Ohne en Detail auf meinen Vorredner eingehen zu wollen: Wer von "Stehzeugen" redet und meint, dass bessere Radwege Radfahrer (nicht "Radfahrende", weil die fahren ja schon!) aufs Rad locken, soll bitte erklären, wo die Differenzen in der Anzahl der Radfahrer, also der Radwegnutzer, z.B. zwischen Sommer, Herbst und Winter herkommen. Anekdotische Evidenz: Viele lassen bei Schlechtwetter das Rad stehen und steigen ins Auto.
Wer glaubt, dass 30cm breitere Straßenbahnen deren Pünktlichkeit (und Attraktivität) verbessern, ist nur noch durch eine Woche Berufspendelei, z.B. zwischen dem Leipziger Westen und dem Hallenser zu Norden, zu kurieren. Anekdotische Evidenz, aber ich setzte mich dieser Situtation seit 3 Monaten aus und mit jedem Tag in diesem Wahnsinn reift in mir der Gedanke, nach 22 Jahren doch wieder ein Auto anzuschaffen. Wollen wir eigentlich mal über die S10 reden?
Der ÖPNV funktioniert meistens, aber es ist auf den ÖPNV kein Verlass. Mit dem Auto gerät man auch mal in einen Stau, aber die Unwägbarkeiten sind kontrollierbar. Die Misere des ÖPNV (Geld, Personal, *Digitalisierung* [funktionierende Verbindungen berechnen lassen: nur in Kombination von Apps; manchmal klappts auch nur mit der Bahn-App; die Havag-App zeigt nach 3 Wochen die ausgefallenen Linien 4 und 9 noch nicht korrekt an]) ist schlicht zu groß um auf Grundlage ein paar gutgemeinter "Angebote" (basierend auf ein paar "Studien" aus dem eigenen Ressort bzw. der eigenen Ideologieschmiede) die "sehnlichst wartenden" Autofahrer als Gestrigte zu verteufeln, die einfach ein bisschen "gepushed" gehören. Der ÖPNV muss reibungslos funktionierten, dann verzeiht der Nutzer auch mal eine Verspätung oder einen Ausfall. Bis es soweit ist, wartet kein Autofahrer "sehnlichst" auf ein alternatives Angebot. Und ja, in Kopenhagen und Amsterdam ist es schön.