Die Berliner Zeitung berichtet heute über die stockende Baustelle am Alexanderplatz. Seit der Fertigstellung des Untergeschosses im Jahr 2020 sind keine wesentlichen Baufortschritte mehr zu verzeichnen, obwohl das Baulogistik-Unternehmen BVE, das für den Betrieb der Baustelle verantwortlich ist, weiterhin regelmäßig bezahlt wird. Laut dem Bericht fließt nach wie vor Geld aus Russland. Auch die Sicherheitsfirma, die die Baustelle rund um die Uhr überwacht, bestätigt, dass alle Zahlungen pünktlich eingehen.
Katalin Gennburg, Sprecherin für Stadtentwicklung und Bauen der Linken, merkt an, dass es bereits ausreicht, wenn sich der Kran minimal bewegt, um dies als Baufortschritt zu deklarieren. Diese Aussage verdeutlicht, wie gering die tatsächlichen Aktivitäten auf der Baustelle sind und wie der Investor möglicherweise formell den Anschein erweckt, die Bauarbeiten würden weiterlaufen.
Der Berliner Senat hat aufgrund der fortgesetzten Verzögerungen Vertragsstrafen in Millionenhöhe gegen den Investor verhängt, da dieser seine Bauverpflichtungen nicht erfüllt hat. Eine Zwangsvollstreckung über 10 Millionen Euro blieb allerdings erfolglos, da keine pfändbaren Konten des Investors in Deutschland ausfindig gemacht werden konnten.
Der Senat prüft derzeit die Möglichkeit, das Projekt durch einen neuen, leistungsfähigen Investor fertigstellen zu lassen. Gleichzeitig wird politisch diskutiert, das Grundstück in den Besitz des Landes Berlin zurückzuführen, um es für alternative Nutzungen wie bezahlbaren Wohnraum oder kulturelle Projekte, etwa einen Club, umzuwidmen. Vertreter der Linken und Grünen setzen sich für eine solche Umgestaltung ein.
Monarch selbst hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert, soll jedoch auf der Suche nach einem Partner sein, der das Hochhausprojekt entweder gemeinsam mit dem Unternehmen oder eigenständig abschließen kann.