Beiträge von rallekoffskaja

    Ist ja interessant, was die Diskutanten meinen, was man nicht alles im Wohnumfeld benötigt. Die Grünanlagen werden nach Klarenbach "dringend benötigt". Und Kleist findet dagegen gastronomische Einrichtungen nicht zwingend nötig. Also ich wohne seit 6 Jahren in einem Charlottenburger Altbauquartier. Zuvor habe ich 30 Jahre im Prenzlauer Berg gewohnt. Ich wusste nicht, dass mir Grün gefehlt hätte. Danke insbes. an Klarenbach, dass er mir das vor Augen führt. Was Klarenbach aber ganz gerne unterschlägt bei seinem euphorischen Eintreten für den innovativen Städtebau sozialistischer Prägung ist die mangelnde Versorgung der Menschen mit Dingen des täglichen Bedarfs in diesen Gebieten. Von kleinteiligen Einzelhandel mag man ja noch nicht mal sprechen. Für sehr viel mehr als Wohnungsbau, haben hier die Kapazitäten beim Bau nicht gereicht. Superinnovativ! Gab es da auf der Fischerinsel eigentlich mal eine "Kaufhalle"? Immerhin gibt es nun einen Edeka dort. Im geschmähten Blockrand.

    @EchterBerliner
    Warum so unkreativ EchterBerliner? Also meine Vorstellungskraft an diesem zugegebenermaßen recht überschaubaren Grundstück reicht viel weiter. Es ist kein Naturgesetz, dass man auf kleineren Grundstücken mit Einheitsfassade bzw. Würfeln arbeiten muss. Das zeigt sich, wenn man mit offenen Augen durch die Stadt läuft. Ferner sollen mit Architektur ja auch gestalterische Herausforderungen, die mit dem Grundstückszuschnitt zu tun haben, gelöst werden. Im Idealfall...


    Im übrigen finde ich die jetzige Situation mit Alea eine deutliche Verbesserung zur vorherigen Situation. Nur die Fassade wäre nach meiner Auffassung an anderer Stelle (bspw. zwischen Straßenbahnhaltestelle und ParkInn-Fußbebauung oder als Anbau zum Panoramahaus, der weiterhin in der Planung feststeckt) besser geeignet gewesen und hätte dem Entwurf sicher besser getan, zumal das schwarze Glas in meinen Augen gut mit hellem Naturstein harmoniert (ein beliebter Kontrast insbesondere beim Geschäftshaus um 1900, siehe *Warenhaus Tiez Leipziger Str.)

    Absolute Zustimmung, Konstantin! Es gleicht mehr einem willkürlichen Abstellen von Würfeln im Stadtraum, als einem geplanten Bauen entlang eines vorgegebenen Straßenrasters. Als Fassade eines Eckhauses mit anschließenden Nachbargebäuden wäre es sogar ganz ok. Für den 8. Würfel im Umfeld des Alexanderplatzes irgendwie nicht die wahre Lösung.

    @ Klarenbach:


    Solch Konservatismus bzgl. der Erhaltung mittelmäßiger Standardarchitektur, die jede Weiterentwicklung ganzer Areale blockiert, ist aber mindestens genauso deprimierend wie die toten Winkel der Stadt selbst, die Du am liebsten unter einer muffigen Käseglocke konservieren möchtest.


    Das Argument über Sinn und Unsinn eines Abrisses/einer Umgestaltung solcher Gebäude ist meines Erachtens eindeutig zu kurz gedacht. Mit Blick auf die vorhandene und öffentlich bezahlte Infrastruktur halte ich es geradezu für fahrlässig, ganze Areale vor und hinter dem Haus der Elektroindustrie in ihrer Attraktivität zu mindern und sie nicht so zu nutzen, wie man es vielleicht sollte und könnte.


    Zum Lärm: also die Alexanderstraße wird nicht lauter sein, als die Mollstraße oder die Liebknechtstraße, die ebenfalls zuführende Straßen zur Keibelstraße haben. Insofern ist auch dieses Argument nicht stichhaltig.*

    Nun. Da wird mal wieder mit den Fingern auf die Grundstückseigentümer gezeigt und vergisst gleichzeitig zu erwähnen, dass bis vor kurzem Bund und Land eine nicht unwesentliche Rolle als Eigentümer spielten. Vielleicht hätte noch ein Vertreter der WBM an der Veranstaltung teilnehmen sollen. Ihre Gebäude versprühen den Reiz von Kairo und stehen dem Masterplan in Teilen an der Memhardtstraße im Wege.*


    Allerdings ist die Verwaltung noch nicht mal in der Lage, ordentliche Straßenschilder auf dem Platz aufzustellen. Oder ist jemandem schon ein solches Schild aufgefallen (abgesehen von den U-Bahn-Zugängen, die der BVG gehören)? Kein Schild, das auf vom Alex abgehende Straßen hinweist.*

    Investor Huth erweitert sein Engagement am Leipziger Platz zusehends. Das zumindest berichtet die Immobilienzeitung. Demnach hat Huth sein Areal um das Mossepalais und den östlich daran anschließenden Bau erweitert. Damit schließt der Investor die Lücke zwischen dem LP12 und dem AvD-Palais. Bereits vor vier Wochen wurde bereits das Projekt 3-Leipziger an der Leipziger Str. erworben. Huth plant in diesem Komplex 50 Läden. Eröffnung sei für Herbst nächsten Jahres geplant.*


    Nach meiner Einschätzung kann man davon ausgehen, dass das Mossepalais Sowie der östl. daran anschließende Bau ebenfalls für mehr Einzelhandel fit gemacht werden und somit die Bedeutung des Leipziger Platzes weiter steigern werden.*


    http://www.immobilien-zeitung.…h-hat-wieder-zugeschlagen

    Backstein:
    Ich finde, es handelt sich eher um ein prinzipielles Problem, als eines, das sich nur auf die Ohmgasse bezieht. In meinen Augen wird zu häufig ein bestehender baulicher Rhythmus, den die Bestandsbauten zweifelsohne trotz ihrer Individualität erzeugen (durch Balkone, Gesimse oder eben typische Fenstergestaltung), grundlos gestört. Einen Neubau an diese Stelle zu setzen, heißt ja nicht, dass man diesen Rhythmus nicht wieder herstellen könnte. Dafür muss man noch nicht mal traditionelle Formensprache verwenden. Ich denke, an solchen Stellen sollte der Gesamteindruck eines Straßenzuges das höherwertigere Kriterium sein, statt der individuelle Gestaltungsanspruch eines einzelnen Bauherren, der viel zu oft leider auch noch in die Hose gehen kann. (Und wie gesagt: Es heißt nicht unbedingt, traditionell bauen zu müssen.)

    Für mich eignet sich der Koolhaas-Entwurf eher für das Kulturforum als Abschluss der Sichtachse durch die Leipziger Straße. Er würde sich auch dort eher zwischen den vorhandenen Bauwerken (insbes. Stabi, Philharmonie, Kammermusiksaal und Sony) einfügen. Für die vorgesehene Brache in der Zimmerstr. sind dieser und alle anderen Entwürfe einfach nur schwere Kloppse. Monumental, weder Berliner Traufhöhe, noch Hochhaus: ein schwerer Brocken. Das Skulpturale an den Entwürfen macht diese auch nicht filigraner und leichter. Auf mich wirkt das ganze sehr gewollt. Wiedererkennungswert ist vorhanden, rettet den Gesamteindruck jedoch auch nicht, wie ich finde.

    Na ich würde, was die Lebendigkeit der Straßenzüge angeht, Nicht zu früh urteilen. Ein Großteil ist Baustelle, geschweige denn bereits bezogen. Hinzu kommt, dass an der Kommandantenstraße und an der Jakobstraße nach wie vor großflächige Brachen bestehen.*
    Ich bin davon überzeugt, dass der Spittelmarkt an Aufenthaltsqualität gewinnen wird, sobald die Straßen dort verlegt sind und mglw. die Brückenrampen etwas reduziert wurden. der Platz hat allein schon dadurch gewonnen, dass man ihm vor Jahren eine Ampel spendiert hat und die Axel-Springer-Straße angeschlossen hat!
    Allerdings kann man in diesem Viertel wunderbar sehen, wie offenbar wohltuend eine Architektur wahrgenommen wird, die nicht blockübergreifend daherkommt, sondern eine Parzelle vorgibt zu sein. Diese Parallele findet sich auch im Vergleich vom neu bebauten Wertheimareal mit der "Mitte" oder dem Alexa. Mit einer einzigen langgestreckten Fassade kann man unter Umständen gleich ganze Straßenzüge (manchmal auch negativ, wenn's schief geht) prägen.*

    Ich finde, der Entwurf des Gebäudes in der Großaufnahme erinnert doch sehr stark an das Aeroflottgebäude Unter den Linden neben der sowjetischen - äh russischen Botschaft. Gegen zeitgenössische Architektur ist eigentlich nichts einzuwenden. Jedoch in dieser Form in blockweiser Bauform, ohne Plastizität, ohne vernünftigem Dachabschluss sehr monoton und öde. Davon mal ab ist die Gestaltung der Fenster, deren Unterteilung in Flügel, Sprossen und Oberlichter sehr wichtig für die Optik eines Gebäudes. Bis in die 30er Jahre hinein waren hier im Gegensatz zu weiten Teilen Deutschlands Fensterkreuze typisch. Für einen historischen Platz wie dem Schinkelplatz gibt es genügend traditionelle und regional typische Anknüpfungspunkte in der architektonischen Gestaltung. Die bewusste Antihaltung ggü. allem Traditionellem ist meines Erachtens etwas krampfhaft.*


    @Berchen:
    Ich glaub, in deiner ebenfalls krampfhaften Berlinkritik hast du dich verrechnet: Bonn war zwar lange Hauptstadt, allerdings keine 50 Jahre, wie du behauptest, sondern 41 Jahre. Und München ist nun eine historisch gewachsene Hauptstadt. A ja. Von Bayern vielleicht. Genauso wie *Bückeburg für Schaumburg-Lippe. Aber Berlin kann auch das für sich in Anspruch nehmen. Immerhin seit 1701 preuß. Hauptstadt, des 1871 mit gewaltigem Abstand bedeutendsten deutschen Teilstaates. Mag dir sicher nicht gefallen, ist aber so!*

    Jan:


    Ich glaube, das Problem liegt in den verschiedenen Quellen der Zahlen. Das Amt für Statistik ist für die Ausführung des Zensus in Berlin und Brandenburg verantwortlich gewesen. Es wird die eigenen Daten nicht anzweifeln. Das Einwohnermelderegister geht ebenfalls von der Korrektheit seiner Daten aus. Die wenigen Retouren beim Versandt von Wahlunterlagen bspw. gibt ihnen augenscheinlich Recht. Selbst wenn die Daten des Zensus nun korrekt sein sollten (woran man nach all den in der Presse zu lesenden Geschichten der Bürgermeister kleinerer Gemeinden Zweifel haben kann), stellt sich die Frage, welche Einwohner denn nun aus dem Register gestrichen werden sollen. Es gab schließlich keine Vollerhebung. Und eine Weitergabe der Zensusunterlagen an die Einwohnerregister ist aus Datenschutzgründen nicht möglich. Im Gegenteil: der Nachweis von Fehlern beim Zensus wird immer schwieriger, da das Stat. Bundesamt als der für den Zensus verantwortlichen Stelle die gesammelten Daten bereits löscht (bzw. dazu verpflichtet ist). Insofern wird der juristischen Auseinandersetzung mit diesem Thema (Klagen dutzender Städte und Gemeinden) leider zunehmend der Boden entzogen.*

    ^ Es handelt sich meines Wissens nach um zweierlei Zahlen. Die hier dargestellten 3,5 Mio. stellen auf die Zahlen aus dem Einwohnerregister (Hauptwohnsitze, LOR bzw. Konzept der lebensweltlich orientierten Räume) ab. Die Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus' dagegen geht in der Tat von 3,4 Mio. aus (übrigens die Zahl, die bei Wikipedia genannt wird). Beide Zahlen werden beim Amt für Statistik Berlin-Brandenburg aufgeführt (Rubrik Presse bzw. Statistik). Leider wird die Diskrepanz nicht kommentiert. Wobei die Zahlen des Zensus' inzwischen deutliche Kritik bzgl. der Methodik und den teilweise merkwürdigen Ergebnissen/Abweichungen insbesondere in kleinräumiger Sicht auf sich gezogen haben. Eine exakte Einwohnerzahl wird sich wohl niemals ermitteln lassen.

    Was heißt hier wieder: "Berlin tut sich diesbezüglich leider wesentlich schwerer."? Es steht sicher dem Bund frei, sich ebenso in Berlin zu engagieren. Allerdings denke ich, nachdem Milliarden in Museumsinsel, Stadschloss, Staatsoper, Staatsbibliothek verbuddelt und etwa jeder zweite Euro des Kulturetats nach Berlin fließt, wird sowas wie in Potsdam mit der Garnisonkirche nur schwer zu vermitteln sein. Die Bemühungen um eine Wiedergewinnung eines historischen bzw. daran angelehnten Stadtbildes finden sich aber hier wie dort.*


    Was ich allerdings problematisch finde, ist die Breite Straße. Sowohl vor dem Corps de Logis des Potsdamer Parlamentsschlosses als auch später vor der Garnisonkirche. Allerdings ist die Verkehrsbelegung der Straße mit Blick auf die Wiederherstellung der Stadtsilhouette eher ein Luxusproblem.*

    Um noch mal die Flecken auf der Pflasterung aufzugreifen: Vielleicht sollte man langfristig auch einfach rings um den Alexanderplatz die Zahl der Imbisse, Schnellrestaurants und Fingerfood-Geschäfte begrenzen. Ich weiß nicht wie das gehen kann, aber sicherlich gäbe es auch hier Möglichkeiten, sei es auch nur in Form von Initiativen der Anrainer. Denn insbesondere sind es diese Geschäfte, deren Müll später auf und unter den Bänken liegt. Im Bahnhof selbst macht demnächst ein weiterer Starbucks auf. Auch er arbeitet mit Pappbechern usw.*


    Zudem halte ich die Mülleimer an den Laternen für ungeeignet. Sie sammeln keine Restflüssigkeit auf, sodass sie fortwährend tropfen und sich unter ihnen eine schöne schwarz-glänzende Schmierschicht gebildet hat.*


    Morgens gegen 6:00 Uhr liegt der Dreck noch immer auf und um den Platz.*


    Ich finde, so ein Platz sollte rund um die Uhr gereinigt werden. Nicht weil er so hübsch ist, sondern weil 300.000 Menschen am Tag einfach auch ein Müllproblem mit sich bringen.*


    Wenn hierzu die BSR kein Geld hat, dann sollten sich die Anrainer vielleicht überlegen, ob es nicht sinnvoll ist, zwei Arbeitsplätze zu finanzieren, die sich genau diesem Problem annehmen. Allerdings bezweifel ich, dass der Leidensdruck so groß ist. Schließlich sieht es im Bahnhof nicht anders aus und hier ist DB Station&Service Hausherr.

    Das Bild an der Hauswand ist mir neu... Könnte es sich dabei um das Bild am ehemaligen Bauministerium an der Breiten Straße handeln?


    Ich hätte es zumindest lieber gesehen, nicht einheitlich aufzustocken, sondern dem gesamten komplex unterschiedliche Gebäudehöhen zu geben. Wäre meiner Einschätzung nach wenigstens ein kleines Mittel gegen Monotonie in diesem Bereich.

    Aber Grundriss hin, Entwürfe her: Das Ganze ist so lange irrelevant für eine Diskussion, so lange es man mit solchen Investoren zu tun hat wie im vorliegenden Fall.*


    Erst war die Marktlage das Problem bei der Umsetzung, jetzt, wo hiervon keine Rede mehr sein kann, wo Investitionsvolumen und realisierte Quadratmeter in Berlin steigen, wird augenscheinlich spekuliert.*


    Ich finde, man sollte durchaus auch mal fragen, was die Intensionen der WBM sind, denen die Gebäude an der Memhardtstraße gehören. Immerhin Landeseigentum!

    Du hast ja sicherlich Recht, mit dem, was du sagst. Nur muss man ja auch sehen, dass Berlin nicht aus allen Nähten platzt und gerade dieser Streifen bebaut werden muss.*


    Jede Kleinstadt geht mit ihrer Stadtmauer anders um, als Berlin mit dem letzten Rest Mauer, die der Endpunkt einer ganzen Reihe von Meilensteinen (Blockade, 17. Juni, Berlinkrise) war, und das mit ganz individuellen Betroffenheiten der Bevölkerung verbunden war.*


    Daher finde ich es auch nicht besonders gelungen, dem Bezirk (bzw. einem Bauamt) die damit verbundenen Entscheidungen zu überlassen oder zuzuschieben.*


    Ich denke, die Stadt ist mit 890 km² groß genug, dass hier auch Platz für 1,3 km Erinnerung an die europäische Teilung ist. Dort stört es nun wahrlich niemanden.*


    Leider war sich Berlin dieser Verantwortung an der Stelle nicht bewusst und verheddert sich im Bezirkskleinklein mit allen Konsequenzen um möglichen Schadenersatz. Ein Trauerspiel.*


    Platt gesprochen: Auf der einen Seite ein weltbekanntes Baudenkmal und auf der anderen Seite Erika Schulze aus dem Bauamt Friedrichshain-Kreuzberg die einen Bauantrag vorgelegt bekommen hat. *Um beim Beispiel zu bleiben: Erika mag zwar gute Arbeit machen, alle Regularien kennen und anwenden. Allein die Dimension ihrer Entscheidung bedarf aber die Hinzuziehung von weiteren Experten und einer öffentlichen Diskussion, nach meiner Einschätzung. das aber bitte vor Baubeginn.*

    Das Problem ist doch aber Folgendes: Dem Gespräch von _flyn (post #60) mit Frau Lüscher ist zu entnehmen, dass sie versucht, die Architektur des Platzes einheitlich zu gestalten. An sich eine gute Idee. Nur machen wir uns doch nichts vor: Die Architektur reißt niemanden vom Hocker und ist streckenweise öde. Die letzten unbebauten Grundstücke in dieses Architekturkorsett zu pressen, kann aber nicht die Lösung sein. Seit wann muss sich das Gute dem Mittelmaß anpassen? Das ist das, was mir nicht in den Kopf will. Ich finde einfach den ganzen Ansatz falsch.

    Also ich persönlich habe meine Probleme sowohl mit dem Neubau als auch mit einem Durchbruch. Nicht weil mir Zuzügler zuwider wären. Von mir auch kann jeder wohnen wie und wo er will.*


    Problematisch finde ich aber den Umgang mit einem Monument, das weltgeschichtliche Bedeutung besitzt. Dazu gehört meines Erachtens auch der Todesstreifen. Er hieß nicht umsonst so. Ich glaube, das wird heute vielfach vergessen.*


    Dass man innerstädtische Bereiche wieder bebaut, ist klar. Am Potsdamer Platz kann man sich nichts anderes vorstellen. Oder in der Zimmerstraße. Was dabei heraus kommt, wenn man sich weder für das eine, noch das andere entscheidet, kann in der Bernauer Straße besichtigt werden. Hier ein Haus, dort die 24 Jahre alte Ahornhecke, dann Mahnmal und ein paar Metallstäbe. Die Kirchenmauer nicht zu vergessen. Ein bunter Flickenteppich. Ohne Konzept. die Frage ist auch, wo zieht man die Grenze: hier ein Stückchen Gedenken, in 50 m ein weiteres Stückchen?


    Wohnungen an dieser neuralgischen Stelle deutscher Geschichte halte ich für entbehrlich, zumal bei O2 bislang mehr oder weniger nur die Steppe blüht.*


    Aber vielleicht ist es eine Art Zeitgeist. Das Umfeld von Auschwitz verkommt schließlich auch immer mehr zur Bockwurst-Kirmes.*