Eine attraktive Stadt schafft Bedingungen unter denen Wirtschaftstätigkeit und Einnahmen florieren.
Die Berliner erwarten wie selbstverständlich ein volles Kulturprogramm, einen funktionierenden öffentlichen Nahverkehr usw. Das alles kann sich die Stadt aber eigentlich nicht aus eigener Kraft leisten. Deswegen ist es sinnvoll Leistungsanreize zu setzen.
Wie sehen solche "Leistungsanreize" denn aus? In einer Republik die sich trotz lauem Wirtschaftswachstum dem Spardiktat verschrieben hat, um Primärüberschüsse zu erzielen, wird es logischerweise auch weiterhin Arbeitslosigkeit, niedriges Wirtschaftswachstum und eine zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich geben.
Und deswegen ist es m.E. sinnvoll, dauerhaft unproduktive arbeitsfähige Leute nicht dieselben Privilegien zu verschaffen, wie produktiven arbeitsfähigen Einwohnern.
Sinnvoll wäre es, "unproduktiven" Menschen die Möglichkeit zu geben "produktiv" zu werden, bzw. Geld zu verdienen. Ohne staatliche- oder ausländsche Investitionen ist dies in der jetzigen Situation jedoch nicht zu realisieren.
Haben diese zwei Gruppen derzeit dieselben "Privilegien"? Wohl kaum.
Berlin muss sich nach oben gentrifizieren, sonst droht einigen Stadtgebieten das Schicksal amerikansicher Großstädte wie Baltimore, wo zentrumsnahe Gebiete nur noch für Hartgesottene als Wohnort in Frage kommen.
Die Gentrifizierung der letzten Jahre hat sich absolut positiv für Berlin bemerkbar gemacht. Berlin hat sich aufgefüllt mit jungen Leuten, internationalem Flair und das Essen / Einkaufsangebot in den einzelnen Stadtteilen ist heute viel besser als noch vor 15 Jahren.
Durch Gentrifizierng wird das Armutsproblem aber nicht gelöst. Umgekehrt ist es jedoch so, das sich Berlin wie von dir beschrieben entwickeln kann, ohne jedoch einkommensschwache Menschen zu verdrängen. Das eine schließt das andere nicht aus. Aber dafür sind schlichtweg Investitionen notwendig. Der Markt regelt da gar nichts.