Beiträge von porteño

    (...) Es wundert mich immer wieder, dass die Stadt diesen Aspekt ausblendet und in ihrer Kommunikation so tut, als ob es diese indirekten Jobs nicht geben würde oder Rechenzentren gar eine Gefahr für die Beschäftigung darstellen.

    Ein Teil des Grundes könnte darin liegen, dass die Wirtschaftsförderung Frankfurt zur Wirtschaft von Frankfurt ungefähr so viel beiträgt wie ein Kaugummi auf dem Pflaster vor dem Römer...

    Kurioserweise ist der Betrag, den die Stadt der Helaba zahlt, sehr ähnlich zu der Summe, den die Helaba an die Frankfurt Sparkasse quasi von Mutter-zu-Tochter-Gesellschaft in 2018 für die 50% Beteiligung am CBT Tower Grundstück bezahlt hat:

    https://finanz-szene.de/bankin…er-helaba-und-der-fraspa/


    Nur damals hat die Helaba 50% an einem 94.000 m2 Bruttogeschossfläche Hochhaus gekauft und jetzt kauft die Stadt nur ein Grundstück für ein Theater. Die 63.500 m2 BGF laut Hochhausrahmenplan verbleiben aber alle bei der Helaba für das 175m Hochhaus...


    Muss noch hinzugefügt werden, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage im Immobilienmarkt darüber hinaus einen erheblich niedrigeren Preis pro m2 BGF rechtfertigen würde? :/

    Hoffentlich lehnen die Stadtverordneten dieses MoU ab. Es ist ein absurder Preis und wäre sogar zu viel, wenn die Stadt das Grundstück ohne Erbpacht kaufen würden und das 175m Hochhaus noch dabei wäre. Wenn mal jemand von der Stadt mit einem echten Gutachter oder Marktkenner sprechen würde und vielleicht nicht öffentlich verkünden, dass es ein Herzensprojekt des OB ist und dann anfangen zu verhandeln... so werden Steuergelder verschwendet, die woanders fehlen.

    Die Infos von main-rietberg sind grenzwertig ungenau um nicht zu sagen Unfug.


    Eine der größten Tiefgaragen Frankfurts mit 450 Stellplätzen? Spontan fallen mir MyZeil (>1000), Four Frankfurt (>1000), OpernTurm (500?), und Skyline Plaza ein, die alle großer sein dürften (wenn man Messe und Flughafen außen vor lässt).


    BGF: Die 59.000 m2 BGF sind wahrscheinlich oberirdisch und die 72.000 m2 BGF sind inkl. der unterirdischen Flächen? Selbst wenn es bei den Berghöfen 72.000 m2 BGF oberirdisch wären, gibt es eine Vielzahl von Gebäuden in Frankfurt, die diese Dimension überschreiten: MesseTurm, Commerzbank Tower, Maintower, OpernTurm, Trianon, TaunusTurm, EZB, Tower One, Omniturm, Die Welle,... und wenn man die Berghöfe als ein Ensemble zusammenrechnet, dann geht das doch auch bei den diversen Wohnprojekten im Gallus (z.B. Franky), Europaviertel, Rebstock oder Schönhof Viertel, die alle größer sind als die Berghöfe.

    Wenn man Baustellenbilder von Schonhof-Viertel, Rebstockpark und Ex-Avaya-Gelände im Gallusviertel sieht und dann die Berichterstattung über die zukünftige Josefstadt liest, kommen irgendwie Zweifel auf, ob die Konzentration von so viel Zeit, Ressourcen und Geld auf die Josefstadt wirklich der beste Weg für die Stadt ist Wohnraum zu schaffen. Mal zum Vergleich:


    - Josefstadt: ca. 8.600 Wohnung und 15-20 Jahre Entwicklungszeit


    - Schönhof-Viertel: 2.000 Wohnungen

    - Rebstockpark: 900 Wohnungen

    - Ex-Avaya-Gelände a.k.a. "Franky": 1.300 Wohnungen


    Alleine diese drei Gebiete werden ca. 4.200 Wohnungen bieten (mit erheblichem Anteil geförderter Wohnungen), also halb so viel wie der neue Stadtteil an der A5, und sind aktuell alle gleichzeitig im Bau. Zwei der drei Flächen sind eigentlich Konversionsflächen mit ehemaliger gewerblicher Nutzung und Rebstockpark ist eine baurechtliche Konversionsfläche wo vorher Büroflächen im B-Plan vorgesehen waren. Oder nicht?


    Es drängt sich der Eindruck auf, die Stadt sollte sich viel mehr auf solche Gelegenheiten mit privaten Partnern konzentrieren, denn die 4.200 Wohnungen oben beinhalten noch nicht einmal die ganzen Projekte im Gallusviertel1) oder dem Ostend um den Ostbahnhof herum2). Dann läge die Gesamtzahl wahrscheinlich in der Nähe oder oberhalb der 8.600 Wohnungen in der Josefstadt, der ca. 6.000 Wohnungen auf dem Riedberg oder den ca. 6.000 Wohnungen im Europaviertel.


    1) DAF Karte:

    Adler Quartiere - 430 Wohnungen

    The Urban - 84 Wohnungen

    Henrix - 152 Wohnungen

    Bright Side - 412 Wohnungen

    Wings - 239 Wohnungen und 340 Serviced Apartments

    Lahnsche Höhe - 237 Wohnungen

    Seven Houses - 300 Wohnungen

    Alea - 300 Wohnungen

    FRANK - 238 Wohnungen

    The Fizz - 390 Serviced Apartments

    Summe Gallusviertel - mind. 2.400 Wohnungen und 730 Serviced Apartments


    2) DAF Karte:

    Hafenpark Quartier Ost - 250 Wohnungen

    Hafenpark Quartier - 500 Wohnungen

    Mayfarth Quartier - 75 Wohnungen

    Ferdinand -140 Wohnungen

    Oststern - 400 Wohnungen

    Drei Horizonte + ABG Teil - 270 Wohnungen

    Schwedler Gärten - 400 Wohnungen

    The East - 180 Wohnungen

    Summe Ostend - mind. 2.200 Wohnungen


    Die meisten Baukörper haben außerdem EG+4 Geschosse und die Hochpunkte EG+6 Geschosse. 4 Geschosse hat nur das rosa Gebäude vorne links und das dürfte eine KiTa und/oder Schule sein, oder? Da die Erdgeschosse größtenteils Wohnnutzung haben werden, ist die Dichte/Höhe zwar keine Europa-Allee aber zumindest auch kein Riedberg.

    Eigentlich die nächste große Runde Schwachsinn beim U-Bahn Bau im Europaviertel, dass man bei aktuell 5-10% Baukostensteigerung pro Jahr(!) nicht mit den restlichen Teilen der harten Infrastruktur (Beton, Schotter, Gleise, Oberleitungen,...) längst begonnen hat während der Tunnelbau noch läuft. Als ob man wollte dass der Budgetrahmen mehr und mehr gesprengt wird...

    Mit T2 wird es sicherlich bald weitergehen, nicht zuletzt weil ja T2 und T3 über eine Brücke verbunden sind. Könnte mir auch vorstellen, dass einige Mieter Garantien verlangt haben, dass alles gleichzeitig gebaut wird. Aber man sieht sehr schön wie G+P die Prioritäten nach Vermarktungsstand setzt. T2 ist der einzige Turm der weder verkauft ist noch ETW-Wohnungen beinhaltet. ;)

    In besagtem Geschäftsbericht spricht die ABG davon sich in einem Bieterverfahren gegen eine Reihe von Investoren durchgesetzt und wohl "die besseren Argumente" gehabt zu haben. Was für ein Unsinn, wenn man bedenkt dass eine Vorkaufssatzung erlassen worden ist und die Stadt alles daran gesetzt hat, eine Folgenutzung als Büroimmobilie zugunsten von Wohnungen, Schule, Kitas, usw. zu verhindern.

    Beim T4 wird heute eine Decke betoniert, bei der man zum ersten Mal die Grundform des Turms erkennen kann. Außerdem scheinen dort Auflagerplatten in regelmäßigen Abständen einbetoniert zu werden, was für die Verwendung von Fertigteilen ab hier spricht.

    Jetzt werden bereits über zahlreiche Beiträge hinweg viele richtige und falsche Argumente ausgetauscht, aber aus meiner persönlichen Sicht läuft es auf folgendes hinaus:


    Zusätzliche Regulierung (keine Hochhäuser, keine Flächenversiegelung, usw.) kann niemals ein Knappheits-/Preisproblem (zu wenig (bezahlbare) Wohnungen in Frankfurt) lösen. Jeder staatliche Eingriff der solche Grundprinzipien ignoriert wird scheitern. Das Knappheits-/Preisproblem löst sich nur Rückgang der Nachfrage (z.B. aufgrund von zu hohen Preisen oder Demographie), aber darauf würde ich in Frankfurt bei Niedrigzinspolitik der EZB, verfügbaren Gehältern und der Entwicklung der Stadt nicht wetten, oder Ausweitung des Angebotes (z.B. inkl. Wohnhochhäuser). Die agierenden Personen in der Stadtpolitik dürften das auch verstehen, denn sie sind ja (mit Ausnahme des OB ;)) nicht auf den Kopf gefallen.


    Für mich ist daher die zusätzliche Regulierung ohne Strategie zur Ausweitung des Angebotes klar ideologisch getrieben. Man nimmt die drohende Verschlimmerung des Problems ideologisch in Kauf (Stichwort Baulandbeschluss!) und gaukelt den Wählern, die solche Zusammenhänge nicht verstehen oder nicht interessieren, mit Slogans wie "Mieten runter!" den Willen vor irgendetwas gegen das Problem tun zu wollen. Obwohl die Maßnahmen das Problem logisch gesehen nicht lösen können! Klingt das nicht nach dem Inbegriff von Ideologie?

    Es könnte noch einen weiteren Grund geben. Bei der Wahl zwischen offener Baugrube und Deckelbauweise könnte auch eine Rolle spielen, dass bei der Deckelbauweise der Zeitraum der größten Grundwasserabsenkung wesentlich kürzer sein dürfte und man auch viel schneller eine große Gebäudemasse auf der Bodenplatte stehen hat (weil die Teildeckel bereits gebaut sind), so dass die Wasserhaltung früher wieder reduziert bzw. abgeschaltet werden kann. Dies dürfte bei der Genehmigung der Wasserhaltung beim RP Darmstadt keine unwesentliche Rolle spielen, denn was die Fördermengen und Dauer angeht, ist man doch bestimmt hier an der Grenze von dem was man in Deutschland überhaupt genehmigt bekommen kann.