Moin, ich kann die Argumentation von Herrn Clerc verstehen und stehe 100% hinter ihm.
Da ich ebenfalls in der Schifffahrt und Logistik arbeite kann ich sagen, dass der Hamburger Hafen in vielen Bereichen im Vergleich zu Rotterdam sehr langsam arbeitet und im Vergleich zu Rotterdam zu teuer ist.
Wenn ich sehe, dass der Zoll in Hamburg für einen TEU manchmal 7 Tag benötigt, um die Zollfreigabe zu erledigen, bekomme ich Wut über die Behörde in Hamburg und in Deutschland.
In HH hat man häufig nur 3 Tage Storagefretime incl. Löschtag. Anschließend fallen im Schnitt 40 Euro pro Tag per TEU an. Dann kann jeder mal ausrechnen was da an Mehrkosten zu Lasten der Ware, bzw. auf dem Endverbraucher am Ende zukommen. Das ist nur 1 Beispiel von mehreren. Dann sind auch die THC Kosten immer bei jedem Carrier in HH höher als in RTM.
In RTM wird derzeit auch ein ganz neues Industriecluster entwickelt im Bezug auf Wasserstoff, Windkraft, Chemie das alles macht die Industrie und auch die Logistik deutlich attraktiver in Rotterdam als in HH.
Rotterdam ist dagegen ein Traum für neue Projekte für Recycling und Schwerindustrie.
Ich als Hamburger finde es zwar auch sehr traurig, wie kaputt der Hafen gespart wurde. Für mich ist Hamburg nur noch ein Museum- und Eventhafen für Touristen und Oldies. Aber Innovation für Neuansiedlungen von neuer Industrie ein desaster. Die Bürger und die Politik hat aus meiner Sicht versagt und somit sehe ich es richtig, wenn Reeder Hamburg den Rücken kehren, wie z.B. Hapag mit der Gemini Allianz.
Ob man jetzt Wohnungen bauen sollte, halte ebenfalls für falsch.
Man müsste ein ganz neues Konzept für Recycling, Rohstoffe und Chemie entwickeln und dafür die Locoquote stabil halten, damit vielleicht nur 4 Mio. TEU pro Jahr umgeschlagen werden können.
Viele Grüße