Das Einkaufsverhalten war ganz anders, man konnte in fünf Minuten Fußweg im Prinzip alle alltäglichen Besorgungen erledigen und hat entsprechend fast täglich einen kleinen Einkauf gemacht.
Das einzige, was einen heute daran hindert, das auch weiterhin zu tun, ist die eigene freie Entscheidung, an den Stadtrand ins autogerechte Viertel zu ziehen, um dann zu behaupten, man könne ja nicht anders, als einmal die Woche auf der grünen Wiese den Kofferraum voll zu machen.
Ich komme auf meinem 2,5 km Arbeitsweg täglich an 3 Discountern, einem Hypermarkt und 2 Supermärkten vorbei. Einer ist 5 Fuß-Minuten von Zuhause. Einer der Discounter 10 Minuten. Bäcker gibt's in dem Radius zwei. Und ich glaube auch einen Fleischer. Weiß ich nicht. Nutze ich nicht.
Wer die Städe wie in Grünau aufweitet und zersiedelt, damit man seinen Zweitwagen bequem vorm Block parken kann, entzieht halt dem kleinen Bäcker 200 Meter ums Eck die Kundschaft. Das ist ein ziemlich einfache Kausalität. Und das Auto ist Ursache für dieses Bauen. Und dann in letzter Konsequenz auch für Leute, die lieber eine Autobahnabfahrt als ein neues Straßenbahngleis wollen und sich aufregen, dass der gebührenfrei und exklusiv zum Parken bereitgestellte öffentliche Raum bei mir vor der Tür so knapp sei und die Stadt doch mal eine möglichst billige Parkgarage bauen solle und keine Fahrradspur und keine 30er-Zone und keine Geschwindigkeitshuckel und keine Bäume und und und