Beiträge von PhilDo

    Nachdem Luxor gestern einige schöne Bilder aus dem Kaiserstraßen- und Gerichtsviertel gepostet hat (wo sind die eigentlich hin? Waren gestern noch da!), hab ich heute mal einen kleinen Spaziergang durch das Kreuzviertel und angrenzende Wohngebiete in der südlichen Dortmunder Innenstadt gemacht. Hier ein paar Hintergrundinfos und Fotos:


    Das Kreuzviertel


    Das Kreuzviertel ist beliebtes ein Wohn- und Geschäftsviertel in der südlichen Dortmunder Innenstadt, begrenzt in etwa von der Bahnlinie der S4 im Norden, der Hohen Straße im Osten, der B1 im Süden und der Große-Heim-Straße im Westen. Das Viertel ist eines der beliebtesten Wohnviertel der Dortmunder Innenstadt und besonders bei jungen Menschen und Akademikern beliebt.


    Es entstand während der Gründerzeit um die Jahrhundertwende. Zu der Zeit erlebte Dortmund einen rasanten Einwohnerzuwachs (1880 ca. 66000 , 1920 ca. 313000 Einwohner), neuer Wohnraum wurde dringend benötigt.
    (http://de.wikipedia.org/wiki/Dortmund-Kreuzviertel
    http://de.wikipedia.org/wiki/E…rentwicklung_von_Dortmund)


    Im zweiten Weltkrieg wurden Innenstadt und Nordstadt fast vollständig zerstört (Innenstadt zu 95%), das Kreuzviertel blieb aufgrund seiner Lage (in ausreichender Entfernung zu kriegswichtiger Industrie) weitgehend verschont und wurde größtenteils nur leicht zerstört. Während die City nach dem Krieg grundlegend umgeformt wurde (im Sinne einer autogerechten und modernen Stadt), behielt das Kreuzviertel seinen Charakter und weist daher auch heute noch einen hohen Altbaubestand auf. Hier einige Beispiele:


    Der kleine Rundgang beginnt an der Möllerbrücke, dem Schnittpunkt zwischen Klinik- und Kreuzviertel. Am rechten Bildrand ist ein Teil der U-Bahn-Station "Möllerbrücke" zu sehen




    In diesem, nicht ganz in die Umgebung passenden, Gebäude auf der anderen Seite der Brücke residiert die ZVS:


    Durch die Arneckestraße...



    und die Redtenbacherstraße...



    geht es in die Kreuzstraße...






    bis zum "Haus des Tischlerhandwerks"


    Anschließend geht es rüber ins angrenzende Saarlandstraßenviertel, die Stauffenstraße hinab.





    Auf dem Weg fällt ein Haus ins Auge. Windows-Haus?


    Weiter geht's durch das Saarlandstraßenviertel. An dieser Stelle soll nicht verschwiegen werden, dass sich hier natürlich auch jede Menge grauer Nachkriegsbauten die Ehre geben,


    aber eben auch interessantere Wohnhäuser.



    An der Ruhrallee endet der Spaziergang durch die südliche Innenstadt am "Ellipson",


    dann geht es durch die Gutenbergstraße wieder Richtung City




    über die Betenstraße bis zum Alten Markt,





    wo der Spaziergang mit einem Kaffee endet. Ich hoffe, ich konnte einen ersten Eindruck von der Dortmunder Südstadt vermitteln.;)

    Ich hab heute einen Abstecher ins neue Rathaus gemacht, um mir das Modell des neuen Thier-Areals mal anzuschauen. Hier ein paar Bilder:


    Vom Westenhellweg aus gesehen:


    Auf der Rückseite des ehem. Berlet-Hauses entsteht eine Dachterasse mit Gastronomie:


    Durch den gläsernen Übergang geht es durch die Silbergasse vom vorderen Teil des Areals in den Hauptteil:


    Im Hauptteil entsteht ein "Haus im Haus"; ein dreieckiges Element, das von einer Galerie umschlossen wird




    Schließlich noch die Ansicht vom Südwall mit der Hövels-Hausbrauerei:


    ...und das Areal vom Propsteihof aus gesehen


    Für alle Interessierten: Das Modell steht im neuen Rathaus hinten rechts in der Ecke, könnt einfach vorbeischauen und an der Rezeption nachfragen.

    Vielleicht außerdem, dass in Gelsenkirchen mehr Parkplätze zur Verfügung stehen? Würde ich aufgrund der Nähe zur Arena mal vermuten. Natürlich bleibt auch abzuwarten, inwieweit die Städte bereit sind, den DFB zu unterstützen... Sowohl was die Stadt angeht, aber auch Standort, dürfte Dortmund klar vorne sein. Da die Landesregierung wohl mitzuentscheiden hat, könnte natürlich auch eine politische Überlegung im Sinne von "Gelsenkirchen hat eine solche Attraktion nötiger (Strukturwandel und so...)" eine Rolle spielen?

    Ich habe leider im Netz kein aktuelles Foto vom Gebäude gefunden, kann aber die Tage eins machen. Das Gebäude sieht im Moment tatsächlich fast so aus wie in dem Entwurf, will sagen Fensterfronten etc. sind bereits so vorhanden. Hauptmieter ist im Moment allerdings ein 1-Euro-Kaufhaus, nachdem der Elektronikfachhandel Berlet das Haus geräumt hat. Außerdem ist in dem Haus noch eine Marc'o'Polo-Filiale. Der 1-Euro-Laden ist denke ich eine Übergangslösung für die Zeit, bis der Umbau beginnt, denn eigentlich passt er nicht ins Umfeld. Wie gesagt, morgen oder übermorgen mach ich mal ein Foto oder am besten mehrere vom ganzen Gelände.

    Die Stadt geht in den Endspurt um das Deutsche Fußballmuseum. Laut ruhrnachrichten.de haben sowohl IHK als auch örtliche SPD Briefe an Ministerpräsident Rüttgers geschickt, in denen sie um den Standort Dortmund werben. Da das Land das Museum finanziell unterstützen möchte, hat es beim Standort Mitspracherecht. Bin schon auf die Entscheidung am nächsten Freitag gespannt. Für Dortmund wär das ein großer Wurf...


    http://www.ruhrnachrichten.de/…s/Topnews;art13664,458601

    Der Standort kommt hin, denke ich. Das kleine Hochhaus im Hintergrund zwischen Reinoldikirche und IWO-Hochhaus (Kassenärztliche Vereinigung) liegt an der B1 etwa 600 Meter westlich der Westfalentower-Baustelle. Dieser könnte also eventuell auf dem Foto sogar noch etwas mehr rechts liegen... Ergänzt die Skyline aber prächtig, obwohl er so weit ab vom Schuss liegt.

    Ich finde, Wohnklotz hat das Problem sehr gut beschrieben. Die meisten Leute wollen keine Veränderungen im Ruhrgebiet der Veränderung wegen und nicht, weil man Bauprojekten immer mit einer gesunden Portion Skepsis gegenüber stehen sollte.
    Nicht zuletzt auch die Wirtschaftsfeindlichkeit des typisch ruhrgebietsdeutschen SPD-Proletarier-Milieus wird jede Ausbau-Diskussion schon im Ansatz zum Erliegen bringen.


    Ich möchte bestimmt nichts "schönreden", aber für solche Behauptungen (siehe Zitat) wären doch ein paar Tatsachen oder konkrete Beispiele angebracht, statt nur zu pauschalisieren und irgendwelche kruden Parolen oder Vorurteile zu verbreiten. Welche Großprojekte wurden denn von den Bürgern des Ruhrgebietes verhindert? Inwiefern ist diese Region wirtschaftsfeindlich (obwohl sie aus Wirtschaftsinteressen heraus geboren wurde)? Und auf welcher Basis behauptest du, die Leute im Ruhrgebiet sträubten sich gegen jegliche Veränderungen? Tut mir leid, aber solche Äußerungen sind erstens falsch und zweitens einer sachlichen Diskussion nicht dienlich.


    Gerade, wenn es um den Ausbau eines Flughafens geht, ist eine Opposition sicherlich nicht auf irgendeine hier krude diskutierte Ruhrgebietsmentalität zurückzuführen. Flughafenausbaupläne provozieren überall Widerstand (Siehe Frankfurt, Berlin-Schönefeld, etc.).

    Wohnklotz: -Das Ruhrgebiet hingegen ist selbst für deutsche Verhältnisse zurückgeblieben.
    Ein Problem dabei ist auch, dass die Leute sich hier in ihrer Erbärmlichkeit so "wohl fühlen".
    Sie stehen (bis auf einige Ausnahmen) Grossprojekten generell feindlich gegenüber.
    -Das liegt irgendwie an ihrer "einfachen" Natur.


    So einen Kommentar kann man sich auch einfach mal sparen.

    Der DFB entscheidet aber nicht nach sozialen Kriterien, sondern (fast) ausschließlich nach finanziellen. Zur Erinnerung: NRW als Standort fürs Museum ist erst ausgewählt worden, nachdem die Landesregierung finanzielle Unterstützung zugesagt hatte. Und sicherlich wäre die Entscheidung zu Kölns Gunsten gefallen, wenn der Standort kostenlos zur Verfügung gestellt worden wäre. Daher wird das Museum auch nicht nach Gelsenkirchen kommen, denn der Standort in Dortmund ist objektiv einfach besser.

    von Kingpin: Ich studiere und wohne in Dortmund und meine Kommilitonen würden zu einem großen Teil die Stadt am liebsten verlassen. Das Problem an Dortmund ist, dass man glaubt, mit einigen "Leuchtturmprojekten" das Image grundlegend aufpolieren zu können. Damit liegt man meiner Meinung nach falsch! Bspw. der Phoenixsee - in einer Stadt mit z.Z. ca. 13 % Arbeitslosen ist ein künstlicher See mit einer kleinen Marina völlig deplaziert.


    Das sollte nicht so stehenbleiben. Erstens: Ich studiere und wohne auch in Dortmund, fühle mich sehr wohl (obwohl ich auch zugezogen bin) und das gilt auch für den überwiegenden Großteil meiner Kommilitonen und Freunde hier.


    Zweitens: Dein Beispiel mit dem Phoenixsee hinkt. Du stellst dieses Projekt isoliert dar, dabei ist es nur Teil des Phoenix-Projektes. Auf Phoenix-West wächst gerade sehr erfolgreich ein Technologiepark nach dem Muster des (übrigens auch sehr erfolgreichen) ersten Dortmunder Technologieparks nahe der Uni.
    MST-Factory (deswegen wurde Dortmund vom Städtenetzwerk Eurocities zur innovativsten Stadt Europas gekührt; siehe: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,465654,00.html) und das Zentrum für Produktionstechnologie sind erste Vorboten.
    Es ist also nicht so, daß in Dortmund nur in neue Teiche investiert wird.


    Auch, dass in Dortmund die privaten Investoren fehlen, stimmt nicht. Volkswohlbund investiert in eine neue Zentrale, ECE baut für ca. 250 Mio Euro ein neues Einkaufszentrum und der Westfalentower befindet sich auch gerade im Bau, um nur drei herausragende Beispiele zu nennen.


    Klar ist in Dortmund nicht alles rosig und natürlich gibt es hier Probleme, die andere Städte gleicher Größenordnung so nicht haben. Deine negative Sicht auf diese lebenswerte Stadt ist allerdings falsch und entspricht nicht der Realität.


    Moderation: Nachfolgende Beiträge wurden hierhin verschoben, da sie zu sehr ins off topic gerieten.

    Blockrandbebauung mit Häuserzeilen, die es locker mit dem Kreuzviertel aufnehmen könnten, gibt es bereits jetzt jede Menge in der Nordstadt. Sind leider aufgrund der Lage nicht so begehrt.

    Die Situation beider Hochhäuser ist allerdings kaum zu vergleichen. Beim sanierten Haus sind die Eigentumsverhältnisse geklärt, alle Wohnungen sind Mietwohnungen und gehören der Dogewo. Im heruntergekommenen anderen Haus befinden sich Eigentumswohnungen, die von Spekulanten meist einzeln verkauft wurden. Die Besitzer (oft Privatleute) sind teilweise nur schwer (wenn überhaupt) zu ermitteln. Außerdem steht das Haus mittlerweile mehrere Jahre leer und ich möchte nicht wissen, wie es da drin aussieht. Würde (wenn überhaupt noch möglich) sicherlich einiges kosten, das zu sanieren. Und die Besitzer der Eigentumswohnungen werden das sicher nicht bezahlen.

    Ich glaube, Berlin war eher als gegenteiliges Beispiel gemeint. Ist zwar Landes- und sogar Bundeshauptstadt, diese positiven Aspekte kommen aber in den Rankings aufgrund der enormen Probleme Berlins (Schulden, Armut, wenig Arbeitsplätze vor allem im produzierenden Sektor) im Gegensatz zu anderen Städten (vielleicht Stuttgart, Wiesbaden oder Düsseldorf) nicht zur Geltung.
    Dass Dortmund aufgrund des Strukturwandels in der Ist-Situation nicht wie ähnlich großen Städten wie Düsseldorf oder Stuttgart mithalten kann, ist klar. Man stelle sich vor, in Stuttgart würden die Arbeitsplätze in der Automobilbranche verloren gehen (was in etwa der Größenordnung der in Dortmund verlorengegangenen Arbeitsplätze entsprechen dürfte)...

    Schon ganz richtig. Das Areal wird meines Wissens eingegrenzt von der Martinstr. im Westen, der Gebäudezeile nördlich des Walls (Hövels Hausbrauerei), der Hövelsstr. und der Silberstr.
    Die Anbindung an den Westenhellweg stellt das ehem. Berlethaus dar, einige Häuser werden abgerissen (auf jeden Fall der ganze Clubkomplex, die ehem. Brauerei.

    Dortmund Hauptbahnhof

    Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus und Grund hat eine eigene Projektstudie zum Dortmunder Hauptbahnhof vorgelegt. Diese sei eine "Konstruktion mit großer Transparenz - Konzentration auf das Wesentliche - Absage an Shopping-Center" und dient wohl am ehesten dazu, die Diskussion um den HBF zu beleben und zu zeigen, dass Alternativen zu einem Shoppingcenter a la 3do möglich sind. Hier die Ansichten:


    Blick aus südlicher Richtung:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/645.gif


    Blick aus nördlicher Richtung:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/632.gif


    Blick von Süden:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/636.gif


    Blick von Norden:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/638.gif


    Der Bahnhof:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/640.gif


    Bei Nacht:
    https://www2.hugform.de/hug-com/media/content/642.gif



    Nähere Infos und die ganze Studie zum Download gibt es unter:
    http://www2.haus-und-grund.com/hauptbahnhof.html



    Wie sind die Meinungen zu der Studie? Verbesserungen? Ich persönlich finde zum Beispiel die Wendeltreppe und die ganze Fußgängerbrücke nicht sehr gelungen. Außerdem ist der Nordeingang noch immer recht dunkel, finde ich.



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