Beiträge von Guderian

    Er ist die beste Lösung für das Anbindungsproblem des Münchner Flughafens! Warum kann man das nicht mal akzeptieren?

    Weil es gute Gründe gibt, das völlig anders zu sehen. Das Rad-Schiene-System ist erprobt. Die Kompatibilität zum bestehenden Verkehrsnetz und Fahrplansystem kann mit dem Transrapid nur schlechter sein, als wenn man weiter ICEs oder S-Bahnen baut. Deswegen vermisst auch niemand etwas, nur weil zwischen Hamburg und Berlin nicht geschwebt werden kann. Rad-Schiene ist in der Anschaffung viel billiger und wird vermutlich auch in der Wartung billiger sein, weil es einen Haufen konkurrierender Anbieter gibt, die diese Technik beherrschen.


    Zum technologischen Fortschritt kann der Transrapid nicht mehr viel beitragen. Die Technologie ist bereits entwickelt und liegt auf Lager. Nun muss sie sich auf dem Markt durchsetzen, was ihr nicht gelingt, weil ihr der Zusatznutzen fehlt. Arbeitsplätze schafft bzw. sichert auch ein Auftrag für eine herkömmliche Strecke. Gerade zum Erhalt der internationalen Konkurrenzfähigkeit müsste Deutschland das Rad-Schiene-System weiterentwickeln. Ums noch deutlicher zu machen, zitier ich mal Otto Rehagel, der sagt: "Modern ist, wenn man gewinnt." Das gilt aber nicht nur im Fussball, sondern auch in der Wirtschaft. Es ist eindeutig, das Rad-Schiene-Systeme weit mehr Aufträge gewinnen als Magnetschwebebahnen und somit auch als moderner anzusehen ist.


    Der Transrapid stellt eben keinen "zukunftsträchtigen High-Tech Sektor der Verkehrsbranche" dar, sondern maximal eine sehr schmale Luxusniesche, die sich höchstens in Geld schwimmende Boomregionen wie Shanghai und Dubai leisten könnten. Aber wie bei der Concorde werden ausländische Anschlussaufträge voraussichtlich ausbleiben, auch wenn der Transrapid in Deutschland eingesetzt würde. Shanghai ist dabei nur eine Ausnahme von der Regel. Etwas so teures und überflüssiges wie eine Magnetschwebebahn zu bauen, ist mit allerlei Prestige verbunden. Dadurch zeigt man, wieviel Geld man verprassen kann, weil man wirtschaftlich sehr erfolgreich war. Die Chinesen haben solche Angeberei bitter nötig, weil sie noch immer in ihrem Nationalstolz gekränkt sind. Andere Regionen werden nicht bereit sein, deswegen einen stolzen Aufpreis zu zahlen.


    Auch als Luxusobjekt hat der Transrapid kaum Chancen. Als Standartsystem sowieso nicht. Alle Fakten sprechen dagegen, noch mehr Geld in diese Technik zu stecken, deswegen investieren auch nur noch Politiker (die nicht ihr eigenes Geld verwalten) in diese Todgeburt.

    http://www.youtube.com/watch?v=CzsXqawswPc
    Stell dir vor während dieser Phase passiert irgendwas auf der einzigen verfügbaren Bahn, prost mahlzeit.

    Boah, geiles Video. Jetzt versteh ich auch, warum DHL unbedingt nach Leipzig will. Es könnte praktisch jeder Ort im Nirgendwo sein, die Expressfracht wird ja nur umgeleitet. Das stört es eher, wenn der Flughafen gleichzeitig noch viele Millionen Passagiere abfertigt. Je abgelegener desto besser.


    Die Orte Kursdorf, Freiroda, Radefeld und Schkeuditz können sich schonmal einsargen lassen. Soviel Lärmschutz kann es garnicht geben, um dort weiter wohnen zu bleiben. Mich wundert nur, das es überhaupt so rasch eine Baugenehmigung für diesen Flughafen gab. Wie konnte es beim BBI 10 Jahre Rechtsstreit geben und Halle/Leipzig bekommt sein Nachtflugverbot (für Passagiermaschienen) erst Jahre nach Fertigstellung? Die Kursdorfer werden doch sicher von Anfang an gegen die Planfeststellung geklagt haben. :confused:

    Ob die 85 Meter Rolltreppe langweilig wird, kommt meiner Ansicht nach hauptsächlich auf die Geschwindigkeit an. Wenn sie so langsam fährt wie allgemein in Deutschland üblich, dürfte es eine sehr öde Fahrt werden. Man sollte sich lieber an der Geschwindigkeit der Rolltreppen in der Prager U-Bahn orientieren. Andrerseits könnte man bei entsprechender Geschwindigkeit mal versuchen, die ganze Rolltreppe gegen die Fahrtrichtung hochzurennen. :D


    Bei 85 m reicht meiner Ansicht nach ein Stoppschalter an jedem Ende nicht mehr aus. Man sollte auch in der Mitte irgendwo auf einen Nothalt drücken können, der kleinen Kinder wegen. Das bringt mich zu solchen Spaßvögeln, die gern grundlos Rolltreppen anhalten, damit alle andern laufen müssen. So oder so die Rolltreppe wird sicher ein Erlebnis, ob sie nun steht oder fährt. :cool:

    Soviel gewese um einen Holzrahmen mit Plastikfolienbespannung. Da hätte man auch solange den Palast stehen lassen können. Gerade für Moderne Kunst wäre Erichs Lampenladen der passendere Ort gewesen. Ein weißer Würfel mit 'nem englischen Namen und das soll schon künstlerische Architektur sein?


    Andrerseits, wenn ich mir die Bilder so anschaue, ist das Ding weder weiß noch ein Würfel. Vielleicht sollte man über einen neuen Namen nachdenken: "Blue Hexaeder" statt "White Cube"

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    Beiträge 1-11 aus Alexanderplatz-Thread verschoben. Jo-King


    Neuer Hotelkomplex ersetzt ehemaliges DDR-Gesundheitsministerium


    Der Betreiber für das Hotel ist noch geheim, aber mit dem Abriss des ehemaligen DDR Gesundheitsministerium soll noch in diesem Monat begonnen werden. Witzigerweise sieht das 300 Zimmer Hotel, das für 60 Millionen Euro an Stelle des "letzten Schandflecks" in Mitte errichtet werden soll, exakt so aus, als hätte es die DDR selber bauen können. Sozialistischer Realismus mit reichlich Beton und einer mausgrauen Fassade.


    Vielleicht täuscht das Rendering in der Beziehung. Ein bisschen weniger grau könnte dem Bild sicher nicht schaden. Oder soll es vielleicht absichtlich mit den grauen, klötzchenförmigen DDR Neubauten harmonieren? Irgendwie wirkt der Entwurf auf mich, als stünde exakt dieses Gebäude schon seit 40 Jahre an der Stelle. Insofern hervorragende Architektur. :D


    Besser als eine Ruine ist es allemal. :daumen:

    Sandsteinköpfe bitte sehr, Betonköpfe sind schon die Chipperfield-Fans. Ob es eine Verschwörung der Modernisten gibt, tut doch auch nichts zur Sache. Ein Weltkulturerbe ist per Definition eben nur das, was geerbt ist. Da kann es gar keinen Konflikt zwischen Reaktionären und Modernisten geben. Historisch ist nur das, was auch alt ist. Ein neues Weltkulturerbe kann es nicht geben.

    Die Gesellschaft Historisches Berlin e.V. hat bei der Unesco beantragt, dass das Neue Museum auf die Rote Liste für gefährdetes Weltkulturerbe gesetzt wird. Ausserdem will man mit einem Schriftzug "Welterbe adé" aus roten Grablichtern auf der Straße vor dem Museum auf "die Zerstörung des Grundgedankens des Stüler-Baus" aufmerksam machen.


    Die Zeit sieht parallelen zur Waldschlößchenbrücke, aber ich denke es ist noch viel schlimmer als in Dresden. Die geplante Brücke über das Elbtal wäre ein paar hundert Meter weit weg von jedem historischen Gebäude, Chipperfield hingegen giesst seinen Beton mitten rein in die Museumsinsel. Hoffentlich wird die UNESCO in der Sache tätig und stoppt den Mann bevor es zu spät ist.

    Malte
    Den Erfahrungen von FJS und BBI entsprechend, ist ein Zeitrahmen von 10 Jahren von der politischen Entscheidung zum Bau bis zur Fertigstellung für einen Großflughafen in Deutschland viel zu kurz angesetzt. In zehn Jahren kann man maximal vor Gericht eine Baugenehmigung erstreiten. Bei einer Planfeststellung 2015 könnte also frühestens 2025 mit dem Bau begonnen werden. Man sollte schon mit mindestens zwei Jahrzehnten rechnen, die unsere Demokratie mit allerlei Untersuchungen und Abwägungen verbringt, bevor das erste Flugzeug auf einem neuen Flughafen landen kann. Ich würde eher damit rechnen, das 2030 die Entscheidung fällt und dann 2050 eröffnet wird. Es sei denn, das Beamen wurde bis dahin schon erfunden.


    Auffällig ist, das die Planungen für einen Hamburger Großflughafen am Standort Kaltenkirchen bis in die 70er zurückreichen und damit fast so alt sind, wie die Pläne fürs Erdinger Moos und viel älter als die blose Idee eines Großflughafen Schönefeld. Dennoch ist daraus bis heute nicht viel geworden, auch wenn Gunnar Uldall das Thema 2003 nochmal aufgekocht hat. Ich vermute das liegt vorallem daran, das man an diesem Standort den Ort Lutzhorn hätte platt machen müssen. Scheinbar wurde bisher ein Parallel-Bahn-System für Hamburg nicht so dringend benötigt, als das die Politik bereit gewesen wäre, diesen zu erwartenden Konflikt zu riskieren.


    Die 350 Mio € die jetzt in Fuhlsbüttel investiert werden, sind eigentlich eher Peanuts und kein echtes Hindernis nicht doch einen neuen Großflughafen zu bauen, wenn dieser tatsächlich gebraucht werden würde. Das die Pläne für Kaltenkirchen nicht endgültig begraben sind, erkennt man daran, das von der Flughafen Hamburg GmbH nach wie vor Flächen in Kaltenkirchen aufgekauft, abgetauscht und gehalten werden. Aber selbst wenn die Flughafen GmbH jeden Quadratmeter in Kaltenkirchen und Umgebung besäße, wird sie vor Gericht begründen müssen, weshalb Fuhlsbüttel unmöglich weiter betrieben und auch nicht ertüchtigt werden kann und deswegen dringend durch einen Neubau ersetzt werden muss. Für die vorhersehbare Zukunft wird es dafür keine ausreichende Begründung geben.

    Das Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung (MIR) hat einige Dokumente zur Planergänzung des Lärmschutzkonzept am BBI veröffentlicht:


    Es liesst sich alles sehr zäh. Mir ist im Moment nur eine Aussage aufgefallen:

    Das Bundesverwaltungsgericht ist der Auffassung, dass eine Zulassung von Nachtflugverkehr in der Zeit zwischen 0.00 bis 5.00 Uhr („nächtliche Kernzeit“) nur unter besonderen Umständen in Betracht kommt. Für die Zulassung von Nachtflugbetrieb in diesen Stunden lasse sich insbesondere das öffentliche Verkehrsinteresse an der zielgerichteten Schaffung von Kapazitäten für den Express-Frachtverkehr anführen.

    Demnach wäre die Ansiedlung von DHL oder FedEx auch am BBI möglich gewesen. Leider kommt der Flughafen an dem Punkt wirklich zu spät. Das Geschäft geht jetzt nach Leipzig und Köln.

    Es liegt aber gar nicht am Berliner Haushalt, der hat soviel Spielraum wie lange nicht mehr. Und für das Lieblingskind Gesundheitswirtschaft ist in Berlin sowieso immer Geld da. Nur auf Kostenexplosionen bei öffentlichen Bauvorhaben ist der Senat nicht gut zu sprechen. Wer meint irgend etwas in Berlin dürfe teurer werden als geplant, der hat einfach keine Ahnung, mit wem er es bei Rot-Rot zu tun hat. Disziplin, auch die des Haushalts, ist eine preussische Kardinaltugend. Da kann man vorher wissen, was einem blüht, wenn man dagegen verstösst.


    Aber auch sonst scheinen die Planer bei der Charité mit Ahnungslosigkeit geschlagen zu sein. Allein für den Satz: "Außerdem habe niemand bedacht, dass der Baugrund in der Nähe des Spree-Ufers in Mitte extrem weich und deshalb eine zusätzliche Gründung der Fundamente nötig ist.", gehören die Architekten windelweich geprügelt. Als wenn noch nie ein Mensch zuvor ein Haus an der Spree gebaut hätte. Wenn Sarrazin jedes Mal nur einen Euro kassieren würde, wenn irgend einem Architekten in Berlin auffällt, das nasser Sand rutschig ist, wäre die Stadt bald schuldenfrei. Eines ist klar, die Deppen kann man unmöglich alleine weiter werkeln lassen, jetzt wird der Senat alle Planungen an sich reissen (müssen).

    Ich hoffe das Verständnis für Berlin wächst in den Köpfen der Hamburger, gingen sie doch als Gewinner aus der Wende hervor ...

    Das stimmt nicht ganz. Hamburg war ein Gewinner der Teilung und ist ein Verlierer der Wende, vielleicht hat Hamburg nicht finanziell verloren, aber an Aufmerksamkeit und Sozialprestige. Nur wegen der Teilung Berlins konnte Hamburg nach dem Krieg zum Musik-, Print- und Werbezentrum der alten BRD heranwachsen. Jetzt ist die Konkurrenz plötzlich wieder da, gewinnt Marktanteile zurück und das [url=http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,484839,00.html]Gejammer[/url] ist groß.


    Ganz so offtopic ist das Thema Länderfinanzausgleich deswegen dann doch nicht bzw. was ja eigentlich damit gemeint ist, nämlich die angebliche Unfairness Berlins im Standortwettbewerb mit Hamburg. Letztlich soll die Elbphilharmonie gerade eine Trumpfkarte Hamburgs im Standortwettbewerb mit andren deutschen Großstädten werden. Die Elbphilharmonie ist voll darauf ausgelegt, nicht nur durch ihre Inneren, sondern vorallem durch Äußere Werte zu glänzen. Die expressive Architektur soll ein Wahrzeichen für Hamburg werden, der Stadt Touristen einbringen, Zuwanderer, Steuerzahler, aber auch Investoren und so dem Leitbild "wachsende Stadt" Leben einhauchen. Ein in Stein gemeisselter Beweiss für die Zukunftsträchtigkeit des Standorts und eine Demonstration der Finanzkraft seiner Unternehmer.


    Deswegen weiss ich auch nicht, ob man das Mäzenentum nennen soll, was die Hamburger da machen. Für die reichen Hamburger Geschäftsleute ist die Elbphilharmonie mehr eine Investition in ihren Handelsstützpunkt als eine altruistische Spende an die Kultur. Die Motivation hinter dem Bau einer besonders großen und beeindruckenden Philharmonie sind wohl ganz ähnliche, wie sie seinerzeit beim Bau einer besonders großen und beeindruckenden Bismarckstatue waren. Meiner Meinung nach erwarten sich die Initiatoren zuviel indirekte Rendite von dieser Immobilie, als dass man sie Mäzene nennen sollte. Es wird sehr interessant werden zu sehen, ob sich die ganzen Wünsche und Erwartungen, die man in Hamburg mit dem Sinnbild HafenCity/Elbphilharmonie verbindet, auch erfüllen.

    Es war aber auch grober Unfug sich so etwas auszudenken, ohne sich vorher zu überlegen, wer sich da eigentlich alles einmieten soll. Vielleicht ist es auch besser, wenn gerade an dieser Stelle keine Wolkenkratzer mehr gebaut werden. Der Alex hat doch so schon genug Beton, da könnte man ruhig mal ein bisschen Efeu pflanzen.

    ... auf Milliardenprojekte in anderen Grosstaedten einzugehen, wo das Geld noch nichtmal aus der eigenen Tasche kam spar ich mir jetzt im Detail einzugehen :)

    Ach Schade, das wär doch mal lustig geworden. Vielleicht ist aber doch nicht der Länderfinanzausgleich an allem Schuld, sondern eine Kombination aus hohen Baukosten und geringem zu erwartenden Verkehrsaufkommen. Selbst wenn die Elbphilharmonie jeden Abend ausverkauft sein sollte, so wird sie vielleicht doch nicht eine komplette U-Bahnstation den ganzen Tag lang auslasten können.


    Warnung: Wer Vergleiche mit Berlin nicht abkann, jetz nicht weiterlesen! :cool:


    Selbst die künftige U-Bahnlinie 55 ("Kanzler-U-Bahn") in Berlin wird von Experten (im Betrieb nicht nur im Bau) für unwirtschaftlich gehalten, weil auf der kurzen Strecke angeblich zu wenige Passagiere zu erwarten sind. "Allein würde sich die knapp zwei Kilometer lange Stummelstrecke zwischen Hauptbahnhof und Pariser Platz nicht rechnen. Erwartet werden dort täglich nur etwa 6400 Fahrgäste." Dabei hören sich die drei Haltestellen: Brandenburger Tor, Reichstag (täglich 8000 Besucher) und Hauptbahnhof (täglich 300.000 Fahrgäste) zunächst so an, als müsste dort eigentlich immer viel los sein. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, das für einen U-Bahnhof Elbphilharmonie nicht nur das Geld für den Bau fehlt, sondern auch die notwendige Menge an Fahrgästen (bzw. deren Geld) für den Betrieb.

    Fernsehwerft

    Und wieder ein kleines Mosaiksteinchen im Medienhafen. Die Fernsehwerft der A-Medialynx GmbH soll 20 Millionen € zuzüglich (oder abzüglich?) 6 Millionen € für die Sendetechnik kosten und bei insgesamt 6860 m² zwei je 430 m² große Studios enthalten. Der Viergeschosser aus Stahlbeton wird zur Abschirmung gegen Straßenlärm als Raum-in-Raum-Konstruktion gebaut und mit einer Fassade aus Muschelkalksandstein versehen sein.


    Klingt für mich alles ausgesprochen günstig, um nicht zu sagen billig. (Vielleicht sollte Medialynx sich auch um den Bau des BBI-Terminal bemühen. :D ) Die Visualisierung sieht einfach super aus, zwischen den beiden alten Lagergebäuden und hinter dem Kran, eingerahmt von zwei alten Bäumen macht selbst so ein heller Neubau richtig was her. Einfach schick. :daumen:


    Solange es bei solchen Projekten bleibt, ist ein Zubetonierung des Spreeufers jedenfalls nicht zu befürchten. Als das Hafengelände noch Hafen war, konnte man da ja auch nicht einfach am Ufer spazieren gehen, von der Innerdeutschengrenze mal ganz abgesehen.


    http://www.morgenpost.de/conte…/10/17/berlin/926951.html
    http://www.welt.de/berlin/arti…r_den_alten_Osthafen.html

    Wenn mittelständische Baufirmen durch den BBI in die Pleite getrieben würden, täten sie wohl kaum an den Ausschreibungen teilnehmen. Meinen sie nicht? Oder sind die Mittelständler alle Lemminge, die freimütig ins Verderben rennen? Eher rettet der BBI die Bauunternehmer vor der Pleite, als das er selbige verursacht.


    Da scheinbar schon alle wissen, was bei der Neuausschreibung am Ende herauskommt, geb ich auch mal den Klugscheisser und prophezeie, das der Bau keinen Euro teurer wird, als ursprünglich geplant. Bisher ist schon über ein Drittel des gesamten Bauvolumens vergeben worden, ohne den geplanten Kostenrahmen zu überschreiten. So verkehrt können die Planungen (trotz ihres biblischen Alters) also nicht gewesen sein. Bei den kleineren Losen kamen sogar häufig lokale Anbieter zum Zuge, weil sie die Billigsten waren. Warum sollte man an diesem bewährten Verfahren irgendwas ändern?


    Interessant bei dem Thema ist auch ein Zitat, das ich in der FAZ gelesen habe: "Die Mehrkosten seien vor allem auf den Generalunternehmerzuschlag entfallen, der 70 Prozent über den Planungen gelegen habe. Hingegen hätten die reinen Baukosten im Einklang mit den Berechnungen gestanden."


    Deswegen wage ich gleich noch eine zweite Prognose: Eine eventuelle Klage von Hochtief wird das Unternehmen genauso verlieren, wie jeder Andere, der Berlin in Sachen Flughafen in den letzten beiden Jahrzehnten verklagt hat. Als Trostpreis wird dem Unternehmen für seine Mühen (beim Versuch die Stadt abzuzocken) vom Regierenden Bürgermeister ein hochwertiges T-Shirt überreicht werden.


    Christian S.:
    Unglaublich ärgerlich finde ich übrigens, dass für den potemkinschen Zwergenairport Leipzig/Halle eine komplette Milliarde verbuttelt wurde und obwohl dort nie mehr als 3 Mio. Passagiere pro Jahr starten und landen werden, findet sich nirgendwo ein Zeitungsartikel, der diese bodenlose Verschwendung gebührend geisselt. Nur wenn es um Berlin geht, melden sich alle zu Wort, von Helmut Schmidt bis Bernd Smudo mutiert plötzlich Jeder zum Luftfahrtexperten und gibt ungefragt seinen Senf ab.

    Vielleicht ist der Turm doch nicht vorher entkernt worden. Das Tragwerk scheint recht stabil zu sein, die Decken werden wohl nur von dutzenden Pfeilern getragen, die Innenwände waren scheinbar alle nichttragend. Das hab ich mir von Jemandem erzählen lassen, der während des Umbaus die riesigen leeren Etagen ganz ohne Wände gesehen hat. Auch standen bei Narva in dem ganzen Gebäude tonnenschwere Maschinen und schon zu DDR Zeiten gab es auf dem Turm einen gläsernen Aufbau mit einer Teststation für Glühlampen, die Nachts wie ein Leuchtturm geleuchtet haben soll. Der Glaswürfel ist also eine Art Remeniszenz des Architekten an den ersten Umbau nach dem Krieg. Nur den Freiraum, der den Glaswürfel scheinbar schweben lässt, gab's früher so nicht.


    http://www.hvbimmobilien-ag.de…ndex_1000091_2000047.html


    Und dann soll es unter dem Gebäude noch sechs Kellergeschosse mit Lagerräumen gegeben haben, mit einem Fahrstuhl bis Level -6. Wäre mal interessant zu erfahren, was da jetzt drin ist. Unterirdische Büros werden es wohl nicht sein und soviel Platz brauchen die Server von den ganzen Internetklitschen auch nicht.


    P.S.: Entschuldigung wegen fehlendem Bettenhausbezug und böser Offtopicness.

    Das BASF Logo auf dem Narvaturm ist ja keine Werbung in dem Sinne. Da sitzt seit 2005 auch wirklich eine Abteilung von BASF drinne.
    http://www.chemie.de/news/d/43905/?sort=3


    Ähnlich wie bei der Charité trotz der Fassadenwerbung oben auf dem Dach ja auch noch mal der Name dran steht.
    http://www.fotocommunity.de/pc…JpdGUiO30/display/9908189


    Früher ohne den BASF Namenszug sah der Narva-Würfel auch nicht ganz so schick aus.
    http://www.fotocommunity.de/pc…hcnZhIjt9/display/6485946


    Jetzt, wo ich weiss wie die Elbphilharmonie gebaut wird, frag ich mich, ob das Narvagebäude auch komplett entkernt wurde, bevor man den Würfel draufgesetzt hat. Wahrscheinlich schon, man kann ja nicht einfach so ein tonnenschweres Ding auf ein altes Gebäude setzen. Irgendwie kommt mir diese Art zu bauen vor, wie das Ausbomben im 2ten Eltkrieg. Nur die Aussenmauern von den Gebäuden bleiben stehen, der Rest verschwindet.

    Muss ihm grundsätzlich zustimmen, Hochhausprojekte sollten sich auf diese Orte beschränken, um Berlin nicht noch mehr zum Flickenteppich zu machen.

    Nein wie nett. Hätten wir lieber eine Stadt mit Schachbrettmuster, in der die Häuser von der Mitte zum Rand immer kleiner werden? Nur damit man am Ende sagen kann, wie ein Flickenteppich sieht es jedenfalls nicht aus? Welches die richtigen Orte für Hochhäuser sind, findet der Markt schon selber raus. Dazu braucht es keine oberschlauen SPD-Politiker, deren beschränkte Vorstellungskraft die Zahl der möglichen Standorte auf drei reduziert. Bevor die Allianz ihren Treptower gebaut hat, hätte auch niemand (schon garkein Politiker) das Spreeufer an dieser Stelle für hochhausgeeignet gehalten. Trotzdem ist dort das schönste Hochhaus Berlins entstanden, gerade weil die umgebenden Gebäude nicht so hoch sind.


    Ein Hochhauskonzept für ganz Berlin, wie es der Baustadtrat von Mitte da fordert, wäre die pure Planwirtschaft. Mit dem Unterschied, das im Kapitalismus die Politik nicht wirklich was zu sagen hat, d.h. da wird dann an einer Stelle etwas geplant, wofür sich kein Investor findet und anderer Stelle darf ein Investor nicht bauen, weil das nicht dem Plan entspricht. Solch ein "Konzept" ist total sinn- und verstandlos. Eigentlich entspricht es Berlin auch am Ehesten, wenn sich die Hochhäuser einzeln stehend über die ganze Stadt verteilen. So ein künstlicher Cluster wie am Potsdamer Platz mit seiner erzwungenen Häuserschluchterei ist für die Siedlungsverhältnisse in Berlin total unnatürlich.

    Kommt immer auf das "wann" an und auf welchen Aspekt... so werden z. B. in Preußen zu einem Zeitpunkt Toleranzedikte erlassen, zu dem in Süddeutschland noch Hexen verbrannt werden...

    Der letzte bekannte Fall von Mord durch Exorzismus in der BRD datiert vom 1. Juli 1976. Ist also noch gar nicht so lange her. Und wenn man sich heutzutage das Geschwätz von einigen deutschen Kardinälen, Bischöfen und Päpsten so anhört, merkt man schnell, weite Teile Deutschlands leben nach wie vor im geistigen Mittelalter. Manch katholisch geprägtes Fleckchen hat bis heute nicht das Licht der Aufklärung gestreift. Die eher preussisch geprägten Landstriche können in dieser Beziehung nach wie vor als Vorbild gelten. Wäre Preussen nicht eben doch der eine deutsche Musterstaat gewesen, der sich am ehesten und radikalsten reformiert hat, (ohne dabei gleich seine Könige zu köpfen), es wäre nie zur zweiten Reichsgründung gekommen. Ein Deutsches Reich und Deutsches Land wäre ohne ein (eben nicht nur militärisch) dominantes Preussen niemals denkbar gewesen.


    Die Farben der Märzrevolution symbolisieren daher auch nicht die Auflehnung gegen Preussen, sondern den Wechsel vom Monarchismus zum Parlamentarismus. Es wäre auch ziemlich sinnlos gewesen, wenn sich die Weimarer Republik - die ja eigentlich eine Berliner Republik war - gegen die Preussen hätte auflehnen wollen. Schliesslich waren damals die Mehrheit aller Deutschen zugleich Preussen, sie hätten sich also gegen sich selbst auflehnen müssen. Das es heute keine schwarz-weiss-roten Nationalfahnen gibt und kein Bundesland Preussen heisst, hat nichts damit zu tun, das wir Preussen hinter und gelassen hätten. Vielmehr ist das, was heute Deutschland heisst, die Fortsetzung Preussens unter anderem Namen.


    P.S.: Wer Preussen mit Militarismus verbindet, hat keine Ahnung weder von Preussen noch vom Militär. Gerade in der Bundeswehr (aber auch in vielen anderen Armeen) wird nichts höher gehalten, als die Prinzipien, die in der preussischen Armee entwickelt wurden. Das viele preussische Tugenden heute deutsche Tugenden genannt werden, ändert nichts an ihrer Herkunft.


    P.P.S.: Die geplante Nutzung der Schlossrekonstruktion als Humboldtforum und für die aussereuropäischen Sammlungen der Stiftung Preussischer Kulturbesitz ist das wohl Preussischste, was man mit diesem Ort überhaupt hätte machen können.

    Beton hält ewig - wenn man ihn im Kopf hat.

    Vielleicht werden wir das Betontreppenmonster schneller wieder los, als uns lieb sein kann. Die Welt berichtet, das die Betonmischung mit thüringischem Marmorkiesel sehr empfindlich zu sein scheint, erste Treppenstufen und Brüstungen wären bereits beschädigt.


    http://www.welt.de/kultur/arti…eschichte_abgetoetet.html


    Dabei sind gerade erst ein paar Tausend Menschen darauf herum getrampelt. Und da will man dann mehrere Millionen Touristen pro Jahr durchschleifen? Keine Chance. Die Rekonstruktion der Rekonstruktion wird wohl nicht lange auf sich warten lassen. Der Steuerzahler kann sich schon mal vorfreuen.


    Jedenfalls ist dem Architekten damit unbeabsichtigt doch noch die Verbindung zwischen Antike und Moderne gelungen. Schließlich könnte nichts unsere Zeit besser versinnbildlichen als der Verfall. Das Holocaust Mahnmal stand sogar noch einen halben Winter ohne Risse, die jetzt schon wieder von einigen Feuilletonisten als Spuren der Zeit abgefeiert werden. Am Kanzleramt wurde ja auch schon nachgebessert. Und das Bundesbauministerium musste geräumt werden, weil die Statik nicht stimmt. Herrlicher Schwachsinn das Alles. :D