Anteil derer, die in zentrumsnähe einen Blechhaufen bewegen muss, dürfte sich im niedrigen einstelligen Bereich bewegen.


    Wenn Diejenigen die eigentlich gern Radfahren wollen würden, den gleichen Terz machen würden wie die Blechbüchsenanbeter - mit lauter Unterstützung quasi sämtlicher Mainstream-Medien (so wie es gegenwärtig pro Autodiktatur der Fall ist) - die Stadt wäre längst nicht mehr die Asphaltwüste die sie heute ist. Was mich dabei am meisten frustriert ist, dass die pro-Rad Fraktion noch viiiiiieeeel zu leise ist. Fast schon unterwürfig gibt man sich mit Minimalkompromissen zufrieden, stellt den inakzeptablen status quo aber kaum infrage. Welches massive Privileg der MIV in DE besitzt ist leider selbst den wohlmeinendsten Zeitgenoss:innen selten richtig bewusst.


    Der Rest Deiner Argumentation ist einfach nur unwürdiger und destruktiver Nonsense. Wutbürger-Sprech vom Allerfeinsten. Recht auf freie Meinung bedeutet nicht, dass die Meinung unwidersprochen bleibt. Recht auf freie Meinung bedeutet, dass du schwurbeln kannst bis der Arzt kommt und dennoch nicht im Knast landest. Insofern wäre ein bisschen Demut in Anbetracht der Dir rechtlich zustehenden (Rede-) Freiheiten durchaus angebracht 8o

    Auch als Leipziger kann ich sagen, dass der Ring und die dort herrschende Autodiktatur eine Katastrophe epochalen Ausmaßes ist. Will sich die Stadt endlich zukunfts- und klimagerecht aufstellen, darf es nicht nur bei einer Radspur um den Ring bleiben (bisher noch nicht vollständig). Stattdessen gehört der Ring schlicht und ergreifend zur begrünten Fußgängerzone mit ausschließlich Lieferverkehr erklärt. Eine Stadt ist keine Durchgangsstation für ätzende Blechbüchsen (Lärm, Gestank, Gefahr und CO2), sondern das Ziel von Verkehr. Wer durch will muss außen rum, oder den ÖPNV bzw das Rad nutzen. Durchgangsverkehr muss maximal erschwert werden! Stadtraum den Menschen zurückgegeben werden! Utrecht bzw Niederlande allgemein sind die Zukunft. Deutsche Autodiktatur unweigerlich Vergangenheit. Wird vermutlich leider noch 1-2 Generationen brauchen, bis die unter Autozwang aufgewachsenen Leute nicht mehr unter uns sind. So wie in Utrecht auch, wo man bereits in den 1970ern das Ende des MIV-Wahns eingeleitet hat. Wäre zwar schön, wenn auch ebenjene ihr irrlichterndes Weltbild hinterfragen könnten die schon älter sind, aber in DE würde ich diesbzgl nicht meinen Atem anhalten. Die Hoffnung stirbt freilich zuletzt, und im Rathaus sitzen zunehmend progressivere Entscheider, was zumindest Besserung in kleinen Dosen erwarten lässt.


    Die 4 Tram-Gleise wären ohne den heutigen MIV überhaupt kein Thema. Auf eine Sache kann sich unser Brain gut fokussieren. Bei mehreren wirds schwierig. Insbesondere ohne den Lärm der dort mit absurden 50km/h durchrasenden Blechbüchsen wäre schon extrem viel gewonnen. 2 Spuren mit Vmax 20km/h würde zumindest vorübergehend einen einigermaßen akzeptablen Kompromiss darstellen, bis wirklich vernünftige Lösungen umsetzbar sind. Wem meine Gedanken zu krass erscheinen: Glückwunsch! Die Auto-diktatorische Erziehung hat optimal Früchte getragen.


    KarSteN



    Moin, ich hatte vor einigen Tagen Leipzig besucht, Innenstadt und Zoo angeschaut. Was mir da wirklich extrem negativ aufgefallen ist, war diese riesige Verkehrsschneise, welche die Innenstadt umschließt. Vom Hauptbahnhof kommend in Richtung Innenstadt sind es 51 Meter, welche es in unserem Fall mit kleinen Kindern zu überqueren galt (4 Gleise und 7 Spuren).

    [...]


    Die vielen Autospuren sind natürlich ein Problem, aber auch 4 Straba-Gleise sind eindeutig zu viel.

    Update Baugeschehen ...

    Hallo,


    nach langer Zeit mal wieder ein kleines Update aus Jena.
    Vom Ende vergangenen Jahres, gibt es noch ein Bild vom neuen Göpel-HQ:




    Dann geht zurück in die Innenstadt, wo ich Anfang vergangener Woche den Stand der Dinge bei folgenden Projekten begutachtet habe.


    1. Sonnenhof. Man beginnt mit dem Tiefbau und wird aufgrund des schwierigen Untergrunds nur eine Tiefgaragen-Ebene bauen, welche sich dafür allerdings etwas weiter als der später zu bebauende Fläche erstrecken wird. Vor diesem Gebäude wird die Tiefgarage später nicht überbaut:



    Der Blick von der Ludwig-Weimar-Gasse aufs Geschehen:



    Das Ganze kann auch per Webcam jederzeit live verfolgt werden: http://sonnenhof.telegant.eu/?Startseite



    2. Neubau Busbahnhof gegenüber dem ICE-Halt Jena-Paradies. Soll Ende des Jahres übergeben werden und nähert sich langsam der Fertigstellung:




    Daneben soll ein weiteres Wohn- und Geschäftshaus entstehen, bisher allerdings noch Status quo. Spannende Architektur geht anders!




    3. Abriss ehemaliges Kaufhaus Inselplatz. Nach Jahren des Verfalls (wenn auch noch in recht gutem Zustand), wird bis Ende des Jahres das Kaufhaus nun abgerissen, um dergeplanten Neubebauung Platz zu machen, da eine Nachnutzung nicht in Frage kommt.


    Wann es hier losgeht steht in den Sternen, im vergangenen Jahr wurden die Entwürfe vorgestellt, welche hauptsächlich Wohnbebauung mit kleinteiligem Gewerbe vorsehen. Bisher ist nach wie vor nichts Konkretes in Aussicht, auch wenn man gelegentlich anderes vernimmt. Nachdem man den Bau eines Kongresszentrums verworfen hat, hat sich die Uni jüngst für die Fläche ins Gespräch gebracht, da man dort (gegenüber dem Hauptgebäude) perfekt erweitern könnte. Nun ja, auch keine schlechte Idee, insbesondere da man so evtl, doch noch die Pläne zum dringend benötigten Kongresszentrum reaktivieren könnte. Ich hoffe ernsthaft, dass man sich die Chance nicht entgehen lässt, dort Etwas mit hohem infrastrukturellem Wert zu errichten, statt schnöder Wohnbebauung. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...


    So sieht es derzeit noch aus, der Abriss hat bereits begonnen:




    Im hinteren Bereich das erste Loch in der Wand:




    4. Wohngebiet "Zur schönen Aussicht". Im Südviertel entsteht ein komplett neues Wohnviertel oberhalb der Tatzendpromenade und an den Forstweg grenzend. Finde interessant, dass die Mehrfamilienhäuser weitgehend in Plattenbauweise hergestellt werden und möchte es deswegen kurz zeigen:





    Soweit ein paar ausgewählte Projekte. Auf diverse kleinere Projekte sei aus Zeitgründen verzichtet.


    Schöne Grüße,
    KarSteN

    Ebenfalls vielen Dank für die ausführlichen Informationen! Tennisball-Hagel gibts höchstens aller 100 Jahre mal (je Hektar Grundfläche), insofern scheint Gondwanaland bestens geschützt.


    GTZ KarSteN

    ^


    Danke! So nennt sich das Material also. Das klingt in der Tat gut.
    Gerade selbst nochmal gesucht und gefunden, dass es theoretisch hagelbeständig ist (Größenangaben habe ich hingegen nicht gefunden) und sich nur verformt. Soll zwar auch schon zu Schäden gekommen sein, was allerdings ab einer bestimmten Hagelkorngröße nicht nur dieser Folie passieren dürfte.
    Insofern hat man da tatsächlich ein nettes "Stöffchen" entwickelt ... und selbstverständlich habe ich nie in Abrede gestellt, dass man sich über dessen Alltagstauglichkeit keine Gedanken gemacht hat ;). Wollte nur wissen welche :cool:


    GTZ KarSteN

    Hallo!


    Schöne Bilder ... wie immer.
    Habe derweil mal eine ganz triviale Frage (k.A: ob schon mal diskutiert):
    Was passiert mit der Folie eigentlich bei Hagelschlag. Mehr als 1cm-Körner wird die kaum aushalten, oder? Die Wahrscheinlichkeit für Hagelschlag >1cm ist zwar relativ gering (denke, dass passiert grob geschätzt 1x pro 20 Jahre), aber wer sich an den 16.06.2006 erinnert, der weiß wie heftig es kommen könnte.
    Wäre das dann easy neuzubespannen? Oder unterschätze ich die Folie?


    GTZ KarSteN