Beiträge von Markus40

    Ich habe es mir angetan, hier die Zusammenfassung für das Gebiet um die Urania:


    Hochhaus am Lützowufer 26


    Das Hochhaus möchte das Baukollegium an der Stelle nicht, und die „richtige Stelle“ im Block wäre schon mit einem HH besetzt. Es solle das Grundstück aus dem Bestand heraus aufgestockt und entwickelt werden. Daraufhin erklärten die Vorhabenträger, dass die Bestandsbauten bereits aufgestockte Gebäude seien, die keine weitere Last tragen können. Ende offen.



    An der Urania 4-10


    Ein Nachkriegsbau vom heiligen Düttmann solle jetzt die Maßgabe für die weitere Entwicklung sein. Das gerade im Bau befindliche HH von Barkow Leibinger auf der anderen Seite der Kurfürstenstraße bleibt also ein Solitär, die städtebauliche Lösung der Kreuzung ein Torso.



    Neubau Urania Berlin, An der Urania 17


    Der Neubau bzw. Umbau der Urania wäre laut Vorhabenträger durchaus als HH zur Kleiststraße ausformulierbar. Das Baukollegium verneinte dies zunächst.



    An der Urania 16 - 18


    Eike Becker plant an Stelle des ehem. Hotel President eine HH-Überleitung zum Dorlandhaus mit 48 Metern Höhe und bleibt damit etwas unter der Höhe des Dorlandhauses. Er sieht dies als bessere Lösung als die mögliche Brandwand zum Dorlandhaus in Weiterführung der Höhe des Motel One (die Brandwand wäre genehmigungsfähig nach §34). Das Baukollegium möchte diese „Höhe“ nicht, da sonst das Dorlandhaus einen zweiten „Konkurrenten“ neben dem DGB-Neubau bekommt. Im Block soll der Düttmann-Bau (aktuell Schadstoffsanierung) an der Ecke Kurfürstenstraße die Dominante bleiben und der Neubau hat sich am Motel One zu orientieren.


    In der Erklärung des Baukollegiums wird dann noch erwähnt, dass der Hochpunkt (48 Meter) an der Stelle zu dominant sei, er solle lieber auf dem Grundstück der Urania gegenüber erfolgen. Wobei man genau diesen Hochpunkt in der Präsentation zuvor abgelehnt hat.



    War das Baukollegium unter Frau Lüscher schon von Unverständlichkeit geprägt, so nimmt es doch unter Frau Kahlfeldt teils wirre Züge an. Immer wieder wird darauf verwiesen, dass seit 2018 alles anders sei, nicht nur graue, sondern auch golden Energie sei mittlerweile entscheidend. Zum anderen hat der Nachkriegsstädtebau mittlerweile anscheinend einen religiösen Status erreicht (nichts abreißen, nicht höher, aber alles besser und zeitgemäßer).



    Einen Hoffnungsschimmer hatte die Veranstaltung aber. Bezirksstadträtin Eva Majewski (CDU) schien sehr für die Hochpunkte offen zu sein und gab doch sehr realitätsnahe Stellungnahmen ab. Hier bleibt abschließend auch die Frage offen, warum man ein Hochhausleitbild für die CityWest entwirft und das Gebiet zwischen Budapester Straße und Urania zum Hochhausgebiet erklärt, wenn man dann keine Hochpunkte möchte?

    Die Qualität des Wohngebäudes Conrad-Blenke-Straße (Pandion - Architekt Hascher Jehle) schätze ich und hielt es für einen guten Auftakt in der Gegend:

    https://www.hascherjehle.de/pa…auer-berg-berlin/?ref=231


    Allerdings kann ich nicht nachvollziehen warum man die beiden südlicher gelegenen Grundstücke nicht ebenso dicht bebaut hat. Es ist schade, dass es Schulbauten heute nicht mehr verstehen Gegenden eine Definition bzw. eine Art Zentrum zu geben. Ein Allerweltsbürokasten in reinster Platzverschwendung, städtebaulich für mich mehr als ungelenk.

    Deshalb wäre ein Hochhaus - zumindest eine Höhenakzentuierung zur Ecke um einige Stockwerke - sinnvoll.

    Ich verstehe was du meinst, die ursprüngliche Planung sah an der Stelle auch einen Hochpunkt vor (siehe mein vorheriger Beitrag). Allerdings ergibt die Traufhöhe entlang der Stralauer Allee / Spreeseite schon eine gewisse Stringenz.

    Von der Elsenbrücke zur Oberbaumbrücke haben (bzw. erwarten) wir auf der südlichen Spreeseite Hochhäuser (Treptowers, Twintower, Argomex) und auf der nördlichen Seite eine durchgehend flache Bebauung.

    Von der Oberbaumbrücke zur Michaelbrücke Richtung Mitte erleben wir eine umgekehrte Raumwirkung. Auf der Kreuzberger Seite erstreckt sich durchgehend die Traufhöhe und auf der Friedrichshainer Seite bis zur Jannowitzbrücke haben (bzw. erwarten) wir Hochpunkte.


    Ärgerlicher ist die Verhinderung eines Hochhauses auf dem Grundstück des Kinos an der Elsenstraße. Erst von Lüschers Baukollegium gelobt und befürwortet. Nach dem Baukollegium kam dann der Denkmalschutz auf den Plan mit einer aus meiner Sicht doch sehr konstruierten Ablehungsbegründung. Hier stellt sich für mich wieder die Frage nach dem Sinn des Baukollegiums, warum der Denkmalschutz nicht von vorneherein in solche Projekte involviert ist. Von dem Projekt hörte ich nie wieder was.


    Mir gefällt das labels-Gebäude zB sehr gut an der Stelle.

    Wie unterschiedlich die Einschätzungen doch sein können. Ich finde es für das schwächste und architektonisch unreifste was dort rumsteht. Bitte aus der Nähe mal die Qualität der Türen und Fassadenstücke begutachten.

    ^^

    Auf Ephraim Gothes Aussagen würde ich nicht sehr viel geben. Für ihn ist es nicht bedeutend ob die HH am Alex 130 oder 150 Meter hoch werden, ob die Randbebauung am Humboldthafen kommt oder nicht und das Motel One in der Grunerstraße hält er durchaus für "gelungen". Herrn Gothes stadtplanerischem Ehrgeiz ist nur sehr schwer nachzuspüren.

    Wo sich jetzt aber die 214 Wohnungen im Gebäude Mollstraße 4 versteckt haben sollen, bleibt wohl eher eine Schimäre des Tagesspiegels. Das Haus hat mehrere Umnutzungen erlebt und erlebte dadurch auch eine völlige Deformierung. Solange ich das Haus kenne (seit 2001) war es ein Hotel (also gewerblich genutzt).

    Leider wieder ein Beispiel dafür, wie sich die Politik lautstark als "Retter" von vermeintlichem Wohnraum vor dem bösen Investor stilisiert, aber selber nicht in der Lage ist Wohnraum zu schaffen.


    Das ist der Link zur damaligen Sitzung des Baukollegiums:

    https://www.google.de/url?sa=i…972532980765&opi=89978449

    ^^

    Das eine Mal sind die Ergebnisse des Baukollegiums nur "Empfehlungen", das andere Mal hat es die Macht über Bau oder Nicht-Bau zu entscheiden. Für mich bleibt dieses "Kollegium" eine Sphinx, rätselhaft und undurchsichtig.

    Konkret hatte der Bauträger damals ja einen Entwurf samt Zeitplan vorgestellt. Dieser wurde vom Tisch gewischt mit den von mir oben genannten Begründungen. Ob es nun sinnvoller ist, dass als Ergebnis dieser Baukollegiums-Sitzung seit Jahren eine Ruine herumsteht und kein vermietbarer Büroraum entstand lass ich offen.

    Entsprechend hat bei verfügbarer Straßenaufteilung die Reihenfolge zwingend Rad, ÖPNV, MIV zu lauten!

    Genau diese radikalen Forderungen sind es die mir Angst machen. Denn so werden die Rechte völlig neu im Straßenraum verteilt, allerdings stellt sich dann auch die Frage nach den Lasten und Pflichten. Diese hätte nach Ihrer Forderung dann der Radfahrer zu bestreiten (Helmpflicht, Kennzeichnungspflicht, Versicherungs- und Steuerpflicht). Genau diese Gefahr halte ich für sehr real und deshalb möchte ich das nicht.


    Beispiel: Zwei statt drei Autospuren, und anstelle der eingesparten Spur dann einen breiten Radweg, mehr Bürgersteig und Bäume. Platz für Straßencafés und Kinder. Entsprechende Pläne gibt es, wie gesagt, für die Petersburger Straße (wo die Zwei-Spuren-Variante dank Pop-up-Radweg seit Jahren funktioniert).

    Das würde ich auch gerne sehen, aber genau das was sie schreiben hat der letzte Senat bewusst ausgebremst. Keine der großen Verkehrsschneisen der Nachkriegszeit wurde verkleinert oder in einen wie sie ja schön beschreiben einfach lebenswerten urbanen Raum verwandelt. Die Achse Leipziger Straße samt "Autobahn"-Brücken hätte Frau Günther (für Grüne) am liebsten als antiurbane Autobahnschneise für immer zementiert (hoffentlich tut sich da jetzt noch was).

    Und diese sogenannten "Pop-up-Radwege" sind nicht mehr als Kritzelei auf Straßenasphalt, das kann man morgen wieder entfernen. Hätte es der (grüne) Senat nur ansatzweise ernst gemeint mit dem Radverkehr, dann hätte er das Straßenprofil korrekt verengt und richtige Radwege samt Bordstein neben dem Bürgersteig geschaffen. Bitte jetzt nicht wieder mit der Ausrede "ist billiger" kommen. Diese Radwege könnte man dann bei geänderten politischen Konstellationen nicht so einfach entfernen.


    Man sollte schon immer die Unterscheidung beherrschen zwischen dem was Politik propagiert und dem was sie bewirkt.

    Wenn also manche so auf die aktuelle Koaltition schimpfen, dann bitte nicht vergessen, dass bei der letzten Berlin-Wahl zum ersten Mal nicht Ost-West der Gegensatz war, sondern Außenstadt gegen Innenstadt. Und das hatte eben viel mit der Verkehrspolitik der letzten Koalition und mit einer gewissen Bigotterie in der Diskussion hierzu zu tun. Wenn manche so tun als bräuchte man nur ein Fahrrad und alles ist super, dann muss derjenige im heutigen Berlin mit seiner sozialen Schärfe (kein Wohnraum) auch als Beispiel vorangehen. Dann kann ich nicht (wegen Glück oder zuviel Geld) im Innenring wohnen und andere zum Autoverzicht aufrufen. Dann sollte man an den Stadtrand (Falkensee oder Ahrensfelde als Beispiel) ziehen und von dort Menschen in die eigene Stadtwohnung umziehen lassen (möglich siehe Wohnungstauschbörse). So kann der eine fröhlich mit dem Lastenfahrrad von Ahrensfelde zum Kudamm fahren (vor dem hätte ich ausgesprochen Respekt) und der andere braucht nicht mehr Kilometer mit dem Auto zurücklegen.

    Ich tät mal sagen: Weil es seit Jahrzehnten ein städtebauliches Konzept für die Uferpromenade gibt, das gleiche Höhen zwischen Elsen- und Oberbaumbrücke vorsieht

    Nein das stimmt nicht ganz. Es gab seit der Planung zu MediaSpree den Plan an der Stelle ein HH mit etwa 100 Meter als Gegenüber zum Treptower (vormals Allianz) zu bauen.

    Siehe Artikel der Morgenpost, hierbei sieht man an der Fotomontage hinten den ursprünglich geplanten Turm (traue mich das Foto nicht hochzuladen :)

    https://www.morgenpost.de/berl…-erhebliche-Schaeden.html


    Als aber "Mediaspree-Versenken" und Carsten Joost um die Ecke kamen wurde dieser Turm gestrichen. Carsten Joost meinte damals dies sein Stadtplanung wie "aus Speers Zeiten" (Quelle zum Zitat hierzu kann ich nicht mehr liefern, zu lange her, stand aber so in der Zeitung).

    Jetzt mag man "Mediaspree-Versenken" dafür verdammen, allerdings hat deren Auftauchen damals dazu geführt, dass die Investoren plötzlich ernst machten und zum Bauen anfingen. Jahrelang war entlang der Mühlenstraße bis auf die 02-Arena gar nichts los.

    Vergesst bitte alle nicht, dass das Gebäude Mollstraße 4 (ehem. Mercure-Hotel) in einer der letzten Baukollegiums-Sitzungen von Frau Lüscher keinem Neubau weichen durfte. Die Argumentation Frau Lüschers gegen den Abriss und Neubau war damals im OT (habe den Stream auf Youtube live verfolgt und nicht schlecht geschaut):

    1. Das Haus wäre für die Ost-Berliner ein Stück "Heimat".

    2. Bei einer Renovierung könnten die Architekten "Pritzker-Preisträger" werden.

    Jetzt haben wir eine Ruine, die sowieso abgerissen wird. Da stelle ich dann gerne die Frage was brachte dieses Vorgehen jetzt?

    Aber klar: Breite Radwege = ideologisch; viele Autospuren = vernünftig. Jeder Parkplatz ein Sieg des Pragmatismus;..

    Lieber Kollege, ich glaube das Thema Fahrrad hakt an einem Grundmissverständnis.

    Leute wie die Grünen (in ihrem Beitrag oben auch sie) machen sich immer gerne zum Sprecher von anderen, ob die das nun wollen oder nicht. Ich selber bin Fahrradfahrer, BVG-Fahrer und hin und wieder eben auch Car-Sharing-Autofahrer. Ich möchte diese Freund-Feind-Politik nicht, da sie wie ich oben schon beschrieben habe für niemanden einen Mehrwert bringt.

    Und auch Fahrradfahrer sind nicht zwangsläufig gegen Autos auf der Straße und finden es nicht zwangsläufig (!aufpassen!) für einen Fortschritt, wenn es weniger oder keine Autos gibt. Auto kann (!wieder aufpassen!) auch ein Stück Freiheit sein und für andere kann (!aufpassen!) das Fahrrad aus der Not (!nochmals aufpassen!) auch ein Zeichen für Armut sein. Und wer gebrechlich ist, der kann nicht mehr Fahrrad fahren.

    Fahrrad-Politik sollte sich beständig entwickeln, beständig sicherer gemacht werden (die Halbstrecke Holzmarktstraße ist ja wohl ein Witz), auf einer breiten Akzeptanz beruhen, aber immer muss klar sein, dass das Fahrrad nicht zum Hauptverkehrsmittel stilisiert werden kann.

    Rafahrwege wurden gebaut, Pop Ups verstetigt... Kann man leugnen. Ist aber so.

    Es wurden in den In-Bezirken (Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Kreuzberg, etc.) publikumswirksam ein paar bunte Fahrradstreifen neu auf den Asphalt gemalt, wo vorher schon Radwege vorhanden waren. Wo wurden denn die unzähligen kaputten und mit Wurzeln durchzogenen Radwege von Lichtenrade über Marzahn, vom Wedding bis Tempelhof repariert? Wäre sinnvoller gewesen!


    Uns Fahrradfahrer hat der grüne Senat in eine äußerst schwierige Situation gebracht. Zum einen hat man es geschafft dass nicht nur der Autofahrer der Feind des Fahrradfahrers ist, nein, die Grünen schafften es sogar, dass der Fahrradfahrer zum Feindbild des Autofahrers wurde. Dass die aktuelle Koalition die Parkplätze nicht mehr weiter für Fahrradwege opfert liegt einfach an der Macht des Faktischen. Fragen sie mal Polizisten und Leute vom Ordnungsamt welche Handgreiflichkeiten mittlerweile zwischen beiden Parteien stattfinden (ich sag nur "Fahrradparkplatz").


    Am Ende wird die grüne Träumerei für Fahrradfahrer zum Albtraum, da Helm-, Kennzeichen-, Steuer- und Versicherungspflicht erstritten wird. Das Verändern der Straßenverkehrsordnung wird dem Ganzen den Rest geben. Im Übrigen ist das Wort "Lastenfahrrad" mittlerweile in breiten Gesellschaftsschichten ein Reizwort. Deshalb hoffe ich auf eine unideologische Verkehrspolitik, die alle im Blick hat und nicht nur die eigene Klientel.

    ^^ Ich gehe stark davon aus, dass mit dem Ausscheiden der Grünen endlich wieder eine Verkehrspolitik im eigentlichen Sinne möglich ist. Mag sein, dass der vorherige Senat viel von Fahrradfahrern und vom guten ÖPNV sprach, das wirkliche Ergebnis war allerdings das glatte Gegenteil.

    Das hat wahrscheinlich nicht nur mich entsetzt. Hoffen wir auf Besserung.

    Beim Betrachten der Großbildformate muss ich schon zugeben, dass sich Henning Larsen bei den Fassaden enorme Mühe gaben. Das strotzt fast vor Lust an Stadtarchitektur. Hier und da noch etwas Schliff und etwas Besonderes kann entstehen (trotz der gequetschten Baumasse).

    Ich persönlich hoffe nur, dass man den Holzanteil noch stark reduziert, vielleicht helfen da auch die Baupreise. Holzfassaden konnten mich nie überzeugen, da sie maximal ein oder zwei Jahre durchhalten und dann nicht würdig altern, sondern verrottet aussehen. Zuletzt beim Frizz23 wieder klar geworden. Das mag Land- aber leider nicht Stadttauglich sein.

    Desweiteren wäre das Beleuchtungskonzept bei so einem großen stadtbildprägenden Komplex auch mal interessant. Leider ist ja Berlin Nachts dunkel wie eine Höhle, warum auch immer?!

    JimmyMcGill, da dürfen sie nicht so empfindlich sein. Das Bauhaus hat sich in seiner Entwicklung und der darauf folgenden Geschichte nicht nur Freunde gemacht. Da schaut mancher dann halt schon ganz genau hin, wenn sich das Bauhaus-Archiv in der deutschen Hauptstadt eine Erweiterung gönnt.


    Der Geist des Seriellen ist ein deutscher Geist. Serielles Bauen, serielle Musik... So sehr eine Kulturleistung dahinter steht (z. B. Arnold Schönberg sprach von der deutschen Überlegenheit durch seine Erkenntnisse in der Musik), so sehr die Zeit für Bauhaus und auch die Zwölf-Ton-Musik reif war, so sehr wurden daraus spätestens nach dem Krieg Dogmatismus und geistige Verengung, auch wenn weder beim Bauhaus, noch in der Erfindung der Zwölf-Ton-Musik die Schuld lag.

    Unzählige Durchschnittskomponisten komponierten den immer gleichen 12-Ton-Singsang und jedes noch so banale Geschäftshaus wurde "im Geiste" von Bauhaus erbaut, obwohl die Grundsätze des Bauhauses nur noch oberflächlich zur Anwendung kamen.

    Ein Jahrhundert später nach Arnold Schönberg und Martin Gropius gehen die Massen nicht mehr in die Oper, sondern ins 12-Ton-Musik-ferne Musical, je banaler um so besser. Und mit Bauhaus verbinden die meisten heutigen Deutschen wahrscheinlich nur noch den Baumarkt.


    Es wird spannend bleiben, in wieweit sich die Erweiterung des Archives auch dieser Tatsache und Entwicklung stellt? Staab halte ich für einen hervorragenden Architekten dessen Bauten stringent und schlüssig sind, wenn auch etwas trocken. Dies würde schon zu Bauhaus passen. Aber die Frage ob dies Schnörkel ist oder jenes tragwerkstechnisch notwendig ist, um die Diskussion wird man hier nicht umhin kommen.

    hensi, das ist ein interessanter Punkt den du da ansprichst. Vielleicht sollte die BVG nicht nur U-Bahn-Höfe, sondern auch U-Bahn-Tunnel verstärkt sanieren?!


    Ich bin kein Fachmann, aber es gibt hier doch ein paar Auffälligkeiten. Immer wieder gibt es bei Neubauten Schäden am U-Bahn-Schacht. Ob Leipziger Platz, Motel One, nun Covivio-Grundstück. Am Hines-HH-Grundstück gibt es noch keine Schäden, die BVG lässt sich aber zuvor schon fürstlich milde stimmen. Dass die Berliner Innenstadt (wo nun die meisten Tunnel verlaufen) wieder dichter bebaut werden soll dürfte auch der BVG nicht ganz neu sein.

    Schuld sind jetzt immer die Investoren, die evtl. aus Zeit- und Kostendruck eine langfristige gerichtliche Auseinandersetzung fürchten. Die Schadensquelle liegt aber nicht immer an den neuen Hochbauten. Selbst auf der Karl-Marx-Allee, wo die U5 unter der Straße und nicht mal unter einem Haus verläuft gab es Schäden, dass die gesamte Decke vor Jahren erneuert werden musste. Und selbst im U-Bahn-Hof Alexanderplatz drang auch die Jahre und Jahrzehnte zuvor Wasser in die Schächte ein. Jeder kennt sicher die Wasserflecken an der Decke U5 Alex, die treten immer wieder auf.


    Man könnte argumentieren, die BVG ist nicht dumm und lässt sich die Renovierung an so neuralgischen Punkten von den Investoren zahlen. Andererseits frage ich mich, welche Pläne die Investoren erhalten, denn die beauftragen doch vor jedem Bauakt mehrere Gutachter, wodurch Schäden größtenteils ausgeräumt werden. Da stellt sich auch die Frage zur Verfasstheit der Bauämter. Oder (jetzt spekulier ich mal ganz wild) war die Angst vor der BVG der Grund für die lange Verzögerung der Bauten am Alex?


    Man kann nix beweisen und somit nichts behaupten, aber einen eigenwilligen Beigeschmack hat die Sache doch.

    Ich habe bis heute nicht verstanden, warum der Gendarmenmarkt neu gepflastert bzw. umgestaltet werden muss. Zudem war die Gestaltung aus DDR-Zeit angemessen und nicht ruinös.

    In Anbetracht der Tatsache, dass bei anderen (auch repräsentativen) Plätzen der Stadt (z. B. Strausberger Platz) der Bodenbelag samt Möblierung (inkl. Brunnenruine) im Zerfallsprozess schon sehr weit fortgeschritten sind oder Stadtstraßen immer noch auf eine stadtangemessene "Gestaltung" warten (z. B. südliche Frankfurter Allee), empfinde ich dieses Vorgehen am Gendarmenmarkt als (derzeit) überflüssig. Nicht als falsch aber zumindest als derzeit nicht nötig, da die Investition an anderen Plätzen/Straßen/Parks notwendiger wäre.

    Meine Kritik an der Politik speziell bei diesem Projekt besteht darin, dass mit dem Bauherrn mehr möglich gewesen wäre. Man sehe sich jetzt nur diese vollgestopfte Planung samt belangloser Hochpunkte an. Wenn schon so ein Bedarf oder Interesse an Fläche besteht und so eine entscheidende Stelle in der Stadtstruktur neu geplant werden kann, dann doch bitte mit etwas mehr Phantasie. Und ja, dies hat dann auch etwas mit der Höhe zu tun. Pepper, Hardenberg-Interesse (Langhof) zeigen hier einen Hotspot auf, der nach oben wachsen will und irgendwann auch tut. Das kann man mit Borniertheit klein halten, aber dann ergibt die gesamte Stadtstruktur irgendwann keinen Sinn mehr, denn warum sollte denn in Neukölln an der Autobahnausfahrt ein 175-Meter-HH stehen können, in der City-West aber keine Entwicklung nach oben möglich sein. Man darf nicht vergessen, die Ecke Kudamm/Joachimstaler drängte auch mal in die Höhe, da die Fläche zu wertvoll war, heute für uns das normalste der Welt (Kudamm-Eck, ehem. Concord, Allianz-HH, Kranzler-Eck).

    Es geht nicht um Hochhaus um jeden Preis, es geht aber um eine auch in die Zukunft schauende Stadtentwicklung. Und bei diesem Projekt sehe man sich einfach nur mal die erste Seite hier im Forum an, wie lange das nun schon künstlich von der Politik in die Länge gezogen wurde und welche künstliche Verzwergung (die immer in einer optischen Verfettung endet) dem Projekt auferlegt wurde. Dann hätte die Stadt sagen können es gibt hier kein HH, anstelle der Verklumpung mit 120 Metern, die wir jetzt bekommen. Und überhaupt, wer definiert was "stadtverträglich" ist? Ist dieser nun zugebaute Innenhof samt klobiger Hochhäuser wirklich stadtverträglich (Mäcklers Modell treibt es dabei sehr anschaulich auf die Spitze).


    Proportion, das ist eine in Berlin viel zu selten beachtete Baukunst!

    ... gut FFM ok da wird noch bisschen mehr gebaut, und ist ja traditionell die HH Metropole Deutschlands.

    Bei Berlin bitte nicht ganz vergessen, dass dort im Moment eine solche Bauwut wie zuletzt kurz nach der Wende herrscht. Man kann sagen die Stadt erhält ihre zweite Transformation nach der Wiedervereinigung. In der Quantität mit nichts zumindest in Deutschland vergleichbar. Und das meiste geht halt immer noch in die Breite und Problemfälle wie zum Beispiel der Alexanderplatz sind doch sehr spezielle Erscheinungen. Hier gibt es neben Problemen des Untergrunds (steigende Kosten) und Finanzierungsproblemen (Monarch) auch die Tatsache von Verirrungen der Bauherren (siehe Hines).

    Dahingehend halte ich ja gerade Signa für sehr vertrauenswürdig, da sie bisher schon bewiesen haben Bauten auf hohem Niveau auch fertigzustellen. Für die Stadt kann es auch oft ein Problem darstellen, wenn es keinen langfristigen Ansprechpartner für solche Projekte gibt.

    ^^ Signa handelt wie jeder andere Investor auch. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass Signa der Garant dafür war/ist, dass so viele seit gut einem Jahrzehnt nicht mehr überlebensfähige Kaufhäuser in besten Innenstadtlagen überhaupt noch offen waren/sind.

    Wir hätten als Alternative seit Berggruen massenhaft Ruinen (verlassene Kaufhäuser) in den Innenstädten haben können. Signa ist mir da als Abwickler lieber, da es nicht Schlag auf Schlag geht, sondern eine wirkliche Transformation stattfinden kann.

    Wieso verunstaltet?

    Weil nach meinem Empfinden der Plattenbau zuvor zumindest eine Fassadengliederung und einen Gestaltungsanspruch hatte, ähnlich der in den 80er Jahren errichteten DDR-Bauten im Bereich Friedrichstadt/Dorotheenstadt/Nikolaiviertel, die doch recht ähnlich daherkamen.

    Die "Verunstaltung" besteht nicht mehr als aus damals etwas modisch dekonstruktiv gewollt angeordnete Fassadenplatten, die auch noch billig aussehen. Ähnliches widerfuhr auch dem Gebäude Hausvogteiplatz 5-7.

    Über das Niveau von Hotels kann man sicher diskutieren. Aber der Name Design-Hotel wird ja mittlerweile fast für jede Jugendherberge vergeben, das ist nicht sehr aussagekräftig. "Billig" war für mich seit damals so eine Chiffre für recht anspruchslose Hüllen, die massenhaft Betten bereit halten, die dann werbetechnisch phantasievoll für den eingeflogenen Massentourismus verkauft wurden. Damals war die finanzlielle Potenz der Besucher aber auch noch anders (geringer) als heute (z. B. das Four Seasons musste schließen mangels Interesse, wurde dann zu Regent).

    ^^ das war mal ein Plattenbau, der dann so um die Jahre 2004-2008 völlig verunstaltet wurde. Das war die Zeit als Berlin einen Boom an Billig-Hotels erlebte (ich sag nur Meininger). Der Vorteil hier war halt, dass der Bau gut versteckt war.