Beiträge von Lexon

    Ja, unter der alten Brücke lagen Gas-, Wasser- und Elektroleitungen. Die wurden im Vorfeld Unterstrom auf eine Medienbrücke verlegt.


    Ursprünglich sollte BW12a (Radwegbrücke) nur etwas nach Oberstorm für die bauzeitige Querung versetzt werden, aber für die bessere Zuwegung und weniger Beeinflussung Verkehr/Baustelle wurde während der Bauzeit entschieden, das Unterstrom zu kombinieren. War eine gute Idee der Baufirma.


    Ein Teil der Leitungen findet unter dem Neubau wieder Platz. Dafür die Leerverrohrung.


    Die Querträger sind gestückelt eingesetzt, weil man sie mit den zulässigen Bautoleranzen nicht zwingend am Stück hätte einsetzen können. Hauptträger zu weit auseinander und die QT müssten die HT zusammenziehen (bau- und bemessungstechnisch nicht machbar), HT zu eng und man kriegt sie einfach nicht rein. Darum die Stummel mit Blechknagge unten, auf den man den Mittelteil für die Montage auflegen kann/konnte und Toleranzen mit Futterblechen ausgleicht (Korrosionsschutz maßgebend).

    Gibt dennoch kein gutes Bild über den Planungsablauf ab. Wer hat denn da an wem vorbeigeplant?

    Die Uferwände haben einen Winkel von 93,8° (West) bzw. 86,2° (Ost) zur Straßenachse. Für ein gleichmäßiges Erscheinungsbild sollten die Hauptträger gleichwertig in der Länge sein. Der Lastabtrag aus den Querträgern, die Konstruktion und der Einbau lassen sich bei geraden Querträgern besser realisieren (gerades Trägerende mit Kopfplatte), weshalb die orthogonal zur Straßenachse liegen. Die Einbauteile (Kopfplatten mit Gewinde) sind daher in der Draufsicht Nord- zu Süd-Träger deutlich versetzt.


    Der Fehler ist bei der Fertigung aufgetreten. Man hat sich da leider einen Knoten in den Kopf gelegt und die Maße für die Einbauteile (ansonsten sind die Hauptträger baulich weitestgehend identisch) vom falschen Ende aus in der Schalung aufgerissen. Die Pläne hierzu waren richtig. Der Fehler ist direkt nach dem Einhub aufgefallen, weil die EBT nicht direkt gegenüber lagen.


    Ein 70-Tonnen-Bauteil wirft man aus rein ökologischen Gründen schon nicht einfach weg, daher gab es eine Umplanung auf geneigte Querträger, was aber statische Nachweise erfordert, dann müssen die ganzen Pläne neu gezeichnet werden (hierzu aufwendiges örtliches Aufmaß nötig, schließlich fertigt der Stahlbau im Millimeterbereich) und schlussendlich die statisch konstruktive Prüfung erfolgen, was (wenn es schnell geht) 4 Wochen, gern auch mal 8 Wochen dauert.


    Erst dann im Anschluss kann die Fertigung der Bauteile beginnen und der Bauablauf infolge der Verzögerungen neu terminiert werden.


    Das ASE Frankfurt hat auf die Dauer und die Verzögerungen seit Entwurfsplanungsbeginn wenig Einfluss, bis auf Druck zu machen.