Die Anbindung des Stadions wird durch die RTW noch weiter vermurkst. Für Großereignisse im Frankfurter Waldstadion eignet sich die RTW mangels Verstärkungsmöglichkeit und zu geringer Taktfrequenz von nur 30 Minuten je Linie überhaupt nicht. Dies ergab bereits ein Variantenvergleich im Jahr 2010. Es drohen Verspätungen durch den Andrang bei bereits gut besetzten Zügen. Diese übertragen sich dann auf die mitbenutzten S-Bahn-Strecken. Und das, wenn es bei den Großereignissen auf eine rasche Zugfolge besonders ankommt. Da die Schiebetritte nur bei geschlossenen Türen eingefahren werden können, kann die Abfahrt eines Zuges leicht verhindert und das erneute Öffnen der Türen erzwungen werden. Es genügt, sich auf einen Schiebetritt zu stellen, der dann nicht eingefahren werden kann.
Hinzu kommt, dass die beiden RTW-Stationen Stadion und Mörfelder Landstraße nach dem noch Ende 2024 kommunizierten Haltekonzept nur alternierend, das heißt halbstündlich von nur einer Linie bedient werden sollen. Dabei fährt die Linie aus Neu-Isenburg am Stadion und die Linie aus Dreieich an der Mörfelder Landstraße durch. Dies führt zum Verzicht auf wichtige Umsteigebeziehungen und Irritationen bei den Fahrgästen sowie zu Sicherheitsproblemen. Man stelle sich nur vor, dass fast leere Züge nach Veranstaltungen an vollen Bahnsteigen einfach durchfahren. Noch skurriler wird es, wenn durchfahrende Züge in Richtung Stadion/Flughafen wegen der Belegung des eingleisigen Brückenabschnitts durch einen Gegenzug dennoch halten müssen, aber die Türen nicht geöffnet werden, obwohl von außen noch viele leere Plätze zu erkennen sind. Das dürfte auf komplettes Unverständnis bei den Wartenden stoßen. Das wird auch nicht besser, sondern schlimmer, wenn – wie in dem Gutachterentwurf zum Deutschlandtakt vom Juli 2023 enthalten – eine RTW-Linie sowohl am Stadion als auch an der Mörfelder Landstraße hält und die andere Linie an beiden Stationen durchfährt. Dann halten bei Veranstaltungsende bereits volle Züge an ebenso vollen Bahnsteigen, während leere Züge durchfahren.
Noch im Erläuterungsbericht zur Planfeststellung wird der RTW-Haltepunkt Mörfelder Landstraße für das benachbarte Waldstadion als eine wichtige Zugangsmöglichkeit bezeichnet. Aus diesem Grunde werde eine beidseitige Erschließung der Bahnsteige geplant. Allerdings weist die Planung nur eine Bahnsteigbreite von drei Metern auf. Das ist kaum mehr als die Mindestbreite von 2,50 Metern, wobei die Breite noch durch Wetterschutzhäuschen an den betreffenden Stellen etwa halbiert wird. Es sei in Erinnerung gerufen, dass hier bei Konzerten bis zu 65.000 Zuschauer Platz finden. Seitens der Stadt Frankfurt wird am Stadion außerdem noch eine Multifunktionsarena mit rund 13.500 Plätzen geplant. Bei dieser Randbedingung muss die Breite der Bahnsteige leider als völlig unzureichend, ja gefährlich bewertet werden, gerade wegen durchfahrender Züge.