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Aber ein Hauptpunkt und den sollte man in BS ernst nehmen, sind auch die Preise und die schwierige Parksituation.
Früher fuhr eine Familie...
Nochmal: Es gibt keine schwierige Parksituation in Braunschweig.
Ich fahre seit Jahrzehnten in die Stadt und bekomme IMMER einen Parkplatz im Parkhaus. In der Tiefgarage Eiermarkt kostet die erst Stunde 60 Cent, jede weitere 1,20 Euro. Da würden sich die Autofahrer in Mainz, Wiesbaden und Frankfurt kaputtlachen. Wie gut es uns hier in der Provinz geht, weiß man natürlich erst, wenn mal etwas in der Bundesrepublik herumkommt.
Das kostenlose Parken am Straßenrand ist aus den genannten Gründen unrealistisch.
Es fehlt mir immer die Eigenverantwortung aller Beteiligten, Kunden wollen kostenlose Innenstadtparkplätze, was aus den genannten Gründen (Berufspendler) unrealistisch ist. Ärzte jammern über fehlende Parkplätze für Patienten, müssen aber unbedingt in einer Fußgängerzone eine Praxis eröffnen. Vollkaskomentalität.
Die Gründe für die sterbenden Innenstädte sind bekannt, werden aber ständig von Arbeitskreisen uminterpretiert. Wir haben heute eine völlig andere Bevölkerungsstruktur als 1980. Früher hatten die Arbeitnehmer eine hohe Kaufkraft, legten Wert auf Qualität, davon lebten die zahlreichen Einzelhändler und Fachgeschäfte (ja, auch Geschäfte mit Kunst und Gemälden, Herr J...). Dann kam der (T)Euro, dann die Kostenexplosionen für Wohnen, Nebenkosten etc., die Globalisierung, Öffnung für ausländische Arbeitskräfte mit Lohndumping etc. etc. Die Leute haben heute in der Masse eine geringere Kaufkraft als vor Jahrzehnten, viele müssen heute zwei Jobs annehmen, um „um über die Runden“ zu kommen. Das Ergebnis: Die Fachgeschäfte sterben (wer kennt nicht noch Störig, Langerfeld, Reinicke + Richau, Flebbe, Erdmann, Handschuh Röver, Spielzeug Zeh, Mast Schokoladen, Pressezentrum Salzmann etc. etc.) und weichen Billigmärkten.
Früher gingen die Leute (oft in inhabergeführten Fachgeschäften) einkaufen und anschließend im Restaurant essen. Heute kaufen sie in Billigmärkten (Pri…, Deca…) und essen anschließend einen Döner.
Ernsthaft: Wozu soll man noch in die Stadt? Es gibt dort nur die bekannten Drogerieketten, Systemgastronomie, Dönerläden, Bettler an jeder Ecke und Krawall (siehe Bericht Bohlweg in der BZ).
Diese Entwicklung ist bundesweit zu beklagen und zum Großteil selbstgemacht, da wird leider auch kein Arbeitsausschuss Innenstadt etwas ändern, indem er als Kern des Problems fehlende Sitzbänke in der City identifiziert hat (so Bericht in der BZ). Das ist ja wie bei Loriot.
Beste Grüße
Richard L.