Zwei Fotos von heute
Bis hier wieder ein Stadtbild entstanden ist werden wohl noch viele Jahre vergehen
Zwei Fotos von heute
Bis hier wieder ein Stadtbild entstanden ist werden wohl noch viele Jahre vergehen
Nun ja, bei näherer Betrachtung muss ich wohl auch zurückrudern. Hab mir das Exposé nochmal gründlicher angeschaut und festgestellt, dass ich nur die rückwärtige Hausseite mit den Terrassen gesehen hatte. Die Straßenseite (soviel zum Thema Dreifensterhaus) sieht tatsächlich ein bisschen furchtbar aus. Es gibt eben doch eine Trennlinie zwischen historisierendem Bauen in moderner Interpretation und plumpem Kitsch...
Meinst du jetzt mit "weniger" das sonst übliche Weiß? Ein bisschen Farbe finde ich gar nicht so schlimm.
Drolliges Projekt, eine bisschen Hommage an das Kölner Dreifensterhaus. Von den gezeigten Häusern gefallen mir diese noch am besten, irgendwie wirken die meisten doch ziemlich künstlich...
Die FAZ fasst das ganze Dilemma zur Dom-Ostseite nochmal in einem sehr informativen Artikel zusammen. Hierbei wird mal nicht das übliche Köln-Bashing betrieben, sondern recht objektiv berichtet:
http://www.faz.net/s/RubEBED63…Tpl~Ecommon~Scontent.html
Der Architekt Herr Haberer, seinerzeit Mit-Urheber des Philarmonie- und Museumsentwurfs, verteidigt gegenüber der FAZ nochmal seine ablehnende Haltung zu dem Umbauentwurf. Herr Schaller springt in die gleiche Bresche und bricht bei der Gelegenheit nochmal eine Lanze für die Verteidigung der beliebten Betonpilze. Was sollen sie auch anderes tun? Jedes Einlenken würde ja einem gewissen Eingeständnis gleichkommen, dass die einst erdachte Architektur offenbar mit Mängeln behaftet ist. So wird hier öffentlicher Raum zur Geisel von gekränkten Eitelkeiten.
Kritisiert wird im Artikel aber auch das Experten-Gremium, welches die Kölner Domumgebung als so wenig förderungsdringlich eingestuft hat. Dieses beruft sich nämlich auf das externe Gutachten eines Internationalen Denkmalrats (?), welcher einerseits das Projekt als „guten Ansatz für eine stufenweise Erneuerung der Domumgebung“ bezeichnet, andererseits der Stadt empfiehlt „ein Gesamtkonzept zu entwickeln“.
Genau ein solches Gesamtkonzept gibt es aber nicht. Alle bisherigen und auch die aktuelle Maßnahme beschränken sich lediglich darauf Wundpflege zu betreiben. Zu welchen städtebaulichen Tatsachen will man sich denn langfristig bekennen? Soll der Verkehr weiterhin am Dom vorbeiführen? Soll die Domplatte bestehen bleiben? Soll das Römisch-Germanische Museum so nah am Dom stehen bleiben? Wenn man hier nicht endlich eine Linie findet, dann wird am Dom-Areal wohl noch auf Generationen hin weiter Flickwerk betrieben...
Hallo alle zusammen,
die Google-Karte ist wegen selbstverschuldeter Schwierigkeiten momentan außer Betrieb, sorry, ich versuche sie so bald wie möglich wieder einzustellen.
Also laut Sprecherin der Pandion AG sei der Schaden "überschaubar" und "Die Bauarbeiten können unbeeinträchtigt fortgesetzt werden" (Schau nochmal im gelinkten ksta-Artikel von Kölner84). Das zu glauben fällt einem in Anbetracht der Fotos nicht so ganz leicht, aber die werden's ja hoffentlich besser wissen. Ursache war höchstwahrscheinlich ein Blitzeinschlag in eine Kreissäge.
Doch noch Hoffnung für die Aufwertung der Domumgebung?
Oberbürgermeister Schramma hat noch einmal eindringlich an das Bundesbauministerium appelliert, seine Entscheidung für Köln keine Fördermittel zur Verfügung zu stellen zu überdenken. Tatsächlich hat Bauminister Tiefensee wohl erst vor wenigen Tagen in einem Brief in Aussicht gestellt, dass mittelfristig doch noch Gelder fließen könnten "...sollte Köln die avisierte Bereitschaft zeigen, Ansätze oder Verfahren für die weitere Entwicklung der Konzepte zur Verbesserung des Dom-Umfelds zu erarbeiten“
http://www.report-k.de/content/view/20189/
Klingt ein wenig sehr dehnbar diese Aussage des Ministers. Hat das Ministerium denn bislang ein umfassenderes Konzept vermisst? Und was ist mit den Architekten Busmann und Haberer, deren Kritik am Umbau scheinbar der Hauptstolperstein war. Werden die jetzt bereits mit einbezogen? Immerhin ist die Sache noch am Kochen.
Völlige Zustimmung Ottcgn. Und die Liste ließe sich noch weiterführen: Die gescheiterte Ansiedlung des DfB-Museums, das peinliche Gezerre um die U-Bahn-Querung der Rheinuferstraße, die mögliche Verstümmelung des Rheinboulevards (Wegen, na? Richtig, 50 % höheren Kosten), etc.
Was Städtebau angeht waren die letzten 6 Monate für Köln eine mittlere Katastrophe. Und obwohl ich es echt nicht mag nach Sündenböcken zu suchen: Die Art und Weise wie die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung jetzt offenbar wieder mit großen Augen und schulterzuckend vor dem Scherbenhaufen stehen ist inzwischen nur noch schwer erträglich. Die Kostenexplosionen sind zur Normalität geworden. Und die Argumente sind irgendwie immer die Gleichen, "Das konnten wir nicht wissen, weil..." Wofür werden Kostenschätzungen denn dann überhaupt noch abgegeben? Geht man da stets vom "Best-Case"-Szenario" aus? Wäre es denn nicht vielleicht cleverer, es würden sich erstmal kompetente Realisten im stillen Kämmerlein zusammensetzen und solide Kosten rechnen, bevor man der Welt seine blitzenden Opernquartier-Entwürfe präsentiert?
Bin gerade nur noch tief desillusioniert und muss das erstmal sacken lassen....
Na bei "pott architects" sieht man diese seltsam geformten Dachhauben mit Fensterfronten und die Lücke zur Eitorfer Straße hin ist mit einem Neubau geschlossen. Bei "Günnewig" ist statt des Neubaus eine hofartige Eingangssituation zu sehen. Die Dächer vorne sind flache Walmdächer ohne Fenster. Sieht aus wie hier auf dem untersten Bild:
Oje.... Einerseits eine klasse Nachricht, eine dringend benötigte Stadtverbesserung an dieser Stelle. Allerdings finde ich die Visualisierungen mit den geschwungenen Ausblick-Dächern ziemlich furchtbar. Das Prinzip "Wir machen alte Spuren sichtbar und setzen Neubauten dagegen“ ist ja durchaus in Ordnung, aber muss es denn unbedingt diese StarTrek-Architektur sein? Ich hoffe sehr es handelt sich dabei um die ersten Entwürfe, denn bei Günnewig selbst gibt es eine ganz andere Visualisierung:
http://www.guennewig.de/stadtpalais/homepage.php
Gefällt mir wesentlich besser, da man hier behutsamer mit dem Bestand umgeht. Vor allem ist der Seitenflügel nicht mit einem Neubau geschlossen und ermöglicht weiterhin den Blick auf die zentrale Halle, die ja das eigentliche Herzstück darstellt.
Mal drei Bilder vom Projekt "Sülz pur". Die Bebauung entlang der Wichterichstraße nähert sich der Vollendung und sieht ganz gut aus, eine Mischung aus moderner und alter Fassadengestaltung
Schön auch die dezenten Unterschiede in Form und farblicher Absetzung, so wirkt der Straßenzug nicht zu eintönig
Am Clarenbach ist die Baugrube fertig, sonst rührt sich momentan aber nichts mehr
Danke mischakr für die aktuellen Bilder!
Hab mir den Bau gestern nochmal angeschaut und empfinde ihn richtig als Wohltat. Die kupferfarbenen Fensterrahmen in den Erdgeschossen setzen noch einen recht edlen Akzent.
Was mich etwas enttäuscht ist die integrierte Altfassade. Die ursprünglichen Renderings zeigten sie mit dem Eckneubau in einheitlichem Farbton, so dass sie mehr als Bestandteil des Ganzen erschien. Jetzt wirkt sie doch recht abgesetzt, ein bisschen wie ein Fremdkörper. Vielleicht gefiel's dem Bauherrn aber so besser.
@ mischakr
Was die Möglichkeiten und Realitäten des CFK-Geländes angeht hast du wahrscheinlich recht. Eine Bankrotterklärung nach dem Motto "das Potential liegt eh im Linksrheinischen" finde ich allerdings ein bisschen extrem, das kann ja nun wohl nicht der Maßstab für eine künftige Entwicklung Kölns sein.
Nur mal zur Erinnerung: Es leben etwa 370000 Menschen im Rechtsrheinischen. Die leben, arbeiten und zahlen hier Steuern wie alle anderen auch und haben glaube ich eine gleichsames Recht auf eine positive städtebauliche Entwicklung wie die "Domseite". Man gibt ihnen aber laufend das Gefühl nur dazu da zu sein, die Einwohnerzahl auf die Millionen zu hieven. Dieses Zweiklassendenken kommt in deinem Beitrag ziemlich zum Ausdruck, ist weit verbreitet und für künftige Entwicklungen nicht eben hilfreich. Zumal man jetzt mit dem angedachten Umzug der Fachhochschule schon den nächsten Tiefschlag in Aussicht stellt.
Die Probleme im Rechtsrheinischen sind sicherlich ungleich größer. Das Beispiel CFK-Gelände ist auch für mich dennoch eine enttäuschende Sache, besonders auch im Hinblick auf künftige Projekte wie Deutzer oder Mülheimer Hafen.
Das Ende des alten Hauses an der Raderberger Straße ist wohl besiegelt:
http://www.ksta.de/html/artikel/1233584060406.shtml
Nachdem die Bezirksvertretung die ganze Zeit für den Erhalt des Gebäudes eintrat probt sie jetzt ebenfalls den Kniefall vor den Wünschen des Investors. „Ich wüsste nicht, weshalb alte Architektur eine höhere Qualität haben sollte als neue“ lässt sich der stellvertretende Bezirksbürgermeister Gerhard von Dreusche (SPD) zitieren. So eine Aussage hört man wohl auch nicht alle Tage. Mit diesem Argument kann man dann auch gleich die Südstadt oder das Belgische Viertel niederlegen und durch schöne weiße Stadtvillen ersetzen lassen.
In Städten wie Leipzig, wo ja öfter leerstehende gründerzeitliche Gebäude abgerissen werden, mag diese Geschichte nur eine Randnotiz sein. Gerade aber in Köln, dass durch Krieg und Neuaufbau ohnehin sein historisches Stadtbild zum Großteil eingebüßt hat, kann ich so eine Haltung nicht verstehen. Ich halte das für ein symptomatisches Beispiel für den Umgang mit historischem Bauerbe in dieser Stadt, zumal man hier auch bewusst gegen den Willen der Anwohner agiert. Hier die Seite der Bürgerinitiative, die sich im Übrigen mit allen Mitteln weiter für den Erhalt einsetzen will:
Denke auch die Hochwassergefährdung ist nicht das Schlimmste bei der Tunnellösung. Teurer und technisch aufwändiger ist bestimmt die Unterfangung der Südbrücke, welcher man an dieser Stelle praktisch das Fundament abgraben müsste. Wenn dann wirklich trotzdem noch eine Menge Bäume gerodet werden müssen, ist das Kosten/Nutzenverhältnis fragwürdig.
Eine Brückenüberführung für die Bahn ist sicher nicht die ansehnlichste Lösung. Der Brückenkörper müsste einen weiten Schwung über die Straße nehmen oder in engerer Kurve direkt neben der Südbrücke verlaufen, außerdem wären lange Rampen erforderlich. "Hässlichkeit" als alleiniges Argument um diese Überlegung zu verwerfen erscheint aber ziemlich dünn, Kosten und Machbarkeit sollten da schon benannt werden.
Wenn ich alles so betrachte würde ich wahrscheinlich auch dafür plädieren, es zunächst mit einer ganz normalen Querung zu versuchen - Ohne Straßenausbau. Allerdings ziehe ich mir jetzt bestimmt den Zorn diverser Morgenpendler zu, welche am Rheinufer ohnehin schon im Stau stehen müssen. Nicht zu unrecht schrieb ein Kommentator auf "kein-kahlschlag.de", dass es sich hier um eine Bundesstraße handelt, die zudem eigentlich die einzige südliche Direktverbindung ins Zentrum darstellt. Will man den Verkehr hier verringern, bliebe nur die Bonner Straße als Alternative. Diese soll aber ja auch noch verengt werden.
Gibt es eigentlich wirklich keine Möglichkeit mehr etwas am Verkehrsfluss zu drehen? Vielleicht durch intelligente Signalschaltungen, welche im richtigen Moment kurz warten, um Bahnen in beiden Richtungen gleichzeitig die Überfahrt zu ermöglichen oder auch auf die entsprechendn Rot/Grünphasen des Straßenverkehrs reagieren...
Hallo und willkommen Winterblume.
Das Thema wurde hier unter "Nord-Süd-U-Bahn" mal kurz aufgegriffen, verdient aber mit Sicherheit mehr Beachtung und einen eigenen Thread. Ich habe das Areal auch mal in die Google-Map übernommen.
Ehrlich gesagt bin ich jetzt selbst ein bisschen erschreckt. Mir war nicht bewusst, dass der 6-spurige Ausbau auf einer derart großen Länge geplant ist. Wenn auch das genaue Ausmaß noch nicht ganz feststeht, sind die erforderlichen Rodungen beängstigend und werden das Stadtbild entlang des südlichen Rheinauhafens nachhaltig verändern. Eigentlich ist das kaum fassbar. Die "Errungenschaften" der autogerechten Stadt werden doch inzwischen immer mehr kritisch gesehen. Und doch plant man hier allen Ernstes eine weitere innerstädtische Autobahn zu errichten - Als Folge eines ÖPNV-Ausbaus, welcher das Verkehrsaufkommen eigentlich verringern soll.
Vielleicht wäre es gut die verschiedenen Alternativlösungen zum Straßenausbau hier nochmal aufzuführen. Obwohl man ja den Eindruck haben muss, dass Vor- und Nachteile der Alternativen auch stark von der jeweiligen Interessenslage abhängig sind (vor allem auch die jeweiligen Kosten).
Hallo zusammen,
wünsche allen Mitgliedern und Lesern hier im Forum ein tolles Silvester, gutes Reinrutschen und auch 2009 weiterhin viel spannenden Städtebau!
Grüße
Tilou
Letzter Nachklapp zu meiner gestrigen Fototour
Mit etwas Sonnenlicht wirkt die Fassade freundlicher, da die unterschiedlichen Farben erkennbar werden
Ich denke mal, die Seite zu St. Cäcilien hin wird tatsächlich die Ansehlichste sein. Hier bildet die gegliederte Grundrissform eine Art Innenhof, welcher mit dem Freiraum vor der Kirche gut korrespondiert. Wie mischakr schon sagte ist dagegen die Seite zur Nord-Süd-Fahrt hin langgezogen und eher langweilig. Allerdings hat diese Front als Blockrandbebauung auch mehr abschirmenden Charakter, Aufenthaltsqualität wird es mit einer Stadtautobahn im Nacken dort eh niemals geben. Gespannt bin ich noch auf die Wirkung des Gebäudesockels, welcher auf den Renderings nach Naturstein ausschaut.
Hat eigentlich jemand noch Fotos vom Vorzustand dieser Ecke? Habe irgendwie im Kopf hier mal welche gesehen zu haben, bin aber nicht mehr fündig geworden...
Da das Gebäude noch nicht ganz fertig ist hoffe ich mal, die geschlossene Wand im EG ist nur ein Provisorium (wirkt zumindest so). Würde den Gesamteindruck sonst wirklich stark schmälern.