Siehst du genau das meine ich mit "gezwungen", man hat krampfhaft versucht jede Flucht und jede Fensterachse der Umgebung (die ich auch nicht überragend finde) aufzunehmen, dummerweise hab ich das Gefühl dass der Architekt dann nicht so recht wusste was man damit anfagen soll.
Das Ergebnis sieht dann aus wie ein Absturz im CAD Programm.:D
Und das mit der Unruhe meinte ich dem konkreten Fall uneingeschränkt negativ.
Anders als bei dem Holzer Kobler Entwurf (der wie ich finde die Dachlandschaft deutlich eleganter aufnimmt) oder der Frauenkirche sorgt die Unruhe nicht dafür dass ich den Bau (bzw die Visualisierung des selbigen) intensiver betrachte um ihn zu greifen, sondern vielmehr dafür dass ich mich zwingen muss nicht wegzusehen weil er mich nervt.
Und dieser konkrete Bau mag konzeptionell nur an diese Stelle passen, aber die ihm zu grunde liegende Formensprache, mit Verlaub, ich finde die könnte beliebiger nicht nicht sein, hier ein Fenster, dort ein Winkel, da eine Fläche.
Die dahinter stehende Konzeption mag für manchen interessant sein, aber was hilft das wenn man 99% der Bevölkerung die selbige erst erklären muss und in den Meisten Fällen dann trotzdem der (berechtigte) Einwand kommt dass das Ding immer noch ästhetisch fragwürdig, (um nicht zu sagen stockhässlich) ist.
Der gröstmögliche intellektuelle Anspruch ist nunmal selten der Königsweg, zumindest an so prominenter Stelle, das kann man betrauern, aber ich finde nicht ignorieren.
Zwölftonmusik und Death Metal haben sicher ihren Platz in der Musiklandschaft, trotzdem würde ich jeden der sowas auf einer Party auflegt mit Gewalt von der Stereoanlage fernhalten, ganz ähnlich geht es mir hier, natürlich wäre es durchaus paradox ausgerechnet eine Kunsthalle für zeitgenössische Kunst in einen historisierenden Neubau zu setzen, das will ich auch nicht, aber solche verkopften Dinger sind letztendlich Wasser auf die Mühlen derer die an der Stelle ausschliesslich historisierend oder aber gar nicht bauen möchten.
20 quatloos dass genau das passieren wird.