Beiträge von Backstein

    Neubau Verwaltungsgebäude Evangelischer Friedhofsverband (Neukölln)

    An der Hermannstraße 182, also hier, wurde bereits 2020 ein neues Verwaltungsgebäude für den Evangelischen Friedhofsverband Neukölln fertiggestellt. Es handelt sich um einen Stahlbeton-Skelettbau mit Außenwänden aus Holzelementen von der CKRS Architektengesellschaft mbh. Auf der Seite sind auch mehrere Visus zu finden.


    Allerdings wird das Gebäude nicht ausschließlich vom Friedhofsverband genutzt, sondern auch von einer Augentagesklink.


    Fotos:


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    Zwei der Visus:


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    ©CKRS Architekten

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    ©CKRS Architekten

    Man kann es doch einfach sachlich betrachten: Die Brücke ist ein aus meiner Sicht ein Kompromiss zwischen den Anforderungen bzgl. Lärmschutz, Funktionalität und Ästhetik. Der obere Teil sieht für mich recht gut aus, der untere Teil aufgrund der hochgezogenen Schallschutzverblendungen wirkt in der Tat weniger elegant, den Begriff "klobig" finde ich nicht völlig falsch. Insgesamt denke ich aber, kann man mit der Brücke gut leben.


    Auch wenn Hamburg meiner Erfahrung nach sauberer und weniger ungepflegt als viele Gegenden in Berlin ist, würde ich auch hier vermuten, dass diese Schallschutzverblendungen früher oder später mit Graffiti "verschönert" werden.

    Quartier Hugos

    Durch Zufall bin ich auf dieses größere Wohnquartier gestoßen, das noch in Bau sein dürfte.


    Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Hugo Schlosser an der Britzer Straße in Mariendorf (DAF-Karte) ensteht ein neues Quartier aus Reihenhäusern mit insgesamt 192 Eigentumswohnungen (davon 99 gefördert) sowie Spiel- und Freizeitflächen. Laut mehreren Immoportalen soll die Fertigstellung 2023 sein.


    Eine Besonderheit ist die ringförmige Anlage der Gebäude, die sich auch im Quartierslogo wiederfindet. Auch auf Google Earth ist diese Struktur schon gut erkennbar. Ein Plus dürfte auch die Nähe zum wenige Meter entfernten Britzer Garten sein.


    Weitere Infos mit vielen Visus finden sich u. a. auf diesen Immoportalen:

    Hier drei Visus von der Projekt-bzw- Vermarktungsseite www.hugos-mieten.de:


    hugos_visu1.jpg

    © 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava

    hugos_visu2.jpg

    © 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava

    hugos_visu3.jpg

    © 2022 allod media C 2 GmbH / Bonava


    Lage auf Google Earth:


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    BV Stadthotel Huttenstraße / Neues Ufer

    Kleiner Zufallsfund: An der wenig prominenten Ecke Huttenstraße / Neues Ufer (DAF-Karte) planen ioo Architekten ein Stadthotel mit 256 Zimmern. Dieses belegt eine Baulücke genau an der Ecke sowie - den Visus nach zu urteilen - auch die straßenseitige Front zum neuen Ufer, wo zurzeit eine Gewerbebaracke steht. Auch wenn es nicht gerade hochspektakulär wird - städtebaulich dürfte es der Ecke guttun.


    Das BV ist laut Projektseite genehmigt und in Planung. So soll es mal aussehen:


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    © ioo Architekten


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    © ioo Architekten


    Lage und Ist-Zustand Google Earth:


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    ^/^^ Natürlich gib es auch Menschen, die tatsächlich auf das Auto angewiesen und weitere, bei denen man die Nutzug eines Autos nicht als reine Bequemlichkeit abtun kann. Nur stellen diese nicht unbedingt die Mehrheit dar. Deswegen aber jede Maßnahme zur Reduzierung des MIV generell abzulehnen, ist bequem und zeigt nur, dass man letzlich keine Veränderungen zugunsten anderer Verkehrsteilnehmer will - oder zumindest darf es die eignene Interessen nicht beschneiden und erst recht nichts kosten. Dabei käme weniger Autoverkehr auch genau denen zugute, die das Auto wirklich brauchen.


    Genauso seltsam ist das Argument, dass im Winter weniger Radverkehr stattfindet. Dass "doppelt Strukturen vorgehalten" werden, gilt für Autos umso mehr: Straßen und Autobahnen werden in einer Dimension vorgehalten, die nur wenige Stunden werktags, also zu den Stoßzeiten, benötigt werden - bekanntlich steht das Auto durchschnittlich rund 23 Stunden am Tag ungenutzt rum. Und beansprucht dann wie selbstverständlich möglichst kostenlos öffentlichen Raum - und das in erheblichem Maße.

    ^ Vielleicht mal etwas durchatmen. Keinesfalls wird hier verlangt, dass alle Neubauprojekte nun modern sein sollen.


    Dass man sich bei der Bauakademie nicht ausschließlich auf eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion festlegen, sonder auch alternative moderne Ideen zulassen will, ist im Sinne eines echten Wettbewerbs absolut sinnvoll. Das schließt eine historische Reko ja auch nicht aus - zumal eine 1:1 Reko heutzutage gar nicht mehr möglich ist.


    Ich könnte mir zwar gut eine weitgehende Reko vorstellen, würde aber auch nicht von vornerein eine gute moderne oder teilweise moderne Variante aus Prinzip ablehnen wollen.

    ^ Quartier Zwieseler Str. 164 / TVO


    Da es mich interessiert, habe ich mal nachgeschaut, wie die aktuelle Planung bei der TVO ist, auch in Bezug auf die Lage zum hier geplanten Wohnquartier.


    Die Trassenführung ist wohl immer noch nicht endgültig geklärt (ebenso wenig die Realisierung), aber es gibt Vorzugsvarianten, die ich hier berücksichtigt und eingezeichnet habe (gelb). Lärmschutzwände/Schallschutzmaßnahmen sind wie vermutet verbindlich geplant. (Infos u. a. auf Wikipedia und berlin.de)


    Der Freileitungsmast steht da tatsächlich etwas ungünstig im NW des Quartiers, aber immerhin führt die Freileitung (rot eingezeichnet) nicht direkt über das Quartier, sondern knickt (von Norden kommend) nach Westen parallel zur U-Bahn-Trasse ab - vielleicht könnte man den Mast etwas nach Westen versetzen:


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    ^ Vielleicht werden sie das wirklich, da die meisten von ihnen vermutlich selber ein Auto haben werden. Ansonsten wird es mit entsprechenden Lärmschutzwänden, die mit Sicherheit errichtet werden müssten, wahrscheinlich eher ruhiger werden als es dort jetzt an der Bahntrasse mit viel Güterverkehr ist. Sofern die finale Trassenführung der TVO wirklich dort entlang führt und diese auch realisiert wird. Und es wird selbst dann noch Abstand zum geplanten Quartier verbleiben.


    Der Tunnel ist in der Realität übrigens weit weniger düster als es auf dem Bild wirkt. Eine gut ausgebauter, breiter Radweg führt dort hindurch. Ich kenne die Strecke recht gut, sie ist völlig unproblematisch. Und falls die TOV kommt, müsste da eh alles umgebaut werden.


    Abgesehen davon wird auch niemand gezwungen werden, dort zu wohnen.

    ^ Neubauten Anton-Bruchausen-Straße:


    Also unter Totalausfall verstehe ich was anderes. Auf deinen Fotos sehen die Gebäude vielleicht einfach, aber solide aus. Rel. große Fenster und Balkone (teils sogar Eckbalkone), beim hellen Hochhaus ein horizontal akzentuiertes Sockelgeschoss...


    Dass an sämtlichen Details gespart wurde, kann ich anhand der Bilder nicht nachvollziehen. Vollverklinkerung statt verputztes Styropor, die Geländer sind m. E. in Ordnung - man hat auf die feuerverzinkte Einfachstvariante verzichtet. Die leichten Vertiefungen im Klinker neben den Fenstern, z. T. horizontale angedeutete Simse... Da habe ich schon deutlich Schlichteres gesehen bei Wohnungsbau im geförderten Segment.


    Immerhin gebe ich dir recht, dass die Waschbeton-Müllplätze nicht der Bringer sind.

    rbb Medienhaus gestoppt

    Zuletzt hier und davor hier


    Wie es sich schon angedeutet hat, wird der rbb wohl auf den Bau des Medienhauses verzichtet. Gründe dafür seien fehlendes Geld und mangelnde Akzeptanz durch die MA des rbb.


    Der Sender selbst wird nach einer internen Untersuchung die Beendigung des Projekts empfehlen. Die Geschäftsleitung ist informiert und hat sich dem Votum angeschlossen. Formal muss der Verwaltungsrat noch am 01.12. zustimmen.


    In dem Fall würde der rbb auf ca. 8,8 Mio. Euro Planungskosten und Schadensersatzansprüchen sitzenbleiben.


    Das berichten u. a.

    ^ Leider nicht wirklich. Hier hatten wir das 2020 mal diskutiert. In diesem noch älteren Artikel im Tagesspiegel war von 2026 die Rede, was aber nicht mehr aktuell sein dürfte.


    Soviel ich weiß, ist am provisorischen Interimsbahnhof am Hbf. nicht mehr als ein 10-Min.-Takt möglich. Daher kann dort nur der 4-Wagen-Pendelzug zum Gesundbrunnen verkehren. Das würde bedeuten, dass zwischen Westhafen und Hbf. erst nach Fertigstellung der eigentlichen Station unter dem Hbf. Züge fahren können, also noch später als 2026.

    Auch die Berliner Woche meldet sich zum aktuellen Stand und zeigt drei (teils neue?) Visualisierungen.


    (maselz hatte zuletzt hier das BV im Zusammenhang mit weiteren BV in der Gegend ebenfalls erwähnt.)


    Am 24. November wurd der Grundstein gelegt. Der Geschäfts- und Bürokomplex soll in zwei Jahren bezugsfertig sein.


    In der 25 m tiefen Baugrube entsteht die tiefste Tiefgarage Berlins mit fünf Untergeschossen für ca. 500 Autos und 100 Fahrradräder. Das KaDeWe wird dort einen Chauffeur- und Limousinenservice einrichten.


    Nach der Fertigstellung stehen ca. 20 000 m² vermietbare Fläche zur Verfügung, von denen ca. 3300 m² für hochwertigen Einzelhandel genutzt werden sollen. Für die künftigen MA stehen ein Dachgarten und bepflanzte Terrassen zur Verfügung. Auf einem Drittel der Grundstücksfläche sollen Pflanz- und Grünflächen entstehen, für deren Bewässerung ein Regenrückhaltebecken angelegt wird. Ein Blockheizkraftwerk und eine Wärmepumpe werden den neuen Komplex und ein Nachbargebäude mit Strom versorgen. Hinzu kommt eine 250 m² große Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach des Vorderhauses.

    Neuer unterer S-Bahnhof Hauptbahnhof und S21 - aktueller Stand

    Die Berliner Zeitung berichtet in einem längeren Artikel über den aktuellen Stand der Planungen.


    Dabei werden erste Gestaltungsideen für die neue Station gezeigt. Diese könnte eine maritime Farbgebung mit hellblauen Punkten auf dunkelblauem Grund erhalten, die beim Fahrgast den Eindruck erwecken soll, inmitten einer meterhohen Gischt zu stehen. Dadurch soll laut DB eine optische Verbindung zum Humboldthafen erreicht werden. M. E. ein gewagter Vergleich, denn mit dem Humboldthafen verbinde ich vieles, aber eher kein Meeresfeeling.


    Auch für die Passerelle / Verbindungsebene werden Gestaltungsideen visualisiert. Dabei könnten eine Eventfläche entstehen und bunte Sitzwürfel zum Herumlümmeln einladen.


    Ansonsten sind die Infos nicht so positiv. Die neue Linie S15 mit dem provisorischen Kurzbahnsteig soll bekanntlich erst im Dezember 2023 in Betrieb gehen. Die zuletzt angestrebte Fertigstellung der finalen neuen Station für 2026 wird inzwischen als „unrealistisch“ angesehen, ein neuer Termin kann noch nicht angegeben werden. Gründe seien diverse Herausforderungen, die den gesamten ersten Bauabschnitt der S21 betreffen: U. a. sind es die Corona-Pandemie, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel, die immer wieder Umplanungen erfordern und Verzögerungen verursachen.


    Die geplante Station Perleberger Brücke verzögert sich ebenfalls deutlich und wird nach aktuellem Stand erst 2029 fertig. Immerhin steht deren Sinn außer Frage, denn der Senat rechnet inzwischen mit 27.000 Fahrgästen pro Tag.


    Für die Weiterführung der S21 nach Süden liest es sich noch ernüchternder. Die finale Streckenführung steht zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht fest, ebenso wenig ein konkreter Zeitplan für den Bau.


    U. a. sind am Paul-Löbe-Haus aufwändige „Kompensationsmaßnahmen an Stützen notwendig“. Dort stören mehrere Tausend Metallanker im Untergrund, sodass man nicht einfach mit dem Schildvortrieb durchfahren kann. Dies erfordert „Räumungsbohrungen“, bei denen Stahlteile entfernt werden müssen.


    Zudem sind die technischen Herausforderungen am Potsdamer Platz bzw. der Anbindung an die dortige Station hoch. Der Nord-Süd-Tunnel wird dann vrsl. mindestens 2 Jahre unterbrochen werden müssen, da u. a. eine offene Baugrube erforderlich ist - das gilt ebenfalls für den Bereich westlich vor dem Brandenburger Tor.


    Im Zuge des dritten Bauabschnitts der S21 soll am Gleisdreieck ein Umsteigebahnhof zwischen U- und S-Bahn entstehen, was ebenfalls als große Herausforderung gilt.


    Hoffentlich werde ich alt genug, dass ich die Fertigstellung der gesamten S21 noch mitbekomme...


    EDIT: Danke Theseus532, du warst schneller.  :)

    ^ mal abgesehen davon, dass wir das schon gefühlt 1000 x hatten:


    Auch wenn du es nicht wahrhaben willst: Auch im Herbst und Winter sind viele Radfahrer unterwegs, und gerade dann benötigen sie sichere Radwege/-spuren. Nachts sind übrigens auch kaum Autos auf der Straße und keiner will deswegen die Straßen abschaffen.


    Sind gute und sichere Radwege/-streifen vorhanden, fährt kaum ein Radler auf der Straße oder dem Gehweg.