Beiträge von Franz111

    Parkhäuser sind meistens nur sinnvoll, wenn das Parken auf der Straße nicht mehr oder sehr eingeschränkt oder teuer möglich ist.

    Ich kann mir eine Quartiersgarage vorstellen, die ausschließlich dazu dienet, ein ganzes neues Stadtquartier autoarm / autofrei zu halten. Das zukünftige Viertel Lössniger Strasse in der Südvorstadt wäre so ein Präzedenzfall, der Lebensqualität durch ein strategisch günstiges Parkhaus steigern könnte. Wenn es keine Aussenparkplätze gibt und auch keine Tiefgarage mit 1300 TG-Plätzen gebaut wird, sondern direkt am S-Bahnhof MDR (an der Kurt Eisner Strasse) ein Parkhaus, dann gibt es früh und abends auch keinen störenden Quellverkehr im Quartier.


    Der Fußweg von 100-200 m ist zumutbar und viele würden dann gleich auf ÖPNV (S-Bahn oder die zukünftige Strassenbahnlinie) umsteigen. Als Struktur-Konzept könnte das mittels Bebauungsplan immer noch so vorgegeben werden.


    Und btw: Für die Wohnungseigentümer würde ein Quartiersgaragen-Parkplatz sicher nicht 30.000 Euro kosten, wie heute ein TG-Platz. Ein kleiner Beitrag, um günstiger zu bauen.

    Die Windmühlenstrasse ist für mich der erste Kandidat als unfreundlichste Straße Leipzigs.


    20240825-114627.jpg


    Foto: eigenes Foto.


    Ob man durch das Aussprechen eines Denkmalstatus den Umbau dieser "abweisenden" Architektur zu einer freundlicheren Straße erleichtert, das bezweifle ich. Den Bezug zur historischen DDR- Bebauung kann man auch ohne den umbauhinderlich Denkmalstatus herstellen. Ohne diesen Status gäbe es aber den Planern zukünftig viel mehr Gestaltungsspielraum. Dann würden nicht diese DDR-Platten-Monster den gestalterischen Rahmen vorgeben, sondern es könnte umgekehrt sein.

    Ich glaube, du verwechselst hier was.

    Das ist der geplante Neubau der Hohe Str. 15 (Ecke Bernhard-Göring-Str.), beworben als HoheEck.

    Ja, das habe ich dann wohl verwechselt. Zwar wäre der Bau dort nicht so prominent sichtbar, wie ich annahm. Trotzdem wäre es gut, wenn von den angeblichen historisierenden/ klassischen Anklängen auch was realisiert würde. Auf der Visualisierung fehlen die.

    Hohe-Stra-e-1.jpg


    Quelle: KML Architekten Leipzig


    Ganz in der Nähe von der oben gezeigten Kohlenstraße 6 werden schon weitere Wohnungen in einem Neubau Hohe Straße 1 angeboten, an der Ecke zur Bernhard Göring Straße. Allerdings verwundert mich diese Vorankündigung, denn noch ist da kein Bauzaun und auch kein Baubeginn in Sicht.


    Der puristische Entwurf stammt von KLM-Architekten Leipzig, die nach meiner Meinung nach auch schon ganz passable Bauten in Leipzig entworfen haben. Dass dieser Bau -an einer so exponierten Ecke- minimalistisch streng daher kommt, ist schade. An diesem Ende der Bernhard Göring Straße hätte ein architektonischer "Hingucker" die Bausünden der davor liegenden Häuser etwas kompensieren können.


    Auf der Seite von Baywobau, dem Anbieter, findet sich farblich noch eine deutliche Vereinfachung. "Das Haus besticht (laut Baywobau) mit historisierender Architektur und klassischen Details". Auf den Visualisierungen kann man das aber noch nicht erkennen.


    Hohe-Stra-e-2.jpg


    Hohe-Stra-e-3.jpg


    Quelle: Baywobau GmbH


    Ich denke, dass der Bayrische Platz zukünftig mal ein Teil des "erweiterten" Zentrums von Leipzig wird. Vielleicht werden die Bauherren mit edleren Materialien etwas punkten?

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    Quelle: Behet Bondzio lin architekten/ Stadtbau Wohnprojekte GmbH


    Die identische Farbgebung und Oberfläche der Blöcke wirkt selbst auf der beschönigenden Visualisierung auf mich langweilig. Die querstehenden Blöcke symbolisieren lt. Architekturbüro einen Zug. Die verschiebbaren Lamellentüren sind das einzige für Abwechslung sorgende Element der Wagons, eine Idee, die man Anfang der 2000er recht häufig sah.


    "Ein architektonisches Konzept von Weltklasse." (Zitat Geschäftsführer Klaus Uwe Marsch im Exposé).


    Nachtrag am 18.07.2024: Von Norden her gesehen fällt die Visualisierung gestalterisch etwas gefälliger aus, da es nicht 10 gleichartige Häuser sind, sondern nur fünf.

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    Quelle: Projektseite Stadtbau Wohnprojekte GmbH

    "Wie ein Zug sind die drei Gebäude entlang der Kohlenstraße aufgereiht".


    Wie man bei 3 querliegenden Klötzern auf die Assoziation eines Zuges kommen kann, erschliesst sich mir nicht. Offenbar wurde für den Wettbewerb zwanghaft ein Anknüpfungspunkt an das Thema "Bahnhof" gesucht, um der Jury eine Bezugsnahme zur Historie vorzutäuschen, die es architektonisch nicht im entferntesten gibt. Aus der Perspektive des Fussgängers sind 3 querorientierte Klötze definitiv nicht als Zug erlebar.


    Vielleicht fällt den Architekten noch ein erlebbares künstlerisches Element ein, das zum ehemaligen Bahnhofdgelände eine Verbindung herstellt. Auch wenn es "nur" eine Metall-Skulptur an einer Hauswand wäre.


    Gibt es die Empfehlung noch, 5 Prozent der Bausumme in "Kunst am Bau" zu investieren? Das wäre sehr wünschenswert, um für die Bewohner und vor allem die bisherigen ansässigen Anwohner etwas annehmbares zu schaffen.


    Es ist sehr schade, dass hier nicht mehr Leistung in die Gestaltung der vermutlich sogar gleichfarbigen Straßenfront investiert wird.


    Vielleicht besinnt sich ja der Investor noch, da ja von Luxuswohnungen auszugehen ist, bei denen der Käufer doch auch Individualität und Exklusivität sucht. Aber falls wirklich schon 62 % verkauft sind, wird es unwahrscheinlicher, dass er hier noch eine gestalterische Schippe drauf legt.


    Bäume sind lt.Visualisierung auf der Strassenseite "Kohlenstrasse" nicht vorgesehen. Darf das heutzutage bei einem Großprojekt noch sein ?

    Negativer als die Zeile zur Windmühlenstraße (die passt ins Gesamtkonzept dort) finde ich die riesige fensterlose Wand zum Bayrischen Platz, die in der Visu prominent zu sehen ist. Das wird absolut bekloppt aussehen, wenn man das so baut.

    Ja, diese tote Seitenwand guckt zum Bayrischen Platz. Dessen Superlativ als "Leipzigs hässlichster Platz" muss ja nicht für ewig so gültig bleiben.


    Gibt es denn städteplanerische Bemühungen oder Pläne, aus dieser öden Verkehrsfläche wieder einen echten Platz zu formen? (z.B. Stadtplatzprogramm 2030+ ?). Falls ja, dann sollte auch diese bisher fensterlose Wand in ein solches Platz-Konzept integriert werden. Sie "muss" nach meinem Empfinden auf jeden Fall Fenster bekommen. Ansonsten würde der Bau auf den Platz ja sehr abweisend wirkend.

    Oh Gott, das ist ja unglaublich einfallslos....

    Die Lage des Grundstückes ist wirklich top. Das Gelände ist sogar -für Hallesche Verhältnisse stark ansteigend. Und dann zeigt die Visualisierung nur einen Kasten, dessen einziger Reiz in einem zarten Winkel der Fassadenfront besteht. Die Hangsituation wird volkommen ignoriert.

    Das kann ich nur ebenfalls so wahrnehmen. Falls hier ein Moderator mitliest : was spricht dagegen, für Halle ebenfalls einen Forumsbereich einzurichten, wie ihn Chemnitz hat?




    Mod: Siehe oben

    Und noch ein Haus dahinter wurde keine Kolonnade spendiert, nur ein Rücksprung, das sieht dann so aus.

    Das hier gezeigte Haus ist wirklich ein gestalterisches Fiasko. Für mich besonders überraschend ist die weit in den Fußweg hineinreichende Verkofferung von Rohren, die offenbar dort ganz unerwartet aus dem Boden kamen :-). Diese Verkofferung versperrt nun den Zugang zur Kollonade des "Optiker"-Hauses teilweise. Erstaunlich ist auch, dass das beim Bauordnungsamt offenbar nicht auffiel.


    Manches an diesem Haus wirkt auf mich wie eine Karrikatur: z.B. die Brüstungsgitter ("...na dann lasst uns da noch was ranschrauben") und die Gliederung der Fassade durch Dachrinnen.

    Insbesondere der Kolonnadengang macht an dieser Stelle wirklich überhaupt keinen Sinn.

    Der Kolonadengang ist nötig, um das letzte Stück der Arthur-Hoffmann- Strasse ggf. wieder zweispurig für den Verkehr zu öffnen. Auch das Haus dahinter (Optiker) hat schon einen solchen.

    Ich finde das die Kubatur ganz gut an diese Stelle ggü. dem Wohnblock der Volkssolidarität passt,

    Auf der Visualisierung scheint irgendwie ein Geschoss auf der Westseite "weggemogelt" (5+1), so dass das Gebäude bzgl. der Geschosse optisch besser zur engen Arthur Hoffmann-Strasse passt, während die Nordseite ja mit 6+1 Geschossen auch ganz gut propotioniert wirkt. Offenbar wurden die Geschosshöhen/Fensterhöhen nach Westen hin höher gezeichnet.

    Falls das Gebäude dort auch so gebaut würde, wäre es für die Arthur-Hoffmann-Strasse ein versöhnlicher Abschluss für das ansonsten architektonisch gebeutelte Nordende der Strasse mit recht anspruchslosen Billigbauten.

    Gibt es dafür einen Realisierungszeitraum?

    Das Taubenproblem an der S-Bahn-Haltestelle kommt allerdings nicht von der Bauruiene, vie zuvor vermutet. . Direkt vor dem Südausgang stehen zwei große grüne Container, in denen jemand gewöhnliche Stadttauben als Zuchttauben hält. Dass so was mitten in einer Stadt zulässig ist, ist ziemlich verwunderlich. Überwiegend dadurch ist der Südeingang so verdreckt, weil die Zuchttauben direkt hier Schutz suchen.

    Der Rückgriff auf die Formensprache der 20er oder neuerdings 60er Jahre ist ganz sicher gefälliger und verkaufsfördernd, besser als auf die 80er. Aber das ist halt auch Zeitgeist, wie man sehr gut an den momentan in Mode gekommenden Parties im Stil dieser Jahre sieht. Vielleicht erleben wir bald auch wieder 80er Jahre Parties mit Fokuhila-Frisuren :-).


    Ich selber sehe bei diesem Objekt die vorgeworfene 80er Jahre Architektur eigendlich nur auf der Kohlenstassen-Seite und dieser Eindruck kommt auf -und wird verstärkt- durch die unmutige beige Farbgebung der Fassade. Solange die Oberfläche noch froschgrün und gewellt war (= originaler Entwurf des Dresdener Architekten) wäre doch niemand darauf gekommen, sondern es wäre ein absoluter Hingucker.

    Ich finde, dass es schon mal erwähnenswert ist, dass man auf 260 qm Grundfläche versucht hat, eine 0815-Standard-Gliederung der Fassade zu umgehen.


    P.s.: Dass das 2-Familienhaus Grunerstrasse 4 besonders gelungen ist, steht auch für mich außer Frage.

    Ästhetisch ( und darüber lässt sich gern streiten ) erinnert der Bau mit seiner Einzelstellung zwischen Paul Gruner Str 4 und dem dazugehörigen Garten eher an einen Bunker aus Weltkriegszeiten oder wie Ziegel bereits beschrieben hat an das DDR Rechenzentrum am Dittrichring als an "Harmonie"

    Diese Einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. Nach der Paul-Gruner-Strasse hin sieht das Gebäude durch den Einschnitt und die breiten Süd-Balkone recht interessant für ein Wohnhaus aus. Zumindest nicht nach der Tristess der üblichen symmetrischen, durchgehenden Fassaden mit bodentiefen Fenstern. Wo gibt es denn in L. eine vergleichbar gegliederte Fassade beim kommerziellen Wohnungsbau?


    JAER679


    Zur Kohlenstrassen-Seite hin stört mich auch etwas die zu grosse unstrukturierte Wandfläche, die aber begrünt werden könnte.


    Ja, die Brandmauer zu dem kleinen Gartengrundstück wird groß und glatt, aber das ist das Wesen einer Brandmauer, dass sie keine Öffnungen hat. Sie wird aber zukünftig durch die gerade im Bau befindliche Kohlenstrasse 4 wohl kaum optisch wirksam werden.

    Der LVZ Beitrag ist leider nicht richtig verlinkt oder nicht aufrufbar. Bleibt es bei 4 Türmen, denn das Konzept schien mir architektonisch das zweitbeste Konzept.


    Es wäre schade, wenn die EG-Bereiche ausschliesslich für Verwaltung genutzt würden. So bliebe es bei der jetzt vorhandenen langen toten Strecke zwischen Innenstadt und Ostplatz.

    Die fast fehlende Präsenz von Halle im DAF ist sehr auffällig. Die Gründe, warum interessante Bauprojekte in Halle mit z.T. sehr großer struktureller und stadtplanerischer Relevanz (von denen es ja z.Z. einige gibt) und deren architektonischen Aspekte hier kaum vorkommen, sind mir nicht klar. Der Unterschied Leipzig und Halle in Zahlen:


    Leipzig hat im DAF 98 Themen mit über 36.000 Diskussionsbeiträgen (8,4 Millionen Zugriffe alleine für die beiden Themen Wohnungsbau und Umgang mit Bauerbe).


    Halle hat im DAF 9 Themen mit 157 Diskussionsbeiträgen.


    Diese Diskrepanz (Halle mit nur 0,4 % der Leipziger Beitragsanzahl ,von den Zugriffszahlen ganz zu schweigen) kann nicht mit der Stadtgröße erklärt werden. Hat jemand dafür eine plausible Erklärung? Selbst die Kunsthochschule Burg Giebichenstein und deren viele Repräsentaten und Studenten- tragen nichts zum architektonisch-ästhetischen Diskurs bei! Zu geringeres stadtbürgerliches Engagement? Mangelhaftes Informationsmanagement von Seiten der Stadt und /oder der Bauträger?

    Das alte RAW-Gelände (direkt hinter dem Halleschen Hauptbahnhof) ist ein sagenhafter "Lost Place" in zentraler Lage. Wird es das bleiben?


    Immerhin hat sich der Planungsausschuss des Stadtrats im Dezember 2023 einstimmig dafür ausgesprochen, dass nun für das Areal des ehemaligen Ausbesserungswerks der Reichsbahn (RAW) -endlich- ein Bebauungsplan erarbeitet werden soll. Ob sich die Sache durch das Zukunftszentrum am nahgelegenen Riebeckplatz dadurch beschleunigt?


    Eindruck vom RAW-Gelände


    RAW-Gelände im Video