Das Halle eine negative natürliche Bevölkerungsbewegung hat ist bekannt. Dies trifft im übrigen auf die meisten deutschen Großstädte zu.
2020 verzeichneten 90 bis 100 Prozent aller ländlichen und städtischen Kreise sowie kreisfreien Städte natürliche Bevölkerungsverluste.
In den letzten 10 Jahren hatte Halle laut der Statistik der Stadt somit natürliche Bevölkerungsverluste von etwa 10.000 Menschen. Ja es gibt für eine Stadt wie Halle, einen ganz passablen Zuzug. Allein durch die Wanderungsgewinne seit 2009 konnte sich die Bevölkerungszahl stabilisieren. Mit der Flüchtlingswelle seit 2015 gab es einen starken Bevölkerungswachstum. Durch die eher jüngeren Wanderungsgewinne gerade aus dem Ausland, gab es auch ganz passable Geburtenzahlen. Weshalb die Kapazitäten der Kitas und Schulen bei weiten nicht ausreichten. Der Zensus suggeriert aber, dass es diese Phase der Stadtentwicklung nicht gab und sich der Trend seit den 2000er Jahren mit leichten Bevölkerungsverlusten einfach nur fortgesetzt hat. Aber warum hat sich der Trend dann nicht auf dem Wohnungsmarkt ebenfalls fortgesetzt? In den 90er und 2000er Jahren hatte Halle mit extremen Wohnungsleerstand (bis zu 19%) zu kämpfen, der nur durch Reduzierung der Wohngebäude (Stadtumbauprogramm) aufgehalten werden konnte. Aber seit 2013 wird wieder mehr gebaut und der Leerstand steigt trotzdem nicht wieder und liegt bei etwa 7%.
Die Stadt und auch die Einwohner sind über die Differenz zwischen den Zahlen des Zensus und des Melderegisters nur so stark verwundert, weil es eben den persönlichen Eindruck absolut nicht widerspiegelt.