Gestern konnte ich an einer Führung durch das Areal mit D.W. Dreysse höchstselbst teilnehmen. Außer wirklich überwältigenden Eindrücken gab es auch einige interessante Hintergrundinformationen. Möglicherweise alles Altbekanntes, mir aber neu:
- Rein rechtlich gilt alles als ein einziges Gebäude, andernfalls wären insbesondere aus Brandschutzgründen gravierende Änderungen nötig gewesen
- Jedes Haus muss dem Anprall eines 20-Tonnen-LKWs mit 120 km/h standhalten. Wie man auf dem Hühnermarkt 120 km/h erreichen soll blieb offen.
- Die deutsche Steinindustrie hat es nach dem 2. Weltkrieg versäumt, Naturstein als Baustoff zuzulassen. Ausnahmen wären möglich gewesen (Beispiel Dresdner Frauenkirche), die DomRömer GmbH hat es aber versäumt, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen.
- Die Mischbauweise Beton mit Natursteinverkleidung ist nicht billiger als die historisch akkurate Massivbauweise, weil die teuren Steinmetzarbeiten in beiden Fällen gleich sind und so noch die Baukosten für das Betonskelett hinzukommen.
- Wohnungen sind nur da zugelassen, wo mindestens einmal am Tag Sonnenlicht durch die Fenster einfallen kann. Wo das nicht möglich ist, müssen andere Nutzungen gefunden werden.
- Energetisch betrachtet erreichen die Häuser fast Passivhausstandard. Alle haben mehr oder weniger aufwendige Lüftungssysteme, auch wenn sie nicht wirklich nötig gewesen wären.
Nun ein paar Eindrücke:
Haus am Rebstock, die Säulen sind aus altem Holz
Der Schoppepetzer hat noch immer keine Nase. Den Neubau haben wir bekommen, weil sich der zuständige Architekt kategorisch geweigert hat, einen "Nazi-Bau" von 1940 zu kopieren. Auch wenn der damalige Architekt schon zuvor die Braubachstraße geplant hatte und ziemlich sicher kein Parteigenosse war.
In der Neugasse. "Goldenes Kreuz" und die Rückseite von "zur Flechte",
Namenloses Gässchen zwischen Goldenem Kreuz und Braubachstraße 23:
Links Flechte, rechts Esslinger:
Hühnermarkt von Norden. Spätestens hier waren auch die Zweifler in der Gruppe begeistert.
Ostseite, "Kleines Seligeneck" und "Neues Paradies":
Nochmal Flechte und rechts ums Eck "Schildknecht"
Esslinger und Flechte, links angeschnitten "Goldene Schere"
"Grüne Linde", die oberen drei Geschosse sind zu einer Privatwohnung zusammengefasst worden. Die Rückseite musste gekürzt werden um den Archäologischen Garten freizuhalten. Fenster gibt es nur zum Markt hin.
Detail:
"Eichhorn"
Detail vom Haus "Schlegel", Ecke Markt und Hühnermarkt
Blick Richtung Römer mit Pergola, links Rotes Haus. Wenn die Pergola eins schafft, dann vor allem anzuzeigen wo man demnächst weiterbauen sollte.
Markt Richtung Dom, wegen der Baustelle leider kein weiteres Durchkommen möglich
"Kleiner Vogelsang", erst auf den 2. Blick als Neubau zu erkennen
Hölzerne Säulen des Roten Hauses
Nochmal Schlegel
"Würzgarten", das rote Elend links nebenan zum Glück noch verhüllt:
Das namenlose Nachbarhaus zum Roten Haus (mit gefälschten Mäcklerrillen )
Teil 2 folgt.