Ich finde die Kritik an der Platzgestaltung überzogen.
Auch ich finde, dass zahlreiche Details der Planung nicht gelungen sind. So war ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass der wassergebundene Bodenbelag am Goethe-Denkmal aus beigem Kies besteht, was einen schönen Kontrast sowohl zum Denkmal als auch zu der ansonsten grauen Platzgestaltung geboten hätte und auch der traditionellen Verwendung in Frankfurt und anderswo entspricht (vgl. hierzu das Mäckler-Interview weiter oben im Thread).
Ich finde aber an der Gestaltung aber generell postitv, dass man sich mal wieder getraut hat, wirkliche "Plätze" zu schaffen und nicht mit unbeholfender Bepflanzung zugestellte kleinstädtische Parks.
So entspricht die Gestaltung des Rossmarkts ohne Bepflanzung mit einer Natursteinpflasterung um das Gutenbergdenkmal durchaus der traditionellen Gestaltung vieler Plätze in europäischen Städten. Der Platz wird wenn es die Temperaturen erlauben auch sehr gut angenommen, im Sommer halten sich mittags immer zahlreiche Leute auf den Bänken und am Denkmal auf.
Auch die Gestaltung des Goetheplatzes mit einer klaren Gliederung durch Bäume rund um das Denkmal entspricht der typischen Gestaltung von durch Denkmäler dominierten Plätzen in vielen europäischen Städten. Gelber Kies wäre mir wie gesagt lieber gewesen, außerdem fehlen hier insbesondere zur Straße hin Sitzgelegenheiten. Davon abgesehen dürfte der Platz aber eine angemessene, nämlich eine durchaus "monumentale" Wirkung haben, wenn die Bäume erstmal gewachsen sind.
Zum Rathenauplatz kann ich noch nichts sagen, da ich den fertig noch nicht gesehen habe. Insgesamt trägt die Neugestaltung zusammen mit der sehr gelungenen Neugstaltung des Steinwegs aus meiner Sicht zu einer Aufwertung der gesamten Gegend bei. Ich empfinde die etwas minimalistische Ausgestaltung der Plätze als wirkliche "Plätze" als durchaus urban. So anders sehen die Plätze in europäischen Metropolen nicht aus. Eine solche Gestaltung ist mir allemal lieber als der übliche 08/15-Blumenkübel-so-schön grün-deutsche-Kleinstadt-Kitsch.
Was natürlich fehlt, ist Gastronomie, ich hoffe, dass sich da am Rossmarkt was bewegt, zB in dem leerstehenden Haus, vielleicht auch anstatt der Dresdner-Bank-Filiale, die wohlmöglich im Rahmen der Fusion mit der Commerzbank geschlossen wird.