Beiträge von Maehler

    Danke konny, daß du den Link gesucht hast. Diese Planung ist genau an den Hürden gescheitert, die derzeit diskutiert werden. Dass es bereits viele Nutzungskonzepte gab hab ich ja bereits erwähnt.
    Der m.E. auffallendste Entwurf war, aus dem Bunker ein überdimensioniertes Pilsglas zu formen :lach: (ohne flüssigen Inhalt selbstverständlich :nono: )


    @ Raskas - Der Turmbau passt da nicht hin und nur weil es noch häßlichere Vorschläge , bzw. Entwürfe gibt, rechtfertigt dies kein Bauwerk, das als störend empfunden wird und nachweislich negative Umfeldeinflüsse im Ergebnis haben wird.

    Ist ein Niedrigenergiehaus so etwas besonderes, daß es die zu erwartenden Nachteile aufwiegen würde ? Ich glaube nicht.
    Auch die Nutzung von Erdwärme ist nichts neues, im Gegenteil, Erdwärme ist auf dem Vormarsch.
    Deswegen wären alle alternativen Standorte für das Projekt in jedem Fall besser geeignet und das ohne prognostizierbare negative Auswirkungen.

    @ Enzo Molinari - Schmiedeknecht ist vergleichbar mit dem Architekten Mewes, beide konstruierten und schufen relativ zeitlose aber anschauliche menschengerechte Stadtteile und Firmen und wenn man sich vorstellt, ein Hochhaus mitten in eine von Mewes geprägte Siedlung zu stellen hätte man die gleiche unpassende Kreation wie in Bochum.
    Ein Hochhaus in einer Häuserzeile ist nicht vergleichbar, das Hochhaus soll in diesem Fall vor die Häuser gesetzt werden, also direkt vor die Fenster.

    Das Beispiel Frankfurt ist hier leider nicht vergleichbar. Die Abstände der Hochhäuser zu den Nachbarhäusern sind in Frankfurt und den anderen Metropolen doch ein klein wenig größer als 17 m wie in diesem Fall.
    Auch wenn der Bunker 3 Meter höher ist als das gegenüberliegende Haus und 2 Meter höher als die Nachbarhäuser, wird ein Turmbau in dem geringen Abstand sehr bedrückend sein.
    Man sollte auch nicht mit Gewalt außergewöhnliche und interessante Entwürfe, auch wenn sie noch so zukunftsweisend sind durchziehen, ohne das Umfeld zu berücksichtigen.
    Einer der bekanntesten Bochumer Architekten. Heinrich Schmiedeknecht (1880 - 1962) prägte das Bochumer Stadtbild vor, während und nach dem Krieg in besonderem Maße. Die Entwicklung der Stadt und viele anderen architektonischen Leistungen beeinflußten die Urbanisierung besonders in der Nachkriegszeit nach den Entwürfen von Schmiedeknecht. Gerade der Bereich um den Rundbunker herum würde durch ein solch gewaltiges futuristisches Bauwerk sowohl in der Einheit , als auch in Mikrolebensbereichen dergestalt negativ einwirken, daß das gesamte Umfeld in der Charakteristik gestört wäre.
    Daß sich eine Einwohnergemeinschaft in der kurzen Zeit hier bildete, zeigt den Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt was auch im Sinne des Architekten Schmiedeknecht gewesen wäre, der akzeptable Bauwerke für die Bochumer entwarf und nicht gegen diese.

    Nachtrag

    Zwischenzeitlich haben die Anwohner die Tragweite erkannt und bereiten sich auf alle Möglichkeiten vor. Im Zeitungsbericht ist nicht alles behandelt worden, wie es aussieht und man kann schon einiges im Internet nachlesen unter
    http://www.interessengemeinsch…de/html/exzenterbau_.html


    zudem gibt es da eine Beschlussvorlage nach der im Zusammenhang mit dem Exzenterbau auch eine Verbesserung der Kanalsituation erfolgen soll. Was daran einen faden Nachgeschmack hinterläßt ist, daß die Anwohnerkeller und Erdgeschosse erstmalig nach einer neuen Kanalverlegung mehrfach in den letzten paar Jahren abgesoffen sind (Fäkalienbelastetes Abwasser) und deswegen eine Fehlberechnung der Kanaldimensionen angenommen werden kann. Hilfe hat bisher keiner erhalten, im Gegenteil. Und wenn diese Situation zu bereinigen abhängig vom Exzenterturm gemacht wird , oder besser gesagt "in Aussicht" gestellt wird...


    Weiterhin besteht in dieser Sache ein gewisser politischer und verwaltungstechnischer Wille, die gesetzlich vorgeschriebenen Abstandflächen zu ignorieren. Das hieße nichts anderes, als daß die Bewohner dreier Häuser, selbst wenn sie aus dem Dachfenster schauen, zuerst nichts anderes sehen als einen über 60 Meter die Dächer überragenden hohen Turm in weniger als 16 m Abstand. Die anderen in den Hinterhöfen und in den umliegenden Häusern würden zudem viel weniger Besonnungzeiten haben und das in einer Zeit, wo gerade das Sonnenlicht und direkte Sonneneinstrahlungen architektonisch im Vordergrund steht und wo bereits Studien den kausalen Zusammenhang zwischen Lichteinwirkung und Wohlbefinden nachwiesen .
    Deshalb erlaube ich mir zu fragen, wie das andere Architekten hier im Forum sehen und ob sie ebenfalls solche Projekte an solch einer Stelle ins Auge fassen würden. Auch dann, wenn nur wenige Menschen irgendwie benachteiligt werden müßten (in diesem Fall höchstens um die 250 - 300 Personen).

    Seven Stones

    Aber bevor dies geschieht werden die dortigen Hohlräume seit ca. 3 Wochen verfüllt und verpresst. Imberg betrieb dort einen unterirdischen Steinbruch. Zudem fand in seitlich abgehenden Grubenbaue Kohleabbau über die Förder-Stollen statt. Und obendrauf wurden 2 Hauptförderstollen im Krieg zu Luftschutzstollen umgebaut. Dieses Problem wurde Gott sei Dank im Vorfeld erkannt und wird hoffentlich komplett beseitigt

    Hoffen wir, dass aus dem Projekt was wird.


    Auch hier kann es teuer werden, zu teuer. Hab das schon mal erwähnt - der Boden ist sehr stark künstlich angehoben, Es befinden sich dort Luftschutzanlagen unbekanntem Ausmaßes im Boden (noch unbekannt) und zudem gab es in dem Bereich recht viel tagesnahen und oberflächennahen Bergbau (Zeche Präsiden, St. Nicolaus und Nicolaus Förder - und Erbstollen) weiterhin bestanden unterirdische Verbindungen vom Kugelfang aus, die zwar Aktenkundig sind, aber bei denen weder Lage noch Tiefe aus Geheimhaltungsgrünnden bekannt wurden.
    Bauprojekte in diesem Umfeld können so ziemlich auf den wackeligsten Füßen stehen, die es so gibt. Alleine der Umbau der Jahrhunderthalle brachte etliche Überraschungen hervor. Und nur ein einziger, kleiner verstärkter Luftschutzraum verzögerte eine eigentlich banale Kanalverlegung um mehrere Wochen

    Leuchtturmprojekt im gebeutelten Bochum fallen zu lassen, geht mir zu weit


    @ Enzo Molinari - Da du offensichtlich Bochum nicht wirklich kennst, Bochum IST gebeutelt WEGEN solcher LEUCHTTURMPROJEKTE. UND Bunker sind nicht häßlich nur werden die manchmal mit bunter Farbe wirklich häßlich gemacht. Es gibt auch schönere Beispiele wie http://www.bochumer-bunker.de/html/gunnigfelderstr_.html sagst du auch hier häßlich? Die jüngeren Anwohner wissen noch nicht einmal das dieses Bauwerk ein Bunker ist. Nur mit dem Anstrich wurde ein "Fachwerkhaus" daraus.


    Nur am Rande bemerkt - ich befasse mich zwar hauptsächlich mit der Geschichte des Luftschutz und der architektonischen Gestaltung von Luftschutzbauwerken, aber auch mit der Stadtgeschichte und der Industrialisierung und den daraus entstandenen Planungen und Bauten.


    Nur mal ein paar Bochumer Leuchttürme zur Kenntnisnahme:


    1.) Der Bochumer Verein legte gegen Ende des 19. Jh. Telegrafenleitungen und fragte an bei der Bochumer Stadtverwaltung, ob diese sich beteiligen wolle und damit auch 10 Leitungen für sich hätte. Die Antwort war sinngemäß, dass Bochum für solch modernes Zeugs nichts übrig hätte. Folge 10 Jahre gab es noch Meldereiter und Boten mit Fahrrädern bis an die Stadtgrenze


    2.) Vor ein paar Jahren kaufte der Stadtkämmerer ein Überbleibsel aus Hannover, den Planet of Visions damit Bochum einen Leuchtturm bekomme. Die baulichen Reste (Fundamente) um das Teil unterzubringen kann man heute noch bewundern. Der Planet of Visions war aus Holz und wurde später Dank "zufälliger" aber offensichtlich glücklicher Fügung von Jugendlichen in dem "Zwischenlager" abgefackelt.


    3.) 3D Kino - gut subventioniert wurde es errichtet, war kurze Zeit in Betrieb - aber zu teuer, weil u.a. die Besucher schon beim parken ganz schön "abgezockt" wurden und somit das Kinoerlebnis wegen Kosten eingestellt wurde. Das Objekt steht noch immer als gepriesener Leuchtturm da und kann käuflich erworben werden


    4.) Multiplexkino - Hoch gelobt sollte dieser Leuchtturm Geld in die Bochumer Kasse schwemmen. Dazu mußte allerdings vorher das schöne alte Ordnungsamtsgebäude weg. Der Abriss ging schnell auf Bochumer Kosten von statten und weil das alles so gut klappte, kann jeder heute die schöne Baufläche mit Wildbewuchs bewundern


    5.) Im Rahmen des Cross Border Leasings wurden die alten maroden Kanäle für rd. 20 Millionen verleast unter der Vorraussetzung, dass diese saniert werden. Die 20 Mio sind geflossen und das Kanalnetz ist noch immer zu 60 % marode und baufällig - Das nennt man Mißachtungs-Leuchtturm der Daseinsvorsorge, die übrigens wichtiger ist als jedes Prestigeobjekt, damit eines nicht passiert wie folgende Auswirkung einer Fehlkonstruktion http://www.interessengemeinsch…/html/beweisbilder_1.html


    Das waren nur wenige Beispiele. Alle in die sprichwörtliche Hose gegangenen Bochumer Leuchttürme hier aufzuführen ergäbe eine lange Liste. Begriffe wie Leuchtturm, Sahneteil, Filetstück (Grundstücke), Vorzeigeobjekt, Vorreiterposition, besondere architektonische moderne Gestaltung, prognostizierte, vorrausschauend, Glanzbau usw. sind Bezeichnungen, die hier in Bochum viele kritischen Bürger erschrecken, weil solche Lobpreisungen und werbestrategischen Ankündigungen fast immer nur Nachteile brachten.


    Aber ich will hier nicht nur die berühmten Bochumer Leuchttürme aufzeigen denn jedes Bochumer Projekt ist hier einer, Hauptsache gigantisch, teuer und aufsehenerregend. Kleine , machbare und überschaubare Projekte gehen in Bochum unter und werden auch nicht berücksichtigt. Übrigens mußte der Heimatverein sein Lager in dem Rund-Bunker bereits räumen, und wegen dem daraus erfolgten Platzmangel einige über hundert Jahre alte Ausstellungsstücke "entsorgen"


    Wenn ein solches Exzenterhaus gebaut werden sollte, ist der vorgesehene Platz auf dem Bunker sehr nachteilig. Besser wäre als Alternative, dieses Bauwerk in den brachliegenden Flächen des ehemaligen Bochumer Vereins für Gußstahlfabrikation - untere oder obere Stahlindustrie zu erbauen. Das wäre immer noch im Stadtgebiet mit viel Platz außenrum für alles mögliche, auch Parkplätze ohne Ende, nicht störend, Schattenbildung würd ebenfalls nicht stören und dennoch wäre das Bauwerk weithin sichtbar.


    So wie es jetzt aussieht , bzw. aussehen wird, wäre das Exzenterhaus so gut plaziert, wie ein echter Leuchtturm mitten auf der Hamburger Reeperbahn oder ein Windpark mitten in einer Villensiedlung...


    So, ich hoffe, daß ich hier nicht niemandem zu sehr mit solchen Details auf den Keks gegangen bin und deswegen mal ein positives Beispiel -
    Das neue Gewerkschaftshaus an der Alleestraße - auch auf dem Gelände des ehemaligen Bochumer Vereis. Architektonisch gut gelöst, Klasse sozusagen, passt in das alte Stadtbild, wie auch zu den restlichen Bauten des Bochumer Verein, zeigt einen modernen Baustil vereint mit alter Ansicht, ist nicht störend und der Parkraum ist ebenfalls vorhanden.


    Nachtrag:
    Auch die Ruhrnachrichten berichteten darüber


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    Das Argument der überlasteten Abwasserkanäle ist auch nicht von der Hand zu weisen und um noch einmal auf die Leuchttürme zurückzukommen, vor einigen Jahren wurden die Kanäle erneuert und das Problem besteht weiterhin, weil die Fehler und Problemlagen nicht erkannt wurden, Und darauf käme noch der zusätzlich belastende Exzenterbau.

    So ganz einfach ist das nicht, wenn man die dortige Situation kennt. Auf der einen Seite ein schönes, spektakuläres Großprojekt, vielleicht auch als innovativ bezeichenbar, auf der anderen Seite sind die Argumente der Anwohner aber auch nicht von der Hand zu weisen, ganz im Gegenteil. Die vorgetragenen Gründe sind Gründe genug die derzeitige Planung noch einmal zu überdenken.


    a) Die U-Bahn wurde mit Absicht weitergezogen, damit eine kleine alleeähnliche Grüninsel entsteht und gerade jetzt wo die Anpflanzungen endlich ansehlich sind sollen sie wieder weg, durch Asphalt ersetzt werden , nur um ein paar Parkplätze zu schaffen, die sowieso nicht ausreichen


    b) Betrachtet man den Einstiegsfilm des Architekten genauer, wird es tatsächlich einen extremer Schlagschatten geben.


    c) Planerisch durfte keiner der umliegenden Hausbesitzer bisher die ortsübliche Bauhöhe auch nur um eine Etage überschreiten, obwohl auch da Büros und Geschäfte angesiedelt sind. So etwas nennt man Ungleichbehandlung


    d) Die Parkraumsituation ist derzeit in der Tat schon ein Alptraum in dem gesamten Umfeld. Deshalb ist es seltsam zu behaupten, dass der Exzenterbau zwar sehr viele Arbeitsplätze schaffe, aber dennoch verschwiegen , bzw. vergessen wird , daß verhältnismäßig viel zu wenig Parkplätze geschaffen werden können, um den prognostizierten Bedarf zu decken. Insofern trifft es zu, wie die Anwohner befürchten, daß eine extreme Parkraumnot entstehen wird


    e) Der Bunker selbst ist schon praktisch ein Wahrzeichen der Stadt und ein gewohnter Anblick. Zudem zeugt er von den Schrecken und dem Wahnsinn von Krieg, Zerstörung, Not und Elend und dient als denkmalgeschütztes Mahnmal.


    f) Dieser Bunker ist der einzigste echte Rundbunker in weitem Umkreis und wurde als Sonderkonstruktion von einem Architekten geschaffen, der hier ein gekreuztes Treppenhaus schuf, was damals zwar unüblich war, aber dennoch sinnvoll


    http://www.bochumer-bunker.de/html/unistr.html

    Bochum plant ein 16stöckiges Bürohochhaus. Der Aufbau gliedert sich in drei Abschnitte zu je 5 Geschossen. Die Höhe des Hochhaus liegt bei 82,35m.


    Was auf den ersten Blick interessant erscheint, könnte statisch gesehen ein Fehlschlag werden. Direkt neben dem Bunker verläuft die U - Bahn, deren Wände bestimmt nicht für einen erhöhten Auflastdruck des Bunkers ausgelegt wurden. Beim Bau der U - Bahn wurde der Bunker teilweise unterfangen, damit dieser nicht kippt. Zudem kommt hinzu, daß das Fundament des Bunkers auf einer 1 - 2 cm Sandschicht steht. Darunter befindet sich eine Bodenplatte