Oh, Stephan Höhne hat sich durchgesetzt? Das klingt auf jeden Fall schon mal vielversprechend. Ich würde in Berlin gerne wieder etwas mehr Gestaltung als nur mit Raster, versetzten Klötzchen und Fassadengrün sehen.
Beiträge von Treverer
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Wow, solche Wiederherstellungen wie bei der Schönhauser Allee 8 wünscht man sich mehr. Hier hat man die früher total verunstalteten Ladeneinbauten gegen stilechte Reformarchitektur-Ladeneinbauten ersetzt, und auch die Fenster sind alle richtig schön geworden. Ein Hingucker sind die Rautenmuster im obersten Geschoss.
Das moderne Innere ist auch nicht schlecht! -
...die Nöfer-Bauten samt Regenrohr...
Weil du so oft auf Nöfer verweist: Nöfer ist für das städtebauliche Konzept des Areals verantwortlich. Was die Gestaltung der Einzelnen Häuser angeht, ist nicht er allein verantwortlich gewesen. Da haben viele andere Architekten beigetragen. Nöfer hat nur bestimmte Häuser entworfen, was man meiner Meinung nach sehr gut erkennt. Es sind die gelungensten Gebäude, wie z.B. das Torhaus oder das Eckhaus zum Wettiner Platz hin. Das eher unschöne Haus samt Regenrohr, was du so oft ansprichst, gehört tatsächlich nicht zu den Nöfer-Bauten.
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Die Semperoper ist definitiv im Neorenaissance-Stil gehalten. Habe noch nie gehört, dass irgendwer sie als barock bezeichnet hat oder sie als das vermarktet hat.
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Ich würde es eher als Backsteinexpressionismus bezeichnen.
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Ich finde es tatsächlich immer öfters verblüffend, wie unsensibel im 19. Jahrhundert vieles ergänzt wurde. Die Statuen, die in ihrer Strenge und Geradlinigkeit tatsächlich eher klassizistisch anmuten, passen ja mal gar nicht auf den üppigen, schwungvollen Zwinger und zwischen all die barocken Statuen.
Aber ich bin auch immer wieder enttäuscht (und ich habe außer mir tatsächlich noch niemanden gehört oder gelesen, der ebenso denkt), dass Semper einen wuchtigen Galeriebau im Stile der Neorenaissance an den Zwingerhof angebaut hat, anstatt ihn stilsicher mit einem sensibleren, feineren, barocken Galeriebau zu vollenden. Man hat zu der Zeit den Barock wohl nicht all zu sehr geschätzt, dafür aber anscheinend den Klassizismus und die Renaissance. -
Es wirkt wie...ein Hochsicherheitsgefängnis. Die massiven Betonpfeiler, Fenster, die wie kleine Schlitze erscheinen, der schmale, schummrig beleuchtete Lichthof über mehrere Ebenen, die Gitter aus Metallstangen...
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Ich komme nochmal zu meinem Vergleich mit dem Stadtschloss/Humboldtforum: Das Museum darin läuft ganz gut, mehr aber auch nicht. Ein richtiger Museumsbau hätte hier viel mehr erreichen können, wenn nicht die Barockfassade dem Gebäude die Struktur vorschreiben würde.
Rund um die Welt sind Museen in Altbauten untergebracht. Nicht nur in alten Hüllen, sondern sogar zwischen Säulen und üppigem Stuck (anders als das supermoderne Interieur des Humboldt-Forums), und dort laufen und schwelgen zig Millionen an Besuchern jedes Jahr durch. Louvre, British Museum, Vatikanische Museen, Metropolitan Museum, Eremitage etc., sie gehören zu den meistbesuchten Museen der Welt. Und, welch Überraschung, auch in Berlin ist die Museumsinsel, mit ihren schönen, historischen Bauten, größter Magnet für Museumsbesucher.
Wir wissen außerdem ziemlich genau, dass die Schlossrekonstruktion der größte Anziehungspunkt des Humboldt-Forums ist. Hartmut Dorgerloh, der Generalintendant höchstpersönlich, hat sich mehrfach dazu geäußert. Die Schlossrekonstruktion zieht Millionen an Besuchern an, sie bestaunen die Fassaden, rasten im Innenhof (im Moment gibt es sogar einen schönen Weihnachtsmarkt), gönnen sich einen Kaffee auf dem Dach...aber nur ein kleinerer Teil dieser Besucher begibt sich dann in die Ausstellungen des Humboldt-Forums.
Sind die schönen Schlossfassaden daran schuld? Ganz gewiss nicht. Erst mal muss sich ein neues Museum hier zwischen den vielen altbewährten Museen etablieren. Zweitens, und vielleicht noch wichtiger, sollte man sich mal Gedanken darum machen, wie man sich positiver und einladender nach außen präsentieren kann. Außer konstant schlechter Presse von Raubkunst, Kunstrückgaben in die falschen Hände, Stunk um rechte Spender und Schlossaneigner hört man nicht viel aus und vom Humboldt-Forum.
Wenn sich die Leute des Humboldt-Forums damit versöhnen können, dass sie das große Privileg haben, in einem solch schönen, anziehenden Bau residieren zu dürfen, und außerdem ihre Kunstschätze in positivem Licht präsentieren (was diese echt verdient hätten), dann knackt man vielleicht nächstes Jahr die zwei Millionen Marke an Besuchern. Was überhaupt keine zu verachtende Bilanz wäre. -
...die Rekoskeptiker erwarten einen Bau, der so aussähe, wie ein heute lebender Schinkel ihn bauen würde.
Was ist das eigentlich immer für eine Unsinnsaussage, die ich jetzt schon öfters gelesen habe? Das ist schon ziemlich anmaßend und ignorant von "Rekoskeptikern" Schinkels Geist für sich zu vereinnahmen. (Edit: Habe mich etwas weniger bildlich ausgedrückt. ;))
Schinkel war ein Kind der Romantik. Er verehrte/verklärte wie viele Künstler seiner Zeit die Antike, das Mittelalter, die Renaissance etc. und während er auf modernste Weise und mit modernsten Mitteln baute, setzte er immer eine Fassade davor, welche die Erhabenheit und Schönheit der Antike, des Mittelalters, der Renaissance etc. aufleben ließen. Was bitteschön bilden sich diese "Rekoskeptiker" eigentlich ein? Dass der moderne Schinkel da irgendwelche ultramodernen Beton-, Glas-, oder Holzkisten hinsetzen würde? -
Es gab ein Patt zwischen Senat und Bundesstiftung, daher die lange Verzögerung des Wettbewerbs. Da gab es sicher viele und lange Diskussionen hinter verschlossenen Türen. Der Senat sitzt glücklicherweise aber am längeren Hebel mit der Nuklearoption einer Gestaltungssatzung, an die sich die Stiftung halten muss.
Mit Herrn Spars hatte man aber wirklich den Bock zum Gärtner gemacht. Und dass, obwohl er bei Antritt seines Postens noch der Haltung war: "So viel Schinkel wie möglich." Naja, er gab zumindest vor, dass dies seine Haltung war. Vielleicht war er ja schon immer insgeheim dagegen....ich ahne, dass...die Durchsetzung der historischen Fassade größtenteils der Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt zu verdanken ist.
Deswegen hoffe ich, dass der Wiederaufbau jetzt schnell in trockene Tücher kommt, denn man weiß nicht, wie der Senat und damit die Senatsbaudirektion nach der Wahl in 2026 zusammengesetzt ist. Da kann sich nämlich schnell wieder die Haltung zum Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie komplett ändern, vor allem mit Grünen im Boot.
Wäre ulkig (nein, eigentlich traurig), wenn dann plötzlich die Bundesstiftung für einen äußerlich rekonstruierten Schinkel wäre und der Senat dagegen. -
Huch, ich dachte, dass Projekt wäre am Ende gewesen? Kommt da noch immer das The Wilhelm hin? Würde mich ja sehr freuen, so ein edles Projekt würde die Ecke sehr aufwerten.
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Mir gefallen die neuen Fensteröffnungen gut, so hätte die Fassade von Anfang an aussehen müssen. Ich hoffe aber der Lichthof und seine Überkuppelung bleiben von allen Umbauplänen unangetastet. Wäre unglaublich schade um die architektonische Besonderheit.
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Das Haus war auch eines meiner größten Sorgenkinder, ausgerechnet Teil eines der schönsten historischen Ensemble Berlins: Der Toreingang zur Sophienkirche.
Die Konservierung der Einschusslöcher löst auch bei mir Kopfschütteln aus, zumindest wenn es wie hier in Putz geschieht. Ich kann verstehen, dass man es im Stein belässt, aber Putz wird doch immer mal wieder erneuert. Will man jetzt auf ewig diesen Putz nicht mehr erneuern und nur drum herum erneuern?
Naja, die Einschusslöcher sind leicht zu ignorieren, wenn man sich anschaut, wie hervorragend die restliche Fassade restauriert und rekonstruiert wurde. Man darf nicht vergessen, hier fehlten alle Balkone und der Stuck und Putz war an vielen Stellen großflächig bis auf das Mauerwerk abgebröckelt. Da war teils gar nichts mehr übrig. Nun präsentiert sich das Haus wieder, als wäre all das nie geschehen. Was die Belassung der Einschusslöcher auch wieder etwas inkonsequent erscheinen lässt. -
Die Platzanlage sieht so hässlich und schäbig aus. Sowas erwartet man eher am äußersten Stadtrand, und man will nicht das Besucher es sehen. In Dresden adelt man das Ganze in dem man es unter Denkmalschutz stellt, investiert Unsummen (die man nicht sehen wird) und präsentiert es stolz der Welt. Verrückt.
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Besser du liest selbst!
Deine Ignoranz aber gleichzeitig große Meinung zu dem Thema wird immer peinlicher.
Die Denkmalskirche≠Hohenzollerngruft.
Hier ist die Rede die ganze Zeit von der Denkmalskirche und der angestrebte Wiederaufbau dieser, um dort die Prunksärge oder Kenotaphen, die von Anfang an leer und symbolisch waren, sozusagen Denkmäler (jetzt macht der Name des Anbaus auch Sinn, ne?) wieder auszustellen. Im Moment sind sie unzureichend in der Predigtkirche des Doms ausgestellt.
Die Hohenzollerngruft, die seit Jahren im Untergeschoss der Predigtkirche umgebaut und ausgebaut wird, ist die tatsächliche Grablege der Hohenzollern. -
...da es aber Särge sind, sind sie vor allem Ruhestätten und keine Schaustücke.
Du hörst nicht wirklich zu, was andere versucht haben dir zu erklären. Es sind keine Särge/Ruhestätten. Es sind Kenotaphen. Da liegen keine Gebeine drinnen oder drunter. Es sind praktisch Ehrenmäler/Denkmäler und sie waren/sind definitiv als "Schaustücke" gedacht. -
Was soll Frau Kahlfeldt denn zwischenzeitlich dazu noch sagen? Sie hat sich bereits in der Vergangenheit dazu mehr als deutlich positioniert.
Sie, sowie der Senat, will eine zumindest äußerliche Rekonstruktion der Bauakademie, und wenn die Bundesstiftung sich letztendlich nicht mit dem Senat darauf einigen kann, dann wird eine Gestaltungssatzung erlassen. Das gilt alles so immer noch.
Da es die Bundesstiftung ist, die hier bauen will, ist sie allein der Antreiber oder Bremsklotz des Projekts.
Ernsthaft, was soll Frau Kahlfeldt zwischenzeitlich dazu sagen, wenn sich die Bundesstiftung alle Zeit der Welt lassen will und alle möglichen Symposien, Vorstudien, Wettbewerbe etc. abhalten will? Ist ziemlich offensichtlich, dass man seitens der Bundesstiftung Zeit rausschindet und sich davon irgendwas verspricht...
In den nächsten Wochen werden sich Senatsvertreter und Bundesvertreter nach der Vorstudie und vor der Wettbewerbsausschreibung nochmal zusammensetzen. Spätestens dann wird man wohl von Frau Kahlfeldt nochmal etwas hören. -
Es wurde eine repräsentative Forsa-Umfrage zur Bauakademie in Auftrag gegeben. Es waren zwar nicht über 90% der Befragten für eine 1:1 Rekonstruktion, aber immerhin waren es 67%, was eine große Mehrheit darstellt, und ziemlich eindeutig ist.
https://www.berliner-zeitung.d…ischen-fassaden-li.245925
Aber davon lässt sich die Ideologie-getriebene Bundesstiftung natürlich nicht beeindrucken.
Wie auch immer, jetzt nach der Vorstudie ist der Ball bei der Senatsbaudirektion. Diese ist ja offiziell (steht so im CDU/SPD Koalitionsvertrag) noch immer von einer Rekonstruktion überzeugt, wenn man nun auch moderne Anpassungen zur Barrierefreiheit auf einer Seite für einen denkbaren Kompromiss hält.
Die Senatsbaudirektion kann, wenn sie denn will, der Bundesstiftung komplett einen Strich durch die Rechnung machen, denn sie sitzt am längeren Hebel, und kann mit einer Gestaltungssatzung die Rekonstruktion erzwingen oder eben die Mitwirkung an der Wettbewerbsausschreibung verweigern. Und ohne die Senatsbaudirektion kein Wettbewerb. -
Der protzige Ordinariats-Neubau wirkt schon etwas anachronistisch... Vielleicht denkt man sich aber auch, wenn nicht jetzt, wann denn dann?
Und vergiss mal Kirchenzentralen oder Konzernzentralen, ich erwarte mir in diesen Altstadt-nahen Bereichen endlich konzentrierte Wohnbebauung, wenn man mehr Leben (außer touristisches) in die Altstadt bekommen will, wenn dieses isolierte Inselgefühl der Altstadt endlich beendet werden soll. -
Wissen wir denn mittlerweile wie das Haus überhaupt aussehen soll? Ich bin alle vorherigen Beitrage zum Projekt zurückgegangen, und da gab es wohl von Anfang an keine Visu.