Der Bochumer Stadtpark ist der älteste kommunale Landschaftspark im Ruhrgebiet. Mit seinem romantischen Gondelteich, den großen Wasserfontänen, dem 1909 erbauten Bismarckturm, dem angrenzenden Tierpark und den verschiedenen Themengärten gehört er zu den schönsten seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Seit 1990 steht er unter Denkmalschutz. Dass er auch international Strahlkraft besitzt, zeigt seine Aufnahme 2009 in das Europäische Gartennetzwerk. 31.000 Quadratmeter umfasst der Stadtpark Bochum. Errichtet wurde er nach Entwürfen von Anton Strauß ab 1876 im Stil eines englischen Landschaftsgartens und 1910 von Ernst Finken fertiggestellt.
Bereits in den vergangenen Jahren sind Teile des Landschaftsgartens in Stand gesetzt worden. Für die drei jetzt kommenden Bauabschnitte stehen insgesamt über 17 Millionen Euro bereit, um dem Stadtpark ein Antlitz zu geben, das ihm würdig ist. Zum Jubiläumsjahr 2026 und zur Internationalen Gartenausstellung „iga2027.ruhr“ erneuert das Umwelt- und Grünflächenamt unter anderem Wege, Baum- und Gehölzpflanzen, die Themengärten, die Hochfontäne, den Wasserfall, den Bootsanleger im Gondelteich sowie den Spiel- und den Wasserspielplatz. Erste vorbereitende Arbeiten, darunter die Entleerung des Gondelteichs mit vorheriger Umsiedlung von Fischen, haben bereits begonnen; der Abbau von Spielgeräten folgt Ende Oktober. Anschließend sind Detektionsbohrungen zur Kampmittelüberprüfung entlang der geplanten Uferwand am Bootsanleger und Baugrunduntersuchung notwendig.
Neben den erforderlichen Wegebauarbeiten lässt das Umwelt- und Grünflächenamt im ersten Bauabschnitt den Spiel- und Wasserspielplatz neugestalten sowie die Minigolfanlage und die Freiflächen am Milchhäuschen überarbeiten. Nördlich der Minigolfanlage entsteht eine WC-Anlage. Zudem werden Bäume nachgepflanzt und ergänzt, Strauch- und Staudenbeete angelegt, das Mobiliar erneuert und neue Leuchten montiert. Im Gondelteich wird eine neue Hochfontäne installiert, der Wasserfall wird angelehnt an das historische Vorbild überarbeitet und das Ufer sowie der Platz am Bootsanleger werden komfortabler gestaltet.
Für Kinder entsteht durch die Neugestaltung des Spiel- und Wasserspielplatzes ein attraktives sowie inklusiv nutzbares Angebot mit unterschiedlichen Herausforderungen. Darin bindet das Umwelt- und Grünflächenamt das beliebte Planetarium, die Wasserspielanlage sowie die Seilrutsche ein. Ein großzügiger Seilzirkus mit Riesenrutsche sowie eine breite Hangrutsche, eine Dreifachschaukel – unter anderem mit „Vogelnest“ –, Bodentrampoline, Wippen und Wipptiere sowie ein Schwebeband schaffen vielfältige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Hinzukommen eine Sitzgruppe mit Tischen und Hockern. Die Sandflächen werden mit einem berollbaren Fallschutzbelag aus Kunststoff eingefasst und miteinander verbunden. Auf dieser Fallschutzfläche stehen künftig ein Karussell, Trampolin sowie ein umfahrbarer Sandspieltisch mit Sandaufzug für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Sie ermöglichen und fördern das gemeinsame Spiel von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Der Wasserspielplatz entsteht neu auf einer modellierten Fläche aus Farbasphalt und erhält verschiedene Fontänen und Nebelfelder zum Wasserspiel. Stauflächen, wie sie vorhanden waren, sind aus hygienischen und sicherheitstechnischen Gründen ohne Aufsicht und Einfriedung nicht mehr zulässig. Für Sonnenschutz werden vier stählerne Sonnenschirme sowie drei zusätzlich gepflanzte Bäume sorgen. Der nahe Pavillon dient mit neuen Bänken als zusätzlicher Schutz vor Sonne und Regen.
Der erste Bauabschnitt erstreckt sich planmäßig von Oktober 2024 bis Mai 2025, der Wegebau läuft in Teilen bis September 2025. Durch die Instandsetzungsarbeiten ist der gesamte nördliche Bereich des Stadtparks mit dem bisherigen Spiel- und Wasserspielplatz bis zur Eröffnung im Frühjahr 2025 nicht nutzbar. Das beliebte Milchhäuschen bleibt über den parallel zur Bergstraße verlaufenden Fußweg jedoch erreichbar. Die Kosten für die ersten baulichen Sanierungsschritte betragen zirka 6,5 Millionen Euro. Davon entfallen rund 1,7 Millionen Euro auf die Neugestaltung des Spiel- und Wasserspielplatzes.
Der zweite Bauabschnitt umfasst den mittleren Bereich des Stadtparks einschließlich des Rosen-, des Dahlien- und des Heidegartens und soll von April 2025 bis Januar 2026 erfolgen. Die Baukosten liegen bei etwa 5,6 Millionen Euro, für den dritten Bauabschnitt bei zirka 5,2 Millionen Euro. Im Zentrum des letzten Arbeitspakets steht der von Juni 2025 bis März 2026 der südliche Teil des Stadtparks.