Beiträge von ZET-101

    rec,
    Die Idee von einer Kneipenmeile auf der Oberen Wilhelmstraße halte ich für unrealistisch. Nein, die Busse sollen vor allem Publikum herankarren.


    Enzo Molinari,
    der Poppelsdorfer Platz verfügt über Freiflächen, die es in der Clemens-August-Straße nicht gibt. Eigentlich ideal für Außengastronomie...

    Enzo Molinari,


    >Von einem Übereinkommen kann keine Rede sein - ich halte diese
    >Einschätzung unverändert für sehr angreifbar [...].


    Ich hoffe, dieses Mißverständnis löst sich in Wohlgefallen auf, wenn Du noch einmal liest, was ich tatsächlich geschrieben habe:
    "Wir sind darüber übereingekommen, daß die Nutzung eines Denkmals de iure niemals festgelegt werden kann."
    Ich für meinen Teil habe das nie anders gesehen. Und warum solltest Du dem nicht zustimmen? :confused:


    >Eine solche Denkmalschutzvorgabe kann n.m.E. nur die krasse
    >Ausnahme sein - man bewegt sich im Grenzbereich zur Enteignung!


    Eine Ausnahme ist es in der Tat. Mir zumindest ist in Bonn kein zweites Objekt bekannt, dessen Wert als Denkmal sich laut Eintrag in die Denkmalliste in solch einem Maße aus dem Innenraum rechtfertigt.


    >Auf welche - wie Du es ausdrückst - "Beugung des Rechts" Du Bezug nimmst
    >sehe ich leider nicht. [...]


    Was soll´s? Das kann man ja durch Nachfrage klären. Ich habe mich in der Tat unklar ausgedrückt. Irritierender ist da eher, daß Du meine Aussage als unwahr darstellst, obwohl Du einräumst, sie nicht verstanden zu haben:


    >Der Denkmalschutz wird nicht "gebeugt" ( ZET-101) [...].


    Zur Klarstellung: Die erste mögliche Beugung, auf die Du selbst aufmerksam gemacht hast (!), ist der Versuch, über den Denkmalschutz eine Nutzung zu diktieren. Daß Du das nicht so siehst, kann nur ein Mißverständnis sein.
    Die zweite mögliche Beugung ist die unzulässige Anpassung des Denkmals an eine bestimmte Nutzung. Dies für das Metropol bereits jetzt auszuschließen, wäre bei der bekannten Vorgeschichte - und ohne den veränderten Antrag überhaupt gesehen zu haben - töricht.
    Mir drängte sich der Eindruck auf, daß Du Dir mehr Sorgen um den ersten Fall machst als um den zweiten. Nicht mehr, nicht weniger. ;)



    >Etwas mehr sachliche >Kühle würde auch Euren Beiträgen gut tun, Fasso
    >und ZET-101.


    Ich weiß nicht, was Du mir vorwirfst.


    Eine andere Frage:
    Hältst Du einen Wert von 1,8 Mio für das Metropol nicht auch so wie ich für sehr niedrig angesetzt?


    >2. Nachtrag: Die interessante Frage ist daher für mich: "Gehen Rolltreppen?"
    >und nicht "geht Einzelhandel?"


    Vielleicht ist das bei Licht besehen für den Investor ein und dieselbe Frage.

    Enzo Molinari,


    wir hatten zu der Frage, wie weit der Umbau eines Denkmals gehen darf, hier in diesem Strange bereits anfangs dieses Jahres eine Diskussion, die durch Datenverlust leider dahin ist.


    Wir sind darüber übereingekommen, daß die Nutzung eines Denkmals de iure niemals festgelegt werden kann. Nun kann es aber sein, daß die zu erhaltene Substanz de facto zur weitgehenden Einschränkung der Nutzung führt. Das ist mal in geringerem, in unserem Falle offensichtlich in größerem Maße der Fall.


    Zumindest sah es in der Vergangenheit danach aus, denn dem Eigentümer wäre der Umbau für seine bevorzugte Einzelhandelsnutzung nur unter Veränderung und Entfernung von Bauteilen möglich gewesen, die im Denkmaleintrag des Metropols eindeutig als zu schützen aufgeführt sind.


    Das Problem war also nicht, daß dem Eigentümer eine gewisse Nutzung verboten werden soll, sondern daß er bei durchgesetztem Denkmalschutz selbst keine Umsetzungsmöglichkeit seiner Wunschnutzung sieht. Den Denkmalschutz nun an diesen Wunsch anzupassen - wie jetzt von der Verwaltung ganz offenkundig verlangt -, ist jedoch genauso unzulässig wie ein Diktat über die Nutzung eines Denkmals.


    Unverständlicherweise hast Du mit der erstgenannten Beugung des Rechts kein Problem, mit letztgenannter dagegen schon. Bisher habe ich von Dir in diesem Forum immer kompetente Beiträge gelesen, und wohl aus diesem Grunde bin ich über diese Deine Inkonsequenz ein wenig enttäuscht.


    Nun könntest Du einwenden, der Denkmaleintrag sei überzogen, fehlinterpretiert oder was weiß ich was. Für diesen - immerhin denkbaren - Fall müssen wir die neue Planung betrachten. Weil der Generalanzeiger sich nur mit dem beschäftigt, was erhalten bleiben wird, einzig die Rolltreppen gesteht er ein, wollen wir diejenigen zu Wort kommen lassen, die nur das Schlechte sehen, in der Hoffnung, ein vollständigeres Bild zu erhalten:

    So soll beispielsweise der Einbau von drei Rolltreppen im Großen Saal, die Zerstörung der Aufgänge im Außenbereich, die Neugestaltung des Eingangsbereichs, das Versetzen des Kassenhäuschens innerhalb des Gebäudes und die Zerstörung der charakteristischen Wandelgänge vor den Türen zum Großen Saal im Einklang mit dem Erhalt des Denkmals stehen.

    (aus der Pressemitteilung der Bürgeriniatitive, http://rettet-das-metropol.de/)


    Ich wenigstens komme zu dem Schluß, daß offensichtlich doch das Denkmal der Nutzung angepaßt wird, nicht umgekehrt. Das Interieur bleibt durch Abrisse und Translozierung des Kassenhäuschens eben nicht in seinem Zusammenhang ablesbar, sondern es wird als Sammlung von funktionslosen Versatzstücken wie in einem Kuriositätenkabinett den faden Kompromiß dokumentieren.


    Hier scheint eine Vorstellung vom Denkmalschutz vorzuliegen, wie sie im 19. Jahrhundert üblich war, und wie sie zu solchen Ergebnissen geführt hat wie dem versetzten, aus mehreren Teilen der Befestigung zusammengesetzten pseudohistorischen Sterntor. Auch dieses stellt sich in der Anordnung seiner Durchfahrt parallel zur Straßenflucht als funktionslose, ihrem städtischen Kontext entrissene Kuriosität dar, als Denkmal eines falsch verstandenen Denkmalschutzes, so lächerlich, daß ein gänzlicher Abriß entehrender nicht hätte sein können, dafür zusammen mit dem Metropol bald auch als Denkmal für die Kontinuität schlechten Geschmacks

    Die Clemens-August-Straße ist sehr lebendig; doch ich fürchte, daß eine weitere Ansiedlung von Gastronomie auf Kosten des gut durchmischten Einhandels ginge.


    Was hieltet Ihr davon, auch den Busverkehr durch die Obere Wilhelmstraße zu führen? Es wären einige Umbauten nötig, damit die Busse am Ende der Oberen Wilhelmstraße in die Kesslerstraße einbiegen können. Doch der Nutzen wäre groß, und die Busse könnten sogar näher am Bahnhof halten.

    ^
    Aus dem Kommentar "Gute Lösung" (:rolleyes::(

    Natürlich wäre eine weitere Nutzung als Kino oder gar als Theater wünschenswert gewesen. Doch niemand - einschließlich Filmstiftung NRW - konnte seriös nachweisen, dass ein derartiges Konzept wirtschaftlich umsetzbar ist.

    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=334842


    Worauf stützt Leyendecker diese seine Aussage? Gab es im General-Anzeiger bereits einen Artikel, in dem die Unbrauchbarkeit des Gutachtens nachgewiesen wurde? Oder wird hier einfach drauflos etwas behauptet?

    Sogar älter als Berlin


    Es wundert Dich, daß ein Stift auf altem fränkischen Reichsgrund älter ist als die Residenz eines Emporkömmlings in ostelbischem Kolonialisationsgebiet, auf märkischem Sand gegründet fernab jeder Kultur, damals wie heute?

    ^
    Die Verwaltung scheint dem Generalanzeiger nun das Imprimatur erteilt zu haben. Mit allerhöchst-gnädigst städtischem Privilegio hat er nun untertänigst Meldung davon gemacht, daß Bonn "mehr Einwohner als je zuvor" habe. Bonn wachse und sei auf dem Weg nach oben. Man lese auch den sehr sachverständigen Kommentar.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=333670


    Vielleicht spart man sich demnächst einfach das Geld für eine Redaktion und druckt einfach öffentliche Bekanntmachungen unredigiert ab, ganz so wie in den Anfangsjahren. Investigativen Journalismus erwartet vom Generalanzeiger niemand, aber Pressemitteilungen zu paraphrasieren (auch wenn aus mehreren Jahren zusammengeschnibbelt wird), ist doch ein bißchen wenig. Ich bin sicher, wir hätten von dieser Zeitung wieder nichts über die neuen Einwohnerzahlen erfahren, wenn die Verwaltung sie unkommentiert gelassen hätte.


    Übrigens ist ein besonderes Mega-Wachstum in "Neu-Duisdorf" zu verzeichnen, dem Hauptentwicklungsgebiet für neuen Wohnraum: plus 110 Einwohner.

    "Das statistische Landesamt prognostiziert, dass wir 2025 345 000 Einwohner haben werden", so Kosack. "Aber ob das Wirklichkeit wird, weiß man jetzt ja noch nicht.

    Wir können ja einen Tip abgeben :rolleyes:.


    Mit dem im Artikel angesprochenen Baulückenverfüllungsprogramm ist es schlechterdings möglich, daß Bonn die Prognose sogar noch übertrifft. :cool:

    Ich halte die Laternenwahl für verfehlt, weil ich meine, daß man einen einzigen Typ für die gesamte Fußgängerzone hätte wählen sollen. Die Gestaltung besteht allenthalben aus Stückwerk; das muß man nicht noch durch zusammengewürfelte Laternen unterstreichen.


    Kennt jemand das Baujahr des entkernten Altbaus? In der Denkmalliste scheint er nicht zu stehen.

    Ich glaube, die Ablehnung der Stadt ist überzogen. Wichtige Verbrauchermärkte wurden bereits im Rhein-Sieg-Kreis errichtet. Es hilft Bonn nicht, wenn die Elektronikmärkte irgendwann diesem Beispiel folgen.


    Wo bleiben übrigens die Junizahlen der Bonner Bevölkerungsstatistik? Nun, in dem beharrlichen Schweigen liegt gewiß auch eine Aussage verborgen.

    Das von der Filmstiftung NRW in Auftrag gegebene Gutachten liegt nun vor. Danach wäre das Metropol wirtschaftlich zu betreiben, wenn sein gesamtes Potential ausgenutzt und es einer fähigen Leitung anvertraut würde. Eine Jahresmiete von zirka 150 000 Euro sei marktüblich, nicht aber die von den Eigentümern geforderten 240 000 Euro. Die Studie rechnet mit bis zu 170 000 Besuchern jährlich. Bonn habe schon vor der Schließung des Metropols verhältnismäßig wenig Kinoplätze gehabt (eine Aussage, die mich ehrlich gesagt etwas wundert).
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1179846652000.shtml

    Im Jahre 2004 wollte die SPD bei einer "Bürgerbegehung" über die Zukunft der Oberen Wilhelmstraße als Kneipenstraße sprechen. Weiß jemand etwas darüber? Im Moment entwickelt die Straße sich gar nicht gut. Obwohl sie in eine Richtung für den Autoverkehr geöffnet wurde, fährt kaum ein Auto durch. Die überzogene Geschwindigkeitsbegrenzung, die fehlende Ausschilderung und die überflüssige Einbahnstraßenregelung - alles wahrscheinlich Produkte des "politischen Konsens" - dürften ihren Teil dazu beitragen. Nach dem Motto: Wenn man die Straße schon öffnet, muß man das Durchfahren zum Ausgleich wenigstens so unattraktiv wie möglich machen.