Und findest du auch, daß Richter und Boys Müllkünstler sind? Und möchtest du den Bau auch stoppen und Millionen verbrennen?
Millionen wurden von der Politik schon immer verbrannt, hier stellt sich halt die Frage ob die Fertigstellung des zu erwartenden architektonisch dürftigen Ergebnisses nicht eine Neuplanung im Endeffekt und auf längeren Zeitraum gesehen verantwortungsvoller wäre.
Und bitte lassen sie den guten Joseph Beuys in Frieden, was würde der einstige Radikalpazifist wohl heute performen: "Wir brauchen Sonne, keine Grünen..." 
Warum nicht nur mir bei diesem schändlichen Vorgang der Hut hochgeht hat halt auch mit der Person Claudia Roth zu tun. Es überzeugt nicht, dass man hier wirklich im Sinne von Klimaschutzzielen dies oder das erreichen wollte. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte man in erster Linie technisch überzeugende Lösungen vorgestellt (z. B. im Sinne von Energiekostensenkungen, etc.), oder man hätte die Solarzellen jeweils an der von der Straße nicht sichtbaren Oberkante der Ziegel des Daches angebracht. Man hätte sich halt mal ein bisschen was überlegen müssen.
Hierbei kommt hinzu, dass ja das Dach eine wesentliche architektonische Funktion im gesamten Gefüge einnimmt. Die Schrägstellung ab gerade mal dem 2. OG macht das Dach zu einem weithin sichtbaren Fassadenbestandteil im Kulturforum. Hier stellt sich noch die Frage, ob die Paneelen überhaupt die Spiegelungsgefahr auf die Straße berücksichtig haben - hier wird es noch vieles (und zwar noch kostenintensivierender) zu klären geben.
Also zusammenfassend lässt sich sagen,
1. Wir haben die Aufgabe sämtlicher architektonisch wertvoller Merkmale, die zum Wettbewerbsgewinn von HdM führten.
2. In Rothscher Ordinärität wird dem weithin sichbaren Dach Solarpanelen übergezogen (optische Qualität unbekannt bis fragewürdig). Hier eine Verbindung zur Nationalgalerie (Stiftung) herbeizureden, zeugt von Hilflosigkeit der Verantwortlichen.
3. An den besonderen Raumkanten und architektonischen Blickbeziehungen von der StaBi und der Nationalgalerie wird die Fassade von einem wirren Urwaldgestrüpp überdeckt, der als Feigenblatt für das Thema Begrünung herhalten muss. Warum dann nicht das Dach begrünen?
4. Die Materialität des Baus ist nun derart aufgeweicht, dass man zur Schauseite (Richtung Kammermusiksaal) auf eine plumpe Glasfassade blickt. Der Bierzeltcharakter verstärkt sich so, der ursprüngliche Archetyp wird gänzlich verunklart. Verlieren wird das Kulturforum als Ganzes, da die Gravitationskraft des neuen Museums nun nicht mehr erkennbar ist. Und um genau diese große Lösung nach Brache, nach Vision des Gästehauses, nach Stimmanns Klötzchen-Ideen geht es bei dem Bau. Die Scheune hätte durch ihre Stimmigkeit einen zwar ungewohnten aber doch in der Stadtlandschaft zwischen Nationalgalerie und Philharmonie merkbaren Ausgleich erzeugen können.
5. An Stelle von Beuys, empfängt uns also nun Kunst von der Sieverding. Ich will nicht an Frauen-Quote glauben, aber des denkt halt in mir.
6. Das Ganze soll nun "berlin modern" klingen, ja welche, die Früh- oder die Spätmoderne, die des 20. oder gar des 21. Jhdts - alles Wurst. Und hier denkt es halt wieder in mir, Hauptsache die Frau Roth hatte ihren Auftritt. Und, was kam dabei heraus?