Beiträge von Montreal

    Weil das zentralistische (französische) System besser ist als die föderalistischen (deutschen) Strukturen.

    ... Und am Ende sitzen alle Behörden, Thinktanks, Banken usw. in den großen Hauptstädten zentralistisch geprägter Länder.


    Das franz. System ist nicht besser als das deutsche System, beide Systeme sind nicht optimal. Trotz der Hyperzentralisierung auf Paris, ist Paris in der Finanzwelt kein führender Player; stark überschattet von London, NYC und Tokio, das heißt, es existieren in Frankreich vor allem Nachteile und Schattenseiten des Zentralismus und die Vorteile sind doch sehr begrenzt, und die Gesamt-Rechnung fällt unter'm Strich dann auch negativ aus.


    Der Gewinner des Brexits ist Dublin und weder Paris noch Frankfurt. Dublin wird zum neuen Little London. Ja, es ist die gleiche Sprache und kulturelle Ähnlichkeit mit dem UK, aber auch hat Irland eine Nische gefunden mit der Anwerbung von internationalen Playern und es bedient sie mit Steuervorteilen und sie nehmen großen Einfluss auf die irische Politik und Gesetzgebung, was Dublin zum bevorzugten Ort macht. So weit geht das sozialistische Frankreich nicht, und in Frankfurt wird so gut wie gar keine international sichtbare Eigenwerbung gemacht. Allerdings sollten wir nicht die Wirkung von Werbung überschätzen: Die Finanzwelt geht dorthin, wohin sie will, sie hat ihre Standortfaktorenanalyse, nicht wohin Macron will. Nur wenn zwei Städte arg dicht beiander sind und gleich gute Standortfaktoren haben, kann Werbung den Unterschied machen.


    Die Kritik an Frankreichs übermäßiger Einfluss und Deutschlands unzureichender Eingriff in EU Finanzen ist durchaus gerechtfertigt. Frankreich ist dabei, Milliarden an Direkleistungen von der EU zu bekommen, und das, ohne jegliche Gegenleistung, indirekt werden sie die Steuer für ihre Unternehmen senken und ihr kostspieliges Sozialsystem finanzieren,....

    Frankreichs Einfluss ist sehr negativ für das restliche EU-Europa. Es ist ein elitärer, autoritärer, zentralistischer Staat, das seine Staatsordnung auf die EU überträgt.


    an der "Lebenslüge" ist bzgl. des aktuellen status quo beim dt. Föderalismus einiges dran, da stimme ich Dir zu.

    Leider wird der Föderalismus tatsächlich immer weiter ausgehöhlt. Dt. BL sind viel schwächer und weniger mit Macht ausgestattet als Schweizer Kantone.

    In Deutschland im Jahr 2021 haben wir eine Gleichmacherei unter den Bundesländern, die mit Föderalismus nichts zu tun hat.

    Das habe ich auch schon oft bemerkt, alle 16 BL treffen sich und kommen mit dem gleichen Ergebnis für alle geltend heraus. Das ist nicht der Sinn des Föderalismus, dass sich 16 Leute auf 1 einigen, sondern dass jedes BL es auf seine eigene Art und Weise probiert, man dann später vergleicht, analysiert und die Lehren daraus zieht. Die BL geben freiwillig ihre Macht ab. Wir haben de facto Dreiviertelzentralismus.

    Wenn sich 16 BL auch auf eines einigen würden, dann das Frankfurt auf gar keinen Fall irgendwelche Vorteile durch den Brexit bekommen sollte, weil die deutschen Bürger dann ja auf die Idee kommen könnten, den Austritt von Italien, etc. nicht mehr verhindern zu wollen.