Beiträge von BAU

    Gute und interessante Frage!

    Ohne der Verbau-Experte zu sein, habe ich folgende Gedanken:

    Vermutlich halten die Anker wesentlich länger in der Praxis, aber theoretisch könnte das gefährlich werden auf Dauer.

    Nach Norm sind, soweit ich weiß, Kurzzeitanker - um die es sich hier vielleicht handelt - grundsätzlich erstmal 2 Jahre zugelassen.

    Wobei natürlich für jedes Vorhaben eine ganz spezifische Lösung bemessen und verbaut wird und wir diese hier nicht kennen.

    Bemessung, Korrosionsschutz, Rückbaubarkeit bzw. Verbleib, Nutzungsdauer, Bodenverhältnisse, ggf. Überwachung usw. sind zu beachten.

    Da in diesem Fall die Anker dauerhaft bzw. vermutl. länger als geplant der Witterung ausgesetzt sind, bzw. teilweise sogar vermutl. im Wasser liegen, wenn die Baugrube voll Wasser steht und die Lasten gegen den Verbau/Baugrube fehlen, könnte es hier ja besonders kritisch sein.

    (Es gibt ja momentan weitere solcher großer rückverankerter Baugruben in der Stadt wo es nicht weiter geht mit dem Bau (Nordbad, evtl. Adolf-Kolping-Str.?).

    Ob die alle überwacht werden und von wem, ist die Frage...

    ...dann liegen alle die dazu forschen und messen falsch - interessant.

    Also da muss ich leider nochmal widersprechen. Es ist physikalischer Fakt, dass durch unterschiedlich warme Schichten über dem Boden Luftströmungen entstehen. (Ganz gut nachzuvollziehen ist das an Küsten, wo tagsüber oft ein Luftstrom vom Meer in Richtung Land stattfindet und nachts in die andere Richtung, da das Meer länger warm bleibt als die Landfläche.)

    Und natürlich können diese Flächen durch Versiegelung wie durch Straßen, Gebäude usw. unterbrochen werden bzw. damit der Luftstrom gestört.

    Aber ja, es geht dabei natürlich nicht um einen einzelnen Weg oder ein alleinstehendes Bauernhaus im großen Gefüge, da hast Du sicher Recht. Wenn aber großflächig solche unbebauten Schneisen versiegelt werden, kann das durchaus einen blockierenden oder erlahmenden Effekt auf den Luftstrom haben.


    Und zum zweiten Punkt oben - es geht ja nicht darum, dass es andere Städte gibt in denen das Problem gravierender ist oder es grundsätzlich drängendere Probleme gibt, das ist ja klar, sondern es geht darum, dass das Problem auch in München besteht.

    Und dass das Problem mit zunehmender Versiegelung und Klimaerwärmung zunehmen wird und es deshalb naheliegend ist, sich rechtzeitig damit zu befassen scheint vorausschauend und vernünftig.

    Und es geht ja auch nicht nur um eine höhere Lebenserwartung. Das wäre ja ein viel größeres und hehreres Thema bzw. Ziel. Es geht doch erstmal darum möglichst angenehme Lebensbedingungen zu schaffen (nicht nur für Menschen) und immer das bestmögliche Planungskonzept zu finden unter Einbeziehung möglichst sämtlicher Belange in einer komplexen Gesellschaft mit vielen Bedürfnissen unterschiedlichster Bewohner.


    Und ganz abgesehen davon ist es sehr schön, wenn man auch aus zentralen Lagen im Grünen aus der Stadt herausradeln kann zum Beispiel. Auch dazu dienen durchgehende unbebaute Grünstreifen. Da gibt es ja auch einiges dazu in München und auch aktuelle Ansätze das weiter auszubauen das Netz.

    ...und das in der am dichtesten besiedelten Großstadt Deutschlands. Das ist doch toll und erhaltenswert! (...bitte kein Vergleich mit anderen Städten auf der Welt. Ist klar, dass es da wesentlich dichter besiedelte gibt.)

    Die über der Stadt, auf Grund von Versiegelung wie Asphalt und Beton usw., sich schneller erwärmende Luft steigt, weil sie leichter ist nach oben und die außerhalb der Stadt, vor allem über dem unversiegelten Boden, kältere Luft kann ohne Hindernisse besser nachströmen.

    Man kann das ohne Messung gut nachvollziehen, wenn man zum Beispiel mal nachts mit dem Rad von Norden durch den Englischen Garten in Richtung Innenstadt fährt.

    Hier noch ergänzend zu meinem Beitrag #312 zur Osserstraße ein paar Fotos:


    - Die Sanierung auf Nummer 42a und im Hintergrund der Neubau Nummer 38-40:

    20240913-101943.jpg

    Bild von mir selbst gemacht am 13.09.2024.


    - Der Neubau auf Nummer 38-40 aus nördlicher Richtung:

    20240913-102016.jpgBild von mir selbst gemacht am 13.09.2024.


    - Der Neubau auf Nummer 38-40 aus südlicher Richtung (Am linken Bildrand hinter dem Kran sieht man die Spitze des HVB-Towers, früher Hypohochhaus):

    20240913-102055.jpgBild von mir selbst gemacht am 13.09.2024.


    - Und die Bautafel des Neubaus Nummer 38-40, leider etwas schwer zu erfassen, wegen der vielen Bäume gegenüber:

    20240913-102126.jpgBild von mir selbst gemacht am 13.09.2024.

    Da häufig in kleineren Straßen oder an kleineren Projekten einiges geschieht über das hier nicht berichtet wird und aus München eh gefühlt weniger berichtet wird als aus anderen großen Städten wie Frankfurt, Berlin u.a., versuche ich hier ab und zu mal was zu posten:


    Altbogenhausen/Osserstraße:


    - An der Osserstraße 11/Ecke Böhmerwaldplatz wurde eine gigantische Einfamilien-Neubauvilla errichtet. Vermutlich auch auf Grund des fehlenden Bebauungsplans wurde die zuvor durch den Altbestand vorhandene Versiegelung des Grundstücks massiv erhöht. Soweit mir bekannt hat das neue Gebäude 2-3 UGs, EG + 1 + Dach. Jede Etage scheint ganz grob ca. 400m² zu haben.


    - Das Einfamilienhaus Osserstraße 17 wird/wurde momentan renoviert und etwas umgebaut.


    - An der Osserstraße 33 scheint sich auch etwas zu tun. Neulich wurde dort etwas entrümpelt.

    Die Nummer 33 ist ein Teil eines der Gebäude, welche in der Draufsicht ursprünglich wie Hakenkreuze aussahen. Durch zahlreiche Umbauten seit dem Dritten Reich ist das aber nur noch zu erkennen, wenn man es weiß. Zwei weitere solcher Gebäude stehen in der Donaustraße 25 - 39 gleich ums Eck. Ein weiteres in Nymphenburg an der Hanfstaenglstraße 16 - 22. Die SZ hat dazu auch mal nicht ganz vollständig berichtet vor einigen Jahren - sie hat nämlich das Gebäude Osserstraße nicht erwähnt.


    - In der Osserstraße 38-40 wurde der Altbestand mit EG + 1 + Satteldach und 3 oberirdischen Garagen auch mit Satteldach abgerissen und ein Neubau mit nach meinem Wissen EG + 2 mit 11 Wohnungen und Tiefgarage und Flachdach befindet sich bereits im Rohbau.

    Es sieht so aus, als würde das Grundstück, welches zuvor auch einen größeren Grünanteil hatte, weit umfassender versiegelt, wie so häufig in der Gegend, auch da es keinen Bebauungsplan gibt. Die Gebäudetiefe wird von zuvor ca. 12m auf ca. 22m erhöht.


    - In der Osserstraße 42a wird das von der Kubatur her dem Neubau auf 38/40 ähnliche Mehrfamilien-Wohngebäude so wie es aussieht recht umfangreich saniert, welches vermutlich in den 60er oder 70er Jahren errichtet wurde. Ein recht großer Kran wurde dazu aufgestellt.


    - Das Einfamilienhaus, auch an der Ecke Osserstraße gelegen, aber Neufahrner Straße 25 wird/wurde etwas saniert.

    Hallo Johannes_9065, hallo Gluehstrumpf,


    ich bin nicht vor Ort, deshalb täusche ich mich evtl. in dem einen oder anderen Punkt, aber an Hand der Fotos in den Beiträgen folgende Anmerkungen von mir auf Johannes_9065 Antworten (Beitrag 457) bzw. Gluehstrumpf Frage (Beitrag 456):


    - Soweit ich sehe gibt es beim Estrel Tower keine Säulen, sondern Stützen. Säulen haben einen kreisförmigen, also runden Grundriss. Grundsätzlich spricht man am Bau auch immer erstmal von Stützen, unabhängig von der Grundrissform der Stütze.


    - Des Weiteren sieht es für mich so aus als wären das Ortbetonstützen, also verstehe ich nicht, warum Du meinst die würden per Kran nach oben transportiert. Zumindest sieht man auf einigen Fotos in Vorbeiträgen die Stützenschalung und die Bewehrung und auch der Verbund mit den Decken lässt darauf schließen. Die Bewehrung und die Schalung werden natürlich per Kran nach oben transportiert bzw. umgehoben.


    - Das Rote auf der jeweils obersten Geschossdecke ist höchstwahrscheinlich ein Betonverteilmast, der mittels Betonpumpe (vermutlich mit erhöhter Leistung, ggf. mit Verteilstation und Zwischenpumpen) bedient wird. Zur Frage von Gluehstrumpf, ja es könnte theoretisch durch die späteren Aufzugsschächte mit der Betonleitung nach oben gehen. Aber zur einfacheren, mitwachsenden Befestigung der Steigleitung könnte es auch durch spezielle Durchbrüche in den Geschossdecken, entlang einer entsprechend tragfähigen Wand nach oben gehen. Vermutlich wird das gesamte Geschoss jeweils per Verteilmast bedient. Ja, im Hochhausbau ist das üblich.


    - Was Du Johannes_9065 als Rest bzw. Bodenplatte bezeichnest ist die Geschossdecke. Zumindest denke ich, dass Du das an dieser Stelle meinst, sonst hat es keinen Bezug zur Frage von Gluehstrumpf.

    (Die Bodenplatte/n wird/werden natürlich meist mit einer mobilen Betonpumpe bedient. Bei großflächigen Bodenplatten kann aber auch hier schon ein Verteilmast zum Einsatz kommen.)


    - Ich glaube auch nicht, dass der Fahrstuhlschacht dem Personentransport in der Rohbauphase dient. Dort ist vermutlich noch gar kein Aufzug montiert (bzw. zumindest noch keine Kabine; evtl. schon Einlegeteile zur Montage, je nach Montagekonzept). Personen werden soweit ich sehe mit den Bauaufzügen über die Fassade transportiert.

    Wenn der Rohbau abgeschlossen ist und das Gebäude (min. provisorisch) dicht ist, ist es durchaus nicht unüblich die Aufzüge möglichst schnell einzubauen und entsprechend geschützt zum Material- und Personentransport zu nutzen, auch um die Kapazität der vertikalen Fördermenge im Hochhaus zu erhöhen, da zum Innenausbau dann mehr Personen und verstärkt Material ins Gebäude müssen.