Unsachlich? Dagegen muss ich mich verwehren.
"Unsachlich", die Entwertung eines Beitrages als "von Gefühlen, Vorurteilen bestimmt" (so der Wörterbucheintrag zu "unsachlich"), ist meiner Meinung nach ein unangebrachter Vorwurf.
Man kann sich gegenseitig Vorwürfe machen oder in Austausch treten.
Wenn "Unsachlich." (Punkt!) am Anfang steht, dann sollte dir klar sein, dass dies weder dialogbereit, noch sachlich rüberkommen kann.
Unangebracht ist außerdem der whataboutism über "Zugezogene". Es ging um eine konkrete vormalige Amtsinhaberin, die Kritik an ihr ist so langjährig und breit in immer ähnlicher Form geäußert worden, dass sie sogar nebst entsprechender Quellennachweise in den Wikipedia-Eintrag über Frau Lüscher aufgenommen wurde.
Sie war nun einmal zuvor als Architektin in Zürich tätig, danach in politischer Verantwortung für die Stadtplanung in Zürich. Das ist ebenso eine objektive Tatsache, wie die gänzlich andere Größenordnung im Vergleich mit Berlin.
Über eine abstrakte Kategorie wie Größe ging es dabei nicht, es ging mir tatsächlich um die wesentlich umfangreichere Aufgabe.
Man kann den Alexanderplatz im Allgemeinen und die Entwicklungsgeschichte dieses Bauprojekts im Besonderen nicht diskutieren und verstehen ohne die von 2007 bis 2021 für Städtebau in Berlin verantwortliche Person einzubeziehen.
Ob zugezogen oder im Wedding geboren und aufgewachsen, das ändert daran nichts. Ebenso wie Menschen eine Vorgeschichte in neue Funktionen mitbringen.
Ich mache Frau Lüscher im Übrigen keinen Vorwurf ihrer Linie treu geblieben zu sein, dafür wurde sie ja auch über viele Bewerbern ausgewählt, diese Linie und alles was sie mitbringt, wofür auch sonst. Schon gar nicht habe ich irgendwas gegen die eigentliche Person, ich kenne Frau Lüscher ja gar nicht.
Mir ging es ausschließlich um den von ihr in Berlin verantworteten Städtebau und da sie ein Amt ausübte, nicht etwa privat tätig war, gehört das dann auch einfach dazu. Kritik an Amtsträgern ist sozusagen der sachliche Kern der repräsentativen Demokratie. Ich werfe hier ja nicht mit Beschimpfungen um mich!
Ich hoffe, dass vom Hines-Projekt Signalwirkung ausgeht und hier nichts weniger als ein Wendepunkt in Berlin erreicht ist. Und nachträgliche Aufstockungen von Hochhäusern um 20 m oder mehr sind auch in Frankfurt meines Wissens nach kein alltäglicher Vorgang im Planungsprozess.