Beiträge von Trips

    Vertigo : Eigentlich liegt die Beweislast bei der Behauptung dass das Schloss dem Eifelturm in der jeweiligen Bedeutung nahekäme schon bei dir.


    Ich seh das schloss auch nicht so wichtig.


    Das beste Argument für die Teilreko ist für mich auch blos die Mehrheitsfähigkeit, die kann man in Berlin nicht unterschätzen.

    Technisch würde der GMP Entwurf sicher ohne PdR funktionieren, vermutlich sogar noch einfacher, aber es wäre immer noch langweilige Kiste, Druck hin oder her.
    Und wenn man keine Rücksicht auf einen PdR nehmen muss gibt es auch keine Entschuldigung für solch bedruckte Langeweile mehr, dann kann man auch die Gehrys und Calatravas und wie sie alle heissen von der Leine lassen.

    Die mittlerweile doch schon recht alten Entwürfe versuchen doch oft noch den PdR einzubinden, der Drops ist ja nun gelutscht.


    Der GMP Entwurf riecht mir zu sehr nach Kompromiss, die Idee mit dem Druck ist zwar ein netter Gag, aber der nutzt sich vermutlich recht schnell ab und dahinter steht dann doch nur ein recht langweilige Kiste. Und Glasfassaden sind für Museen ja auch funktionell nicht ideal, wenn auch keine unüberwindliche Hürde.


    Die die Braunfels Idee einer Achse zum FT übt erstmal einen gewissen Reiz aus, aber bei Lichte besehen würde das wohl auch schief gehen, kein Geld, und auch keinen wirklichen Bedarf für solche Spässe.

    Warum ich gegen die Halle für ein paar Jahre bin? Weil ein paar Jahre in Berlin einen unbestimmter Zeitraum sind.


    Der Schlossplatz ist sein 15 Jahren nichts weiter als ein Provisiorium, ein nachhaltiges Projekt müsste da besser gestern als heute anlaufen, die paar Jahre Kunstcamping sind einfach überflüssig, und wenn man wirklich einen Raum für temporäre Ausstellungen bräuchte, was ich gar nicht ausschliessen will, an Brachen in bester Lage herrscht in Berlin noch immer kein Mangel.


    Zum Thema Bedeutung des Schlosses, also übertreiben braucht man auch nicht, dem Eifelturm hat es wohl keine Konkurrenz gemacht, dem Louvre (als Gebäude) schon eher, aber der lebt ja auch vom Inhalt. Das Schloss war eben das Schloss, warum belässt man es nicht dabei.

    Inwiefern logisch.


    Das einzige was für mich logisch ist, ist dass man für 5 Millionen nicht den ganzen Schlossplatz wirksam umgestalten kann und dazu noch irgendeine halbwegs ansprechende Halle daufsetzen kann.
    Da wird mitnichten ein Schadfleck verschwinden, man stellt lediglich einen Blumentopf aus dem Baumarkt drauf in der Hoffnung keiner schaut genau hin.


    Und natürlich darf dort auch was anderes als das Schloss entstehen, da bedarf es für mich keiner Diskussion, das ist eine Selbstverständlickeit.


    Nur muss eben auch nicht zwangsweise was anderes entstehen.
    Wenn man im Rahmen des demokratischen Prozesses zum Schluss kommt das Schloss ganz oder teilweise zu rekonstruieren, dann macht man das eben.

    Zunächst mal ein administrativer Hinweis: Im Deutschen Architektur-Forum hassen und verachten wir Zitate und alle, die Zitate benutzen, weil sie sich nicht in eigenen Worten ausdrücken können.


    Ok, gut zu wissen, das wird ja von Forum zu Forum unterschiedlich gehandhabt, dann soll das hier mein fürs erste letztes Zitat bleiben:)


    Wenn du deine Aussagen nicht überstrapaziert wissen willst solltest du sie eventuell nicht fast wortwörtlich wiederholen.


    Und ob das Schloss irgendeine identitätsstiftende Wirkung entfalten kann und in welchem Masse sie dieses tut ist letztendlich nur dann von Belang wenn die zeitgenössische Alternative in diesem Zusammenhang eine signifikante Verbesserung oder Verschlechterung darstellen könnte.
    Und sowas lässt sich meiner Meinung gar nicht präzise vorraussagen.


    Im Moment ist die Kunsthalle genau so sehr aus Luft gebaut wie das Schloss, folglich auf genau der gleichen virtuellen Ebene wie selbiges, ausserdem habe ich nie behauptet dass dort nur das Schloss hinpasst, nur dass irgendeine Kunsthalle zum Spartarif kein Ersatz für das Schloss (oder die zeitgenössische Alternative) ist und auch keine Argumente in dieser Debatte liefert, also auch keine Fakten schafft, sondern nur einen temporären Bau welcher zwar selbst privat finanziert werden mag, aber dass das riesige Gelände mit Palastfundament und allem was dazu gehört rein privat umgestaltet wird, mit Verlaub, das glaubst du doch selber nicht.


    Mit anderen Worten, baut ordentlich zeitgenössich, oder baut das Schloss, aber lasst die Zwischenlösungen, der Platz hat was besseres verdient.

    Das ist in der Tat das erste mal dass ich mich zu den Schlossbefürwortern setze, aber gut, was macht man nicht alles.


    Fürs Protokoll, wenn man für 400 mio das was ordentliches modernes hinsetzen will, nur zu, nur wird das bei der Berliner Situation nicht passieren, und irgendein Kunst-Car-Port aus dem Schlussverkauf wird daran nichts ändern.
    Und ehe irgendein schlechter Kompromiss mit Berliner Traufhöhe und Sandsteintapete kommt nehm ich lieber das Schloss, da ist das Risiko überschaubar.
    Das ist zwar auch Steintapete, aber die hat wenigstens die allergrössten Geschmacksverwerfungen schon hinter sich.


    Zugegeben nicht die idealistischste Argumentation, aber wir leben in wenig idealistischen Zeiten.



    Trips: Du hast schon gesehen, worauf ich da geantwortet habe. Eine Äußerung wie "Das Schloss ist Berlin" würde praktisch kein Berliner unterschreiben.


    Stmmt, die wenigsten.
    Nur geht ein Aussage wie "Der typische Berliner hat (und hatte) mit Schloss nichts am Hut" meiner Meinung nach zu weit, denn sie impliziert allgemeines Desinteresse, und davon kann man meiner Meinung nach nicht sprechen.


    @kofi-de: So wie Trips das macht. Das meine ich. :daumen:


    Ich lasse mir gerne vorwerfen dass ich des Teufels Advokat spiele, aber wenn du meinst dass die Kunsthalle irgendwelche Überzeugungsarbeit bezüglich der möglichen Wirkung zeitgenössischer Architektur an dieser Stelle verrichtet, dann stimme ich dem eben nicht zu, denn das wird sie nicht, kann sie nicht.


    Aber Berlin funktioniert ohne Schloss genauso gut, wie mit.


    Wenn es danach geht könnte man die öffentliche Bautätigkeit in allen grösseren Metropolen einstellen, denn die funktionieren alle irgendwie auch so.
    Das Schloss, oder ein äquivalenter oder besserer zeitgenössicher Bau an gleicher Stelle, ist zwar nicht Berlin allein, aber Berlin wäre dann wieder auch, zimindest ein bisschen das Schloss (o.e.ä.o.b.z.B.a.g.S.).

    Trips: Man käme von der Phantomdiskussion weg, an der auch Du Dich beteiligst.


    Und da stimme ich nicht zu, aus einer Phantomdiskussion wird dann eine unter falschen Vorraussetzungen.
    Man kann für das Geld und in dem Zeitraum überhaupt kein Gebäude errichten, modern oder sonstwas, das unter Berücksichtigung einer minimalen gestalterischen Qualität, auch nur ansatzweise in die Dimensionen vorstösst die das Gelände meiner Meinung nach zwingend verlangt.
    Umgebungsgestaltung? Wir reden von einem Gelände fast 250x250m, man soll da für ein paar Millionen eine architektonisch ansprechende Kunsthalle errichten und vom Wechselgeld auch noch diese Riesenfläche rekultivieren?


    Im Norden dann der Lustgarten, im Westen und erst recht im Osten gibt's hinter dem Wasser auch nur weites Land, das wird ein "Kulturforum II - Jetzt noch leerer."


    Unter solchen Vorraussetzungen kann kein temporäres Gebäude dort bestehen, zeitgenössisch oder nicht, der Erkenntnisgewinn für die Schlossdebatte ist gleich Null.


    Und ja: Der typische Berliner hat mit Schloss nichts am Hut.


    Ich frage wie du für den typischen Berliner sprechen kannst, so es ihn denn gibt.
    Ich bin relativ offen für alles was da passieren kann, aber es ist mir nicht egal ob überhaupt etwas nachhaltiges passiert, denn der Ist-Zustand ist nicht haltbar.
    Das Schloss ist für mich eine zufriedenstellende städtebauliche Lösung und auf die Ehrenrunde mit der Kunsthalle kann ich gerne verzichten.


    Und wenn der Bund den Grossteil der Rechnung übernimmt hat er natürlich auch Mitspracherecht, ansonsten könnte man weitergedacht auch fragen was du dich als Spandauer um ein Schloss in Mitte kümmern musst.

    Tag auch.


    6. Und weil die Kunsthalle als Praxisversuch genommen werden kann für die Frage, ob an dieser Stelle unbedingt das Schloss stehen muss oder hier auch zeitgenössisch gebaut werden kann und welche Wirkung das auf Umgebung und Sichtachsen hat. Zur Zeit gibt es eben nur den Vergleich: Palastruine mit Parkplatz ./. Schloss. Nun käme der Vergleich: Kunsthalle mit adäquater Umgebungsgstaltung ./. Schloss. - Dieses Ergebnis müsste für alle eigentlich ausreichend spannend sein, um es zu versuchen.


    Naja, ob das so aufgeht...


    Was auch immer man für die paar Millionen die im Gespräch sind da bauen kann, von ordentlicher Umgebungsgestaltung mal ganz zu schweigen, wird auf dem Riesenareal vermutlich eher wie eine bessere Doppelgarage in der Wüste wirken, ob man damit wirklich irgendwelche Schlossbefürworter für sich gewinnt? Ich weiss ja nicht.


    Und auf die veranschlagte kurze Nutzungsdauer hochgerechnet, Kostenüberschreitungen und Verspätungen in alle Richtungen mal ausgenommen, sind die Baukosten dann so gering auch nicht mehr.


    Der typische Berliner hat (und hatte) mit Schloss nichts am Hut und kann dadurch folglich auch nicht zu sich selbst finden.


    Ganz so radikal würde ich das nicht formulieren, auch in Berlin hat man seine Meinung zum Schloss. So oder so.
    Und selbst wenn es nur der Rest der Republik ist der projiziert, na und, Berlin ist schliesslich auch Bundeshauptstadt für den Rest der Republik.