Beiträge von mischakr

    So entstehen in der Stadt zwar auch viele Scheußlichkeiten (siehe CFK-Gelände).



    OK in welcher Stadt entstehen die nicht? Ich kann die Aufregung um das CFK-Gelände nicht nachvollziehen. Das ist eine drittklassige Industriebrache zwischen drittklassigen Stadtteilen ohne großen Altbaubestand, aber mit allen Merkmalen der postindustriellen Krise. Und zudem weit von der Innenstadt entfernt. Für Kalk sehe ich wenig Hoffnung.
    Vielleicht sind in der Vergangenheit allzuviele Hoffnungen geweckt worden bezüglich der Ausdehnung der Innenstadt zu gleichen Teilen auf beide Seiten des Rheines. Allerdings sieht man doch in den letzten Jahren, wie schwierig es ist, schon die Filetstücke in Deutz (Messe, Ottoplatz, Lufthansahochhaus, Rheinufer, Deutzer Hafen) zu entwickeln. Ausser dem Umbau der ehem. Messehallen, Constantinhöfe und Hochhaus am Ottoplatz ist nämlich garnichts konkretes passiert!
    Kalk ist und bleibt kriesengeschütteltes Randgebiet. Die dort errichteten Bauten sind (bis auf den Baumarkt) einfach das Maximum für diesen Standort. Und wer urban leben will und es sich leisten kann, zieht in die innere Neustadt, nach Sülz, Nippes, Ehrenfeld. Hier liegt das Potential. Und die Aufwertung und Verdichtung der linksrheinischen Viertel halte ich für viel wichtiger als die Aufwertung von Kalk.
    Ich kann mir vorstellen, dass eine bessere Anbindung der rechtsrheinischen Viertel z.B. über einen S-Bahnring auch diesen Vierteln helfen könnt. wenn diese Viertel 2-3 S-Bahnstationen vom Gelände der Uni/VHZ entfert wären, könnten sich vielleicht mehr junge Leute entscheiden, dort in Bahnhofsnähe zu wohnen und einen Strukturwandel zu favorisieren.

    hat das Kranhaus verdient!


    Das sollte einigen lokalen Bedenkenträgern insbesondere aus der Architektenszene zu denken geben, die am Kranhaus herummäkeln. (siehe Artikel letztens auf Koelnarchitektur.
    Zudem bestätigt es, dass Köln langsam aber sicher einer der Architekturhauptstädte des Landes wird! Vielleicht schaffen es ja Köln oder Hamburg, irgendwann die Hoffnungen zu erfüllen, die einmal in Berlin nach der Wende gesetzt wurden: das Experimentierfeld für die Architektur der Zukunft. In der Berlin wurde dies behindert durch Geldmangel und den unbedingten Willen zur kritischen und unkritischen Rekonstruktion, der zwar eine urbane Berlinder Mitte hat auferstehen lassen, jedoch kaum als Experimentierfeld taugt für die Ideen von morgen inklusive der Möglichkeit des Scheiterns. Starke Seite von Köln ist sicherlich, dass hier hohe Mieten erzielt werden, die die Errichtung erstklassiger Bauten ermöglichen. Dass es eine kreative Klasse gibt sowie Investoren und Bauherren, die auf erstklassige Architektur setzen und bereit sind, das Geld dafür auszugeben. Und dass sie dies (wie bei fast allen Dingen, die in Köln gut laufen), aus eigenem Antrieb tun und nicht durch Druck aus der Verwaltung.
    Ergebnis ist eine quirlige, spannende Stadt, viele interessante und Innovative Projekte in immer höherer Qualität. Und dem Kölle des Klüngels und er Unfähigkeit, welches in diesen Tagen in aller Munde ist, ein Köln der Innovation, Qualität und der Überrschungen entgegenzusetzen. Ich bin auf die Zukunft gespannt!

    Wenn man sich das Wettbewerbsergebnis anschaut, dann verzichten alle Gewinner auf einen Riesenkomplex über den gesamten Bahnhofsbereich, wie es der Investor vor ein paar Jahren gerne gemacht hätte
    Der Bahnhofsbereich wird sicherlich mit einzelen Blöcken bebaut. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass diese Blöcke einzelne Teilfassaden haben werden, die sich dann noch irgendwie an der Gründerzeit orientieren. Kleinteiligkeit ist sicher nicht das Ziel des Projektes. Vielmehr hoffe ich auf urbane Eleganz und ein bisschen Großstadt. vielleicht könnte man sich an der kritischen Rekonstruktion aus Berlin orientieren?
    Ich hoffe aber, dass alle Blöcke jeweils unterschiedliche Fassaden bekommen.



    Bei aller Schwächen im Detail einiger Projekte begeistern mich die Aussichten der Bonner Innenstadt: Festspielhaus, Bahnhofsbereich, Spardabank, Stadtsparkasse, Brassertuffer, ev. Beethovengalerie und Folgeprojekte: Über der Bonner Innenstadt werden sich bald einige Kräne drehen. Vorbei die Zeiten, als Innenstadtaufwertung aus Fassadenrenovierung und Betonpfalsterung bestanden. Bald wird der Mief verschwinden!
    Für die Innenstädte von Godesberg, Beuel sowie Hardberg/Duisdorf sehe ich aber keine allzu guten Perspektiven. Und im Bundesviertel werden bald die letzten Kräne verschwinden...

    @ Fritz:


    Das Umfeld der Halle ist von relativ toten und langweiligen Vierteln der 50er geprägt. Das einzige wirkliche Sorgenkind in der Boner Innenstadt.
    Ziel ist es, mit dem Festspielhaus einen Leuchtturm zu schaffen, der zu einer Veränderung des Umfeldes führt.
    Die Stadt hat die erkannt und betreibt gegen viele Widerstände eine Ausweitung der Innenstadt in diese Richtung (Shoppingcenter nach Abriss Stadtwerkezentrale)
    Diese Veränderung kann allerdings nur langsam geschehen und wird der Errichtung des Festspielhauses nicht vorrauseilen. Bonn als Stadt ist zu klein, um eine solche Veränderung innerhalb weniger Jahre komplett zu erreichen.
    Trotzdem sehe ich kein allzugroßes Problem für das neue Festspielhaus: als großvolumige Architektur in radikaler Modernität kann es sich über das Viertel erheben, die Tristesse wird nicht auf das Fetspielhaus übergreifen. zudem öffnet sich das Festspielhaus mit einer Treppe zur Rheinpromenade (was jetzige Beethovenhalle und Oper leider nicht tun). Das Festspielhaus ist daher sicherlich nicht auf das umgebende Viertel angewiesen.
    In der Gronau hätte das Festspielhaus zwar primäre eine hochwertigere Umgebung gefunden. Dort wäre es allerdings für immer in einer toten Bürovorstadt geblieben.
    Das Viertel um die Beethovenhalle hat meiner Meinung nach viel Potential und gehört schon fast zur Innenstadt. Und die Position über dem Rhein macht das Festspielhaus einmalig. Mir fällt kein modernern Kulturbau am gesamten Rhein ein, der so sehr von der Flusslage profitiert wie das neue Haus!

    na, schlaft ihr alle? kein Komentar zum wichtigsten Projekt des nächsten Jahrzehnts?


    war gestern kurz im Post-Tower. dort gibt es sehr schöne und aussagekräftige Modelle.
    Anwesend war auch ein Vertreter der Findungskomission, der die Modelle erklärte und über die Chancen sprach:



    Ziel war es, ein Leuchtturm für Beethoven und Bonn zu schaffen. Der Neubau muss sich zum Fluss öffnen und gleichzeitig eine Öffnung zur entgegengesetzten Seite, also zur Stadt, aufweisen. Entwürfe, die kein prägnantes Bild abgaben, welches der Betrachter automatisch mit der Stadt Bonn verbindet, hatten keine Chance. Ebensowenig die Bewerber, die ein Sammelsurium an verschiedenen Schachteln anbieten.



    Eindeutiger Favorit ist Zaha Hadid: prägnanter moderner Bau ("Diamant") an zentraler Stelle über dem Fluss nach Abräumung aller alten Bauten


    Hermann und Valentiny sind meine Favoriten. die Welle, ähnlich Platziert wie der Diamant, aber noch so nie gesehen, sehr offen zu Fluss und Stadt


    Richard Meier: wird kritisiert für einen Meier-typischen weissen Kasten, der aber kein Alleinstellungsmerkmal für Bonn darstellt. zudem ein viel zu großer Riegel, der Fluss und Stadt trennt


    Isozaki: grausige Schachtelarchitektur mit Tiefgarageneinfahrt am Fluss und Fusgängerbrücke über die Rheinuferstrasse. Der Jury hat wohl der Innenraum gut gefallen


    alle Modelle liegen bei 80-90 Mio €. Ziel der betreuenden Komission ist es, bis zur Realisierung den Preis unter 100 Mio zu halten

    Tolle Nachricht! Die beste Neuankündigung seit langem!
    Ich habe ich gewundert, dass ein so schönes Gebäude in so prominenter Lage keinen Käufer findet.
    Warum gerade jetzt? Will Steigenberger die Krise nutzen, um preiswert zu investieren? Sicherlich hat auch die neue Klarheit zur Zukunft des Arreals einiges ausgelöst. Immerhin gibt es einen Wettbewerbssieger für den Breslauer Platz, und das DFB-Museum kommt nicht dorthin. Vielleicht hat dies auch die Entscheidung positiv beeinflusst, weil Steigenberger kein Grandhotel neben einem lauten und populären DFB-Mueum will

    ich kann mir nur vorstellen, dass durch eine Verlängerung die Platzfläche überwunden werden soll. Eine weitere Verlängerung bis zum Chlodwigplatz wäre sehr teuer, zu teuer für den hier doch etwas vorstädtisch geprägten Ring

    vielleicht meint er auch die Flächen östlich der Nord-Süd Fahrt die Gegend um Kolumba? immerhin soll hier die Oberfläche eines kleinen Platzes erneuert werden.

    frohes Silvester an alle!


    bezüglich der oben genannten Bedeutung muß ich Citysurfer größtenteils Recht geben: Köln ist Nr. 1 in NRW insgesamt, hat aber wenig überregionale Ausstrahlung. Es gibt zu viele große Städte auf zu wenig Raum.
    Somit ist Köln nur das Zentrum einer sehr kleinen Region, noch nicht einmal des gesamten Rheinlandes.
    Was mich aber stört: In Deutschland gibt es 3 große, international bekannte Metropolen: Berlin, Hamburg und München. Köln hätte durchaus das Patential, aufzuschließen, aber die Chancen werden nicht genutzt.


    Beispiel: geht auf die Seite einer beliebeigen überregionalen Tageszeitung und gebt die Namen der 4 größten deutshcen Städte in das Suchfenster ein. Über Köln gibt es nicht allzu viele Artikel, die meisten betreffen sportliche Nchrichten. Aber Kunst, Kultur, Architektur? Als Zentrum solcher Fragen wird Köln im Lande nicht allzusehr wargenommen.



    Vielleicht geht das auch garnicht, da Köln aus historischen Gründen meist auf sich selbst beschränkt war und wenig Ambitionen hatte, das Umland zu beherrschen. Noch nicht einmal Landeshauptstadt ist Köln geworden.
    So wie Köln sich um die anderen Städte nicht scheert, glaube ich auch eine gewisse Ignoranz gegenüber Köln zu erkennen.


    Eine Möglichkeit wäre eine Kooperation zwischen den Rheinstädten, als Katalysator für Kultur und Bedeutung. Allerdigs müsste Köln hier Kompromisse mit Nichtköllnern eingehen, was schwierig sein würde. Eine Allianz mit Düsseldorf dürfte auch am starken Selbstbewusstsein dieser scheitern. Allenfalls die Kooperation mit Bonn sehe ich als vielversprechend an.
    Dieses Kirchtumdenken alle paar Kilometer am Rhein allerdings limitiert die nationale und internationale Bedeutung der Stadt Köln und der umgebenden Städte.