Beiträge von KSN368

    Die SPD-Fraktion im Stadtrat ignoriert ihre eigenen Beschluss zwei Jahre zuvor und will nun stadteinwärts zwei Fahrstreifen für den MIV:

    Änderungsantrag VII-DS-09870-NF-01-ÄA-02


    Alles daran ist grausam. Jetzt mit iwelchen Kompromissen, die den Radverkehr trotzdem unters Auto werfen zu kommen, ist jämmerlich. Aber SPD wie bei Getu gesehen halt fast durchweg im auto-normativen, anti-urbanen und lebensfeindlichen Nachkriegsdogma gefangen. Thomas Nörlich fightet einen einsamen Kampf, den er im Moment mehr oder weniger verloren hat.


    Morgen kann jeder live erleben, wie eine radikalisierte CDU agieren und die Stadt in den kommenden 5 Jahren um mindestens 20 Jahre zurückwerfen wird. Sie werden eine teils menschenverachtende Schneise der Verwüstung hinterlassen und Tag für Tag der Zukunft den ultrarechten Finger zeigen. Maximaler Kulturkampf ohne Rücksicht auf Verluste (nicht nur im Verkehrssektor). Wenn SPD und Co weiterhin auf Appeasement setzen, wird es nicht bei 5 Jahren Zerstörung bleiben.


    Hier übrigens bei Interesse meine Stellungnahme zur morgigen Entscheidung re Prager Straße: [Stellungnahme]


    Als Hoffnung bringendes late night update hier der offene Brief vom ADFC der heute u.a. an alle Fraktionen rausgegangen ist: [ADFC Offener Brief]


    Jens und Philipp vom ADFC gilt hier (sicher nicht nur) mein ausdrücklicher Dank für die heroische Arbeit, die klar macht, dass der CDU Antrag keine Chance auf rechtlichen Bestand hat. Geht zwar erstmal nur um die stadtauswärtige Situation, die aber gleichzeitig der entscheidende Knackpunkt ist, da dort bisher jegliche Radinfrastruktur fehlt. Wird die CDU vermutlich nicht sonderlich jucken, sie wollen schließlich die Stadt bzw den Stadtrat brennen sehen. Unsere Vermutung ist, dass die Entscheidung vertagt wird. Wir werden sehen ...

    Ich versuchs nochmal etwas weniger polemisch, obwohl ich finde, dass es eine gewisse Polarisierung gegen BS und faktischen/fachlichen Nonsens durchaus braucht. Permanentes Appeasement führt uns jedenfalls nicht weiter. Wie dem auch sei, ich ergänze nur, da viel Wichtiges und Richtiges schon gesagt worden ist.


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    Quote PeterL: "Wenn man Pendlern (hier eine Autospur auf einer zentralen Verkehrsachse) was wegnimmt, dann müssten halt die Alternativen besser und zuverlässiger sein, dann würde das Thema auch in der Emotionalität nicht so diskutiert werden."


    —> TLpz_ hat es bereits auf den Punkt gebracht. Pendler haben nicht mehr Recht auf öffentlichen Raum als der Rest. Der urbane Raum bzw der Verkehrsraum gehört allen. Man hat dem MIV den Raum bisher auf Kosten der Allgemeinheit bzw zum Schaden einer Mehrheit geschenkt. Mittlerweile ist es derart gesellschaftlich normalisiert, dass es als Recht begriffen wird. Moto-Normativität nennt sich das im Fachjargon. Leider ist es weder Recht, noch gerecht. Es ist ein Privileg, was denjenigen die davon (vermeintlich) profitieren naturgemäß schwer fällt zu akzeptieren. Was ist bspw mit meinen Recht als Radfahrender auf sichere Wege? Warum siehst du nicht, dass ich allen Grund habe mega-frustriert zu sein?


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    Quote PeterL: "Ich wiederhole mich, man wird die Verkehrswende nur regional mit besseren und zuverlässigen Angeboten auf der Schiene und mit Bussen lösen können. Dazu Ausbau Radwege, Aufwertung Fußwege, Car-Sharing usw. und man wird da eine klare Veränderung im modal split sehen."


    —> Man bekommt den Verkehr, für den man baut bzw den man sät ('induced demand'). Die vergangenen 70+ Jahre haben wir fast nur für den MIV gebaut. Baue ich sichere Radwegenetze, bekomme ich Radfahrende! Baue ich Brücken, bekomme ich Menschen die sie nutzen. Die Mehrheit der Menschen möchte sorgenfrei Radfahren. Ausbau Radwege geht aber aus physikalischen Gründen (auch bekannt als verfügbare Fläche) nur wenn anderswo reduziert wird. Alles keine Raketenwissenschaft. Wer beansprucht mit Abstand den meisten Platz in der Stadt? Stehende und gelegentlich fahrende Fahrzeuge (aka Stehzeuge)! Dass sie gleichzeitig brutale Gesundheitsschäden verursachen, wahnsinnig teuer und hochsubventioniert im Vergleich zum Umweltverbund sind, macht die Notwendigkeit für inklusiven und gerechten Wandel nur noch offensichtlicher.


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    Quote PeterL: "Für die Radfahrer wird es in stadtauswärtiger Richtung besser, das freut aber eher radelnde Personen in Probstheida als Menschen in Threna. Ich kann da schon auch den Frust einiger Menschen verstehen."


    —> C. S. hat das alles bereits gecovered. Deine Moto-Normativität ist in jedem Post mit Händen zu greifen. Den Frust der Pendler verstehst Du. Den Frust derer die gar nicht da sind, weil sie keine Wege haben auf denen sie sicher fahren können ignorierst du komplett! Eine schnelle, auf voller Länge und sicher mit separaten Radschnellwegen ausgebaute Prager Straße würde massiv Leute aufs Rad locken. Gewohnheiten passen sich den Gegebenheiten an. Das wiederum schafft Raum auf der Straße, welcher selbst denen die weiter im Auto pendeln wollen zugute kommt.


    Ein genereller Punkt noch zu zwei Spuren. Zwischen Kreuzungen machen 2 Spuren für MIV absolut keinen Sinn. Null. Es ist nutzlose Asphaltversiegelung, animiert zur Raserei, ist die Hölle für Nicht-Autofahrende. Die Kreuzungen sind der Bottleneck. Davor eine kurze zusätzliche Abbiegespur (wo Platz ist), ist alles was es braucht. Auch wieder Physik. Diesmal Fluid Dynamics. Gibts Bazillionen von Studien, die in Planungsämtern leider die wenigsten kennen. In CDU-Kreisen sowieso nicht.


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    Quote PeterL: "Mir ist bewusst, dass es viel mehr als nur einen der 60-jährigen Bewohner aus Liebertwolkwitz oder Threna gibt, der so denkt."


    —> LE Mon. hist. hat auch hier mit einem extrem guten und wichtigen Antwort. Autofahrende Bewohner aus dem Umland haben die gleichen Rechte wie Radfahrende Bewohner der Stadt. Moto-Normativität kennt hingegen nur die Rechte des MIV. Und genauso argumentierst du in jedem einzelnen Post. Wie gesagt, es fällt dir null auf. Du hinterfragst es nicht. Du erkennst die systematischen massiven Benachteiligungen für Nicht-Autofahrende einfach nicht. Ich werfe es dir nicht mal vor. Wir alle sind in dieser ungerechten, einseitig wertenden Welt aufgewachsen, aber wenigstens reflektieren könnte man doch mal versuchen? Gewohnheiten passen sich den Gegebenheiten an! Remember?


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    Quote PeterL: "Mein Punkt ist einfach, dass man Menschen wie im obigen Beispiel mehr mitnehmen kann, wenn die umweltfreundlichen Alternativen eben auch deutlich besser und zuverlässiger werden. So steigen mehr Leute um und es reicht dann eben auch eine Spur im besagten Abschnitt. Wenn Stadt (Ausbau Linie Herzzentrum) oder S- und Regionalbahn hier zu wenig liefern, erzeugt das eher Frust. Auf diesem Frust können dann eben die bekannten politischen Akteure aufbauen und niemand muss sich bitte wundern."


    —> Umweltfreundliche Alternativen brauchen den Platz, der derzeit fast ausschließlich dem MIV zur Verfügung steht. Gut, die Tram hat man glücklicherweise nicht geschafft wie anderswo auch noch dem Auto zu opfern. Besser geht auch im ÖPNV immer, aber eben nur durch geänderte Prioritätensetzung. 'Push and Pull' heißt das Konzept. Der Frust ist ideologie- und teilweise lobby-getrieben. Es wird den Menschen eingeredet, dass ihnen was weggenommen wird, wenn man auch nur eine MIV Spur anrührt, einen Parkplatz abschafft oder - god forbid - Tempo 30 fordert. Das Gegenteil ist der Fall: Die Stärkung des Umweltverbunds schafft Angebote ('pull'), auf die viele Menschen sehnlichst warten. Bzw entdecken würden, wenn sie einmal da sind. Die Sache mit den Gewohnheiten ... bin sicher, du erkennst das Muster ;) Der MIV würde sich automatisch reduzieren, anfangs brauchts - aus hoffentlich mittlerweile verstandenen Gründen - Reduktion ('push'). Wir wissen dass es funktioniert. Zum Gewinn Aller! Auch der CDUler. Sie wollen es nur leider nicht hören oder verstehen.

    Haha, lustig, dass immer die anderen ideologisch motiviert sind. Dieselbe CDU, die wegen 2 gekappten Autospuren die Verkehrsapokalypse vor dem Hbf (fälschlicherweise) prophezeite, ignoriert einfach Möbilitätsdaten und -fakten - während Städte vielerorts in Europa Fakten schaffen.


    Absolut. Die Menschenfeindlichkeit, die Verachtung für inklusive und gerechte Umgestaltung bzw Verteilung des Verkehrsraums, die Chuzpe mit der anderen in Umkehrung der Tatsachen Ideologie unterstellt wird, die implizite Fakten- und Wissenschaftsfeindlichkeit, das Ignorieren sämtlicher ökonomischer und gesundheitlicher Aspekte, die schlichte kulturkampfgetriebene ultra-rückwärtsgewandte Klientelpolitik ... alles davon ist bedingungs- und kompromisslos zu verurteilen und zu blockieren. Es ist so einfach diesen Seelenverkäufern die Maske vom Gesicht zu ziehen. Alles was es braucht sind Visionen die Menschen endlich wieder in den Mittelpunkt rücken. Urbane Phantasie statt rechte Dystopie! Die Zeit der AutoDiktatur ist vorbei. Zum maximalen Gewinn der autofahrenden und nicht-autofahrenden Stadt- und Landbevölkerung.

    In dem Kontext erlaub ich mir nochmal auf die Veranstaltung zum Thema am 11.11. zu verweisen: 'AUTO-Diktat begreifen'

    Ähnlich zu der Debatte 'Wem gehört die Straße?' neulich in Halle --> Hallenser Stadtgespräch, gibts am 11.11. eine Debatte mit dem Titel 'AUTO-Diktat begreifen' --> 'GuTes Klima' ab 17 Uhr in der Bibliotheca Albertina in Leipzig

    Thema ist die Mobilitätswende in Leipzig: Wie sehen die Herausforderungen im Kontext von Klima- und Demokratiekrise aus? Und wie lässt sich die nicht minder relevante Mobilitätskrise durch effektive Kommunikation lösen. Darauf gibts am 11.11. Antworten, inklusive spannender Podiumsdiskussion u.a. mit Katja Diehl. Ihr seid herzlich dazu eingeladen!


    Mehr Infos hier: karstenhaustein.de/info

    [...] Den Fahrradverkehr kann man sicherlich noch erhöhen, aber es gibt da klare Grenzen, insbesondere wenn es um Menschen aus dem Umland oder Menschen an den Ortsrändern von Leipzig geht. [...]

    Utrecht ist die Obergrenze. 60% Radanteil in Städten bis 500 TEW sind nicht utopisch. Für Leipzig sind mind 50% realistisch. Wir sind bei ca 20%. D.h. 30% finden nicht statt, weil die Radinfrastruktur (relativ gesehen) absolut untauglich ist. Jeder Rad-km kostet die Stadt bzw den Steuerzahler 1/3 eines Auto-km.


    ÖPNV ohne Rad zu denken, ist counterproductive. Die ÖPNV-Spitzen lassen sich easy durch eine separate, sichere und schnelle Radinfrastruktur abfangen. Die Mehrheit in der Stadt ist auf Rad oder ÖPNV angewiesen, weswegen man sie tunlichst nicht gegeneinander ausspielen sollte (gilt auch für Rad- vs Fussverkehr, der selbstredend immer separat für beide sein muss). Stattdessen gehört allen 3 Formen uneingeschränkte Priorität.


    Fussverkehr, ÖPNV, Radverkehr, Not- bzw Lieferverkehr, Bäume bzw Grünstreifen ... und wenn dann noch Platz ist max 1 Spur verkehrsberuhigter MIV und/oder einzelne Parkplätze (zumindest überall dort wo Wohnbebauung gibt). In dieser Reihenfolge. So und nur so kann die Stadt der Zukunft aussehen. Alles andere ist hochgradig ungesund (psychisch und physisch), exorbitant teuer und maximal ungerecht. Leider der unakzeptable status quo.


    Aber gut, ich schweife vom Thema ab. Zu Parkhäusern - wie von den Vorrednern bereits erwähnt: Zeigt exakt, wie teuer parken eigentlich sein müsste. Bzw im Umkehrschluss wie absurd Parken im Moment subventioniert wird (auf Kosten aller!)


    Übrigens, Jeder der mit dem Totschlagargument 'Lieferverkehr' kommt, soll sich mal fragen wie sämtliche Läden in der MIV-freien Leipziger Innenstadt es schaffen ihre Ware regelmäßig zu erhalten ;)

    Wie schätzt ihr die Chancen für eine Realisierung des "Urbanum" nach Wettbewerbsentwurf denn ein?

    kommt drauf an ob AOC eine zweite chance bekommt. dann wärs vmtl deren filetprojekt und könnte evtl in den kommenden 12 monaten starten. sonst halt jahrelanger verzug ohne dass sich am entwurf was ändert (den ich insgesamt bekanntermaßen sehr gelungen finde). immerhin wird der wildwuchs an den rändern noch regelmäßig (von wem auch immer) beschnitten 😋 insgesamt mega frustrierend tag für tag dieses nutzlose urban wasteland genau vor der haustür zu haben. zumindest sind die 3 anderen projekte am leuschner mittlerweile unterwegs, was hoffnung auf neue allgemeine dynamik macht

    LEonline


    Fürchte langsam wirds OT (zumindest was wir beide gerade posten … bitte die Mods um Verzeihung und hab Verständnis wenns gelöscht wird), aber ich versuch trotzdem mal so kurz wie möglich das Kernproblem zu skizzieren, um die problematischen Dynamiken sichtbar zu machen.


    Teile der CDU haben sich 'dank' Merz/Linnemann MAGA-isiert bzw radikalisiert. Insbesondere die Ostverbände. Da gibts mittlerweile nicht nur offene Zusammenarbeit mit der NSAfD (Distanzierung wo?), sondern Rhetorik die eindeutig dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen ist. To be fair, es gibt auch wenige unglaublich stabile CDUler im Osten wie André Neumann in ABG. Aber selbst wenn man den problematischen Teil ausblendet und die Distanzierung auf Bundesebene als Maßstab nimmt, man hat die Rhetorik der NSAfD teils 1:1 übernommen. Das hat - zugegebenermaßen in Verbindung mit Corona - zu einer deutlichen bundesweiten Diskursverschiebung nach rechts geführt. Politisch und Medial. Die Rolle von Rot und Grün in dem Zusammenhang ist nicht minder bedenklich. Womit wir zu den nicht verstandenen sozialen Dynamiken kommen. Was meine ich damit?


    Wenn ich die Agenda des (vermeintlichen) Gegners übernehme, um ihm damit Stimmen wegzunehmen, wird das IMMER nach hinten losgehen. Tausendfach belegt. Jedes Mal wenn CDU, SPD oder Grüne das Wort Abschiebung in den Mund nehmen, hat die NSAfD wieder unzählige Stimmen dazugewonnen. Würde statt Merz/Linnemann Hendrik Wüst oder Daniel Günther an der CDU-Spitze stehen, die Umfragewerte wären locker bei 45% und die der Nazis bei vllt 10%. Merz/Linnemann schieben ca 10-15% CDU-Potenzial den Nazis und anderen rechten Splitterparteien zu. Solche Tatsachen kann man leugnen, ist aber ziemlich unumstrittener Stand der Forschung. Könnte man fragen, warum schießen sich Merz/Linnemann selbst ins Bein? Well, Misstrauen in Wissenschaft, aber vor allem tiefe und irrationale ideologische Scheuklappen (bedingt vor allem durch die genannten soziopathischen Wesenszüge).


    Am Ende brauchts aber keine soziopathischen Merkmale, um Expert:innenwissen zu ignorieren und sich auf die Intuition zu verlassen. Leider ist Intuition hier ein verdammt schlechter Ratgeber, was die Entscheider:innen sämtlicher Parteien nicht davon abhält mit ihr zu arbeiten. Statt den Menschen Ängste zu nehmen (die ja fast durchweg irrational sind), werden sie durch permanente Problematisierung verstärkt. Statt den Fokus auf die wirklich wichtigen Themen zu setzen (Klimawandel, Verkehrswende, Energiewende, Schere Arm-Reich, Reduzierung toxischer Männlichkeit), wird ausschließlich das Monothema der Nazis bespielt. Das tagtägliche diskursive Gift wirkt. Insofern, die NSAfD muss gar nicht an die Macht kommen, um trotzdem die Gesellschaft radikal zu spalten. Solingen und der politisch-mediale Umgang damit sind der grausame Höhepunkt einer rhetorischen Rassismus-Spirale, die genau denen in die Hände spielt, die unsere Gesellschaft zerstören wollen. Islamistische und faschistische Hetzer. IS und NSAfD sind 2 Seiten derselben Medaille. Statt Migrant:innen zu schützen, nehmen wir sie in Sippenhaft. Die Definition von Rassismus.


    Solingen ist das perfekte Geschenk für die NSAfD. Nicht wegen des Anschlags selbst, sondern dem panischen Umgang aller etablierten Parteien damit. CDU, SPD und Grüne rollen den Nazis den Teppich aus. Sie opfern unsere offene Gesellschaft, weil sie denken Appeasement funktioniert. Das Gegenteil ist der Fall. Das Gegenteil müsste passieren. Könnte dafür eine lange Liste aufstellen, aber meine Antwort ist eh schon wieder viel zu lang. IS und NSAfD haben Westeuropa den Krieg erklärt. Putin mischt auch noch mit. Im Moment tun wir alles, ihnen zumindest in Deutschland maximale Erfolge zu gewähren. Ich fühle im Moment leider nur noch Verzweiflung. Der Sonntag wird grausam.


    Um wenigstens auch noch einen klitzekleinen (unerfreulichen) Bogen zu Leipzig zu spannen: Auf das was danach kommen könnte, gabs justamente vorhin in der Innenstadt schon mal einen kleinen Vorgeschmack. Älterer Herr beim laufen relativ laut gegen Migrant:innen hetzend. Vor einer Woche, hätte er sich das noch nicht getraut. Noch fühle ich mich sicher, solchen Gestalten hier in Leipzig klare Ansagen zu machen. Wie lange noch? Wann gehts gegen erkennbar queere Menschen wie mich? Wann muss ich deswegen meine Koffer packen? Ich hoffe, dass ich überreagiere. Aber was, wenn nicht?

    Wenn man sich mal mit den Fakten beschäftigt, ist die Panikmache schon ziemlich übertrieben.


    Noch so ein geschichtsvergessener Kandidat. 1924 gings genau wie heute mit quasi-Unregierbarkeit in Thüringen los. Das reicht bei mir für Panik. Dass es in Sachsen potenziell für CDU und BSW reichen könnte, beruhigt zumindest mich in keinster Weise. CDU mittlerweile in großen Teilen des Ostens mind rechtspopulistisch, BSW stark im kommunistisch ideologisierten faktenfernen Schwurbelversum verankert. Schlimmer noch, mit dem Soziopathen-Duo Merz/Linnemann ist auch auf Bundesebene der Diskurs zunehmend ins Sozialdarwinistische, Rassistische, mithin offen Menschenfeindliche gekippt. Permanentes Wasser auf die Mühlen der Neonazis. Klar, das kann sich noch ändern (USA habens mit Harris/Walz vorgemacht), aber aktuell siehts insbesondere auch aufgrund der Mutlosigkeit und Konfliktscheu progressiver Kräfte für Minderheiten und Schwächere einzustehen bzw zu kämpfen echt extrem bitter aus. Wären Merz/Linnemann aus dem politischen Verkehr gezogen, hättest du einen Punkt. So rennen wir mit rasender Geschwindigkeit vom Osten ausgehend ins Verderben. Geschichte wiederholt sich nicht. Wir wiederholen gerade Geschichte. Bisher folgen wir dem Plot mit deutscher Disziplin 💩💩💩 ... ich wünschte ich könnte über einen Bruchteil deiner Naivität verfügen. Und don't get me wrong, das letzte was ich mache ist Aufgeben - sonst würde ich mir bspw nicht die Mühe machen dir zu antworten ;). Die Hoffnung stirbt auch bei mir zuletzt.

    Das ist eine gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von fadenscheinigen Informationen, also Indoktrination. Es werden Angstszenarien geschürt, ohne dafür nötige Erfahrungen zu haben.


    Wenn dir nicht klar, was mit Rechtsextremisten bzw Faschisten in Regierungsverantwortung passiert, dann scheinst du mit Geschichte auf Kriegsfuss zu stehen. Wenn du die Gefahr nicht siehst, verfügst du entweder über die üblichen Privilegien (weiß, männlich, cis etc), oder bist dem Konzept faschistischer Diktatur selbst nicht abgeneigt. Und wenn dir das alles zu abstrakt ist, kannst du dich gern mal in Kreisen Betroffener umhören (Wissenschaftler:innen, Queere Menschen, progressive Aktivist:innen, Migrant:innen). 3 davon treffen auf mich zu. Zusätzlich bewege mich in Kreisen, wo alle 4 Aspekte Teil des Alltags sind. Die Konversationen drehen sich mittlerweile regelmäßig darum, wie lange man noch in Sachsen bzw im Osten bleiben kann. Fakt ist daher, auch Leipzig wird sich massiv nachteilig entwickeln. Nicht nur weil Leute wie ich den Wegzug je nach konkreter Entwicklung bzw Gefahrenlage mitdenken müssen, sondern auch weil diejenigen die noch nicht hier sind, gar nicht erst herkommen werden. Andere Menschen sind im Gegensatz zu dir nicht blind für den aufkeimenden Faschismus. Dass das alles Einfluss auf Stadtentwicklung, Baugeschehen etc haben wird (und damit 100 Prozent in diesen Thread gehört), ist eine Binsenweisheit. Wer Nazis wählt, wählt Faschismus. Dazu muss man kein Nazi sein. Noch eine Binsenweisheit (siehe Geschichtsbuch).

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    Wenn man nicht weiß, dass Städte auch frei von car-infestion (gibts da nen schönes Wort im deutschen?) sein können. Nicht weiß, wie wirklich sichere und radfahrtaugliche Städte aussehen. Nicht weiß, um die massiven strukturellen Ungerechtigkeiten die der aktuelle Status quo impliziert. Dann ist man selbst mit dem Wenigen zufrieden, was man sich immerhin schon erbettelt hat.


    Dass der Ring als Durchfahrtsort betrachtet wird (und damit das Vote der Bewohner qua Gesetz nicht zählt), ist ein systematischer Fehler. Anwohner- und Lieferverkehr mit max 30km/h einspurig. Das wäre gerecht und vernünftig. Vom Parken und Parkplätzen fangen wir jz besser nicht auch noch an.


    Ohne politische Entscheidungen bzw gegen die Lobby derer die die auto(selbst)gerechte Welt aufs Messer verteidigen, ist Fundamentales nicht zu erreichen. Ist wie mit Klimawandel. Auch da müssen die Entscheidungen zwingend von 'oben' kommen. Als Jemand der mittlerweile in verschiedensten Initiativen aktiv ist, hab ich ein Gefühl dafür bekommen wo die Grenzen der Basisarbeit bzw der lokalen Entscheidungsmacht sind. Daher weniger Paternalismus als die Forderung, endlich den Weg der Inklusion, statt Exklusion zu beschreiten. Bundesweit!


    Dankbarerweise habe ich ein bisschen Forschungsgeld für ein Kommunikationsprojekt zum Thema Verkehrswende bekommen. In Zusammenarbeit mit der Stadt und zivilgesellschaftlichen Akteuren arbeiten wir die Vor- und Nachteile des städtischen Autoverkehrs faktenbasiert auf. Spoiler: Es geht verdammt schlecht fürs Auto aus. Noch ist alles in Arbeit, aber die Ergebnisse allein machen mich halt schon wütend. Es ist einfach Wahnsinn, mal schwarz auf weiß zu sehen und zu realisieren, welche massiven Schäden wir der Bequemlichkeit einer extrem lobbystarken Minderheit zu 'verdanken' haben. Lange Rede, kurzer Sinn, es wird von mir hier auch noch jede Menge konkrete sachliche Info geben wenn es soweit ist. Geplant ist in der 2. Jahreshälfte auch eine Veranstaltung mit der Stadt. Es sind alle herzlich eingeladen mein 'hysterisches Self' in natura zu erleben ;) Stay tuned ...

    Ziegel Ich hab ausdrücklich von Polemik gesprochen, d.h. ich hab keinen Anspruch auf besonders rücksichtsvolle Sprache erhoben. Dass ich bei dem Thema austeile, liegt am Status quo und wie damit umgegangen wird. Menschen fahren Auto, weil es ihnen extrem einfach gemacht wird. Menschen würden gerne Radfahren, es wird ihnen aber quasi infrastrukturell verboten!! Frag bitte mal im weiblich gelesenen Umfeld oder bei Familien mit Kindern nach. Ich habs so grundlegend satt mir das Gejammer von autofahrenden Menschen anzuhören, oder von denen die meinen es wäre eine Art verbrieftes Sonderrecht in der Stadt. Autofahren ja, aber eben gerecht!! Und davon sind wir Lichtjahre entfernt. Vielleicht bin ich naiv, aber Empathie und Verständnis für die, die von der freien Verkehrsmittelwahl ausgeschlossen sind (Kinder, Frauen, Menschen ohne Führerschein, Menschen die sich kein Auto leisten können, etc etc) scheint in der Gesellschaft nahe null zu sein. Warum wohl? Du kennst die Antwort genauso gut wie ich.


    Wenns nach der Wählerschaft in Leipzig gehen würde, gäbe es längst mehr Radwege. Wenn es nach der Wählerschaft in den innenstadtnahen Stadtteilen gehen würde, wäre der Ring wahrscheinlich schon weitgehend autoarm. Wo genau ist hier die demokratische Balance gewahrt? Die Kommune darf nicht mal 30 anordnen, geschweige denn die dringend nötige Wende hin zu inklusiver und fairer Verkehrsraumaufteilung gestalten. Sorry again, um den heißen Brei drumrumreden können andere machen. Die Realitäten sind mir bekannt. Ich akzeptiere sie aber nicht, weil sie fundamental die Lebensqualität der Mehrheit der Stadtbevölkerung beeinträchtigt. Wenn dir das zu hysterisch ist, dann genieß halt weiter deine Privilegien, statt sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen.


    P.S. weil ich im anderen Thread gerade deine Antwort auf LEt's go! gesehen habe. Mir gehts offensichtlich nicht darum diktatorisch iwas umsetzen zu wollen. Es muss nur erstmal in die Köpfe, welche absurden Privilegien der MIV auf Kosten der Allgemeinheit genießt. Wenn man das nicht mal Willens ist anzuerkennen, wo soll da die Basis für vernünftige und sachgerechte Zukunftsgestaltung sein? Ja, es geht glücklicherweise voran in Leipzig. Und ich weiß, dass es viel positives Engagement im Stadtrat und anderswo gibt, aber deswegen muss ich doch nicht permanent jeden Baby-Step abfeiern. Der Zustand ist nach wie vor katastrophal, weil der Ausgangszustand eine absolute Dystopie war, geboren aus der - auch wenn dir der Begriff nicht passt - Autodiktatur der Nachkriegszeit. Etliche sind noch heute in dieser Dystopie gefangen. Andere waren schon mal in Utrecht ...

    Sehe ich komplett anders. In einer Großstadt kann ich erwarten, dass es im Zentrum eine vierspurige Fahrstraße gibt. Zumal es auf beiden Seiten entlang der Ebertstraße einen Radstreifen gibt. Schlimmer finde ich da die Radfahrer, die auf beiden Seiten in beide Richtungen unterwegs sind. Das ist für die Fußgänger viel problematischer.

    Hoch lebe die Autodiktatur! Städte sind zuerst für Menschen (egal ob Groß- oder Kleinstadt)! Menschengerecht heißt Prio für ÖPNV, Fuss- und Radverkehr. Danach Anlieger- bzw Lieferverkehr. Der Rest außen rum. Schon mal gefragt, warum jede kleine Kommune ne Umgehungsstraße will (und oft auch bekommt), während Hinz & Kunz durch die Städte ballern, und Anwohnern, Fussgänger:innen und Radfahrenden das Leben zur Hölle machen darf? Von exorbitanten externalisierten Infrastrukturkosten, immensem Flächenverbrauch und Asphaltversiegelung ganz abgesehen ...

    Deine Erwartungen sind die der 1950er Jahre. Dort scheinst du (und da bist du leider nicht allein) intellektuell stehen geblieben. Ignorant ggü dem himmelschreiend ungerechten Status quo als brand image und scheinbar stolz darauf. Sorry, aber auf solche Antworten kann ich nur mit Polemik zurückschießen.


    Kurz noch zum eigentlichen Punkt: Der Radstreifen dort ist eine Zumutung und in einer Großstadt kann ich erwarten, dass es im Zentrum eine sichere und ausreichend breite Radstraße gibt.

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    Das Urbanum ist schon seit ein paar Monaten von der AOC Website verschwunden. Es gab Anfang des Jahres mal kurz Vermessungsaktivität vor Ort, und AOC ist immer noch an den Ärmeln von RBL, aber ich denke es ist safe to say, dass die Messen fürs Urbanum mit AOC als Entwickler gelesen sind. Man würde denken an so einer Stelle findet sich ein anderer Projektentwickler der einspringt, nur wie realistisch ist das bei der gegenwärtigen Marktlage. Das Loch wird wohl den Weg des Burgplatz gehen und erst beim nächsten echten Bauboom wieder Chancen bekommen ... wenn nicht irgendein Wunder geschieht.


    Edit: Es ist traurig und regelrecht grausam miterleben zu müssen, wie Jahrzehnt um Jahrzehnt ins Land geht, ohne dass iwas passiert. Und wenn dann mal was kurz vorm Start steht, ist das nächste Ungemach (in Form einer katastrophalen Bauflaute) nicht weit. Langsam frag ich mich, ob man gewisse Projekte überhaupt noch erleben darf. Die Spekulationsbrache gleich nebenan (m.W. im Besitz des St Elisabeth) macht die Tristesse vor Ort nicht besser.

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    Je eine Fahrspur der Friedrich-Ebert-Str in einen vernünftigen Radweg umzuwidmen könnte man ebenfalls gleich mitmachen. Diese 4 Spuren sind eine derartig absurde Beleidigung für den urbanen Verstand, dass eine gerechte Flächenaufteilung längst überfällig ist. Gut, könnte man jetzt hunderte von Stellen nennen, die hier ist aber schon next level was die Unverhältnismäßigkeit angeht. Gleichauf nur noch mit Dufourstr./Floßplatz/Harkortstr.

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    Excuse me, what? Eisenbahnstrasse untertunneln? In welcher Parallelwelt muss man leben, um sowas auch nur zu denken? Sämtlicher Individualverkehr gehört aus der Eisenbahnstrasse vebannt. Period! Anlieferverkehr ist das einzige was dort iwas zu suchen hat. Ansonsten ist das reine Tram-Strecke. Jahnallee ebenso. Einfach mal vom Dogma MIV-Durchgangsverkehr in der Innenstadt verabschieden, und alles ergibt plötzlich perfekt Sinn.

    Viele Leute haben seinerzeit 'Gruen' gewaehlt und haben nun den von ihnen selbst 'bestellten' Oko-Sozialismus bekommen. Jetzt wundern sie sich, dass die Wirtschaft am Boden liegt, ihr Job in Gefahr ist und die Kosten fuer Wohnen und Leben explodieren.


    Dümmer und ideologisch verbohrter wirds heut nicht mehr. Schreit förmlich nach radikalisiertem Konservativismus, der die Rolle von FDP und CxU am Bau-Dilemma nicht sehen will. Dax auf Alltime-High, aber Wirtschaft liegt am Boden. Merkst du selbst oder?

    ^ Dafür gibts Rail & Fly was gerade für LEJ - MUC perfekt wäre ... wenn man sein Gepäck entweder am Hbf oder im Zug direkt abgeben könnte. Nichts davon wäre schwierig zu organisieren wenn man es wollen würde. Finds jedenfalls einigermaßen absurd auf dieser Strecke fliegen zu wollen/müssen. Frankreich mit Mindestdistanz für Fliegen ist ein mMn ein guter Weg (solange Flugverkehr derart Carbon-lastig ist).


    A380/A350 in MUC zu stationieren ist vmtl teilweise dem Gebühren-Streit mit Fraport geschuldet. Teilweise aber auch der Tatsache, dass die Konkurrenz in FRA als DEM internationalen DE-Hub schlechthin halt viel größer ist. Betriebswirtschaftlich machts wiederum Sinn die größere B744/748 Flotte (ergänzt von dem ganzen alten A343/346-Krams und B789) in FRA zu stationieren und besagte Airbus-Flotte in MUC zu stationieren (Typen-Lizenzen von Flugbegleiter:innen etc bedenkend ...)

    ^ Maximal jeder 2. ICE dürfte in Wittenberg halten, wenn überhaupt. Die mittlerweile seit 2 Dekaden anhaltende Abwertung des 'E' in ICE kommt streckenweise einer Groteske gleich (genau wie beim RE). Nur weil halt alles ICE gebranded werden muss. Im Prinzip ist ICE Sprinter der originale ICE. ICE 'normal' heute was mal IC war und IC entspricht dem IR (mit Teppich-RE Fahrzeugen). Dass das 'C' mal für City statt für Klitsche gestanden hat, scheint längst vergessen. Gefühlt in meinen Augen noch immer Nachwirkung der grausamen Jähzorn-Era. Sorry, kleiner Bahn-Rant 🤪 Musste mal raus. Und nix gegen Klitschen, will halt nur nicht permanent ohne Wahlmöglichkeit gezwungen werden, extra lange unterwegs zu sein.

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    Zur Ergänzung: Nicht nur ist das was Birte sagt auch empirisch/statistisch belegbar, Eintrittspreise verstärken Ungleichheit! Mit Eintritt gehen nur die, die es sich eh leisten können, der Rest wird quasi an kultureller Teilhabe ausgeschlossen (was letztlich durch den bisherigen Status Quo ein mangelndes Interesse produziert, wodurch sich bestimmte Gruppen nicht angesprochen fühlen). Funktioniert in UK seit Jahren, und beschert den Museen entsprechend hohe Aufmerksamkeit. Riesenvorteil außerdem: Man kann auch mal kurz für ein Stündchen was anschauen und später einfach weitermachen. Eine der besten Subventionsmaßnahmen für Inklusion, die man sich wünschen kann.

    Altbaufan_ Sind Regeln alles was Du an Gegenargumenten aufzubieten hast? Und mich zu erfolgreich zu googeln (bzw die Forenhistorie zu durchforsten)? Chapeau! Ja, ich hab wissenschaftliche Expertise zu bieten. Nicht zu wenig davon. Deswegen schreib ich was ich schreibe. Deinem PS entnehme ich, dass es an entsprechendem Wissen eklatant zu mangeln scheint. Magst Du als polemisch empfinden, aber wenn ich eins in 15 Jahren Klimakommunikation gelernt habe, dann ist es Substanz von Nonsense zu unterscheiden.


    Ziegel Gehe nur auf 2 Argumente ganz knapp ein: (1) "wird der Wohnraum in Leipzig knapper, ist aber keineswegs "eklatant" knapp." ... Hab lang genug woanders gelebt, um zu wissen, dass Lpz privilegiert ist was Platz angeht. Dennoch werde ich argumentativ alles dafür tun, die 15min-City zu pushen. Insbesondere weil 'Naturschutz' bisher fast ausschließlich als Verhinderungs-Werkzeug für urbane Entwicklung missbraucht worden ist. Ein Generalproblem, welches du sanft mit fast schon lächerlichen Nebenschauplätzen umschiffst. (2) "Es passt nicht zusammen, die Lage an der vielbefahrenen Str. des 18. Oktober einerseits als Rechtfertigung zu nutzen, dort Bäume abzusägen, andere Bäume an dieser Straße hingegen als Beispiel für ausreichendes Grün zu nennen." ... Hab lang genug in Phil.-Rosenthal-Str und Johannisallee (ironischerweise genau gegenüber) gewohnt, um die gegenwärtige (seit 20 Jahren unveränderte) Situation in den urbanen Kontext einordnen zu können. Diese Stelle ist nicht nur städtebaulich eine Perversion, sie erfüllt auch sonst keinerlei Funktion außer potenziellen Wohnraum zu verhindern.

    Mein Vorschlag: Johannisallee in reine Radfahrstraße mit Busmitbenutzung umbauen. Bäume wo heute Asphalt ist wie im Bereich nördlich der Phi-Ro und allen wäre gedient. Solange das die derzeitigen Naturschutzgesetze nicht mitdenken, kann ich mich entsprechender Kritik als Klimaexperte nur dezidiert entgegenstellen. Wenn wir schon dabei sind: Str des 18 Oktober 1 Fahrspur je Richtung mit max 30km/h (besser 20km/h), dann fällt auch das Argument 'Vielbefahren' schnell weg. Seltsam, dass sowas in den aktuellen Naturschutzgesetzen nicht automatisch gefordert wird. I wonder why (not!) 🙄


    Und ja: Was die Bebauung anderer Flächen stattdessen angeht, I'm open for discussion. Die gegenwärtige Gesetzeslage (sei es Naturschutz oder Eigentumsrechte) gibt nun mal nicht mehr her als eine Handvoll bauwillige Investoren an Stellen die vielleicht nicht immer perfekt erscheinen. Halt ein systematisches Problem. Solange kein Wille erkennbar ist, daran was zu ändern (bspw subventionierte kommunale Projektentwicklung), sind Minimalkompromisse wie in diesem Fall nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig.