Also mal ganz ruhig Jungs und Mädels. Das Gebäude wäre ohne Mietvertrag nie gebaut worden. Der ganze Entwurf ist genau auf die Bedürfnisse des Hauptmieters Ernst & Young zugeschnitten und die gesamte 250 seitige Baubeschreibung Bestandteil des Mietvertrages, der im Februar 2006 abgeschlossen wurde... Vertreter des Mieters sitzen seit Beginn der Planungen regelmäßig an einem Tisch mit dem Generalplaner (der ja öfter gewechselt hat...) und dem Bauherrn. Die anderen Mieter wiederum sind im Umfeld des Hauptmieters zu suchen. Also ist das "gute wirtschaftliche Ende" ein sehr wohl geplantes und kalkuliertes, da ist keiner ein allzugroßes Risiko eingegangen und von einer Verwahrlosung konnte nun wirklich nie die Rede sein. Interessant wäre, wie man sich in Bezug auf die verspätete Fertigstellung (geplant: Dezember 2008) einigen konnte...
Nur mal als Anmerkung: Kaum ein privat finanziertes Projekt wird heute noch ohne vorher abgeschlossenen Mietvertrag über mindestens 50 % der Fläche gebaut. Selbst im privaten Wohnungsbau gibt es in der Regel Kauf- und Mietverträge über die Hälfte der Flächen, weiterhin hat so der künftige Mieter oder Käufer die Möglichkeit, sich in Gestaltung und Ausstattung einzumischen. In der Bauzeit kommen dann nach dem "Ankermieter" noch weitere Interessenten hinzu.
So dürfte zum Beispiel der Neubau von Scholz & Friends am Hackeschen Mark gerade rechtzeitigung zum Ablauf des 10 jährigen Mietvertrages des bisherigen Mietobjekts in der Wöhlertstraße fertig werden. Dann zieht die Firma für die nächsten 10 Jahre eben in dieses Gebäude und in 10 Jahren wieder in ein moderneres. Da sich die Nebenkosten in moderneren Gebäuden aufgrund der immer weiter steigenden Standards in der Regel senken lassen, ist das wirtschaftlich durchaus sinnvoll. Nur was passiert dann mit den energetisch nicht so effizienten Gebäuden von vor 10 Jahren? Abwrackprämie?
Aber zurück zum Spreedreieck: Wann werden eigentlich mal die hässlichen Dachaufbauten mit der vorgesehenen Lamellenkonstruktion verdeckt? Das sieht ja aus, als hätte da jemand vergessen, die überzähligen Haustechnikreste wieder mitzunehmen.