Ich bin überrascht, wie sehr eine Gestaltung an dieser Fläche dem Übergang zwischen barocken Fassaden und Stellas glatt polierten Wandflächen guttut. So ohne jegliche Bearbeitung erscheint mir der Bruch zu den barocken Fassaden einfach zu scharf. Ob der Pfeil dafür am besten geeignet ist, darüber ließe sich dagegen sicher streiten, aber dass diese Wand gestaltet werden sollte, das erscheint mir nun überdeutlich. Ich begrüße es ausdrücklich! Mir gefallen die Entwürfe von Jan Zappe sowie von Daniel Widrig am besten. Noch besser fände ich es vielleicht, wenn die störenden Werbebanner des Museums hierher versetzt werden würden.
Beiträge von tegula
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Nur hätte man sich bei den Birken nicht auch für Zwergbirken entscheiden können? Mussten das Birken sein, die voll ausgewachsen die gleiche Höhe wie das Schloss erreichen können, und das nur wenige Meter vor der Fassade?
Sind die Pläne wirklich schon so weit gediehen, dass die Art der Bäume festgelegt ist? Und wenn ja, dann sei angemerkt, dass diese doch weit genug von der Fassade entfernt stehen und die Sichtachse auf den Mittelrisaliten gewahrt ist. Zudem besitzen Birken alles andere als ein dichtes Blätterkorsett. Und sie sind die ersten, die im Herbst ihre Blätter abwerfen.
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Naja, die anderen Fassaden werden von geräumigen Platzanlagen umstanden, die es großzügig zu gestalten gilt. Vor der Ostfassade existiert eine solche nicht. Es ist ein schmaler Streifen, noch dazu mit dem Abgang zu Spreeufer, den Spreeterrassen. Dass es hier anderer Lösungen bedarf, leuchtet sicher ein. Im Übrigen ist man bei den Platzgestaltungen rund um das Schloss noch im Findungsprozess, wenn ich es richtig verstanden habe. Auf keiner Seite sehen wir die finale Lösung. Kritik können wir üben, wenn die endgültigen Entwürfe stehen.
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Es ist verblüffend, wie so ein scheinbar untergeordnetes Detail wie die Sandsteinskulpturen auf den Balustraden den Charakter des Baus positiv beeinflussen können. Erst nun erhalten die Risalite mit ihren Pilastern einen vollständigen Sinn. Die vertikale Stoßrichtung der Bauteile wird in den Figuren fortgesetzt und ragt über die Balustraden in den Himmel hinein. Barocke Kunst in höchster Vollendung! Schlüter war ein Meister seines Fachs.
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Die Sterilität der Ostfassade des Schlosses ist kaum zu überbieten. Manchmal denke ich, Stella hat sie bewusst als Rohbau gestaltet, um nachfolgenden Generationen größtmöglichen Gestaltungsraum in diesem Bereich zu überlassen. Ich schließe mich da meinen Vorrednern an, dass jegliches Grün nur zur Verbesserung der Situation betragen kann, und zwar sowohl Bäume und Büsche im Raum als auch Fassadengrün.
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Ich bleibe bei meinem Standpunkt: Ich würde gerne eine möglichst originalgetreue Auferstehung erleben und gleichzeitig gerne mal wirklich ambitionierte Entwürfe für eine Neuinterpretation sehen.
Ich finde, genau diese beiden Seiten sollten beim Entwurf die Leitmotive sein. Die Herausforderung, die wirklich Innovatives hervorbringen könnte: Gesetzt sind die klassischen Schinkel-Fassaden. Das Innere des Gebäudes und die technische Umsetzung sollten die neuesten ökonomischen und ökologischen Standards einbeziehen. Das angestrebte Ergebnis darf dann gerne wegweisend für künftige Bauvorhaben sein. Das wäre dann mal der große Sprung, der die meisten zufriedenstellen könnte und nicht diese ewigen Zwitterlösungen, die bereits am Äußeren ablesbar sind. Mir ist dabei wohl bewusst, dass diese Kombination aus klassischen Fassaden und innovativem Innenleben eine große Aufgabe ist. Aber das galt für Schinkel doch auch schon. Wenn man also einen epochemachenden Bau erschaffen möchte, der den Geist von Schinkel trägt, dann ist doch diese Herausforderung genau richtig.
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Historischer Überblick Lippstadt
Erste Siedlungsstellen auf dem Gebiet von Lippstadt werden Anfang des 12. Jahrhunderts südlich der Lippefurt angenommen. Wir haben es hier mit einem Sitz der Edelherren zur Lippe zu tun, bei dem sich eine Kaufmannssiedlung um die Nikolaikirche, die älteste Kirchengründung Lippstadts, formierte. Um 1185 kam es dann zur Gründung eines Marktes und eines Augustinerchorfrauenstifts durch Bernhard II. Auch der Baubeginn der Marktkirche St. Marien ist in dieser Zeit anzusetzen. Die Verleihung der Stadtrechte folgte schließlich um 1220 nach Soester Vorbild. Nach der Erweiterung der Stadt durch das Jakobiviertel nach Süden wurde Ende des 13. Jahrhunderts eine Stadtmauer errichtet. Mit dem Beitritt zum Werner Bund im Jahre 1253 stieg Lippstadt zu den führenden Handelsstädten Westfalens auf.
Lippstadt war im Jahre 1524 die erste Stadt Westfalens, in der der evangelische Glaube praktiziert wurde. Die Reformation behauptete sich dauerhaft. Im 17. Jahrhundert erfolgte unter brandenburgischer Herrschaft der Ausbau zur Festungsstadt. Vom damaligen Wohlstand der Stadt zeugen einige Bürgerhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts.
Stadtrundgang: https://www.zeilenabstand.net/…itz-der-herren-von-lippe/
Galerie:
Die Marienkirche am Markt
Blick vom Langhaus in den Chor der Marienkirche
Chor der Stiftskirche St. Maria
Stiftskirche St. Maria – Langhaussüdseite
Lippstadts Markt mit Rathaus
Epping-Palais am Markt
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Ich fände eine gediegene Allee besser.
Eine Allee stellt Sichtachsen her, die in der Regel auf den zentralen Bestandteil eines Gebäudes führen. Das wäre hier gar nicht möglich, denn die Bepflanzung verläuft parallel zur Fassade. Die einzige Sichtachse an der Südseite des Schlosses ist die Breite Straße. Und hier soll die Sichtachse direkt auf den Mittelrisaliten der Schlossfassade auch erhalten bleiben, indem die Grüninseln einen Brunnen in ihre Mitte nehmen sollen.
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Und auch an der Südseite des Schlosses gibt es nun endlich Entwürfe, um die Steinwüste einer zeitgemäßen und nachhaltigen Gestaltung zuzuführen. Im September letzten Jahren gab es dazu eine Machbarkeitsstudie. Hier nun die Visualisierungen von bbz landschaftsarchitekten:
Quelle: https://www.bbz.la/projekt/humboldt-forum-sud/
Ich finde, das hat Potenzial und ist allemal besser als die jetzige Lösung. Die Bauminseln sind weit genug entfernt von der Fassade, die Risalite sind gänzlich freigehalten. Wenn jetzt die Sitzgelegenheiten noch in ausreichender Zahl vorhanden sein werden, ist die Aufenthaltsqualität an diesem geschichtsträchtigen Ort sicher gegeben.
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...aktueller Stand vom Umbau des Gebäudes Marktplatz 14.
Im APH wird behauptet, es sei geplant, beim Umbau die Reliefs des Erkers aus dem frühen 20. Jahrhundert zu entfernen. Nachfragen ergaben aber leider kein nachvollziehbares Bild. Hat hier vielleicht jemand belastbare Informationen? Auch soll angeblich bereits Stuck abgeschlagen worden sein. Diese Annahme kann ich ebenfalls in keiner Form nachvollziehen. Weiß jemand mehr?
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Die Rundbogenöffnungen und die Rustika im Erdgeschoss sowie die geschossteilenden Gesimse machen aus einem langweiligen Bau ein durchaus akzeptables Ergebnis. Ich würde mir solche Gestaltungen viel häufiger wünschen, dann würden wir auch seltener über Architekturwüsten in den Innenstädten sprechen.
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Ich bin ja sonst kein Freund von Kontrasten historischer und modernistischer Architektur. Aber hier auf obigem Foto entsteht diese Spannung aufgrund der großen Distanz der Bauwerke. Sie müssen nicht miteinander konkurrieren und ergeben dadurch auch keinen unausgegorenen Mix. Sie ergänzen sich. Mehr solcher Fotos!
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neue BI Carolabrücke
Ich empfinde es als bemerkenswert, dass dort einfach einige Bürger die Initiative ergriffen haben, während man an anderer Stelle noch über die Unmöglichkeit einer Rekonstruktion der neobarocken Brücke streitet, sich in unzähligen Petitionen aufreibt und zersplittert oder sich gar darüber beklagt, dass das durch deutsche Entwicklungshilfe außer Landes geschaffene Geld nun Schuld daran sei, dass nicht zügig ein Neubau angegangen werden kann. Diese Initiative hat zumindest das Potenzial, auf seriöse Weise an einer möglichst ästhetischen Lösung mitzuarbeiten, die sogar das Umfeld einbezieht. Ob am Ende eine historisch korrekte Rekonstruktion stehen wird, wird sich zeigen, aber zumindest stellt diese Initiative ein Gegengewicht zu den Stimmen dar, die mit möglichst innovativen Konstruktionen das Elbpanorama auf eine harte Probe stellen wollen. Dresden hat ja so seine Erfahrungen damit, wenn man moderne Brückenbauten in ein Weltkulturerbe baut.
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Die Geschichte einer Ackerbürgerstadt
Es ist eine der vielen Kleinstädte in Vorpommern, an denen man achtlos vorbeifahren würde. Zugegeben, Grimmen ist kein Ort, der mit seiner altstädtischen Bebauung aus meist einfachen Traufenhäusern ins Entzücken versetzt. Ein Tourist verirrt sich hierher schon gar nicht. Und doch sticht die Stadt an der Trebel mit ihrer vom Krieg verschonten Altstadt gegenüber anderen Kleinstädten im pommerschen Binnenland positiv heraus. Neben der Stadtkirche haben sich insgesamt drei Stadttore und das Rathaus aus dem Mittelalter in Formen der Backsteingotik vorzüglich erhalten. Sie gewähren gemeinsam mit dem Straßennetz aus der Zeit der Stadtgründung einen guten Eindruck einer pommerschen Ackerbürgerstadt, für die sich ein kurzer Stopp lohnt.
Grimmen entstand am Zusammenfluss der Poggendorfer und der Kronhorster Trebel, den beiden Quellflüssen der Trebel. 1267 wurde die Stadt erstmals genannt. 1287 ist ein Stadtvogt als Vertreter der Landesfürsten, 1306 zudem ein Rat nachgewiesen. Grimmen erhielt Lübisches Stadtrecht. Mit seinem regelmäßigen Straßennetz gehört Grimmen zu den charakteristischen Stadtgründungen des 13. Jahrhunderts in Mecklenburg und Pommern. In Vorpommern zeigen insbesondere Tribsees, Demmin, Anklam und Pasewalk ähnliche Strukturen. Sie alle sind Teil der deutschen Ostsiedlung und des Landesausbaus im Hochmittelalter in ehemals slawischem Siedlungsgebiet. Eine erste Stadtbefestigung existierte ebenfalls zu dieser frühen Zeit, ist aber bis ins frühe 16. Jahrhundert ausgebaut worden.
Auch die Neuzeit formte die architektonische Gestalt von Grimmen nachhaltig. Die Reformation wurde 1536 eingeführt. Zahlreiche Stadtbrände dezimierten den Bestand an Bürgerbauten. Zuletzt wütete das Feuer 1757 und 1797 derart verheerend, dass das Bild der Stadt von den in der Folge entstandenen ein- und zweigeschossigen Häusern des 18. und 19. Jahrhunderts geprägt wird. Seit 1631 und formell ab 1648 gehörte die Stadt wie das nahe Stralsund zu Schweden. Erst beim Wiener Kongress 1815 wurde diese Fremdherrschaft beendet und Grimmen gelangte an Preußen. Wie viele Binnenstädte des Ostseeraums erreichte der Ort nicht die wirtschaftliche Bedeutung der pommerschen Küstenstädte wie Stralsund, Greifwald oder Stettin. Eine Mitgliedschaft in der Hanse ist für Grimmen anders als bei Demmin und Anklam nie bezeugt.Stadtrundgang: https://www.zeilenabstand.net/…kleinstadt-in-vorpommern/
Galerie:
Stadtansicht mit St. Marien
Rathaus
Mittelschiff Marienkirche
Tribseer Tor
Stralsunder Tor
Greifswalder Tor
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Ich schrieb doch oben z. B. von der Neogotik, dem Orientalismus, die in der Schublade "Historismus" liegen. Hast du das überlesen, oder warum unterstellst du mir Eindimensionalität?
Nein, das habe ich nicht überlesen und du hast damit natürlich absolut recht, wie mit vielem, was du schreibst. Mir war lediglich der Einstieg zu eindimensional, wenn man einem Architekten der Zeit des Klassizismus selbstverständlich unterstellt, sich bei der Antike bedient zu haben, wenngleich seine Bauten - hier die Bauakademie - deutlich machen, dass zwar antike Motive eingesetzt wurden, diese aber nur über die Entwicklung der Renaissance wirklich erklärbar sind. Die Fassaden der Bauakademie sind vom Klassizismus so weit weg (oder nah), wie der Barock von der Antike. Die Wurzeln sind unbestritten, aber die dazwischenliegenden Entwicklungssprünge erklären erst, was wir da sehen.
Übrigens: Wenn du das Gefühl hast, ich würde in Schubladen denken, liegt es vielleicht darin, dass ich Kunsthistoriker bin, obwohl auch unsere Zunft längst zu der Erkenntnis gekommen ist, dass Epocheneinteilungen vielfach zu starr sind.
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Schinkel gehörte der Kunstepoche des Klassizismus an. Und diese bezog sich allem voran auf die griechisch-römische Antike, wobei man sich auch anschaute, wie die Antike in der Renaissance wiederbelebt worden war.
Das ist mir zu eindimensional gedacht. Schinkel war ein Kind des beginnenden 19. Jahrhunderts, also auch der ersten Experimente des Historismus. Und hier diente er als entscheidender Wegbereiter. Man denke nur an die Friedrichswerdersche Kirche. Die Fassaden der Bauakademie stehen auf jeden Fall der Renaissance näher als der Antike. Sie sind in wesentlichen Zügen als Neorenaissance anzusprechen, wobei auch Tendenzen des Backsteinexpressionismus vorweggenommen werden. Das Revolutionäre an diesem Bau ist doch aber gerade die Verbindung von klassischer Fassade mit modernen Bauweisen.
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Danke für die ausführliche Antwort. Ich möchte aber anmerken, dass die Bauakademie eher die Renaissance rezipiert als die klassische Antike. Natürlich gehen nahezu alle Einzelformen letztlich auf die Antike zurück, aber die Komposition als Ganzes ist von antiken Bauwerken sehr weit weg. Hier stehen eher italienische Palazzi als Vorbild. Die Terrakotte-Elemente lassen mich wiederum an die norddeutsche Renaissance eines Statius von Düren denken. Beides ist im Fürstenhof von Wismar vereint, der nach meiner Einschätzung entscheidende Impulse für den Schinkelbau gegeben haben könnte. Dieser verweist natürlich wieder in die italienische Renaissance: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrstenhof_(Wismar)
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Historischer Abriss zu Veere
Im 13. Jahrhundert wurde der Ort auf der Halbinsel Walcheren in Urkunden als Weiler Kampvere bezeichnet. Doch erst im Spätmittelalter stieg Veere zu einem bedeutenden Handelsplatz und Hafen auf. Das Stadtrecht ist erstmals für das 15. Jahrhundert bezeugt. Bis 1560 war Veere Sitz der niederländischen Admiralität. Die burgundischen Herren von Veere bekleideten das Amt des Admirals. Insbesondere die Familie Borssele, namentlich Wolfhart VI. von Borsselen, war für die Geschichte der Stadt und von Walcheren von Bedeutung. Durch ihre Beziehungen nach Schottland – Wolfhart VI. heiratete Marie Stuart von Schottland – kamen schottische Kaufleute nach Veere und gründeten eine Kolonie. Fortan hatte der Wollhandel für die kleine Hafenstadt eine hohe Bedeutung.
Wie viele andere niederländische Städte wurde Veere in die Wirren des 80 Jahre andauernden Unabhängigkeitskrieges der niederländischen Provinzen gegen die spanischen Besatzer aus dem Hause Habsburg hineingezogen. 1572 konnten die Spanier aus der Stadt gejagt werden. Die schottische Kolonie bestand noch bis 1795. Danach begann der Abstieg des Ortes zu einem bescheidenen Fischerdorf. In der napoleonischen Zeit besetzten Franzosen ihn. Heute ist Veere mit seinem pittoresken Ortsbild Touristenmagnet.
Stadtrundgang: https://www.zeilenabstand.net/…tische-idylle-in-zeeland/
Impressionen:
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In der Realität ist es jedoch genau umgekehrt. Genau diese Parteien sperren sich reflexhaft gegen jede originalgetreue Rekonstruktion ....
Ganz so pauschal würde ich das nicht behaupten. Immerhin ist die Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt unter Schwarz-Grün abgesegnet worden, um mal ein gewichtiges Gegenbeispiel zu nennen. In der Summe steht links eher für progressiv und rechts für konservativ, aber das sollte in jedem konkreten Fallbeispiel überprüft werden.
Die Bauakademie bezieht sich in manchem auf die klassische Antike, greift aber auch, und das in stärkerem Maße, der heute so genannten klassischen Moderne vor.
Kannst du das bitte näher erläutern? Worin siehst du die klassische Antike und worin die klassische Modern konkret?
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Historischer Überblick
Zutphen ist eine der zahlreichen niederländischen Städte, deren Geschichte in vielen Straßen anhand der historischen Architektur ablesbar ist. Ihre Bedeutung als wichtige Handelsstadt ist ähnlich wie bei Deventer, Zwolle oder Kampen auf die günstige Lage an der IJssel zurückzuführen, die eine direkte Verbindung zur Nordsee bildet. Eine Siedlung existierte an der Stelle des Zuflusses der Berkel in die IJssel bereits in spätrömischer Zeit. Im 9. Jahrhundert ist ein Hof des Grafen von Hamaland, einer nur unzureichend lokalisierbaren Gaugrafschaft auf dem Gebiet der heutigen niederländischen Provinzen Overijssel und Gelderland, bezeugt. Ende des Jahrhunderts wurde eine Ringmauer mit Wassergraben errichtet.
Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts ist Zutphen erheblich ausgebaut worden. Im Auftrag Kaiser Heinrichs III. wurde eine Pfalz errichtet. Der Bischof von Utrecht, der seit 1046 Herrschaftsrechte in der Stadt ausübte, gründete ein Kanonikerstift. Die Stiftskirche wurde 1105 geweiht und ist der Vorgänger der heutigen Walburgiskirche. Zutphen wurde zur Residenz der gleichnamigen Grafschaft. Bereits 1190 verlieh ihr Graf Otto von Geldern und Zutphen das Stadtrecht. Viele Städte in Gelderland führten ihr Stadtrecht auf die Privilegien in Zutphen zurück. Es folgte die Ummauerung der Stadt und eine Erweiterung durch die Gründung einer Neustadt. Seit dem 13. Jahrhundert war die Stadt an der IJssel zudem Mitglied der Hanse und ein bedeutender Handelsstützpunkt mit einer Blütezeit im 14. Jahrhundert.
Zutphen hatte wie viele andere niederländische Städte im Achtzigjährigen Krieg, dem Unabhängigkeitskrieg der Niederländer gegen die spanischen Besatzer, zu leiden. Immer wieder wechselte die Herrschaft vom katholischen Spanien zu den Protestanten und zurück. 1591 konnte Moritz von Oranien die Stadt endgültig für die Niederlande erobern. Ihre Bedeutung besaß sie nunmehr als Garnison- und Festungsstadt. Noch einmal, im Jahre 1672, ist Zutphen eingenommen worden – von französischen Truppen, die für kurze Zeit den katholischen Glauben zurückbrachten. Ihren Charme verdankt die Stadt an der IJssel vielleicht der Tatsache, dass sie nach den Wirren des Achtzigjährigen Krieges in den Rang einer Provinzstadt zurückfiel und ihr historisches Gepräge dadurch weitgehend bewahren konnte.
Stadtrundgang: https://www.zeilenabstand.net/…hansestadt-an-der-ijssel/
Galerie:
Walburgiskirche und Stadtmauer
Blick in den Chor der Walburgiskirche
Rathaus am ’s-Gravenhof
Blick vom Houtmarkt in die Lange Hofstraat – im Hintergrund der Turm der Walburgiskirche
Das Berkelpoort zwischen Alt- und Neustadt
Der Drogenapstoren mit der Stadtbefestigung
Der Wijnhuistoren am Groenmarkt
Bebauung am Zaadmarkt mit dem Drogenapstoren im Hintergrund
Dat Bolwerck an der südlichen Schmalseite des Zaadmarktes
Die Broederenkerk