Beiträge von Franky

    Ich fasse die Punkte "Städtebauliche Verbesserung, Aufenthaltsqualität, Umfeld, Schließen des Blockrands, Durchbrechen des "Walls" Uni zwischen Westend und Bockenheim" mal zusammen, da Sie im Prinzip das selbe aussagen wollen.
    Die Ausbildung eines klassischen Blockrandes ist in diesem Gebiet laut momentaner Planung nicht vorgesehen. Südlich des Turms befinden sich Professorenvillen als punktförmige Häuser, eine städtebauliche Einbindung des Turms stellt meiner Meinung nach kein Problem dar, viel mehr vermittelt er zwischen Bockenheim und dem Messecluster.
    Übrigens, bei fast allen Wettbewerbsbeiträgen zur Entwicklung des Gebiets wurden an diesem Standort Hochhäuser vorgeschlagen.
    Das das Umfeld des AFE Turms umgestalten oder nachverdichtet werden muss steht ausser Frage.


    Den Punkt Kosten interessiert mich jetzt aber, wie ist denn das Verhältniss der Kosten zwischen Abriss und Neubau zu Sanierung de Turms?

    Das Abbrösseln des Betons ist höchst wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Überdeckung der Armierungseisen durch den Beton zu gering war, wodurch Feuchtigkeit in die Eisen gelangt, diese korrodieren (und sich ausdehnen), wodurch der umgebende Beton abgesprengt wird. Dies ist ein Przoess, der sich nur mit hohem Aufwand stoppen lässt. Die Klärung dieses Sachverhalts sollten wir jedoch denen überlassen, die sich damit auskennen, und das sind Bauschadensgutachter.
    Bei einem etwas genaueren Betrachten der Räume stellt man fest, dass diese nicht so verschachtelt sind, wie man es auf den ersten Blick denkt. Im Prinzip wiederholt sich ab OG5 immer wieder das selbe Prinzip von 2 hohen Geschossen auf der Nordseite und 3 niedrigen Geschossen auf der Südseite (Verhältniss der Höhe Nord - Süd: 1.5). Alle 6 Geschosse kommt ein, wie du richtig gesagt hast, Brandschott. Dies ist für die Universitätsnutzung, in der man häufig von Geschoss zu Geschoss wechselt natürlich sehr hinderlich, für eine Wohnnutzung (als Beispiel) jedoch unbedeutend. Übrigens stellt das Gebäude einen der deutschlandweit ersten Versuche dar, ein Hochschulgebäude vertikal zu organisieren, es war also eine Art Experiment.
    Desweiteren ist deine Aussage, dass sich keine Barrierefreiheit in dem Gebäude herstellen lässt schlicht falsch. Es können nicht ALLE Räume, Wohnungen oder was auch immer barrierfrei erschlossen werden, müssen sie jedoch auch gar nicht. Im Prinzip muss gar keine barrierefreiheit hergestellt werden:

    (3) Abs. 1 und 2 gelten nicht, soweit die Anforderungen wegen schwieriger Geländeverhältnisse, ungünstiger vorhandener Bebauung oder im Hinblick auf die Sicherheit der Menschen mit Behinderungen oder alten Menschen nur mit einem unverhältnismäßigen Mehraufwand erfüllt werden können.

    (Quelle HBO §46)


    Es geht nicht darum ob ich das Gebäude schön finde, den ICH werde nicht einen Millionenbeitrag in den Umbau investieren. Ich gehe davon aus, dass du weisst wie Bauprozesse ablaufen und wann etwas realisiert wird und wann nicht. Es ist nicht der öffentliche Gusto der entscheidet ob etwas abgerissen wird oder nicht sondern der Markt. Und dem Markt kann es egal sein ob "der Mehrheit" (wer auch immer diese definiert hat) der Turm gefällt oder nicht.


    PS (auch wenn absolut unwichtig): Mir gefällt der Turm in seiner jetzigen Erscheinung auch nicht. Der Beton ist heruntergekommen, der Innenraum ist von einer abscheulichen Materialität und die Fassade hinter dem Skelett ist unpassend. Jedoch sehe ich auch das Potenzial, dass in dem Gebäude steckt, weil ich mir die Zeit nehme es differenziert zu betrachten.

    Zum Thema AFE Turm:
    Ich finde es schade, dass einige aus persönlichem Geschmack vehement fordern ein Gebäude "endlich" abzureissen. Der AFE Turm stellt ein in Frankfurt äusserst seltenes Beispiel des Brutalismus dar, sollte man dieses Gebäude also, nur aufgrund des momentanen nicht gefallens abreissen und somit einen Baustil leugnen, den es aber nunmal gab? nur weil er dem momentanen Zeitgeist nicht entspricht?
    Das Gebäude hat Qualitäten, die klare, ungeschönt ablesbare Tragstruktur, der klar definierten Abschluss nach oben, die spannenden Innenräume durch 2 verschiedenen Gschosshöhen, etc.
    Das paradoxe aber ist das Argument "abreissen und neu bauen kostet nicht mehr". sollte man nach dieser Maxime gehen könnte man jegliche alte Bausubstanz immer abreissen. Hat man früher übrigens auch schon gemacht, heute rekonstruiert man.
    Jeder Bau verbraucht Energie und damit Ressourcen. Sollte man dann nicht erstmal nach Lösungen der Nachnutzung nachdenken bevor man den Abriss fordert?


    Die Frau, die im Aufzugsschacht ums Leben kam ist übrigens aus einem feststeckenden Aufzug geklettert und dabei unglücklicherweise in den Schacht gefallen. Das hätte in jedem anderen Haus auch passieren können. Ausserdem: Macht ein schlechtes (oder schlecht gewartetes) Aufzugssystem ein ganzes Gebäude schlecht? Das negative Image des Turms ist meines Erachtens mehr auf negative Propaganda (wie die eben angesprochene) und falsche Nutzung zurückzuführen. Der Turm war für weitaus weniger Nutzer konzipiert, wodurch das vertikale Erschliessungssystem natürlich an seine Kapazitätsgrenzen stiess.
    Die vermeintliche Baufälligkeit ist der unzureichenden Pflege des Gebäudes geschuldet, eine komplett Sanierung wäre somit unumgänglich. Doch bei welcher Umnutzung eines 40 Jahre alten Gebäudes wäre dies nicht der Fall?

    Bevor sich alle hier wieder aufregen sollte man vielleicht mal abwarten welchen Vorschlag Herr Walter bezüglich des Aufzugs vorbringt. Eventuell gibt es ja eine Lösung, die sowohl Opernplatz als auch die U-Bahnstation optisch nicht allzu sehr beeinträchtigt.

    naja, da könnte ich mir das Gebäude eher als Untertunnelung des Mains vorstellen, mit Eingangs gebäuden am Museumsufer und Nizza. Und Glasluken auf dem Grund des Mains, durch die man nachts das Museum vom Mainufer aus schimmern sieht. :lach:

    Weiter runter gehts nicht mehr. Wie man sieht muss aber noch ein großteil der endgültigen Bodenplatte gegossen werden sowie die darüberliegende Geschossdecke eingezogen werden.
    Die Deckelbauweise ist zum einen wegen ihrer Zeitökonomie als auch aus dem Grund genommen worden, weil sie so die Baugrube über die Geschossdecken "von selbst aussteift". Man kann sich ja vorstellen, was für eine Erdschubkraft bei einer 25m tiefen Baugrube wirken würde, und eine Rückverankerung war in diesem Fall nicht ausreichend möglich.

    Beim Büroturm wird, wie einige wissen, die Deckelbauweise angewandt. Hierfür wurden beim Büroturm erst Bohrungen für die Pfahlgründung vorgenommen. Auf diese Pfahlgrünungen wurden dann bei -25m Betonfertigstützen in die Bohrlöcher abgesetzt und darauf die Bodenplatte im EG gegossen. Anschließend wurde von unten das Erdreich abgetragen und in jeden zweiten Untergeschoss dann eine neue "Bodenplatte" gegossen. Der Grund dafür, wieso man erstmal nur jede zweite Geschossdecke hergestellt hat liegt darin, dass sonst das Gerät für den Erdaushub nicht genügend Platz zur Verfügung hätte.


    Genug Worte, hier die Bilder dazu aus dem 5ten UG:



    Hier sieht man schön wie dick die Eigentliche Bodenplatte wird und man kann an den Betonfertigstützen auch gut ablesen, wo die nächste Deckenplatte anschließen wird.



    Hier sieht man einen Anschlußpunkt vergrößert. In die Löcher wird der Amierungsstahl eingeführt.


    Noch ein Bild von den schiefen Stützen:



    War sicherlich ein Spass das zu Schalen. Übrigens in sieben Wochen soll am Büroturm die Montage der Fassade starten.

    Das wäre in der Tat genial und würde die Ecke nochmals aufwerten.
    Allerdings muss man sich auch Gedanken machen, wie man einen anstieg des Verkehrsaufkommens durch EZB und Börse bewältigen kann.
    Ich bin der Meinung man sollte den Ostbahnhof zu einem ICE Stop ausbauen und dort die Züge von Ost her halten lassen und von dort direkt zum Flughafen Fernbahnhof weiterfahren lassen. Durch U-Bahnanschluss und geplantem S-Bahnanschluss des Ostbahnhofs wäre eine gute anbindung an die Innenstadt auch gegeben.