Das ist schon ziemlich kurios: Die Stadt sucht jetzt einen Investor, der im Erbbaurecht das historische Petritor wieder aufbaut. Das kann eigentlich nur schiefgehen.
Beiträge von Der Kritiker
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Man hätte wenigstens die Geschoßhöhen des Nachbargebäudes aufnehmen und auf die 3 oberen Geschosse verzichten können, um den charaktreistischen historischen Giebel nicht optisch zu zerquetschen. Stattdessen wieder einmal eine Optimierung der GFZ.
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Das hört sich nach kollektiver Verantwortungslosigkeit an. Vielleicht sollte man den Sprecher der Kulturstaatsministerin mal fragen, auf welchen Plan er sich bezieht.
Auch wird es natürlich keinen Insolvenzplan geben solange der Bund nicht über die Freigabe von weiteren Mitteln entscheidet.
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Das ist ja kein Take it or Leave it. Der Insolvenzverwalter wird mit den verschiedenen Bietern nachverhandeln wollen, vermutlich werden auch die Gläubiger darauf bestehen.
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So ist es. Manchmal finden sich ja auch noch alte Straßenbahngleise unterm Asphalt ...
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Wir hatten hier im Forum ja vor geraumer Zeit schon spekuliert. Ein in Hamburg ansässiger
potenzieller Mieter mit einem derartigen Flächenbedarf konnte nicht identifiziert werden. Und die öffentliche Hand hat ja mehrfach erklärt, kein Interesse zu haben.
Denkbar wäre aber, dass es hier um eine Neuansiedlung geht, bei der öffentliche Fördermittel im Raum stehen und die Stadt deshalb "ratifizieren" muss. Lassen wir uns überraschen.
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Die Aussagen von Becken zum Ankermieter wechseln im 2-Wochen-Rhythmus.
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Es gab gestern einen längeren Beitrag im Länderreport des Deutschlandfunk Kultur. Eine gute Zusammenfassung, allerdings auch dort relativ wenig Neues. BBR und Kulturstaatsministerin mauern weiterhin was die Information der Öffentlichkeit angeht. Interessant aber die kurzen Statements von Katrin Budde, der Vorsitzenden des BT-Kulturausschusses. Deutlich wurde, dass auch ihr die Salamitaktik auf die Nerven geht.
Der Beitrag der Deutschen Welle scheint mir relativ unkritisch mit Milla umzugehen. Letzten Endes war es seine vertragliche Verantwortung, das Denkmal fertigzustellen, doch für sein Scheitern macht er nun andere verantwortlich. Selbst die 100.000 € um die Stahlteile bei Rohlfing loszueisen kann er nicht mehr aufbringen und fordert nun zunächst die zusätzlichen 4 Millionen - wofür auch immer. Die Abgeordneten im Kultur- und Haushaltsausschuss sollten sich ernsthaft fragen, wie man so jemandem weiteres Geld anvertrauen kann.
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In diesem Artikel im Tagesspiegel Checkpoint (Paywall) erfährt man zwar inhaltlich nichts Neues, dafür wird Johannes Milla wie folgt zitiert: „Es ist schon beschämend, dass das Projekt in völliger Stagnation verharrt ist“ und „Frau Roth ist politisch am Zug“.
Seine Hybris scheint ihm nicht zu erlauben, sich selbst als Teil des Problems zu sehen. Auch schweigt er sich dazu aus, welche Rolle er nach der Insolvenz in dem Projekt für sich noch sieht.
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Theseus532 : Ich verstehe den persönlichen Angriff nicht. Kritik muss erlaubt sein und meine Kritik ist sicher nicht nur destruktiv. Aber bei diesem Projekt wird uns allen vorgeführt, wie eine schlechte Idee durch noch schlechtere Umsetzung zur Katastrophe wird. Und das alles ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen (mit Ausnahme der Insolvenz von Milla).
Da man die Zeit nicht zurückdrehen kann, konzentrieren wir uns also auf den Status quo. Hier sehe ich tatsächlich die reale Gefahr, dass man dem schlechten Geld noch gutes hinterher wirft. Ohne den Antrag der Kulturstaatsministerin im Detail zu kennen, würde ich nach allem, was geschehen ist, eine verbindliche Zusicherung erwarten, dass mit den jetzt verlangten 3,7 Mio die ordnungsgemäße Fertigstellung gewährleistet ist und alle offenen Fragen geklärt sind. Die öffentliche Transparenz des Projektes war ja bisher sehr gering und die Salamitaktik hat das Vertrauen in öffentliche Institutionen und Prozesse nachhaltig beschädigt. Dabei ist die oben zitierte Aussage von Frau Kahlfeldt in dieser Woche nur das jüngste Beispiel. Gerade ein solches Denkmal sollte eigentlich mit positivem Beispiel vorangehen.
Vor diesem Hintergrund bin ich sehr gespannt auf die Entscheidung des Haushaltsausschusses.
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Der Spiegel berichtet, dass die Kulturstaatsministerin nun weitere 3,7 Mio € für Mehrkosten beim Haushaltsausschuss beantragt hat und das Projekt bei Ablehnung eingestellt werden müsse.
Das widerspricht klar der oben zitierten gestrigen Aussage von Frau Kahlfeldt:
Frau Kahlfeldt hat verkündet, dass eine neue Stahlbaufirma aus Berlin beauftragt wurde und dass das Denkmal zu Ende gebaut wird.
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Ja, es gibt gesetzliche Ausnahmeregelungen. Deren Voraussetzungen liegen aber ersichtlich nicht vor. Ob es nach all dem Theater noch zwei jahre länger dauert, spielt überhaupt keine Rolle, zumal der Bund die Verzögerung ja zu einem erheblichen Teil selbst zu verantworten hat. Das zerreißt jede Vergabekammer in der Luft und der Rechnungshof stürzt sich drauf, gerade bei einem bisher fehlenden Haushaltstitel.
Auch die Beauftragung eines (externen) Projektsteuerers/Bauleiters/Beraters müsste natürlich ausgeschrieben und die Mittel im Haushalt bereit gestellt werden.
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Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich ein Vertreter des Landes in ähnlicher Weise äußert:
Ich habe deswegen heute nochmal den RBB Artikel geöffnet, und er wurde tatsächlich geändert, dort steht jetzt, dass es eine Einschätzung von Axel Klausmeier ist:
Gleichwohl wirft das Statement von Frau Kahlfeldt einige Fragen auf. Zunächst ist unklar, durch wen dieser neue Berliner Stahlbauer beauftragt wurde. Von Milla bzw. der ARGE wird er ohne weiteres kaum einen Auftrag angenommen haben, da sich bekanntlich beide in Insolvenz befinden. Da müsste der Insolvenzverwalter schon reichlich in Vorleistung gehen. Der Bund (oder auch das Land) können den neuen Stahlbauer ohne Ausschreibung kaum beauftragt haben, was wiederum die Bereitstellung entsprechender Mittel im Haushalt vorausgesetzt hätte. Unklar ist auch, was genau beauftragt wurde: Ein komplettes neues Stahlteil oder nur die Restarbeiten an dem Werk von Rohlfing. In letzterem Fall müsste man sicher noch etwas Geld in die Hand nehmen, um die Teile bei Rohlfing loszueisen und nach Berlin zu bringen. Technisch wird der neue Stahlbauer auch kaum das Risiko einer Zertifizierbarkeit des Werks nach der Machinenrichtlinie usw. übernommen haben.
Der letzte wurde Satz gelöscht, da er sich auf einen ins Off verschobenen Beitrag bezog.
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Miesmacherei und berechtigte Kritik sind zwei grundverschiedene Dinge. Was hier passiert, ist - völlig unabhängig vom Ergebnis -zunächst einmal eine gigantische Geldverschwendung durch eine Umplanung, die man leicht hätte vermeiden können. Auch zeigt der Vorgang symptomatisch, wie dysfunktional die Prozesse hier organisiert sind. Dabei gilt natürlich, dass Einsicht der erste Schritt zur Besserung ist.
Das wesentliche Problem an der neuerlichen Planung scheint mir zu sein, dass hier jetzt ein Rückbau der Straße unterstellt wird ohne dass die verkehrlichen Auswirkungen in irgendeiner Weise untersucht oder bewertet wurden.
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Das ist zwar auf der Karte so eingezeichnet, wird aber in der verlinkten Pressemiteilung der Senatsverwaltung mit keinem Wort erwähnt, Auch liest man nichts davon, dass eine Verkehrsstudie durchgeführt oder in Planung befindlich wäre. Hierfür wären Landschaftsarchitekten auch denkbar ungeeignet.
Die Pressemitteilung spricht ganz nebulös von einer "Weiterentwicklung der Vorschläge zur Umgestaltung der Verkehrsräume".
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Krasser Scheiß, da braucht man eine "Machbarkeitsstudie", um ein paar Bäume zu pflanzen und beauftragt wird ausgerechnet derselbe Planer, der die vor Jahren vergessen hat. Um das eklatante Versagen zu verdecken, nennt man es "klimagerechten Umbau".
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Vermutlich das teuerste Mieter-Barbecue der Welt, wenn die Kosten dabei von 1,64 auf 2,16 Mrd explodieren.
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Das nenne ich mal innovativ: Die vom Bauträger gewünschte starke Verdichtung wird jetzt mit dem Etikett "ökologisch" versehen.
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Das stimmt nur, wenn die Eröffnung tatsächlich in absehbarer Zeit erfogen kann. Sollten wir hier mit einem ewigen Brandschutzthema wie beim BER konfrontiert sein, dann geht es vorrangig darum, die Verantwortung auf andere zu schieben.
Anscheint hat Unibail-Rodamco-Westfield ganz einfacher gar keine Firma für Sicherheitsplanungen aller Art beauftragt. Takenaka hat wohl den Auftrag abgebrochen, da URW auf der Baustelle keinen Brandschutzplan hatte und die Baustromversorgung nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurde. Laut dem Artikel gibt es nicht nur keinen Brandschutzplan für die Baustelle, sondern auch keinen für die fertigen Gebäude, Evakuierungsplan fehlt auch, Blitzableiter wurden ebenfalls nicht installiert und es gibt noch nicht einmal einen Plan wo Feuermelder und andere Alarmsystem installiert werden sollen. Außerdem sollen wohl die Keller der beiden Hochhäuser nach dem Starkregen anfang Juli geflutet worden sein, da beim Beton gefuscht wurde.
Keine Ahnung wie sie damit durchkommen wollten. Bis Oktober wird das aber nichts, da fehlt einfach zu viel.
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Beckens Aussage zum Ankermieter steht im Widerspruch zu dem, was er zuletzt im NDR-Interview gesagt hatte. Ist da jemand abgesprungen? Da hätte man doch mal nachfragen können.
Recht hat Becken mit seiner Einschätzung, dass ein später wieder abspringender Investor der GAU wäre.
Die Ausführungen zum Wiederkaufsrecht sind zum wiederholten Mal ungeprüft übernommene Aussagen der Stadt, die hier im Forum bereits als unzutreffend identifiziert wurden.