Beiträge von mysterio

    Die Leute von 4 Frankfurt hatten die Idee nunmal früher. Wenn jetzt CA Immo auch in fünf Jahren (so lange würde alles sicher dauern) selbst auch noch 200.000 qm auf den Markt wirft, so muss Frankfurt 2023 über 400.000 qm neue Fläche verdauen - in nur zwei Projekten! Im eher kleinen Frankfurt ohne großen Brexodus und Steigerung über 900.000 Einwohner...eher schwierig, oder?


    Wir sind es dann nicht, die vor die Aktionäre treten müssen.


    Natürlich wären ca. 280 m Höhe ideal, aber die einzige Hoffnung die wir haben ist, dass CA Immo Partner für das Projekt findet.

    ^Die Diskussion um das Dom-Römer-Projekt findet hier nahtlos ihre Fortsetzung und wieder die alten abgedroschenen Nazi-Revisionismus-Vorwürfe.


    Die Entgegnung bleibt ebenfalls die gleiche:


    Wenn ein Besucher oder Bürger der Stadt die Paulskirche betrachtet, merkt er überhaupt, dass er dort ein "Mahnmal" betrachtet?


    Er denkt nicht "oh dieser schreckliche Krieg mit dem Holocaust", sondern er denkt "naja, nix besonderes, nur 'ne Festhalle; geh' ich doch mal gleich weiter zum Römer"....


    Das wird der Bedeutung dieses Ortes nicht gerecht.

    Also, alle Architekten, die sich kritisch geäußert haben, argumentierten ausschliesslich ideologisch. Ist ja auch klar, wenn man "Schönheit" als objektiven Maßstab ablehnt. Dabei ärgert mich das "Argument" am meisten, das sich hier ein rechter Ungeist nach der guten, alten Zeit zurücksehnt und den Zweiten Weltkrieg bzw. dessen Resultate ungeschehen machen will.


    Frankfurt ist mittlerweile wieder aufgebaut und stark erweitert worden. Kein Betrachter wird heute in Frankfurt sehen können, dass hier ein Krieg gewütet hat. Da hätte man die Stadtruine stehen lassen und wo anders eine neue Stadt gründen müssen.


    Da finde ich die Wiederherstellung zumindest eines kleinen Teils der früheren Altstadt wichtig, um eine Geschichtsverfälschung zu verhindern, da Frankfurt heute so aussieht, als wäre es erst vor 70 Jahren gegründet worden.


    Klar ist das mittelalterliche Paris plattgemacht worden, aber was stattdessen gebaut wurde war nicht nur besser, sondern auch schöner.


    Und da haben wir wieder das Wort "Schönheit", mit dem die völlig abgehobene Architektenzunft nun gar nichts anfangen kann. Otto Normalmensch dagegen schon. Siehe den "Bibelturm zu Mainz".

    Ich habe jetzt auch schon mal die Gelegenheit genutzt, mir das alles mal anzuschauen. Mir fiel als erstes natürlich das Gerede der Leute im Hintergrund auf, wie schön sie das alles doch finden. Ist bei mir genauso.


    Natürlich waren einige der modernen Gebäude bzw. die Neubauten im modernen Stil gründlich misslungen (wie konnte es auch anders sein); vor allem solche mit viel zu großen Einzelfenstern, die auf der Fassade zentriert wurden und Gebäude mit fensterlosen (aber hohen) Dachgiebeln.


    Alles in Allem aber ein sehr gelungenes Projekt, wobei es wohl aber teilweise zu deutlich sichtbaren Baumängeln gekommen ist. Hoffentlich sind diese nur ein kosmetisches Problem.


    PS.: Selbst in seinem noch etwas unfertigen Zustand hat der Hühnermarkt bereits eine zehntausendfach höhere Aufenthaltsqualität als jeder moderne "Platz" oder "Boulevard" (ich denke Ihr versteht welchen ich meine).

    Da Ornamentik und Erker und ähnliches nunmal streng verboten sind, müssen sich die Architekten zur Bekämpfung der Langeweile mit versetzten Fensterreihen behelfen, komplett mit Fake-Dach, um den extremen Kostendruck auch für die Nachwelt zu dokumentieren, wenn es denn nur länger als die üblichen 30 Jahre existieren würde....


    ....unschwer zu erkennen, dass ich das Gebäude nicht schön finde. Immerhin ist der Hauptbahnhof jetzt "eingefasster", aber das ist auch das einzig gute an diesem Bau.

    20 Jahre für 2 Kilometer Autobahn.


    Wow.


    Nur weil die Bevölkerungsprognose anders ausfällt, muss das Planverfahren neu aufgerollt werden? Noch mal von vorne? Ein höheres Verkehrsaufkommen betrifft praktisch alle Aspekte der Planung, womit von einer de-facto-Wiederholung des Planverfahrens auszugehen ist (mit allen Einspruchsmöglichkeiten der NIMBYS).


    Armes Deutschland. Kein Wunder, dass Deutschland keine einzige dynamische Weltmetropole zu bieten hat.


    Edit: Na wenn nur der Lärmschutz betroffen ist, dürften aus den 20 keine 30 Jahre werden. Da bin ich wieder beruhigt...

    Es wirkt nicht sonderlich urban, wenn man wie im Falle der EZB nur wenige hundert Meter von Ackerflächen entfernt ist. Wenn man dort entlang fährt könnte man durch die dicht stehenden Bäume denken, dass es im Umkreis nur diesen einen Turm gibt und sonst nichts (konnte ich das verständlich machen?).


    Im Falle der Bundesbank, was ja schon quasi Stadtrand ist, wäre das ähnlich - der Ausblick (zumindest in bestimmte Richtungen) nicht sehr urban, teilweise sogar auf beliebte Favelas gerichtet.

    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass nicht noch ein Hochhaus außerhalb der bestehenden Cluster gebaut wird. Frankfurt ist dafür einfach zu klein. Die EZB sollte hier echt eine Ausnahme bleiben.


    Wenn die Bundesbank unbedingt ein Hochhaus braucht, soll sie eines an der Taunusanlage errichten oder den Messeturm kaufen und sanieren.

    Mittlerweile sollten die Politiker doch geschnallt haben, dass dieses ganze Bürger-Dialogsgedöns nichts bringt außer unnötigen Verzögerungen.


    Am Ende entscheiden ja doch die Gerichte. Darauf sollte man sich konzentrieren.


    Und dieses ständige Gerede von den Grenzen des Wachstums geht mir auf den Zeiger. Der Herr kann dann mal seine Pläne zur Geburtenkontrolle vorlegen wie in China.


    Die Menschen waren früher in die Fläche verteilt, weil jeder ein Stück Land zur Selbstvesorgung brauchte. In einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft sind lange Wege tendenziell unerwünscht und ineffizient. Soll jetzt eine Fabrik mit 100 Mitarbeitern in Frankfurt aufgelöst und stattdessen 10 Fabriken mit je zehn Mitarbeitern über das Land verstreut werden? Damit einige Mittelalter-Romantiker auf ihre Kosten kommen?


    Die Menschheit wird nicht ins Mittelalter zurückkehren. Wenn Frankfurt nicht wächst, werden es andere tun und die Wohlstandsmehrung erfahren.


    PS: Dieser "Frankfurt wird wegen einem Neubaugebiet zu einem zweiten Syrien"-Kommentar ist ja wohl der Gipfel und auch ein sehr anschauliches Beispiel dafür mit was für Wirrköpfen es unsere Stadtplaner teilweise zu tun haben...

    Es war ein massiver Fehler, in den 70er Jahren das Umland nicht nach Frankfurt einzugemeinden. So laufen nun mal die Dinge im Heimatland des Kirchturmdenkens. Das zieht sich durch die deutsche Geschichte wie ein roter Faden.


    Frankfurt soll kein Übergewicht bekommen, genauso jeder noch so kleine Provinzfürst seine eingebildete Macht gegen den bösen römisch-deutschen Kaiser zu schützen suchte und so die Entstehung eines wirklichen Deutschen Reiches verhinderte und Voltaire zu seinem berühmten Zitat veranlasste (so ähnlich redet man jetzt im Ausland auch über Frankfurt, nicht wahr?). Zurück blieb die Deutsche Frage...die auf die bekannte Art gelöst wurde.


    In einer ähnlichen Position ist Frankfurt. Wenn die Rhein-Main-Region wirklich vereint wäre, könnte sie so viel mehr sein als sie jetzt ist...

    Die EBA sollte man jetzt nicht überbewerten. Die meisten wissen von deren Existenz sowieso erst seit dem Brexit.


    Viel schwerwiegende finde ich schon die Sache mit Goldman Sachs. Der Doppelstandort Paris-Frankfurt dürfte eher einer vielleicht drohenden Mitarbeiterrebellion zu verdanken sein als einem intensiven Lobbyismus der Franzosen.


    Diejenigen, die mit Kündigung oder öffentlichkeitswirksamer Selbstverbrennung vor der Aktionärsversammlung gedroht haben (also quasi alle) kommen nach Paris, während der Standort Frankfurt am Main mit örtlichen Neueinstellungen gefüllt wird. Einige unverheiratete und kinderlose Londoner opfern sich und arbeiten die Frankfurter ein, um dann anschließend nach Paris versetzt zu werden.


    So ist sichergestellt, dass kein Brexitexilant an drei Abenden im Jahr im selben Sternerestaurant dinnieren muss und die Frankfurter Oper (mit der Anmutung eines durchschnittlichen Vorstadt-Kinocenters) ihnen erspart bleibt.


    Frankfurt kann hier auch nicht viel tun, weil die Mund-zu-Mund-Propaganda nunmal nicht auf Frankfurts Seite ist. Daher ist es wichtig, dass diejenigen, die nach Frankfurt kommen (müssen) nicht auch noch zusätzlich durch Obdachlosenhorden, Dealertreffs und Ladenschlussgesetz (wir reden hier von Leuten mit 80 Wochenstunden) abgeschreckt werden.


    Ansonsten machen Frankfurt, das Land Hessen und die Bundesregierung schon so viel wie im föderalistischen Deutschland möglich.


    Die Franzosen haben schon immer in Deutschland gewildert und eine gewisse imperialistische Ader kann man ihnen mit recht nachsagen. Dennoch hat ihre Industriepolitik Frankreich nicht dazu verhelfen können, zu Deutschland auch nur aufzuschließen. Der Verlust der Hoechst AG hat Frankfurt auch nicht untergehen lassen.


    Ebenso wenig ist der Verlust der EBA ein Wendepunkt. Die Bankchefs scheinen ja Frankfurt gegenüber durchaus aufgeschlossener zu sein als ihre Untergebenen. Wenn die Angelsachsen und anglophilen Deutschen nach Paris gehen, entstehen in Frankfurt eben Arbeitsplätze für Deutsche Kräfte, auch kein Problem.

    ^Eben. Frankfurt sollte sich auf seine Stärken konzentrieren. Das Frankfurt in Asien die bekannteste deutsche Stadt ist habe ich auch gehört. Generell ist die Wahrnehmung Frankfurts weltweit höchst unterschiedlich. Im Westen eher negativ, in Deutschland extrem negativ und im nahen und fernen Osten eher positiv (wenn auch nicht uneingeschränkt).


    PS.: Warum soll der Strang verschwinden? Hier wurde mit Halbwissen begonnen, aber nach und nach nähert man sich der Wahrheit oder nicht?

    Diese kleinen Städte haben dann aber auch etwas besonderes zu bieten und sei es nur eine schöne Altstadt oder ein berühmter Strand...was hat Frankfurt spezielles zu bieten? Multikulti? Wolkenkratzer? Gibt es in Asien viel spektakulärere Dinge zu sehen. Uns hier wird das Marientürmchen als "prägendes" Element der Skyline verkauft. Echt traurig...


    PS.: Das "Four" ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.

    Ob es sich nun um einen richtigen Puff handelt oder nur eine T*tten-Show oder ein etwas anderes Kino ist mir herzlich egal. Das Bahnhofsviertel ist vom Rotlichtvirus verseucht und manchen ist das nicht egal. Von den Gestalten, die sich dort herumtreiben (vor allem abseits der Kaiserstraße) mal zu schweigen.


    So etwas wie das Cocoon kann sich in Frankfurt nunmal nicht halten.


    Außer eventbasiertem Tourismus, erholungssuchende Geschäftsreisende und Shoppingtouristen hat Frankfurt keine realistischen Optionen, auch wenn ich es lieber anders hätte.


    Aber immerhin haben wir den Grüngürtel. Kann man sich was schöneres vorstellen als bei typisch frankfurter Wetter durch brachliegende Ackerlandschaften zu streifen...wie herrlich...


    Mal im Ernst: Für viel mehr als jetzt vorhanden ist ist Frankfurt einfach viel zu klein. Entwicklungsmöglichkeiten sind dank einer veränderungs- und fortschrittsfeindlichen Bevölkerung kaum vorhanden. Daher meine obigen halbwissende Empfehlung.


    PS.: Mag sein dass man meine Ausführungen nicht hochwissenschaftlich nennen kann, aber die meisten Menschen entscheiden solche Fragen nicht erst nachdem sie wissenschaftliche Studien über die Frage durchgeführt haben, ob das Bahnhofsviertel attraktiv ist oder nicht. Diejenigen, die sich dort auskennen, fühlen sich dort vielleicht durchaus wohl. Ich bin jede Woche in Frankfurt und muss sagen, dass schon in der B-Ebene das Angewidertsein anfängt. Es setzt sich entlang der Kaiserstraße fort bis fast zum Japan-Turm. Und nun stellt euch vor, was ein Tourist jetzt denkt, der vielleicht nur zwei Tage bleiben will.


    Die Entscheidung fällt dann immer aus dem Bauch heraus und wie diese ausfällt, kann man regelmäßig in Internetforen nachlesen. Ob diese Ansichten fair oder realistisch sind ist für die Entscheidungsfindung völlig egal. Da reichen schon Gerüchte, damit sich Touristen gegen Frankfurt entscheiden.


    Daher mein absolut unwissenschaftlicher Rat: Die Besucher die trotzdem kommen, sollen ein Top-Erlebnis in Frankfurt haben in den Bereichen, derentwegen sie hier sind (geschäftlich, Veranstaltung oder Shopping). Wenn man dann noch für ein besseres Bauchgefühl auf dem Weg zum Besuchsziel sorgen kann, wäre für Frankfurt schon viel gewonnen. Wer weiß, auf dem Weg dorthin verirren sie sich vielleicht noch in die Oper oder in das eine oder andere Museum:

    Frankfurt krankt in touristischer Hinsicht gleich an mehreren Faktoren:


    1. Die Zerstörung Frankfurts im 2. Weltkrieg und danach beim Wiederaufbau.


    2. Das Bahnhofsviertel. Ich gehe nicht gerne neben einem Puff essen. Egal wie sehr das Viertel gehyped wird.


    3. Die leider sehr offene Drogenszene in Frankfurt gepaart mit sehr zahlreichen Obdachlosen, die das Erste sind, was der Tourist von Frankfurt zu sehen bekommt. Selbst wenn sich dann win unerschrockener Tourist in die Stadt wagt, wird es die nächsten paar Straßen nicht unbedingt besser...dann kommt die Taunusanlage...


    3. Als "Hub" für die nähere und weitere Umgebung Frankfurts taugt die Stadt auch nicht, da der ÖPNV in der Stadt und Umgebung eher mittelmäßig und extrem teuer ist. Das selbe gilt für die Hotels. Die günstigeren haben dann Drogensüchtige vor dem Eingang rumsitzen.


    4. Niemand besucht eine Stadt wegen schöner Parkanlagen, es sei denn, man hat sowas wie den Central Park in New York zu bieten. Der Zoo ist auch nichts besonderes. Die Leute komnen auch nicht, um den Stadtwald zu besuchen oder vor verschlossenen Schrebergärtentoren zu stehen.


    Frankfurt sollte sich daher auf die Entwicklung seines Kulturangebots und Schoppingmöglichkeiten konzentrieren. Spaß und Kommerz - wozu eine Sperrstunde? - einkaufsfreie Sonntage inbegriffen.


    Frankfurt hat letztlich nur Chancen bei Kurzzeittrips aus geschäftlichen und/oder Shoppinggründen. Darauf sollte sich Frankfurt auch konzentrieren.