Beiträge von Haufen

    ^ Die Aussagekraft driftet vor allem dann ab, wenn man die falschen Begriffe verwendet. Immerhin ist es jetzt klargestellt, dass von "Flaniermeilen" die Rede ist, womit der Vergleich mit Barcelona und Paris plötzlich irgendwo Sinn ergibt.

    Selbstverständlich nicht für dich, bei dem die "Dimension des Denkbaren" beim Vergleich des Verhältnisses von Fahrbahn und Gehweg aufhört.

    Dass es nach wie vor starke Kräfte gibt, die sich eine Stadt nur mit Autos vorstellen können, sollte die Befürworter der Verkehrswende nicht bremsen. Eher können die Erfahrungen der Friedrichstraße genutzt werden, um künftig autofreie Straßen schneller auf den Weg zu bringen.

    Wer genau sind denn in diesem Fall die Kräfte die sich eine Stadt "nur" mit Autos vorstellen können?

    Meines Erachtens hat in der Friedrichstraße das Zusammenspiel von ÖPNV, Kfz, Fußgängern und Fahrradfahrern relativ gut funktioniert.

    Was die gewonnene Erfahrung angeht: Die Umgestaltung hat uns gezeigt, wie schnell aus einem der urbansten Orte der Stadt eine recht leere und trostlose Gegend werden kann.

    Kommentar: Na was denn nu? Die Riesengurke, die Herr-der-Ringe Scherbe oder der unförmige Kasten dazwischen? Auf was soll das Auge sich fokussieren, wohin wird es gerichtet?


    Hätte man in London nur mal ebenso uninspirierte und austauschbare Klötzchen-Architektur realisiert wie sie derzeit in Berlin geplant ist.

    Ich bin zwar froh dass überhaupt gebaut wird, aber arg viel banaler als das was da am Alex entsteht gehts eigentlich kaum noch. Zumindest was Hochhäuser angeht.

    Diese Diskussion hatten wir doch hier und woanders schon zur Genüge:


    Das Thema hatten wir tatsächlich schon des Öfteren, aber anders als Du suggerierst, sind wir dabei nicht zu der einvernehmlichen Einschätzung gekommen, es handele sich um ein Hirngespinst - ganz im Gegenteil.


    Die Gründe die Du hier anführst sind bekannt, die Gegenargumente ebenso. Klar wäre die Deutsche Bahn gerne der einzige Anbieter was den schienengebunden Verkehr des BER angeht, aber das Regio- und S-Bahn-Netz deckt nunmal nur einen begrenzten Teil des Berliner Personennahverkehr ab. Die U-Bahn gibt es nicht umsonst, und es ist schlichtweg ein Unding diese weiterhin ein paar Kilometer entfernt in der "Pampa" enden zu lassen und damit die Bedürfnisse der vielen Anwohner (sagen wir mal bis Charlottenburg) einfach zu ignorieren. Möglichst direkt und umsteigefrei zu reisen ist extrem wichtig, gerade wenn man unter Zeitdruck und mit Gepäck unterwegs ist.


    Das bringt mich zu deinem Zeiten-Vergleich: Der Flughafen-Express fährt momentan im 30-Minuten-Takt, allein in dieser Zeit kann man mit der U7 vom Bayerischen Platz bis nach Rudow fahren. Der geplante 15-Minuten-Takt über die Dresdner-Bahn entspricht der Fahrtzeit von Rudow bis Rathaus Neukölln.

    Kombiniert man diesen 15-Minuten-Takt mit Anfahrts- und Umsteigezeiten und rechnet dann noch die tatsächliche Fahrtzeit dazu, wird deutlich auf was ich hinaus will.


    Zur Erinnerung: Bauvorleistungen für eine Verlängerung gibt es bereits (Kehranlage) und es sollte möglich sein, die Streckenführung weitgehend oberirdisch zu realisieren.

    Weiterhin wäre eine Anbindung an den geplanten Business-Park möglich, denn auch hier ist es sicherlich nicht vorteilhaft, nur auf die S-Bahn zu setzen.

    Was die Chinesen in Europa treiben, muss selbstverständlich auch den hier geltenden Vorschriften genügen. In China sieht die Sache jedoch anders aus.


    Offensichtlich sind „Europäische Standards“ kein Hindernis für die erfolgreiche Realisierung großer Bauprojekte seitens chinesischer Baufirmen.

    < brutal, monumental. kalt.

    Lädt absolut ein zu einem poetisch-lasziven Unter den Linden Flanieren oder Friedrichstraßen Bummeln. Das hat Weltstadtniveau.



    Sehe ich ähnlich. Besonders in Verbindung mit dem Muschelkalk fühle ich mich bei dieser Gestaltung an düsterste Zeiten erinnert. Dazu kommt das banale U-Bahn-Schild, das in dieser Ausführung seiner Funktion - ortsunkundigen den Weg zur U-Bahn zu weisen - überhaupt nicht gerecht wird.

    Alles in allem ein schwacher Ersatz für den eleganten Bahnhofseingang Französische Straße.



    Da warte ich lieber länger auf den U-Bahnbau als in so einem System aus Angst und Repression leben zu müssen.

    Der Preis wäre mir zu hoch.


    Abgesehen davon, dass man hinter so machen, oft wiederholten Vorwurf vermutlich auch ein Fragezeichen setzen kann, willst Du doch nicht ernsthaft behaupten, solche Handlungen seien notwendige Voraussetzung für die schnelle Realisierung öffentlicher Infrastruktur?



    Würde Peking Deutschen und Europäischen Standards folgen, dann wären die 400km in 25 Jahren sicher nicht zustande gekommen.


    Ähm, chinesische Baufirmen realisieren jetzt schon wichtige und große Infrastrukturprojekte in Europa selbst, u.a. als Teil der Belt and Road Initiative.

    Ich verstehe dieses „Berlin hat doch schon drei Opern, irgendwann muss ja Schluss sein“ Argument ebenfalls nicht. Wuppertal und Kassel haben auch jeweils ein Opernhaus. Wenn man das in Verhältnis zu den Einwohnern zählt, dann sind doch eher die Berliner unterversorgt.


    Das weitaus größere und weitaus reichere London leistet sich "nur" 2 große Opernhäuser. Ich glaube nicht dass das vergleichsweise arme Berlin hier an einer "Unterversorgung" leidet.

    Ich find's auch befremdlich dass eine notorisch klamme Stadt wie Berlin so viel Geld für diese sog. "Hochkultur" zur Verfügung hat, während andere Kulturangebote, die vlt. einen größeren Teil der Allgemeinheit ansprechen, entweder gar keine staatliche Förderung erfahren, oder nur mit kleinen Beträgen abgespeist werden.


    Dass Kultur in dem Maße in Deutschland als Teil des öffentlichen Lebens aufrechterhalten wird und eben nicht nur Elitenbespaßung (was man merken würde, wenn man mal in einer Oper ist) oder ein reines Konsumprodukt, ist ein großer Schatz, auf den man stolz sein sollte,


    Klar ist diese Kunstform absolut erhaltenswert, das steht doch gar nicht zur Diskussion, die Frage ist nur ob sich Berlin tatsächlich 3 (Drei!) Opernhäuser leisten soll.

    Zum Vergleich: Das weitaus größere und weitaus reichere London leistet sich lediglich 2 große Opernhäuser.

    Ich hab mal gehört die Berliner Opernhäuser haben einen Jahresetat von jeweils ca. 30 Millionen (bitte um Korrektur falls falsch). Dazu kommt hier mal eben ein Umbau der satte 227 Millionen Euro kosten soll. Das sind Ausgaben die für mich in dieser Größenordnung absolut nicht nachvollziehbar sind. Vor allem nicht in Berlin.

    Den Entwurf selbst finde ich interessant, aber ich vermute mal dass das in natura dann doch weniger gut aussehen wird, gerade wenn die Sonne das Gebäude mal nicht vorteilhaft beleuchtet, so wie es in der Visualisierung dargestellt ist.

    ^ Mit dem Rad ist solches Kopfsteinpflaster kaum zu befahren. Das macht nur dann Sinn, wenn man gar keine Fahrradfahrer haben möchte.

    Auch für den Rest der Allgemeinheit wäre das keine ideale Lösung, man denke z.B. mal an die Barrierefreiheit.

    Ich persönlich würde die Friedrichstraße so lassen wie sie ist. Der Autoverkehr hält sich in Grenzen und ist so langsam, dass man dort relativ gut Fahrrad fahren kann.

    Aber solche Geschwindigkeitshürden sind da keine Lösung. Das funktioniert bei Autos, weil da im Falle des Falles lediglich das Material in Mitleidenschaft gezogen wird (Stoßdämpfer usw.) aber bei Fahrradfahrern gehts halt um die Gesundheit und die nutzt man nicht als Druckmittel. Solche Hürden wären selbst unter idealen Wetterbedingungen eine Gefahr für den Durchschnittsradler. Man denke da auch mal an Lastenräder und Kinderanhänger.

    Um einzelne zu schnelle Radler auszubremsen, kann man zur Not Bodenschwellen vor den Kreuzungen oder andere bauliche Maßnahmen treffen.


    Wie von Dir angesprochen könnte es also auf der Friedrichstraße Geschwindigkeitshürden für Radfahrer geben. Solche Huckel kann man durchaus auch temporär installieren.


    Ich weiß jetzt nicht was genau ihr euch unter "Bodenschwelle" und "Huckel" vorstellt, aber solche "Geschwindigkeitshürden" stellen für Radfahrer eine zusätzliche Gefahrenquelle dar, gerade bei schlechten Wetterverhältnissen. Ein Fahrrad ist nunmal kein Auto, da kann man nicht einfach das gleiche Prinzip anwenden. Wenn eine Straße von Fahrrädern genutzt werden soll, dann gilt es Unebenheiten auf der Fahrbahn möglichst zu vermeiden (selbst bei Fahrbahnmarkierungen besteht bei Nässe schon Rutschgefahr).

    ^ Anscheinend nicht. Während in China in den letzten Jahren das größte HGV-Eisenbahnnetz der Welt entstanden ist, verfolgt man hierzulande das aberwitzige Ziel der schwarzen 0 und versucht verzweifelt, einst sinnlos veräußerten Wohnungsbestand zurückzukaufen. Der BBI ist derweil immer noch in Bau.

    Warum können die das? Nicht weil sie viele sind, die Inder sind auch viele, sondern weil sie massiv in Bildung investieren.

    Ums mal kurz zu präzisieren: Der chinesische Staat investiert massiv in Bildung, Infrastruktur, Wohnraum, regenerative Energien usw. Man überläßt diese Fragen eben nicht allein dem freien Markt und Individuen, deren erklärtes Ziel es ist, möglichst viel Geld zu verdienen.

    Wir können den "Reifegrad einer Zivilisation" nicht daran messen, wieviel Geld zirkuliert oder wieviel Gold im Besitz ist, beides ist im Grunde wertlos.

    Mit Reife hat die Menge an Geld/Gold tatsächlich nichts zu tun, aber wenn Du ernsthaft glaubst dass Geld "im Grunde wertlos" ist, dann darfst Du mir deins gerne überweisen. Da wo ich wohn, herrscht nämlich große Nachfrage nach dem Zeug. Dazu passt, dass sich Regierungen oft sinnloserweise den Sparstrumpf anziehen, während sich gleichzeitig bei den sog. "Innovatoren" (aber nicht nur bei denen) immer mehr Geld ansammelt.


    Aber zurück zur Mediaspree:

    Und ich hab hab damals vor 12-13 Jahren in meiner Sturm-und-Drang und Eigentum ist Diebstahl Phase aktiv "Mediaspree versenken" unterstützt...
    Man wird halt älter, denkt nicht mehr nur in naiven Schwarz-Weiß Mustern und bekommt Tatkraft und Weisheit in ein gesünderes Verhätnis


    Ich selbst hatte und habe nichts gegen die Bebauung des Areals, aber man wird es in Zukunft wohl bereuen, dass man die East Side Gallery (ein historisches Alleinstellungsmerkmal Berlins) mit beliebiger Investoren-Architektur zugeklotzt hat.

    ^ Stimmt, wobei eine private Konversation da auch nicht weiter zielführend sein wird. Ich denke es ist relativ deutlich geworden dass sich Llewelyn zu entscheidenden Punkten gar nicht äußern möchte

    Dazu muss ich mich auch nicht äußern, weil es nicht das Thema war

    und ihm die Wünsche und Probleme der Anwohner im Endeffekt dann doch relativ egal sind


    Wenn es schief laufen sollte, ist das deren Problem, nicht meines.

    Eine sinnvolle Diskussion setzt auch voraus andere Beiträge zu lesen und nicht einfach nur zu überfliegen, sowie auch berechtigte Kritik einfach mal anzunehmen. Von daher ist zu dem Thema vermutlich erstmal das Meiste gesagt.